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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Freitag, 16. März 2007:

I.Internationales / Indien

Italiens Metallgewerkschaften solidarisch mit Anwohnerwiderstand

Was italienische Gewerkschaften konkret mit dem Auto-Ansiedlungsplan der linken Landesregierung in Westbengalen zu tun haben? Genau: Fiat ist Partner der bauwilligen Tata-Unternehmensgruppe. Alle drei Metallgewerkschaften haben jetzt an die westbengalische Landesregierung appelliert, die Repression gegen den Widerstand der Anwohner gegen ein neues Autowerk zu beenden und eine andere Lösung zu suchen. Die Schaffung von geplanten 2.000 Jobs dürfe nicht die Ernährung von 30.000 Menschen gefährden, argumentieren die Gewerkschaften laut dem (englischen) Bericht "Italian Metal Unions Condemn Rights Violations in West Bengal, Call on Carmarkers to Move Plant from Singur" externer Link vom 14. März 2007 bei der Nahrungsmittelinternationale IUF.

II.Internationales / Indien / Arbeitsbedingungen und Arbeitskämpfe

Organisationsstrategien in der indischen Weltmarkt-Textilbranche

Eine Studie, der mehrjährige Feldforschung vorausging befasst sich mit neuen Organisationsstrategien in den Weltmarkt Zuliefer- und Fertigungsbetrieben in diversen indischen Regionen und gewerkschaftlichen Konsequenzen. Mit der Erkentniss etwa, dass im reicheren und technologisch entwickelteren Süden des Landes in solcherart Betrieben weniger verdient wird, als im ärmeren Norden. Und mit der für manchen überraschenden Feststellung, dass einige Gewerkschaften erstaunliches Wachstum zu verzeichnen haben - wie etwa die betreffenden Branchengewerkschaften der beiden Verbände CITU und vor allem des NTUI. Letzterer hat mit seiner Strategie, in den Wohnvierteln zu beginnen und auch die Fragen der Qualifikation und der Arbeitssicherheit (Chemikalien im Textilbereich) zentral zu behandeln, besondere Erfolge erzielt. Alles nachzulesen in der (englischen) Studie "Targeting Global Supply Chains: Innovations in Labor Organizing in the Indian Garment Industries" externer Link vom September 2006 von Meenu Tewari beim Department of City and Regional Planning der University of North Carolina.

III.Internationales / Uruguay

Massenkundgebungen gegen linke Buschkrieger

Ist das Zeitalter der Kriege ums Öl vorbei? Bush reiste durch lateinamerikanische Staaten, nicht nur um Front gegen Chavez zu machen, sondern auch um weitere Staaten dazu zu bringen, auf den bereits rasenden Zug des Biotreibstoffs zu setzen. Und während in Brasilien - zur selben Zeit, da die Polizei in São Paulo Anti-Bush DemonstrantInnen verprügelte - ein gewisser Herr da Silva kundtat, Brasilien und die USA könnten gemeinsam die Weltenergiepolitik verändern, ging es beim Uruguaybesuch "nur" ganz normal darum, die Regierung zur Ausweitung der Grundlagen der Ethanol-Produktion zu bringen. Was diese, im Zuge ihrer Wachstumspolitik ohnehin gerne tun möchte, mit Unterstützung des Gewerkschaftsbundes PIT-CNT. Allerdings: bei weitem nicht des ganzen Gewerkschaftsbundes. Der Aufruf zur Anti-Bush Demonstration in Montivideo wurde von dermaßen vielen gewerkschaftlichen Gruppierungen unterzeichnet, dass einzelne Kommentatoren bereits von einem "Aufstand in der PIT-CNT" schrieben...für wieviele es dabei ernst gemeint ist, sei noch eine andere Frage - aber in der auf der Demonstration am 9. März vorgetragenen Proklamation wird auch ausführlich die "Wachstumspolitik" der Regierung Tabaré Vazquez kritisiert, mit dem Hinweis unter anderem darauf, dass keiner der Anwesenden eine Exportfirma betreibe. Die (spanische) "Proclama Marcha Antiimperialista" vom 9. März 2007.

