Home > News > Donnerstag, 06. Oktober 2011
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 06. Oktober 2011:

I. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein > Gute Arbeit / Decent Work – im Kapitalismus?

7. Oktober: Welttag für menschenwürdige Arbeit: Prekäre Jobs im Fokus

„Der 7. Oktober ist “World Day for Decent Work“ – der Welttag für menschenwürdige Arbeit. 2008 hatte ihn der Internationale Gewerkschaftsbund erstmals ausgerufen. Seitdem machen die internationalen Gewerkschaften am 7.10. überall auf der Welt mobil. Sie werben mit zahlreichen Aktionen bei den Regierenden für menschenwürdige Arbeit in ihrem Land. Das Ziel: Wirtschaftswachstum und eine neue Weltwirtschaft, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen…“ Siehe dazu die Sonderseite beim DGB vom 04.10.2011 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Welttag für menschenwürdige Arbeit
    Die Sonderseite beim Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) externer Link
  • Arbeit für den Menschen
    Mit dem »Welttag für menschenwürdige Arbeit« wehren sich die Gewerkschaften gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse und fordern, den Menschen ins Zentrum der globalen Krisenpolitik zu stellen. Artikel von Wolfgang Lutterbach (Abteilungsleiter für Internationale Gewerkschaftspolitik im DGB) in der Jungle-World vom 06.10.2011 externer Link. Aus dem Text: „…Ein aktuelles Beispiel, das zeigt, wie Unternehmen das Gebot menschenwürdiger Arbeit missachten, ist der Fall Nokia. Vor drei Jahren verlagerte der finnische Mobiltelefonhersteller die Handyproduktion aus dem Werk in Bochum nach Rumänien, 2 300 Bochumer Beschäftige wurden entlassen. Diese Woche wurde das Werk in Cluj in Rumänien geschlossen, 2 200 Arbeitnehmer werden nun auf die Straße gesetzt. Unternehmen schöpfen Subventionen ab und beuten Arbeitnehmer unter zum Teil katastrophalen Beschäftigungsbedingungen aus. Wettbewerbsfähigkeit wird auf Kosten der Beschäftigten gesichert, so ersetzen prekäre Beschäftigungsverhältnisse weltweit mehr und mehr das Normalarbeitsverhältnis. Im Jahr 2010 zählte das »Aktionsbarometer« des Internationalen Gewerkschaftsbundes am »Welttag für menschenwürdige Arbeit« 430 Aktionen in 98 Ländern. Zu wünschen ist, dass es auch in diesem Jahr wieder vergleichbar großen Zuspruch gibt.
  • Arbeit für die Nation
    Der Begriff der »menschenwürdigen Arbeit« entlarvt sich schnell als Ideologie und spätsozialdemokratische Heuchelei. Artikel von Felix Klopotek in der Jungle-World vom 06.10.2011 externer Link. Aus dem Text: „Im Dezember vorigen Jahres veröffentlichte die IG Metall ein exquisites Papier: »Perspektiven der deutschen militärischen Schiffbaukapazitäten im europäischen Kontext«. Es ist ein lupenreines Plädoyer für den deutschen Sozialimperialismus, so dreist und offenherzig die Identität proletarischer Interessen mit dem Wohl der Nation propagierend, dass es fast schon billig ist, daraus zu zitieren. (…) Wenn die im DGB vereinigten Gewerkschaften dazu aufrufen, am 7. Oktober den »Welttag für menschenwürdige Arbeit« auch in Deutschland zu begehen, sollte man sich nicht allzu lange damit aufhalten, wieder über die zu laschen Gewerkschaften zu schimpfen, die sich an zwei, drei Gedenktagen im Jahr zu großen Gesten aufraffen. So ein IG-Metall-Papier macht schlagartig klar, worum es sich bei ihnen tatsächlich handelt: um de facto halbstaatliche Agenturen zur sozialen Integration von Arbeitern und Angestellten. Diese Integrationsleistung schließt ein, noch im Imperialismus – nein: gerade im Imperialismus der Nation einen Beitrag zum sozialen Frieden zu sehen. Der Widerspruch, dass sozialpartnerschaftlich hergestelltes Kriegsgerät irgendwo auf der Welt – und wer weiß, vielleicht auch mal an der Heimatfront – dazu dient, Arbeiterinteressen auszulöschen, stellt sich für den handelsüblichen IG-Metall-Vordenker gar nicht. (…) Der Begriff der »menschenwürdigen Arbeit«, wie ihn der IGB propagiert, trägt seine Aufhebung in sich: »Menschenwürdige Arbeit« legt nahe, dass arbeiten menschenwürdig sei – schließlich: Überhaupt eine Arbeit zu haben, sei menschenwürdig. »Die Sicherung von Arbeitsplätzen und Einkommen für die Beschäftigten im europäischen Schiffbau hat für die IG Metall oberste Priorität«, heißt es im zitierten IG-Metall-Papier. Man sollte es am 7. Oktober vielleicht mit folgender Parole versuchen: Deutsche Waffen, deutsches Geld stiften sozialen Frieden in aller Welt."

II. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein > Kinderarbeit

„Für ein Leben und eine Arbeit in Würde“. 8. Treffen der Bewegung arbeitender Kinder Lateinamerikas und der Karibik (MOLACNATs)

Unter dem Motto „Für ein Leben und eine Arbeit in Würde“ („Por la Dignificación de Nuestra Vida y Trabajo“) fand vom 1. bis 7. September 2011 in Barquisimeto, Venezuela, das 8. kontinentale Treffen der Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher Lateinamerikas und der Karibik (MOLACNATs) statt. An dem Treffen nahmen gewählte Delegierte aus Argentinien, Bolivien, Ecuador, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Paraguay, Peru und Venezuela teil. Sie waren zwischen 11 und 17 Jahre alt, etwa je zur Hälfte Mädchen und Jungen. Die Afrikanische Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher (MAEJT) hatte eine Grußbotschaft geschickt…Ein Bericht von Manfred Liebel, September 2011 pdf-Datei

III. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierende Gewerkschaften in Deutschland > IGM: 22. Ordentliche Gewerkschaftstag

Am 9. Oktober startet der 22. Gewerkschaftstag der IG Metall: Raum für Entschlüsse

„Die schwerste Wirtschaftskrise seit 80 Jahren, Kurzarbeit und ein starker Aufschwung - seit dem Gewerkschaftstag 2007 hat die Wirtschaft wechselhafte Zeiten erlebt. Wie die IG Metall neue Herausforderungen anpacken will, diskutieren die Delegierten auf dem Gewerkschaftstag in Karlsruhe. 189 Seiten mit 485 Anträgen - die Delegierten des 22. Gewerkschaftstags haben sich einiges vorgenommen, wenn sie vom 9. bis 15. Oktober in Karlsruhe zusammenkommen. Es geht um Gerechtigkeit und Fairness, um Sicherheit und Zukunft. Kurzum, es geht darum, wie sich die IG Metall in den nächsten vier Jahren politisch aufstellt…“ Meldung bei der IG Metall vom 29.09.2011 externer Link

IV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland

Die besseren Manager

Um für Mitglieder attraktiver zu werden, wollen die Gewerkschaften ihre Arbeit modernisieren. Dabei setzen sie auf den »Standort« und betriebswirtschaftliche Professionalität. Artikel von Peter Nowak in der Jungle-World vom 29.10.2011 externer Link Aus dem Text: „(…) Noch schärfer geht Mag Wompel, Soziologin und Redakteurin der Internetplattform Labournet, bewusste Entscheidung wird zwischen der Rettung der immer weniger zur Existenzsicherung ausreichenden Jobs hier und der Lebensqualität der lohnabhängigen Menschen überall getroffen«. Die Kosten trügen Leiharbeiter und andere Menschen in atypischen Beschäftigungsverhältnissen, die im Aufschwung begriffen sind. Dennoch hätten auch viele Linke die Politik der Gewerkschaftsapparate in der Hoffnung mitgetragen, dass die schlimmsten Auswüchse des Kapitalismus gemildert würden, kritisiert Wompel in einem Beitrag für die Direkte Aktion…“

V. Diskussion > Gewerkschaften > Debatte der Gewerkschaftsstrategien > Zielgruppen der Gewerkschaftsarbeit

Ceterum Censeo ...

„Die Delegierten des ver.di Bundeskongresses haben sich die Aufwertung der Dienstleistungsberufe als gewerkschaftspolitischen Arbeitsauftrag für die nächsten vier Jahre mit nach Hause genommen. Die Strategie, um dieses Ziel zu erreichen, ist eine zweigleisige: Zum einen geht es um gesellschaftliche Wahrnehmung und Wertschätzung der Dienstleistung. Ähnlich wie beim gesetzlichen Mindestlohn: Über Jahre wurde immer wieder die Wichtigkeit betont – bis alle darüber geredet haben. »Hilfreich« waren sicherlich die immer krasser zutage tretenden Folgeerscheinungen rot-grüner Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, die zu einer Ausweitung des Niedriglohnsektors und der damit einhergehenden Verschlechterung der Bezahlung und der Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen führte. Auf der anderen Seite geht es um konkrete Auseinandersetzungen in den Betrieben…“ Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 30.09.2011 externer Link

VI. Diskussion > Gewerkschaften > Ver.di > Ver.di-Linke NRW > Treffen

Das nächste Treffen der verdi-Linken NRW findet am Sonntag, 23. 10. 2011 um 11.00 Uhr in Düsseldorf, Karlstr. 123-127, ver.di-Haus, statt

Wir werden uns mit der Auswertung des ver.di-Bundeskongresses beschäftigten. Darüber hinaus besprechen wir die Tarifrunde 2012, planen unsere eigenen Veranstaltungen für 2012, informieren und diskutieren Aktivitäten zu "Petersberg II" und wie es weiter geht mit "Wir zahlen nicht für eure Krise".

