Home > News > Montag, 4. Oktober 2004

Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 4. Oktober 2004:

I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische Aktionen und Proteste

a) 2. Oktober - bundesweite oder europäische Demo? Berichte

  • Überblick über die Demo gegen Sozialabbau in Berlin
    „Rund 50.000 Menschen nahmen in Berlin an der bundesweiten Demonstration gegen Sozialabbau teil. Die Demonstration fand im Rahmen eines europaweiten Aktionstages statt, an dem sich Hunderttausende beteiligten. Ein Großaufgebot von Polizei und BGS begleitete die Demonstration. Gegen Ende wurde ein Vorwand gefunden, um die Demonstration anzugreifen. Es gab zahlreiche Verletzte und Festnahmen…“ Bericht mit Fotos von FotoFixx vom 03.10.2004 bei indymedia externer Link mit weiteren Links zu Berichten und Fotos
  • Weg mit Hartz IV
    „Rund 70.000 Menschen haben am 2. Oktober in Berlin auf einer bundesweiten Demonstration gegen die Hartz-IV-Reformen demonstriert. Das Spektrum reichte von "Ich will Arbeit" über "Gebt mir meine DDR zurück" bis zu "Alles für alle - und zwar umsonst". Damit war zwar der gemeinsame Gegner klar, die Antwort auf die Frage, was stattdessen passieren soll, aber eher nicht beantwortet. Gegen Ende gab es Unter den Linden eine Farbeier-Attacke auf die VW-Niederlassung, was die Polizei dankbar zum Anlass nahm, mal wieder so richtig in einem Demonstrationszug reinzuprügeln…“ Foto-Bericht bei „Krasse Zeiten“ externer Link
  • Weiter gegen den »Hartz«-Infarkt! Einhellige Meinung aller Kundgebungsredner: Nichts mehr gefallen lassen! jW dokumentiert Auszüge aus Reden auf der Kundgebung gegen Sozialkahlschlag am Samstag in Berlin externer Link in junge Welt vom 04.10.2004
  • Demo gegen Sozialabbau in Amsterdam mit fast 300.000
    „Nicht nur in Berlin findet heute ein Großdemonstration gegen die neoliberale Politik statt. Auch in anderen europäischen Ländern werden heute Hunderttausende zu Prptesten erwartet, nachdem ein Vorbereitungs-Treffen für das beschlossen hatte, den 2.Oktober zu einem europaweiten Aktionstag zu machen. Die "Lissabon-Agenda 2010", welche im Jahr beschlossen wurde wird nicht nur in Deutschland mit den "Hartz-Reformen" umgesetzt. In den Niederlanden werden derzeit die Renten gekürzt. Aufgerufen hatten dort die 3 größten Gewerkschaften (1,2 Mio. Mitglieder), sowie mehrere Netzwerke (vergleichbar mit den hiesigen Sozialforen)…“ Erste Fotos von FotoFixx vom 02.10.2004 externer Link bei indymedia, siehe weitere Fotos bei indymedia Niederlande externer Link
  • Grußadresse von AC! an die Demonstrierenden vom 2.10. in Deutschland: „wir sind ein französisches Netzwerk von Erwerbslosen, prekär Beschäftigten und Rentnerinnen und engagieren uns im Netzwerk AC! - Agir ensemble contre le chomage - gemeinsam gegen Erwerbslosigkeit handeln. Die Zerstörung des Sozialstaats trifft alle Länder in Europa. In Frankreich gibt es das Gesetzesvorhaben Borloo. Es sieht verschärfte Kontrollen der Erwerbslosen und mehr Arbeitszwang vor und ist darin mit Hartz IV vergleichbar. Die EU-Verfassung wird die Lebenssituation der benachteiligten Bevölkerungsschichten noch unsicherer machen. Seit mehreren Wochen gibt es Montagsdemonstrationen in verschiedenen Städten in Frankreich: Mulhouse, Nantes, Vannes, Paris, Montpellier, Avignon, Nancy, Marseille, Castres, Bourges, Roanne, Bordeaux und Strasburg. Wie in Brüssel und in Amsterdam haben auch wir am 2.Oktober in Paris Aktionen gegen die sozialen Verwüstungen und für soziale Rechte durchgeführt…”

b) Debatte über Protestformen / Proteste und die Gewerkschaften

»Das gesellschaftliche Bewußtsein ist gekippt«

Gespräch mit Bernd Riexinger: Neues Selbstbewußtsein an der Basis. Soziale Proteste müssen im Westen mit Tarifkämpfen verknüpft werden. Gewerkschaften müssen sich vom Gedanken der »Sozialpartnerschaft« lösen. Bernd Riexinger ist Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Stuttgart. Interview von Peter Wolter in junge welt, 04.10.2004 externer Link

Hieraus unser Zitat des Tages:

„Wir müssen darum kämpfen, daß peu à peu diejenigen Kräfte stärker werden, die genau wissen, daß es ohne Gegenwehr und Konfliktbereitschaft keine starken Gewerkschaften geben wird“

b) Agenturschluss

In Vorwegnahme des Protokolls des Vorbereitungstreffens: Die Aktionsseite ist ab sofort zu erreichen unter:
http://www.labournet.de/agenturschluss
Bitte diese griffigere URL für Flugblätter und Plakate benutzen!

II. Branchen: Dienstleistung / Einzelhandel

a) Karstadt vor Massenentlassungen?

  • Karstadt setzt Verdi unter Zeitdruck
    „KarstadtQuelle-Chef Christoph Achenbach versucht die Gewerkschaft Verdi unter Zeitdruck zu setzen. Ohne eine schnelle Einigung über das Sanierungsprogramm drohe "das Ende".
    Eine Einigung mit den Gewerkschaften müsse innerhalb von drei bis vier Wochen kommen, sagte Achenbach dem Magazin "Focus". Wenn der Sanierungsplan nicht umgesetzt werde, würden Banken und Aktionäre kein Geld mehr zuschießen; "das wäre das Ende". Weiter kritisierte der Vorstandsvorsitzende: "Es ist unerträglich, wie Verdi die Angst der Mitarbeiter als Werkzeug benutzt." Während die Gewerkschaft Verdi den Sanierungsplan ablehnt, zeigte sich der Betriebsrat kompromissbereit. "Wenn die Firma signalisiert, dass sie bereit ist, möglichst viele Standorte zu erhalten und möglichst auch einer Beschäftigungssicherung zustimmt, dann sind auch die Arbeitnehmer bereit, etwas zu geben", sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Pokriefke der "Netzeitung". …“ Artikel in ftd.de vom 2.10.2004 externer Link
  • Über 220 Montagsdemo-Städte zeigen Solidarität, für Karstadt.
    Lt einer Pressemeldung einer „Internationale unabhängiger B-I-V“ werden die Montagsdemonstrationen am 4.10.2004 bundesweit den jüngsten Meldungen aus dem Karstadt Konzern gewidmet. Ausdrücklich bekannt ist dies aus Herne (siehe Termine)

b) Walmart

„Personalabbau ohne Ende? Das kann es nicht sein!“

Rund ein Viertel seiner Belegschaft hat der amerikanische Einzelhandelskonzern Wal-Mart in Deutschland innerhalb von drei Jahren abgebaut - obwohl er die Öffnungszeiten seiner Märkte erheblich verlängert hat. Ver.di-Flugblatt an alle Beschäftigten vom 4.10.04 externer Linkpdf-Datei

c) Ikea

Sonntagsöffnung der IKEA Möbelmärkte

IKEA macht im Moment den Beschäftigten Stress mit dem Vorhaben, Sonntags den Laden zu öffnen. Die Kolleginnen und Kollegen baten um Unterstützung und bekamen sie mit der Kampagne, die vom KAB (Katholische Arbeitnehmer Bewegung) initiiert wurde: Kunden-Schreiben an die GL. Siehe den Musterbrief als Worddatei zur Weiterverarbeitung. Aus dem Text: „… hiermit teile ich Ihnen mit, dass ich die Sonntagsöffnung Ihrer Möbelhäuser ablehne. Mir als Käufer bringen diese erweiterten Einkaufszeiten keinen Vorteil. (…) Als kritischer Kunde interessiert es mich auch, unter welchen Bedingungen Ihre Produkte hergestellt und verkauft werden. (…) Ihre Pläne haben mein Bild Ihres Hauses deutlich verschlechtert. Wenn Sie Ihr Vorhaben umsetzen, kann ich nicht mehr mit Freude und gutem Gewissen in Ihren Möbelgeschäften einkaufen…“

III. Branchen: Auto / DaimlerChrysler Werk Hamburg Harburg

Alternative, Zeitung der deutsch-ausländischen Metallerinnen und Metaller bei Daimler Chrysler, Werk Hamburg, Ausgabe 09/2004 externer Linkpdf-Datei.

Aus dem Text: Pakt für schlechtere Beschäftigung geschlossen
Der 23.07.2004 wird uns DaimlerChrysler- Beschäftigten als Schwarzer Freitag in Erinnerung bleiben. Denn der Pakt den der Vorstand mit dem Gesamtbetriebsrat (GBR) und der IG Metall getroffen hat gibt den Vor-stand Instrumente in die Hand unsere Arbeitsbedingungen und Entlohnung weiter hinabzusetzen, als wir es ohnehin bereits gewohnt sind….“

IV. Diskussion: Arbeitsalltag / Arbeitszeit / Arbeitszeitverlängerung

  • Für den Erhalt der 35-Stunden-Woche!
    „IG Metall und Jungheinrich-Konzernbetriebsrat verwahren sich gegen alle Angriffe des Jungheinrich-Vorstandes auf die 35-Stunden-Woche. (…) Wir lassen nicht zu, dass die Belegschaften der Jungheinrich-Werke, der Verwaltung und des Vertriebes sowie der gesamten Flurförderzeug-Branche gegeneinander ausgespielt werden…“ Erklärung des
    Konzernbetriebsrat der Jungheinrich AG vom 23.9.04
    pdf-Datei
  • Nach Pisa neuer Schock: Deutschen Schülern und Schülerinnen droht im Fach Mathematik der Absturz ins Bodenlose. Glosse von mdb vom 06.09.04. mdb steht nicht etwa für „Mitglied des Bundestags“ sondern für „Montagsdemonstration Bonn“, wo am 06.09. der Kollege Andreas Buderus von ver.di die Probleme deutscher PolitikerInnen mit dem Dreisatz am Beispiel Arbeitszeit und Arbeitsplätze sehr anschaulich darlegte.
  • Ausbeutung unter dem Decknamen 40-Stundenwoche. Kommentar von Sebastian Buschbaum
  • Mehr Arbeit - weniger Lohn? Artikel von Heiner Flassbeckexterner Linkpdf-Datei, erschienen in: Wirtschaft und Markt, Das ostdeutsche Wirtschaftsmagazin 8/2004

V. Neue Veranstaltungshinweise und Demos

Bereits gestern Abend aktualisiert...

Lieber Gruss, Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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