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Updated: 18.12.2012 15:51
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Unterstützung für Hungerstreik breitet sich weiter aus

Zahlreiche demokratische Gruppierungen Tunesiens haben inzwischen nicht nur ihre Solidarität mit den 8 seit dem 18. Oktober im Hungerstreik für demokratische rechte befindlichen Aktivisten erklärt, sondern auch diverse Aktionen organisiert. Prominente Tunesier treten in den Solidaritäts-Hungerstreik. Auch Gewerkschaftsgruppierungen wie die UGTT Sfax scheren aus der Gewerkschaftspolitik der Servilität gegenüber dem Regenten Ali aus. Eine kurze deutsche Übersicht über die Ausgaben des "Informationsbulletins 12 - 16" des Hungerstreiks-Unterstützungskomitees bis zum 3. November 2005

Wachsende Unterstützung

Ende Oktober/Anfang November haben in insgesamt 18 tunesischen Städten Solidaritätsaktionen verschiedenster Art stattgefunden, bei denen auch hunderte von Menschen in 2-tägige Solidaritätshungerstreiks traten, auch in den diversen touristischen Zentren des Landes.

Neben sozialen Organisationen haben auch verschiedene kleinere meist linke Parteien die Unterstützungsbewegung mit organisiert, die es auch im Nachbarland Marokko gibt, wo mehrere Solidaritätsaktionen stattfanden, zustandegekommen durch die Bildung einer nationalen Koordination der Solidarität.

Für Tunesien scheint von Bedeutung dass, bei genauerer Lektüre verschiedenster Quellen in zahlreichen Städten Gewerkschaftsfunktionäre und -Aktivisten sich an der Bewegung beteiligen - entgegen dem offiziellen Kurs des Verbandes UGTT, der wie immer staatstragend agiert - eine Linie, aus der die UGTT im Bezirk sfax ausgeschert ist, in dem sie eine unterstützende Erklärung veröffentlichte. Im Bulletin Nr. 12 wird beispielsweise aus Tunis berichtet, dass nach einer Solidaritätsaktion der Gewerkschaftsaktivist Salah Ben Nasr von der Polizei festgenommen wurde und mißhandelt. Im Bulletin Nr 14 wird vom Besuch einer Delegation der Nationalen Gewerkschaft des öffentlichen Gesundheitswesens berichtet, die sich nicht nur solidarisch erklärte, sondern damit auch die inzwischen organisierte Blockade durchbrach: Telefon und Netzkontakte zum Lokal des Hungerstreiks sind seit einigen Tagen nicht mehr möglich und niemand glaub, dass die entsprechenden Provider aus eigenem Antrieb agiert haben - höchstens in vorauseilendem Gehorsam. Zwar gibt es noch, teilweise auch wieder, Kontakte, aber die wesentliche Unterstützungsarbeit läuft offensichtlich über Paris.

Neben zahlreichen KünstlerInnen haben auch eine ganze Reihe von Universitätsbeschäftigten persönliche Solidaritätsaktionen verschiedenster Art unternommen. Und während die tunesische Journaille die Vorgabe ihres Herrn aufgenommen hat und über sämtliche Kanäle und Blätter verkündet, die Hungerstreikenden wollten das Ansehen des Landes im Ausland herabsetzen - worauf die Hungerstreikenden in einer Erklärung betonten, das könne niemand besser als Herr Ali.

Inzwischen haben die ersten Teilnehmer ernste gesundheitliche Probleme und auf ärtzlichen Rat und nach kollektiver Diskussion hat der Rechtsanwalt Abderraouf Ayadi den Hungerstreik in den ersten Novembertagen aufgegeben.

Ausser in den Nachbarstaaten und in Frankreich wird, in erster Linie von tunesischen MigrantInnen in verschiedenen anderen Ländern versucht Solidaritätskomitees zu bilden - viel Arbeit gibt es da bereits in Kanada, und auch in Deutschland gibt es erste Schritte.

Die breite und wachsende Berichterstattung in internationalen Medien - etwa ein ausführliches Interview auf "Al Arrabiya" haben jetzt auch dazu geführt, dass etwa die afrikanische Menschenrechtskomission den hungerstreik unterstützt - während die UNO, bzw ihr Generalsekretär in einer Antwort an einen internationalen Protestbrief die alte Argumentation wieder aufnimmt, der Informationsgipfel sei auch deswegen nach Tunesien vergeben worden, um es der Regierung zu ermöglichen öffnende Maßnahmen zu ergreifen. So platt diese Argumentation auch ihren Charakter als Schutzbehauptung zu verstecken sucht - selbst wenn solche "Logik" zuträfe - Herr Ali kümmert sich einen Dreck um Herrn Annans Gesülze.

(Zusammengestellt von hrw, die Originaldokumente liegen allesamt französisch vor)


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