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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Freitag, 10. März 2006:

I.Internationales / Frankreich / Arbeitsbedingungen in Frankreich

Jetzt auch Widerstand an den Universitäten

Am Tage der Verabschiedung des "Gesetzes zur Chancengleichheit" (in dem unter anderem das CPE-Projekt enthalten ist) kam es an zahlreichen französischen universitäten zu Widerstands- und Protestaktionen, am heftigsten in Paris. Der aktuelle Bericht "Universitäten im Widerstand" von Bernhard Schmid vom 10. März 2006

II.Internationales / Kolumbien / Coca Cola Kampagne

Presseerklärung der Coca Cola Kampagne zu "unabhängiger Untersuchung"

Coca Cola-Atlanta hat dieser Tage erklärt, eine unabhängige internationale Untersuchung der Vorwürfe in Kolumbien zu beantragen. Dazu haben die betroffene kolumbianische Gewerkschaft SINALTRAINAL und die Kolumbienkampagne-Deutschland am 9. März 2006 eine "Presseerklärung" veröffentlicht, in der einiges klargestellt wird.

III.Internationales / Ecuador

Notstand in Ölregion ausgerufen

Am 9. März hat die - seit 10 Monaten amtierende - Regierung Palacios zum zweiten Mal innerhalb eines Monats den Notstand für die amazonische Ölregion ausgerufen. Der Streik der Belegschaft von Petroecuador - vor allem wegen ausstehender Löhne, die wiederum nicht bezahlt werden können, weil die Regierung wegen Finanzprüfungen keine Rücküberweisungen an das staatliche Unternehmen macht - hatte die Ölproduktion schon am ersten Tag drastisch absinken lassen. Die Polizei setzte bei mehreren Auseinandersetzungen Tränengas und Schlagstöcke ein. Der redaktionelle Bericht "Militär soll Ölstreik beenden" externer Link vom 9. März 2006 in der österreichischen Zeitung "Der Standard"

IV.Internationales / Brasilien

a) Eukalyptus-Plantage zerstört: Bäuerinnen gegen Aracruz und (linken?) Agrarminister

Die Agrarreform ist (nicht nur in Brasilien, aber hier besonders) ein Mythos: Alle (Regierungen) reden davon, aber stattfinden tut sie nie. Es sei denn, es gibt genügend Druck. Ein zentraler Streitpunkt jeder Agrarpolitik sind die Monokulturen, nicht zuletzt jene der Papierproduzenten, bzw Zellulosefirmen. Aracruz ist davon in Brasilien die grösste. Am 8. März organisierten 2.000 Bäuerinnen - TeilnehmerInnen der Veranstaltungen rund um die 2. Weltkonferenz zur Agrarreform der FAO in Porto Alegre - eine nächtliche Aktion, und zerstörten in der Nähe der Stadt eine neue Eukalyptus-Pflanzung der Aracruz. Das Unternehmen beklagte sich beträchtlich (über alle Sender) und der irgendwie als "links" geltende Agrarminister Rossetto gab sich stramm investorenfreundlich: So eine Aktion, befand der Herr Minister, habe nichts mit der Agrarreform zu tun, sondern sei ein Fall für die Justiz. Ein aktueller Bericht "Gegen die grüne Wüste" vom 9. März 2006.

b) Der Krieg gegen die "gefährlichen Klassen": mehr Soldaten in Rios Favelas als auf Haiti

Auf der Suche nach Waffen - eine Handgranate zu finden, war schon eine Schlagzeile wert - hat die brasilianische Armee mehrere Favelas in Rio de Janeiro durchkämmt. Mit 1.600 Soldaten, mehr als an der Besatzung Haitis beteilgt sind. Das erste Opfer: Ein 16jähriger Schüler der "zufällig" getroffen wurde. Schon beim "Rolling Stones" Konzert an der Copacabana war über mehrere Slums der Umgebung eine Art Ausgangssperre verhängt worden. Die Journaille tobt - und die meisten Menschen finden es gut, richtig oder mindestens nötig. Schlaglichter auf einen aktuellen Krieg, der keineswegs nur in Brasilien stattfindet: "Gefährliche Klassen" vom 8. März 2006

V.Internationales / Thailand

Boykottkampagne gegen Thaksins Wirtschaftsimperium

Der höchst umstrittene thailändische Premierminister ist der vielleicht reichste Mann des Landes: seine radikal neoliberale Politik ist durchaus im eigenen Interesse. Folgerichtig: Neben andauernden Demonstrationen und gewerkschaftlichen Streikvorbereitungen gibt es jetzt auch eine landesweite Boykottkampagne. Gegen alle Produkte von Firmen, mit denen Thaksin geschäftlich verbunden ist, worunter etwa Heineken und Nestlé ebenso fallen, wie Telefongesellschaften und Computerfirmen, insgesamt etwa 100 Firmen. Der (englische) afp-Bericht "Nearly 100 firms face boycott in drive to oust Thai PM" externer Link vom 9. März 2006 bei ChannelNewsAsia.

VI.Internationales / Türkei / Arbeitskämpfe

Busfahrer gegen Privatisierung

Die Busfahrer von Gaziantep im Süden der Türkei leisten gegen einen abermaligen Versuch des Bürgermeisters, den öffentlichen Nahverkehr zu privatisieren, weiterhin Widerstand. Vor anderthalb Jahren war der erste versuch am Widerstand der Fahrer und der Bevölkerung, die 35.000 Unterschriften gegen Privatisierung sammelte gescheitert. Damals wurde versprochen, die Privatisierung abzublasen. Jetzt sollen auf 10 Jahre Busse von Privatfirmen ausgeliehen werden, um die "Qualität" zu verbessern - nach Ansicht der Gewerkschaft Tüm-Tis ein erster Schritt zu einem erneuten Privatisierungsversuch. Eine Gewerkschaftsdemonstration gegen diesen Versuch mobilisierte auch viele andere gesellschaftliche Sektoren. Der (englische) Bericht "Mass Transit Drivers React to Privatization" externer Link vom 28. Februar 2006 bei "Sendikanet.org".

VII.Internationales / Grossbritannien

Alltag in East Brighton

East Brighton ist einer der armen englischen Stadtteile - dreiviertel der rund 16.000 EinwohnerInnen leben von "Sozialhilfe" oder auf deren Niveau. Die "New Labour"-Mannschaft von Tony Blair hat für solcherart Stadteile und Gebiete bzw Städte ein Sonderprogramm zur Revitalisierung. "eb4u" in diesem falle (East Brighton for you) hat einen Etat von 47 Millionen Pfund. Die Hälfte davon geht in die bürokratischen Kosten (Projektgehälter), ein Großteil des Rests in ein "Image-Programm" und Nachbarschaftsgruppen bekommen nicht einmal beantragte 30 Pfund die Woche. Aus dem Alltag der (nicht nur englischen) projektierten Stadtplanung der (eben englische) Bericht "EB FOR WHO? NOT 4 U" externer Link in der Ausgabe Nr 7 (Dezember 2005) von "Rough Music".

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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