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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 21. August 2007: I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen Daraus im LabourNet Germany verfügbar: II. Diskussion > Gewerkschaften > Debatte der Gewerkschaftsstrategien > Zielgruppen der Gewerkschaftsarbeit Jeder so frei wie er gut ist? Plädoyer gegen die Überhöhung von Neuem und Modernem durch Michael Vester und Michael Schumann "Wer wollte es leugnen: Die Arbeitswelt verändert sich und in Wechselwirkung mit ihr die Menschen, die in Industrie und verarbeitendem Gewerbe, in der Landwirtschaft, in den öffentlichen und privaten Dienstleistungsbereichen beschäftigt sind. Dieser Prozess ist nicht neu, doch er hat sich beschleunigt und verbreitert. Seine Basis sind wissenschaftlich-technische Entwicklungen (z.B. Dampfmaschine, Elektrizität, Chlor- und Biochemie, Fließband, Mikroelektronik) und die Internationalisierung/Globalisierung von Handel und Produktion aller Märkte einschließlich des »Arbeitsmarktes«. Innerhalb der politischen und gewerkschaftlichen Organisationen der Arbeiterklasse, der sie unterstützenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden diese Veränderungen analysiert und reflektiert; darunter gibt es auch diejenigen, die einen sehr engen Arbeiterbegriff und entsprechenden Habitus pflegen, indem zum Beispiel »Made in Germany« und »deutsche Facharbeit« in Gegensatz zu Importen gesetzt werden. Gewerkschaften reagieren auf die strukturellen und kulturellen Veränderungen sehr langsam und sehr spät. Wer wollte das leugnen?..." Artikel von Stephan Krull II. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om Härter werden! Zum Arbeitskampf bei/gegen Telekom "»Der Streik hat sich gelohnt« und »Das war erst der Anfang« titelte ver.di-publik in der Extra-Ausgabe und der Juli-Ausgabe zum Abschluss der Auseinandersetzung bei der Telekom. Annähernd der gesamte Blätterwald hatte - erstaunlich genug angesichts sonstiger Häme über »Besitzstandswahrer» im Zeitalter der Wettbewerbsfähigkeit - nicht ohne empathische Untertöne von einer Niederlage der Telekom-Beschäftigten berichtet. 6,5 Prozent Lohnverzicht und eine unbezahlte Arbeitszeitverlängerung um vier Stunden hätten die Beschäftigten hinnehmen müssen, so der Tenor. Haben sich alle geirrt, weil sie 71 Seiten Kleingedrucktes nicht genau genug gelesen haben, wie ver.di interpretiert? Warum haben 72,6 Prozent der Beschäftigten in der Urabstimmung einem solchen Abschluss zugestimmt? Wenn die Auseinandersetzung als Beispiel für erfolgreiche Gegenwehr in die Tarifgeschichte eingehen wird, wie Frank Bsirske in seinem Kommentar schreibt, worin genau bestand dann das Exemplarische? (.) Wir haben Gerd Bürklin und Lothar Blome, beide bei der Telekom beschäftigt und ver.di-Mitglieder, um Kommentare zum Abschluss und zu unseren Fragen gebeten. Bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Beiträge scheint ein Ergebnis deutlich: Trotz aller Scheu von ver.di, die Auseinandersetzung als politische zu führen: Die größten Verlierer sind wohl die Regierenden..." Interview von Anton Kobel mit Gerd Bürklin III. Gewerkschaftslinke > Veranstaltungen > 9. bundesweiter Kongress der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken zum Thema "Streik" 2007 Mit dem Vergröberungsglas - Wie entstehen gesellschaftliche Dynamiken? Und wie übersieht man sie am besten? - Eindrücke vom Kongress der Gewerkschaftslinken "Woher kommt es, wenn man an einem sonnigen Julisonntag im Zug von Stuttgart nach Frankfurt a.M. sitzt und sich - trotz netter Gesellschaft - eine Mischung aus dunkeldezemberbedingter Melancholie und Zorn über vertane Zeit einstellt? Wenn man sich fragt: Was war das? Und warum tut man so etwas? Oder, mit Gerhard Polt zu reden: »Braucht's des?