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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Hungerstreik beendet Das abschliessende Bulletin zum mehrwöchigen (32 Tage) Hungerstreik in Tunis - zu dessen Ende hin die Staatsmacht zur Popularisierung beitrug in dem sie ein belgisches Fernsehteam und den Reporter der französischen Zeitung "Libération" ausgesprochen "unfreundlich" behandeln liess - was ja nichts anderes war, als eine Bestätigung dessen, was die Hungerstreikenden kritisierten. wie auch die Tatsache, dass der übliche Alternativgipfel zum Weltinformationsgipfel wegen zahlreicher Behinderungen von den Organisatoren abgesagt wurde. Währenddessen haben französische und tunesische Parlamentarier eine Erklärung veröffentlicht, in der Herrn Ali der Titel eines "grossen Staatsmannes" zugedacht wurde. Seine deutschen Geschäftspartner haben sich diesmal ausgeschwiegen. Das (französische, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) "abschliessende Bulletin" vom 19. November 2005. Stellungnahme der Journalistengewerkschaft Nicht zuletzt wegen der Teilnahme des Vorsitzenden der Journalistengewerkschaft an dem seit 18. Oktober stattfindenden Hungerstreik haben sich Anfang November mehrere tunesische Regierungsvertreter und Parteipolitiker dahingehend geäußert, diese Gewerkschaft sei ja ohnehin nicht legal und verträte auch nicht wirklich die Journalisten des Landes. Auf einen von ihnen antwortet dieses (französische, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) "Kommuniqué" vom 9. November 2005 Unterstützung für Hungerstreik breitet sich weiter aus Zahlreiche demokratische Gruppierungen Tunesiens haben inzwischen nicht nur ihre Solidarität mit den 8 seit dem 18. Oktober im Hungerstreik für demokratische rechte befindlichen Aktivisten erklärt, sondern auch diverse Aktionen organisiert. Prominente Tunesier treten in den Solidaritäts-Hungerstreik. Auch Gewerkschaftsgruppierungen wie die UGTT Sfax scheren aus der Gewerkschaftspolitik der Servilität gegenüber dem Regenten Ali aus. Eine kurze deutsche Übersicht über die Ausgaben des "Informationsbulletins 12 - 16" des Hungerstreiks-Unterstützungskomitees bis zum 3. November 2005 "Schadet dem Ansehen Tunesiens" Der Hungerstreik nämlich, den seit 10 Tagen 8 Menschen, darunter der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft, durchführen - meint der Regent auf Lebenszeit Ben Ali. Kommt wie immer darauf an, bei wem: Ben Ali selbst und seine EinMann-Demokratie waren beispielsweise bei einem früheren Exekutor des IWF namens Köhler gut angesehen "wg investitionsfreundlichem Klima". Die Hungerstreikenden dagegen sind bei den demokratischen Kräften, der Gewerkschaftsbewegung gut angesehen - im Gegensatz zu Herrn Ali. Die Internationale Journalistenföderation hat beispielsweise ein Erklärung zur Unterstützung dieses Hungerstreiks und seiner Ziele (Schluss mit Zensur, Vereinigungsfreiheit, Freiheit für politische Gefangene) veröffentlicht. Eine kurze Materialsammlung über das "Echo des Schadens" vom 27. Oktober 2005. Der Vorsitzende der Journalistengewerkschaft und mehrere demokratische Parteivertreter im Hungerstreik für demokratische Rechte In Tunesien findet demnächst der Weltgipfel der Information statt - in einem Land, dessen Regierung für ihre allgemeine Zensur berüchtigt ist und in dem mehrere junge Leute wegen ihrer Internet-Publikationen im Gefängnis sitzen. Parteien und Vereinigungen sind zwar prinzipiell erlaubt, aber faktisch nicht geduldet. Aus diesem Grund haben sieben Vertreter der demokratischen Opposition, darunter der Vorsitzende der tunesischen Journalistengewerkschaft Lotfi Haji in Tunis am 18. Oktober einen Hungerstreik begonnen. Die Hungerstreikenden vertreten drei grundlegende Forderungen: Vereinigungsfreiheit (wobei insbesondere auf die Unterdrückung und Behinderung der Arbeit der - legalen - tunesischen Magistratsvereinigung, der tunesischen Menschenrechtsliga und der Journalistengewerkschaft verwiesen wird), Medienfreiheit (wobei auf die permanente Pressezensur, die Verfolgung von Betreibern von Internetseiten und die Nichtzulassung von neuen Zeitungen verwiesen wird, und dabei die Abschaffung des letzteren Verfahrens gefordert wird und die Einrichtung eines regierungsunabhängigen Komitees) und die sofortige Freilassung aller politischen Gefangenen. Der (ins englische übersetzte, hiermit kurz deutsch zusammengefasste) Aufruf "CALL TO THE PUBLIC OPINION" vom 18. Oktober 2005. Aufruf zur Solidarität mit den Hungerstreikenden von ICAB Seit dem 13. November 2002 befinden sich 17 der rund 160 Beschäftigten der tunesischen Textilfabrik ICAB im Hungerstreik. Jetzt hat RAID Attac Tunesien einen Aufruf zur internationalen Solidarität veröffentlicht, den wir hier im französischen Original mit kurzer deutscher Zusammenfassung wiedergeben - inklusive Mailadresse etc: ICAB-Meldung |