|  liebe KollegInnen, 
          Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 13. 
        April 2005:  
         
         
         I.Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Bundesanstalt 
        für Arbeit - Agentur wofür? Sicherheitszone Arbeitsamt In Ergänzung des Beitrages von Peter Maron in der Frankfurter 
        Rundschau vom 8. April 2005 noch ein Beitrag von Peter 
        Novak auf Telepolis  vom 11. April 2005. Aus dem Text: „…Die Sicherheitsüberprüfungen 
        wurden nach den Anschlägen vom 11.September 2001 verabschiedet, um 
        "sicherheitsrelevante Einrichtungen wie Atomkraftwerke oder Flughäfen 
        vor Anschlägen zu schützen", so die offizielle Begründung. 
        Agenturen für Arbeit gehörten damals allerdings nicht zu den 
        Zielobjekten der Terrorfahndung. Die bekannt gewordenen Überprüfungen 
        scheinen Befürchtungen von Bürgerrechtsorganisationen zu bestätigen, 
        die davor warnten, dass solche Überprüfungen schnell auf weite 
        Teile der Gesellschaft ausgeweitet werden. Im Visier ist dann nicht mehr 
        der Terrorismus, sondern politischer Protest. Schließlich wird keine 
        Sicherheitsbehörde mit einem Terroranschlag im Arbeitsamt gerechnet 
        haben. Sehr wohl aber wurden die Proteste gegen die Hartz IV-Gesetze beobachtet, 
        vor allem als sie sich mit Aktionen wie Agenturschluss gezielt gegen die 
        Ausführung der Gesetze richteten….“ II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Arbeitsverwaltungen 
        wehren sich - wogegen? Offener Brief zur Situation der Beschäftigten 
        in der ARGE Wuppertal In einem offenen 
        Brief an Bundesminister Clement beschreiben H.S. und R.W. die Situation 
        der Beschäftigten in der ARGE Wuppertal und fragen „..Sollten 
        die Reformgegner mit ihrer Meinung etwa Recht behalten, dass es bei der 
        Reform Hartz IV in erster Linie um das Fordern geht?...“ , 
        stellen weiterhin berechtigterweise fest, „…dass diese 
        Reform zu Lasten der betroffenen arbeitslosen Menschen und ihrer Familien 
        durchgeführt wird. Die gesetzten Rahmenbedingungen lassen ein Einlösen 
        der Versprechungen nicht zu. Diese Reform geht auch zu Lasten der betroffenen 
        Beschäftigten und deren Familien. Die gesetzten Arbeitsbedingungen 
        führen bei den Beschäftigten zu ernsthaften Erkrankungen.Die ver.di-Personalräte werden diese Zustände nicht länger 
        hinnehmen und fordern hiermit, dass der politische Druck verringert wird. 
        Die personellen, technischen und räumlichen Voraussetzungen sind 
        schnellstens zu verbessern. Darüber hinaus muss die durch die Politik 
        aufgebaute hohe Erwartungshaltung der ALG II-Kunden auf die derzeitige 
        Realität zurückgeführt werden…“ und möchten 
        gleichzeitig ihren Superminister nicht im Regen stehen lassen und bitten 
        Clement „Geben Sie den Beschäftigten der ARGE Wuppertal 
        die Chance, diese Reform zum Erfolg zu führen.“
 III. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > Hartz IV > 1-€-Jobs 
        1-Euro-Jobs und würdiger Umgang mit Arbeitslosen – 
          Caritas GöttingenNoch ein offener 
          Brief, diesmal von der GALG (Gewerkschaftliche Arbeitslosengruppe Göttingens) 
          an den Caritasverband für Stadt und Landkreis Göttingen e. 
          V. vom 07. April 2005. Thema: 1-Euro-Jobs und würdiger Umgang mit 
          Arbeitslosen. Offensichtlich beabsichtigt das Bistum Hildesheim Gutes 
          zu tun und möchte schneller seliggesprochen werden als der letzte 
          Papst. Das Zauberwort heißt 1-€-Jobs, möglichst viele, 
          möglichst schnell, möglichst wenig dafür ausgeben und 
          möglichst viel daran verdienen. Widerwärtig, findet die Redaktion 
          des Labournet und die Initiative auch die passenden Worte dafür.
 
 Grundsatzentscheidung: Tacheles wird keine 1 - Euro - Jobber 
          beschäftigen !„Über Eintausend Ein-Euro-Jobs soll es in Wuppertal 
          geben. Selbst Sozialeinrichtungen wie die Wuppertaler Tafel und das 
          Arbeitslosenzentrum springen nun auf diesen Zug auf. Damit beteiligen 
          sich aus Tacheles Sicht diese Organisationen an staatlich geförderter 
          Zwangsarbeit, die zudem in den meisten Fällen rechtswidrig sein 
          dürfte.
