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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 23. November 2007: I.Internationales / Senegal Der "heisse Mittwoch" von Dakar Mittwoch, der 21. November - ein heisser Tag in Dakar. Im Wortsinn: Brennende Reifenbarrikaden am Morgen, Gasschwaden in der Innenstadt am Nachmittag. Morgens protestierten die StrassenhändlerInnen gegen ihre Vertreibung, Nachmittags die Gewerkschaftskoordinationen gegen die Teuerung. Mit der kleinen Materialsammlung "Heisser Mittwoch" vom 22.November 2007 soll ein Schlaglicht auf die aktuelle Situation des Landes und der Menschen geworfen werden, die vor allem was die Teuerung betrifft, auch anderen westafrikanischen Ländern ähnlich ist. II.Internationales / Pakistan Jetzt eine Verhaftungswelle gegen Journalisten Gewerkschafter und Studenten waren schon dran - jetzt rollt die Verhaftungswelle des Anti-Terror-Vorkämpfers General Pervez M. gegen Journalisten.
"In Pakistan wurden ungefähr 150 NachrichtenmedienarbeiterInnen verhaftet, nachdem vorher 3.400 Menschen aus der Haft entlassen wurden, welche ebenfalls mit dem Vorwand »Notstand«, verhaftet worden waren. III.Internationales / Ungarn Nicht nur die Eisenbahnern streikten gegen Privatisierung der Sozialversicherung Am vergangenen Mittwoch hatten vor allem die beiden Eisenbahnergewerkschaften erneute Streiks angekündigt - weil die Regierung in den Gesprächen mit den Gewerkschaften keine Bereitschaft zeigte, auf ihre sogenannten Reformen der Kranken- und Rentenversicherung zu verzichten. Aber auch Lehrer in Budapest, Krankenhauspersonal in grossen Kliniken und zahlreiche weitere öffentliche Bedienstete traten in kürzere und längere Streiks - die Eisenbahner, geschlossen, allerdings am wirkungsvollsten: 1.300 Züge fielen aus. Ein aktueller (englischer) Bericht "Wednesday rail strikes bring Hungary to a standstill" vom 22. November 2007 bei Caboodle HU befasst sich vor allem mit den Auswirkungen im öffentlichen Verkehr. IV.Internationales / Demokratische Republik Congo 61 Bergbauverträge sollen überprüft werden So lange in der DRC Massaker stattfinden - was kümmert das die Börse. Aber jetzt gab es einen plötzlichen Kurssturz von Unternehmen, die im Congo aktiv sind: Eine Sonderkomission der Regierung hatte angekündigt, 61 internationale Verträge mit Erzgesellschaften müssten überprüft werden. Dabei ist diese Zahl ein Konzession einer Regierung, die unter heftigen Druck geraten ist: Eine breite gesellschaftliche Bewegung fordert die Revision aller bestehenden Verträge im Bergbau. Die aktuelle Bestandsaufnahme "Erzrevision" vom 21. November 2007. V.Internationales / Niger Strukturanpassung und Gewerkschaften Das Dokument ist schon älter, gibt aber immer noch aktuelle Positionen der zweitgrössten Gewerkschaftsföderation des Niger wieder. Die CDTN (Demokratische Arbeiterkönfederation des Niger) hat diese Positionen, die eine sozusagen "soziale Ausgestaltung" neoliberaler Politik ablehnen und prinzipiellen Widerstand einfordern, nicht nur im Lande, sondern auch auf diversen internationalen Treffen verteidigt - etwa auf dem WSM in Nairobi oder auch dem ESF in London. Das (französische) Dokument "Revendications des travailleurs et programmes d'ajustement structurel" stammt aus dem Jahr 2004 und ist auch für andere prograssievere Gewerkschaftsströmungen aus anderen Ländern repräsentativ - und auch die Grundlage für die Beteiligung an den Debatten um die anstehenden Abkommen mit der EU. VI.Internationales / Vereinigte Arabische Emirate 20 Prozent Lohnerhöhung für "Kriminelle" - und neue Protestaktionen der Bauarbeiter Der grösste Streik der VAE-Geschichte war in der zweiten Novemberwoche, nach 11 Tagen beendet worden. Mit recht allgemeinen Zusagen - neben Einschüchterung und Polizeiterror. Jetzt wurde bekannt gegeben, dass branchenweit eine Lohnerhöhung von 20% festgelegt worden sei - vom Arbeitsministerium. Zur selben Zeit gibt es neue Aktionen auf dem globalisierten Arbeitsmarkt des Bauboom Emirats Dubai. Die aktuelle Materialsammlung "Proteste gehen weiter" vom 23. November 2007. VII.Internationales / Kap Verde Spezielle Beziehungen zur EU ein Vorbild? Während in einer ganzen Reihe von afrikanischen Ländern die geplanten Vertragsabschlüsse über eine Partnerschaft mit der EU (die diese den AKP-Staaten vorgeschlagen hat) immer heftiger von sozialen Bewegungen und immer öfter auch von Gewerkschaften kritisiert werden, haben die Vertreter der 27 EU Staaten am 19. November einen Vertrag über die besonderen Beziehungen der EU mit Kap Verde unterschrieben: Der Katalog enthält alles, was die EU so wünscht, vor allem aktive wirtschaftliche Zusammenarbeit und was von der EU als gute Regierungsarbeit definiert wird. Der (portugiesische) Bericht "Parceria especial entre a União Europeia e Cabo Verde aprovada pelos 27" in der kapverdischen Zeitung "Voz di Povo" vom 19. November 2007 lässt trotz allen Jubels auch erkennen, dass dieserart Verträge Druck auf andere machen sollen... ... bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |