Home > News > Mittwoch, 8. September 2004
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 8. September 2004:

I. Branchen: Dienstleistungen / Sonstige Meldungen zu Transportwesen/Logistik / Kritik an Arbeitsverhältnissen bei Ryanair

  • Ryanair: Wer rebelliert, fliegt raus
    „Der Streit zwischen Europas größtem Billigflieger und den Gewerkschaften spitzt sich zu. In internen Rundschreiben droht die Airline ihren Beschäftigten sogar mit Jobverlust, sollten sie Kontakte zu Arbeitnehmervertretungen aufnehmen…“ Artikel von Imke Henkel und Sibylle Haas in SZ vom 7.9.04 externer Link Aus dem Text: „…Dass Ryanair versucht, auf seine Beschäftigten Druck auszuüben, um Gewerkschaftskontakte zu unterbinden, beweisen interne Rundschreiben des Billigfliegers. Die Schreiben drohen implizit mit Jobverlust, sollte "die Einmischung" der Gewerkschaften nicht aufhören. Seit der Freischaltung der Ryan-be-fair-Internetseite verzeichnete ITF-Sekretär Marowski rund 1400 Kontakte. In ihren Mails weisen Ryanair-Mitarbeiter unter anderem auf die hohe Fluktuation bei dem Billigflieger hin. "Kaum einer bleibt länger als ein, zwei Jahre", heißt es in einer Mail….“
  • Global Support: Solidaritätserklärungen von Gewerkschaften aus aller Welt externer Link

II. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel

a) Konflikte bei Rewe Austria

  • "Redeverbot" für Billa-Mitarbeiter. AKNÖ-Präsident Staudinger: "Vielfältige Verstöße gegen Arbeitsrecht" - Ein Schreiben von Billa-Mitarbeitern an die AKNÖ sei "ein einziger Hilferuf". Artikel in Der Standard vom 6. September 2004 externer Link Aus dem Text: „"Vielfältige Verstöße gegen das Arbeitsrecht" im REWE-Konzern ortet die NÖ Arbeiterkammer (AKNÖ). Billa-Mitarbeiter haben sich laut Präsident Josef Staudinger schriftlich an die AKNÖ gewandt. In ihren Schreiben sollen die Angestellten sogar von "Redeverbot nach außen" berichtet haben. Diesen Angaben zufolge wurden geleistete Überstunden nicht immer abgegolten. Werden keine Überstunden gemacht, droht die Rayons-Leitung, diese Mitarbeiter "auszutauschen"….“
  • Billa in der Offensive. Während Rewe Austria nun in die Offensive geht, bereitet die Arbeiterkammer Musterformulare für "private" Zeitaufzeichnungen von Angestellten vor. Artikel in Der Standard vom 7. September 2004 externer Link Aus dem Text: „Bei Rewe Austria (Billa, Merkur, Bipa, Mondo/Penny, Emma) gibt es seit wenigen Tagen eine neue "Task-Force Arbeitsrecht". Diese solle "jedem bekannt gewordenen Vorwurf gemeinsam mit dem Betriebsrat unmittelbar nachgehen", heißt es. Sogar eine Public-Relations-Agentur wurde beauftragt, um Kontakt mit der Öffentlichkeit zu halten – ganz im Gegensatz zu den sonstigen Usancen des Marktführers unter den Supermarktketten…“

b) Akzenta in Wuppertal: Arbeitsplätze gegen Arbeitsrecht

  • Lohnraub bei Akzenta! Geschäftsführer setzt Beschäftigte unter Druck, um die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Pressemeldung von ver.di Bezirk Wuppertal-Niederberg vom 17. August 2004 externer Linkpdf-Datei
  • Um den Konflikt zwischen Ver.di und Akzenta auf eine sachliche Ebene zurückzuführen, haben sich am 30. August 2004 in den Räumen des Bergischen Einzelhandels- und Dienstleisterverbandes beide Parteien zu einem Gespräch zusammengefunden. (…) Einigkeit besteht darüber, dass zunächst der Ausgang der anhängigen Geltendmachungen tariflicher Ansprüche von Kolleginnen und Kollegen abgewartet werden muss. Danach soll in einem weiteren Gespräch beraten werden, wie je nach Ausgang der Verfahren vorgegangen werden kann. (…) In der Tat ist dies für uns keine einfache Situation. Wenn Belegschaften Angst um ihren Arbeitsplatz haben und deshalb bereit sind, auf tarifvertragliche Rechte zu verzichten, müssen wir diese Angst ernst nehmen. Diese Situation begegnet uns in unserer Arbeit immer öfter. Es ist ein wenig paradox: Auf der einen Seite wird von uns als Gewerkschaft erwartet, dass wir uns gegen weiteren Sozialabbau einsetzen, auf der anderen Seite scheinen aber die Ängste in Belegschaften vor Arbeitsplatzverlust zuzunehmen….“ Ver.di-Meldung im Diskussionsforum um die Vorgänge bei Akzenta externer Link
  • Zeitlicher Ablauf der Ereignisse bei akzenta – Übersicht bei ver.di-Wuppertal externer Link

III. Branchen: Allgemeine / sonstige Dienstleistungen

a) Post

Postler ohne Zukunft. Post AG will Personalrecht kippen. Angriff auf die Rechte der Beschäftigten. Bundestag entscheidet demnächst . Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 07.09.2004externer Link

b) Streik bei Hamburger Kitas?