« Und wenn, dann wer? Statt »Organisation der Unklarheit«, wie Slave Cubela vor Jahren seine Eindrücke von der damaligen Konferenz der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken, kurz: G-Linken, betitelte, müsste man heute sagen: Wenn's doch etwas weniger sonnenklar gewesen wäre, hätte nicht nur die Konferenz viel gewonnen. Doch der Reihe nach, machen wir die Tür nochmal zu, bevor wir mit ihr ins Haus fallen." Artikel von Kirsten Huckenbeck und Willi Hajek, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 07/07 IV. Internationales > Argentinien > Ansätze der Selbstverwaltung und ihre Unterdrückung Gesundheitsgenossenschaft Junín - Über eine von den Beschäftigten angeeignete Klinik in Argentinien Im November 2006 hatte Alix Arnold im express über die Situation selbstverwalteter Fabriken in Argentinien berichtet, wo in den Mühen des Überlebens zwar manche internen Errungenschaften wieder verloren gegangen sind, aber dennoch tausende ArbeiterInnen die Erfahrung gemacht haben, dass sie in der Lage sind, autonom zu handeln und dass noch viel mehr Menschen die Bewegung mitbekommen und mit Sympathie begleitet haben. Dies auch oder gerade im Fall einer von den Beschäftigten angeeigneten ehemals privaten Klinik in Cordoba, die nun als Gesundheitsgenossenschaft mit sozialmedizinischem Ansatz organisiert ist. Wir dokumentieren hier einen Bericht von Dora de la Vega, die bei der »Cooperativa de Trabajo de la Salud Junín« angestellt ist. Darüber hinaus heute im LabourNet Germany: V. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn: Privatisierung: Kompromiss zur Bahnprivatisierung Die drei Lügen des Herrn T.: Verkehrsminister, Bahnprivatisierung und Volksverdummung "Die Bundesregierung hat den am 24. Juli im Kabinett beschlossenen Entwurf für ein Bahnprivatisierungsgesetz dem Bundesrat als "eilbedürftig" zugeleitet. Der Bundesrat muss dem Bahnprivatisierungsgesetz zustimmen; seitens der Länder gab es in jüngerer Zeit erhebliche Kritik an dem Projekt. Dabei hatte der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, bei dem Gesetzgebungsverfahren eine ausreichende Beratungszeit zu gewährleisten. Doch eben diese soll es nun nicht geben. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" weist darauf hin, weshalb so verfahren werden soll: "Einige SPD-Landesverbände haben sich schon ausdrücklich gegen die Bahnprivatisierung gewandt. Diese Stimmung könnte sich auf dem SPD-Bundesparteitag Ende Oktober in Beschlüssen äußern und die Bahnprivatisierung gefährden." Daher soll das Gesetz umgehend - möglicherweise noch in der ersten Sitzungswoche nach der Sommerpause, die am 10. September beginnt - im Bundestag in einer ersten Lesung befasst werden." Artikel von Winfried Wolf VI. Branchen > Sonstige Industrie > Fahrzeugbau > Bike Systems Nordhausen Ständige Betriebsversammlung Obwohl die Fahrradwerker von Bike Systems immer weiter zurückgesteckt haben, will ein US-Investor ihren Laden jetzt dicht machen. Darum haben sie den Betrieb besetzt. Artikel von Heike Haarhoff in der taz vom 18.08.2007 VII. Internationales > Frankreich > Politik und Wirtschaft Verfassungsgericht lässt "Reformpakete" passieren, kassiert aber Steuergeschenk für Haus- und Wohnungseigentümer "Eine Karikatur der liberalen Pariser Abendzeitung Le Monde vom vorigen Samstag bringt es auf den Punkt. Prägnant wird darin das Wesen der Politik Nicolas Sarkozys, und die Ursache ihrer momentan noch anhaltenden Popularität (rund 60 % positive Meinungsäußerungen laut Umfrageinstituten) resümiert. Man erblickt dort Nicolas Sarkozy als Chauffeur einer aufgedonnerten Rolls Royce-Limousine, auf deren Hinterbank eine augenscheinlich schwerreiche Familie - Vater, Mutter mit schwerer Perlenkette, Söhnchen im Knabenalter mit Krawatte - Platz genommen hat. Sarkozy wendet sich an seine Passagiere mit den Worten: "Seied unternehmerisch! Seied (/Werdet) Eigentümer! Seid (/Werdet) reich!" Eine Remiszenz auf den berühmten Slogan Enrichissez-vous ! (Bereichert Euch!), der einstmals in den 1830er Jahren Furore machte und damals an die aufstrebende Bourgeoisie gerichtet war." Artikel von Bernard Schmid, Paris, 21.08.2007 Lieber Gruss, Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |