Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 28.
Juli 2004:
I. Branchen: Auto / DaimlerChrysler
a) DaimlerChrysler
Raum Stuttgart
Der Vorstand braucht noch mehr auf die Ohren !
„Es war eine absolut reife Leistung, wie die Belegschaft
der DC-Werke mit ihren Aktionen in ganz kurzer Zeit demonstriert hat,
dass sie sich die Unverschämtheiten des Vorstands nicht länger
bieten lässt. Für zehntausende, die den Herren Schrempp und
Hubbert mit Streiks und Demonstrationen die Grenzen gezeigt haben, ist
jetzt die schnelle Einigung auf Lohnverzicht und andere Verschlechterungen
eine bittere Nachricht. Wir sagen mit ihnen: JA zum Widerstand - NEIN
zu diesen faulen Kompromissen!..“ Das
dritte Flugblatt der "Standort 2004 Opposition"
b) DaimlerChrysler
Werk Bremen
“...Daimler ist jedoch nicht arm und schon gar nicht
bettelarm. Diesem Konzern geht’s gut, sogar sehr gut…“
Text
der Rede von Jürgen Drieling, Betriebsrat der Kollegengruppe,
bei der Betriebsversammlung bei DaimlerChrysler Werk Bremen am 23.07.2004
– mit einem Bild der Versammlung
II. Branchen: Dienstleistung
a) Gesundheitswesen
Durchblick - die Zeitung der ver.di-Vertrauensleute im Knappschaftskrankenhaus
Sulzbach - Ausgabe
Nr. 80 vom 2.8.2004
U.a. mit: "Kundgebung am 26. August in Saarbrücken:
Mobilmachung"
„Wer kämpft, kann gewinnen. Wer nicht kämpft, hat
schon verloren. Dies sagte
Bert Brecht. Heute ist es das Motto der ver.di Betriebsgruppe im Knappschaftskrankenhaus
Sulzbach. Die Kündigung der Tarifverträge zum Weihnachts- und
Urlaubsgeld durch die Knappschaft haben im Sulzbacher Krankenhaus Enttäuschung,
Wut und eine Diskussion über Kampfmaßnahmen ausgelöst.
Zwei offene Briefe der ver.di Vertrauensleute erregten im gesamten Bundesgebiet
Aufsehen. Nachdem die Knappschaft nicht den Anschein erweckt,
ihre unsozialen Beschlüsse zurück zunehmen, bereiten die verschiedenen
Gremien den Kampf für eine harte Auseinandersetzung vor. Für
den 26. August wird zu einer Demonstration und Kundgebung nach Saarbrücken
aufgerufen. „Jetzt machen wir mobil,“ heißt es in Gewerkschaftskreisen….“
b) Call-Center
Erpressung in Lufthansa-Callcenter: Masterplan gegen Mitbestimmung?
jW sprach mit Roland Blanke, Betriebsratsvorsitzender im Lufthansa-Callcenter
in Kassel. Interview
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 27.07.2004
III. Branchen: Sonstige / Alstom
„Unsere Gesundheit – wichtiger denn je! Zweiter
Durchgang der Gefährdungsanalyse gestartet“
Betriebsratsinfo – Nachrichten
für alle Beschäftigten bei Alstom Power Mannheim-Käfertal
vom 22.7.04
IV. Branchen: Medien/IT / Siemens / Infineon
Infineon Dresden will mehr Leiharbeit
- Aktion gegen Leiharbeit. „Dresdener Betriebsräte und
Vertrauensleute machen auf Problem der Leiharbeit aufmerksam Am 10.
Juli führten Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall
bei Infineon gemeinsam mit der "DD-Arbeitsloseninitiative"
zum ersten Mal einen Infostand auf der Dresdener Pragerstraße
durch. Mit einem Flugblatt wandten sich die Gewerkschafter an die breite
Öffentlichkeit, um gegen die Einführung und Ausdehnung von
Leiharbeit bei Infineon zu protestieren und mit ihr darüber zu
diskutieren...“ Meldung
in Infineon-Dioalog, Das Forum für alle Infineon Beschäftigten,
vom 13.07.2004
- IGM Vertrauensleute von Infineon Technologies Dresden informieren.
Das
Fluglatt zur o.g. Aktion
Aus dem Text: „… Seit Anfang diesen Jahres ist es durch
Gesetzesänderung möglich, Leiharbeitnehmer im Unternehmen
nahezu unbegrenzt einzusetzen. Dies macht sich nun auch Infineon zu
Nutze. Bisher war es bei Infineon Dresden üblich, dass der Großteil
unserer Kolleginnen und Kollegen im Anschluss an einen befristeten Arbeitsvertrag
unbefristet übernommen wurde. Heute sind wir eine Belegschaft von
rund 5400 Beschäftigten, davon haben ca.1000 Beschäftigte
einen Zeitvertrag! Nun will Infineon schrittweise ab 01.07.2004 die
Kolleginnen/Kollegen mit auslaufendem Zeitvertrag zu einem Großteil
nicht mehr
übernehmen. Einem Teil wird ein Arbeitsverhältnis bei Leiharbeitsfirmen
angeboten werden.
Einige wenige werden in eine feste Anstellung übernommen. Der Rest
fällt in die
Arbeitslosigkeit. Von der Maßnahme Leiharbeit können bis
zu 30% der Kolleginnen und Kollegen in der Produktion betroffen sein.