IV.Internationales / Marokko

Die Frauenmigration in die Golfstaaten produziert rechtlose und prekäre Arbeitssituationen

Die Zeiten des panarabischen Nationalismus sind lange vorbei: und schon von jeher galten, jenseits aller Beteuerungen, Pässe sehr viel, wenn es um Rechte und bedingungen von Arbeitsverhältnissen ging. Eine der grossen Veränderungen in Marokko ist es, dass seit längerer Zeit sich eine immer stärkere weibliche Migration entwickelt: In einer Zeit da die MigrantInnen-Feindlichkeit Europas jedermensch bekannt ist, auch beispielsweise in die Golfstaaten. Zum internationalen Frauentag gab es eine Petition marokkanischer Frauenverbände, die Lage der ArbeitsmigrantInnen an den Golfstaaten zu verbessern. Die (französische) Petition "Pour le respect des droits la femme marocaine immigrée aux pays du Golfe", wie sie am 14. März 2007 auf der Mailingliste Maghreb-ddh veröffentlicht wurde.

V.Internationales / Ecuador

US-Militärstützpunkte sollen abgeschafft werden

Die "Internationale Konferenz für die Abschaffung ausländischer Militärbasen" fand vom 5. bis 9. März 2007 in Manta statt. 400 Delegierte aus über 40 Staaten nahmen daran teil - und bei der Eröffnung der Konferenz betonte die ecuadorianische Regierung, sie werde den Vertrag mit den USA über deren Basis in Manta bei seinem Auslaufen 2009 nicht mehr verlängern. Die USA verfügen weltweit über 737 Militärstützpunkte - wobei solche Länder wie Irak oder Afghanistan nicht mitzählen - womit die US-Army grösster Grundbesitzer der Welt sein dürfte. Die (spanische) Meldung "RECHAZA ECUADOR PRESENCIA MILITAR ESTADOUNIDENSE EN MANTA" der Alternativnachrichtenagentur Altercom vom 5. März 2007.

VI.Internationales / Venezuela

Warum verhandelt das Arbeitsministerium mit Gewerkschaften, die es selbst als "illegetim" bezeichnet hat?

Der Erdölsektor bleibt die wichtigste Wirtschaftsbranche in Venezuela - und die Arbeiter der Branche sind seit Oktober 2006 im "tariflosen Zustand". Arbeits- und Energieministerium sowie die Geschäftsleitung der PVDSA sprechen jetzt mit den Gewerkschaften über einen neuen Tarifvertrag. Die Frage ist nur: mit welchen? Mit denselben Gewerkschaften, die sie andernorts als nicht mehr legitim bezeichnet haben. Und auf der anderen Seite weigern sie sich, die Basisgewerkschaften auch nur in die Verhandlungen einzubeziehen. Die (spanische) Pressemitteilung "Sindicatos petroleros de base son marginados por la burocracia del Ministerio del Trabajo" vom 13. März 2007 der Corriente Clasista, Unitaria, Revolucionaria y Autónoma-UNT La Fórmula kritisiert diese Haltung heftig.

VII.Internationales / Niger

Streikwelle an Schulen und Krankenhäusern

Ein dreitägiger Streik wurde ab Mittwoch, den 14. März von den Gewerkschaften an Schulen und gesundheitszentren ausgerufen - und offensichtlich auch weitgehend befolgt, denn Unterricht fand keiner statt und die Zentren funktionierten nur für Notfälle. An den - wenigen - Schulen im Niger arbeiten 24.000 LehrerInnen auf Vertragsbasis und nur 4.000 sind fest angestellt - um die Einkommensverbesserungen für erstere geht es bei der Auseinandersetzung, sie verdienen 80 Dollar im Monat an den Grundschulen und 120 an höheren Schulen. An den Gesundheitszentren geht es für 6.000 Krankenschwestern und mehrere Tausend Laborkräfte neben Lohnerhöhungen vor allem um die verbesserung von Arbeitsbedingungen, so der redaktionelle (englische) Bericht "Teachers and nurses go on strike" externer Link vom 14. März 2007 beim UN-Nachrichtennetzwerk Irin.

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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