 Tacheles fordert auch andere soziale Organisationen und Vereine Wuppertals 
          auf, ebenfalls verbindlich zu erklären keine Ein-Euro-Jobs einzurichten 
          und damit diesem arbeitsmarktpolitischen Wahnsinn ein Ende zu setzen….“
 Die Pressemitteilung 
          von Tacheles e.V.
  vom 23.03.2005. Siehe hierzu auch: 
 1.000 Billigjobs in WuppertalDie Chance, Arbeitsgelegenheiten einzurichten, nutzen viele Wuppertaler 
          Träger dazu, Dienstleistungen, die sie sonst bezahlen müssten, 
          billig von ALG-II-Empfängern erledigen zu lassen
 „Der Wuppertaler Verein Tacheles e. V. hat eine Liste veröffentlicht, 
          die die rund 1.000 Ein-Euro-Jobs der Stadt im Bergischen öffentlich 
          macht. Die Wuppertaler Arbeitsagentur hat die Echtheit dieser Liste 
          gestern gegenüber der taz bestätigt. Die Sprecherin der Arbeitsagentur 
          Wuppertal, Franziska Arndt-Duve sagte gestern: "Die Liste hat der 
          Verein aus unserem Computer bekommen". Wie der Verein daran gekommen 
          sei, sei ein Rätsel, "vielleicht haben wir in der Agentur 
          einen Maulwurf"….“ Artikel 
          von Elmar Kok in der taz Ruhr
  vom 13.4.2005. Die Liste 
          der 1 - Euro - Job Anbieter in Wuppertal
    als PDF-Datei (2.101 KB) bei Tacheles. 
 Positionspapier 
          des ver.di-Erwerbslosenrates Hamburg  zu den 1-Euro-Jobs vom 6. April 2005. Aus dem Text: „…Wir 
          lehnen die Ein-Euro-Jobs deshalb ab. Wir fordern sozialversicherungspflichtige 
          Beschäftigungsverhältnisse und die Einführung eines Mindestlohns. 
          (…) Der Erwerbslosenrat erklärt sich als Interessenvertretung 
          für zuständig und gibt sich folgendes Sofortprogramm: Die 
          Bildung einer Anlaufstelle samt Hotline für Ein-Euro-Jobber. Die 
          Bildung von Interessenvertretungen bei Beschäftigungsträgern und in den einzelnen Bezirken….“
 
 Drohungen gegen ErwerbsloseEklatante Rechtsverstöße gegen Hartz IV-Bestimmungen durch 
          private Vermittler in Norddeutschland. Artikel 
          von Andreas Grünwald in Junge Welt
  vom 13. April 2005. IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > allgemein > Grundsätzliches 
        zur allgemeinen Sozialpolitik Das Geschlecht des aktivierenden Staates  Entfesselung männlicher Konkurrenzsubjekte und Erzeugung 
        rechtloser Dienstbotinnen. Artikel 
        von Frank Rentschler in EXIT!
  Nr. 2 vom 23.03.2005. V. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > Mindestlohn 
       Statt Hartz IV und Armutsarbeit - Mindesteinkommen 
        und Mindestlohn! Diskussionspapier 
        erarbeitet von Ronald Blaschke  ; 
        ständiger Vertreter des Arbeitslosenverbandes Deutschland e.V. am 
        bundesweiten Runden Tisch der Erwerbslosen- und Sozialhilfeorganisationen 
        vom 31. März 2005. VI. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik 
        > Mindestlohn > Gewerkschaften DGB und AfA fordern gemeinsam Mindestlohn Der DGB-Regionsvorstand Südbrandenburg/Lausitz und 
        die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD (AfA) fordern 
        die Bundesregierung auf, über die Einführung eines Mindestlohnes 
        in Höhe von 1.500,00 € (8,65 €/Stunde) zu beschließen 
        und die Tarifvertragsparteien zu verpflichten, auf dieser Grundlage Tarifverträge 
        für ihre Branchen abzuschließen. Diese Tarifverträge sind 
        durch den Bundestag durch Rechtsverordnung für allgemeinverbindlich 
        zu erklären. Für allen Branchen bzw. Tätigkeiten, für 
        die kein Tarifvertrag abgeschlossen wird, bestimmt der Bundestag den Mindestlohn 
        durch ein Gesetz. „Für unsere Region wäre dies ein 
        wichtiger Schritt, wie andere Länder in Europa dies belegen, um dem 
        Dumpingwettbewerb bei den Löhnen Einhalt zu gebieten und schließlich 
        zur Kräftigung der Binnennachfrage beizutragen,“ so die 
        DGB-Regionsvorsitzende Marion Scheier nach der DGB-Regionsvorstandssitzung 
        und weiter: „Schön ist es, dass wir mit unserer Forderung 
        nicht allein stehen, sondern von den Kolleginnen und Kollegen der AfA 
        unterstützt werden.“ Pressemitteilung vom 11. April 2005. 