Zu weit schlechteren Konditionen. Das wären ca. 800 Kolleginnen
und Kollegen. Nach unseren Berechnungen verlieren die Betroffenen ca.20%
des Monatseinkommens, 6 Tage Urlaub, zusätzliches Urlaubsgeld und
das anteilige 13. Monatseinkommen. Im Jahreseinkommen ergeben sich dann
ebenfalls bis zu 25%
Einkommensverlust gegenüber dem bisherigen Einkommen. Eine solche
Aufspaltung der Belegschaft in Stamm- Zeit- und Leiharbeiter lehnen
wir ab. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist und bleibt unsere
Devise. In Ost und West…“
- „Leiharbeit und Lohndumping. Arbeitslosigkeit finanziell attraktiver
als Leiharbeit bei Infineon: Leihkräfte erhalten nur 50 Prozent
ihres vorherigen Gehaltes“
„ Es rumort in der Belegschaft - Die Firmenleitung des Dresdner
Infineon-Werkes will bis zum Jahr 2007 rund 700 auslaufende befristete
Arbeitsverträge in Leiharbeitsplätze umwandeln. Das Ungerechte
dabei: Die zukünftigen Leiharbeiter erhalten für die gleiche
Arbeit nur rund 50 Prozent des vorherigen Gehaltes. Allerdings gibt
es Überlegungen auf Firmenseite diese Differenz durch Prämienzahlungen
etwas zu verringern. Doch weder kennt der Betriebsrat die Summe noch
gab es Verhandlungen dazu….“ Meldung
von Eva-Maria von Steinburg in Infineon-Dioalog, Das Forum für
alle Infineon Beschäftigten, vom 19.04.2004
- An die Kolleginnen und Kollegen bei INFINEON TECHNOLOGIES Dresden.
Solidaritätserklärung
, einstimmig verabschiedet auf dem internationalen Bergarbeitertreffen
in Gelsenkirchen am 23. Mai 2004 von 164 Teilnehmern aus Deutschland,
Indien, Peru , Bolivien , Panama, Paraguay, Südafrika, Österreich
und Russland.
V. Internationales / China
Solidarität mit Xiao Yunliang und Yao Fuxin
Der Gesundheitszustand beider seit rund 2 Jahren inhaftierter
"Liaoyang Two" hat sich in der Haft aktuell stark verschlechtert.
Beide waren im März 2002 als Anführer von Arbeiterdemonstrationen
der Stadt Lyaoyang festgenommen worden, als Tausende Menschen aus mehr
als 20 Betrieben auf die Strasse gingen, um ausstehende Löhne, Rentenversicherung
und andere einfachste Dinge zu fordern. Das "China Labour Bulletin"
ruft seit Ende Juni 2004 GewerkschafterInnen weltweit zur Solidarität
und zu Protestaktionen auf - "Imprisoned
Liaoyang workers: Appeal for Medical Parole"
VI. Internationales / Kolumbien / Gewerkschafter
in Lebensgefahr
Nurse murdered in Bucamaranga (Krankenschwester in Bucaramanga
ermordet)
CARMEN ELISA NOVA HERNANDEZ, Mitarbeiterin im Büro
der Gewerkschaft der
Beschäftigten in Kliniken und Hospitälern des Bezirks Santander
(SINTRACLINICAS) wurde in der Nacht zum 16.Juli 2004 von zwei Männern
auf einem Motorrad erschossen. In der internationalen (englischen) Protestnote
von Carlos Rodriguez Diaz, dem Präsidenten der CUT Kolumbiens
werden die GewerkschafterInnen aus aller Welt erneut zur Solidarität
mit der besonders unterdrückten kolumbianischen Gewerkschaftsbewegung
aufgerufen - insbesondere zur Teilnahme an der Internationalen Konferenz
"SOS der WeltgewerkschafterInnen gegen die Vernichtung der kolumbianischen
Gewerkschaftsbewegung", die vom 15. - 18. September 2004 in Bogota
stattfinden wird
VII. Internationales / Chile / Gewerkschaften
und Arbeitskämpfe
ANUNCIA LA CENTRAL UNITARIA DE TRABAJADORES (CUT) LA JORNADA
NACIONAL DE MOVILIZACION
Für den 29.Juli 2004 hat die CUT Chile zu einem nationalen
Aktionstag aufgerufen - gegen das Regierungsprojekt zur "Flexibilisierung
der Arbeitsbestimmungen". Zahlreiche Strömungen und Gruppierungen
der sozialen Bewegungen und der politischen Linken Chiles haben dazu aufgerufen,
diesen Aktionstag zu einem Tag des Widerstandes zu machen. Der (spanische)
Aufruf
des CUT Vorsitzenden Arturo Martínez im argentinischen Nachrichtenportal
"Argenpress"
VIII. Internationales: Griechenland
Wahlversprechen gebrochen. Griechenland: Neue Regierung
will Vertragsarbeitern kündigen
Über 200000 Beschäftigte im öffentlichen Sektor Griechenlands
haben seit Jahren befristete Verträge. Auch unter der neuen Regierung
scheint sich das nicht zu ändern. Ärzte, Pfleger und Lehrer
streiken jetzt, deren Gewerkschaft zieht vor Gericht. Artikel
von Heike Schrader, Athen, in ND vom 23.07.04
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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