VII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > PSA > Leiharbeit allgemein und im Betrieb

Integrationshemmnis Leiharbeit - Auswirkungen von Leiharbeit auf Menschen mit Migrationshintergrund

„Die Autorin unserer Studie, die Sozialwissenschaftlerin Sandra Siebenhüter, leuchtet in das Blackbox-System Leiharbeit hinein. Sie hat qualitative Daten recherchiert, die es so bisher noch nicht gab und die so manche politische und ökonomische Erfolgsmeldungen in einem zweifelhaften Licht erscheinen lassen. Durch 116 Interviews mit einer Vielzahl von Akteuren aller relevanten Bereiche der Leiharbeit hat sie tiefe Einblicke in den (Leih-)Arbeitsalltag von Menschen in Deutschland erhalten. Durch den starken Bezug zur Rolle von Leiharbeitern mit Migrationshintergrund, hat sie sich in der Studie den alltäglichen Problemen einer Gruppe genähert, die in den Statistiken der Bundesagentur gar nicht explizit erscheint, obwohl sie in der Leiharbeit überproportional häufig vertreten ist….“ Eine Studie der Otto Brenner Stiftung, Frankfurt/Main 2011 von Sandra Siebenhüter externer Link pdf-Datei. Siehe dazu:

  • Studie über geringfügig Beschäftigte: Nur die Billigreserve
    Gedemütigt und ausgebeutet: Eine neue Studie zeigt, dass MigrantInnen, die als Leiharbeiter beschäftigt sind, schlechte Karten haben. Artikel von Eva Völpel in der TAZ vom 04.10.2011 externer Link
  • Leiharbeiter Schuften bis zum Umfallen
    „Der Alltag in der Zeitarbeitsbranche ist hart: In Deutschland kämpfen mehr als 10.000 Verleihbetriebe um Kunden. Meist gewinnt, wer die niedrigsten Preise hat. Das geht zu Lasten der Leiharbeiter - sie werden oft gnadenlos ausgebeutet. Und das nicht nur vom Chef…Artikel von Detlef Esslinger in der Süddeutschen Zeitung vom 04.10.2011 externer Link

VIII. Branchen > Auto: Daimler > Raum Stuttgart > Sindelfingen > alternative. Für die Interessen der Belegschaft. Betriebszeitung im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen

Ausgabe 11 vom Oktober 2011 ist erschienen

Darin u.a.: „ERA – ein Thema ohne Ende und voller Ungerechtigkeit“; „Verlagerung der C-Klasse“; „Die nächste Krise ist bereits im Anmarsch“; „Betriebliche Altersversorgung“; „Unzumutbare Wartezeiten in der Kantine“ … Zur Ausgabe 11 vom Oktober 2011 pdf-Datei

IX. Branchen > Dienstleistungen: Gastronomie - und Hotelgewerbe

Tariflöhne in der Systemgastronomie steigen

„Der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben für die rund 100.000 Beschäftigten in den Betrieben von McDonald’s, Burger King, Allresto, coa, Kentucky Fried Chicken, Kruschina, Maxi Autohöfen, Pizza Hut, san francisco coffee company und Vapiano einen neuen Entgelttarifvertrag geschlossen. Die Löhne und Gehälter werden in zwei Schritten bis November 2014 um 5,8 Prozent angehoben. Mit dem neuen Tarifvertrag, der zum 1. Dezember 2011 in Kraft tritt, entfällt die Möglichkeit zur Abschmelzung der Entgelte bei Neueinstellungen, so dass vor allem die unteren Entgeltgruppen deutlich davon profitieren. Die Ausbildungsvergütungen steigen um bis zu 25 Euro. Damit soll die Branche hinsichtlich des Nachwuchses zukunftssicher aufgestellt werden…Gemeinsame Pressemitteilung Bundesverband der Systemgastronomie und Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten vom 04.10.2011 externer Link

X. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om: Neue Gewerkschaft bei T-Mobile USA gegründet: TU – A project of Communications Workers of America and Ver.di

Keine Angst mehr bei T-Mobile USA!

„T-Mobile USA hat auf die Versuche ihrer Beschäftigten der Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA-TU) beizutreten mit Drohungen und Panikmache reagiert. Deutsche Telekom, T-Mobile’s Muttergesellschaft hat nachweisliche Erfahrungen in der Achtung von Arbeitnehmerrechten und in der Durchführung von Tarifverhandlungen zu Löhnen und Arbeitsbedingungen. Wir haben uns nun zusammengeschlossen, um eine Nachricht an die Deutsche Telekom zu schicken, dass wir etwas Besseres von einem Unternehmen erwarten, das sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Schließen Sie sich unserer Forderung an, dass T-Mobile damit aufhören muss, ihre Beschäftigten einzuschüchtern und sich nicht in die Entscheidung der Beschäftigten, der Gewerkschaft CWA-TU beizutreten, einmischen soll.Die Act-Now!-Kampagne bei LabourStart externer Link

Mit liebem Gruss, Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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