       VII. Diskussion > EU > Europäische 
        Wirtschaftspolitik a) Osterweiterung 
        Mindestens MinilohnBundeskanzler Schröder heizte mit Wahlkampfauftritt Debatte über 
          Mindestlöhne an. Gewerkschafter und SPD-Linke fordern gesetzliche 
          Regelung. Artikel 
          von Daniel Behruzi in junge Welt
  vom 13. April 2005. Darin auch unser Un-Zitat des Tages: „ 
          Wir können nicht zulassen, dass es Leute gibt, die Arbeiter aus 
          dem europäischen Ausland holen und damit gesunde deutsche Betriebe 
          kaputt macht.“ So Schröder am 11.04.2005. Siehe dazu 
          auch: 
 Operation LohndrückerPolens »Ich-AG’s« als Sündenböcke. Kommentar 
          von Rainer Balcerowiak in junge Welt
  vom 13. April 2005. 
 Die Qualle des Monats Pascal Lamy, Kandidat der Europäischen Union für die Leitung 
          der Welthandelsorganisation (WTO)
 Artikel 
          von Bernard Schmid vom 6. April 2005.
 VIII. Diskussion > Arbeitsalltag > 
        Allgemein „Low Performer“ schützen: Einer 
        ist immer der Letzte!  „Mangelnde Leistung von Mitarbeitern muss nicht tatenlos 
        hingenommen werden.“ ...“Low Perfomer identifizieren“ 
        .... „Der richtige Umgang mit Low Performern“. Immer offener 
        wird seit einiger Zeit auf Arbeitgeberseite beraten, wie bei angeblichen 
        Leistungsmängeln von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern (AN) vorzugehen 
        ist. Das Ziel ist: „eine Trennung von solchen Mitarbeitern einzuleiten“. 
        Für Betriebs- und Personalräte bedeutet dieser Trend, möglichst 
        frühzeitig Maßnahmen durchzusetzen, um die systematischen Ausgrenzung 
        und Überwachung von AN zu verhindern. Sind belastende Daten vom Arbeitgeber 
        erst einmal gesammelt und die Kündigung durch gesammelte Vorwürfe 
        über Monate vorbereitet, wird es schwierig, eine Kündigung zu 
        verhindern. Die AN sind dann in der unangenehmen Situation, sich ins Unternehmen 
        oder in die Dienststelle wieder„hineinklagen“ zu müssen. 
        Das muss nicht sein. Wichtig ist, vorbeugend Sicherungen einzubauen, die 
        die Datensammelwut mancher Personalverantwortlicher in die Schranken weist…“ 
        Mandanteninfo 
        des Anwaltsbüros Bell & Windirsch  vom 06.04. 2005. IX. Diskussion > Arbeitsalltag > Gesundheit 
        > Stress »Weniger Leistungsfähige werden aussortiert«  Zahl der Depressionen nimmt laut Kassenstatistik zu. Wer 
        seine eigenen Interessen nicht vertritt, wird schneller depressiv. Ein 
        Interview 
        von Claudia Wangerin mit Prof. Ulrich Hegerl  , 
        Psychiater in München und Leiter des »Kompetenznetz 
        Depression«,  erschienen in junge Welt vom 09.04.2005. X. Diskussion > Arbeitsalltag > Bildung 
        > Studiengebühr  Auf dem Weg zur studentischen Ich-AG?  Das Studiengebührenurteil des Bundesverfassungsgerichts. 
        Artikel 
        von Wilhelm Achelpöhler, Fachanwalt für Verwaltungsrecht in Münster vom April 2005. Er 
        vertritt den „freien zusammenschluss der studentInnenschaften“ 
        in der Studiengebührensache vor dem Bundesverfassungsgericht. Der 
        Artikel wurde geschrieben für „Forum Wissenschaft des BdWi“ Lieber Gruss, Mag und Ralf  LabourNet Germany: http://www.labournet.de/Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
 The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
 Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils 
        aient ou non un emploi
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