IV. Branchen: Auto / DaimlerChrysler

a) DaimlerChrysler Raum Stuttgart

Soli-Adresse von der Montagsdemonstration

„Solidaritätserklärung an die IGM Esslingen zur Weiterleitung an den BR und VK von DC in Mettingen mit der Bitte um Weiterleitung an die Betroffenen
Die Teilnehmer der Montagsdemonstration in Braunschweig am 6. September 2004 verurteilen den Versuch der Staatsanwaltschaft, Kollegen zu kriminalisieren, die am Aktionstag von Daimler – Chrysler im Juli 2004 von ihrem Recht auf Widerstand gegen die Kürzungspläne des Konzerns gebrauch machten. Die Ermittlungen gegen Einzelne Teilnehmer des Marsches auf der B10 können nur den Sinn haben, sie strafrechtlich wegen Landfriedensbruch anzuklagen und so andere Belegschaften einzuschüchtern.
Wir dürfen uns nicht spalten lassen! Wer einen angreift, greift alle an! Wir werden auch weiter auf der Straße für unser Recht demonstrieren. Last euch nicht einschüchtern!
Mit solidarischen Grüßen aus Braunschweig !
Diese Erklärung wurde verlesen und ihr wurde durch starken Beifall von ca. 150 Teilnehmern zugestimmt.“

b) DaimlerChrysler allgemein und international / Übersicht zum "Kompromiss" vom 23.7.04 / Die Mär von den Geheimverhandlungen

„Werter Kollege Berens“ – Antwort von Uwe Meinhardt. Es ist die Antwort auf: Startschuss zum Ausschluss? Eine Antwort an Uwe Meinhardt, IG Metall Stuttgart, von Peter Berens, Mitglied der IG Metall, Oberhausen

Aus dem Text: „… Lass mich abschließend zu Dem Vorwurf Stellung nehmen, der auch die Überschrift Deines Schreibens bildet: „Startschuss zum Ausschluss“. Erstens nenne ich den Namen Tom Adler, weil ich mich auf seine Äußerungen auf der internet-Seite der Zeitschrift „Sozialismus“ beziehe. Bei einer öffentlichen Kritik Ross und Reiter zu nennen, halte ich für durchaus seriös. Zweitens handelt es sich bei meinen Äußerungen um meine persönliche Meinung und nicht um die Vorbereitung eines vermeintlich inquisitorischen Prozesses. Die Unterstellung, mein Schreiben sei die ideologische Vorbereitung eines Gewerkschaftsausschlusses, weise ich zurück. Ich bin ausdrücklich nicht der Meinung, Tom Adler gehöre aus der IG Metall ausgeschlossen….“

V. Branchen: Medien und IT / Siemens

Was tut man nicht alles für ein Handy. Siemens erpresst hilflose Gewerkschaften. Artikel von Jochen Gester pdf-Datei, Arbeitskreis Internationalismus der IG Metall Berlin, in ak - Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 486 / 20.8.2004

VI. Branchen/Sonstige/ Nestlé

  • „Manila-Deklaration“ Die IUF (International Union of Food) hat eine Deklaration zu den Arbeitsbedingungen der Angestellten des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé verabschiedet. Die Dekaration enthält die Forderung nach Rechten zur gewerkschaftlichen Organisierung, sozialen Absicherungen und Chancengleichheit und soll für alle Nestlé-Angestellten weltweit gelten. Die „Manila-Deklaration“ veröffentlicht auf der Seite der IUF am 01. Sept. 2004 externer Link
  • AMWU-Vereinbarung mit Nestlé Australien beschränkt Einsatz von Gelegenheitsarbeitnehmern und fördert Gewerkschaftsrechte. IUF-Meldung vom 02.Sept. 2004 externer Link Aus dem Text: "Der IUL-Mitgliedsverband Australian Manufacturing Workers´ Union (AMWU) hat mit Nestlé Confectionery Australia einen neuen landesweiten Tarifvertrag abgeschlossen, der für drei Jahre gilt und nicht nur die Gewerkschaftsrechte wesentlich stärkt, sondern auch strenge Regeln für den Einsatz von Zeitarbeitnehmern festlegt. Die am 26. August unterzeichnete Vereinbarung gilt für mehr als 600 Süßwarenarbeitnehmer in drei Betrieben. Der neue Vertrag bildet den Abschluss der einjährigen Mobilisierungsarbeit der Gewerkschaft auf Betriebs- und Landesebene, um eine wirksame Organisierungs- und Verhandlungsstrategie zu entwickeln, mit der der immer häufigere Einsatz von Vermittlungsfirmen rekrutierter Zeitarbeitnehmer zurückgestutzt werden soll. Nachdem die direkte ständige Beschäftigung bei Nestlé als ein Hauptziel des neuen Tarifvertrags ermittelt worden war, bemühte sich die Gewerkschaft mit Hilfe von Versammlungen und einem ständigen Informationsaustausch um Zustimmung zu einer Verhandlungsstrategie, die sich auf die Fähigkeiten zu Kollektivmaßnahmen in den drei Betrieben stützen konnte….“

VII. In eigener Sache

Der Hilferuf vom Freitag wirkt immer noch – heute sind es zwei neue Fördermitglieder, die wir begrüßen zu können!

Und auch der Relaunch geht weiter: alle heutigen Dienstleistungsübersichten im neuen Design!

Lieber Gruss, Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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