Bauarbeitergewerkschaft gegen Kanalprojekt
Hauptsache bauen, egal was - das ist oft die Logik der (in diesem Falle: Bau-)Gewerkschaften. Nicht so die panamesische Baugewerkschaft SUNTRACS, die grösste Gewerkschaft des Landes - sie hat sich der wachsenden Volksbewegung gegen das gigantische Kanalmodernisierungsprojekt angeschlossen und ruft für die Kanal-Volksabstimmung dazu auf, mit "Nein" zu stimmen. Im Gegensatz zu gewerkschaftlichen Positionen in vielen anderen Ländern (etwa in der Auseinandersetzung um Zellstoff-Riesenanlagen in Uruguay) ist SUNTRACS zu einem regelrechten Pol innerhalb der "Nein"-Bewegung bzw des Bündnisses FRENADESO geworden - weswegen auch die Regierung eine massive Kampagne gegen die Gewerkschaft organisiert - natürlich unter ständigem verweis auf die ach so reichlich zu erwartenden Arbeitsplätze. Die (spanische, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Pressemitteilung "Los Obreros de la Construcción en el Referéndum sobre el Canal" von Mitte August 2006.
Volksabstimmung über "den Kanal" - gewinnt das "Nein"?
Der Panamakanal war und ist seit seiner Eröffnung das wirtschaftliche Zentrum des Landes - die Regierung hat ein Projekt seiner Erneuerung und Erweiterung zur Volksabstimmung vorgelegt bzw vorlegen müssen, die am 22. Oktober stattfinden wird. Die FRENADESO, ein breiter Zusammenschluss diverser sozialer Organisationen ist in der politischen und gesellschaftlichen Debatte der Vorabstimmungszeit für manche überraschend zu einem neuen Pol geworden mit ihrer Kampagne "Por un Canal al Servicio de nuestro Desarrollo y Económico y Social", die Menschen mobilisiert wie seit langem nicht mehr. Die "Confederación Nacional de Unidad Sindical Independiente" (CONUSI) hat nach internen Debatten beschlossen, sich dem Zusammenschluss und der Kampagne anzuschliessen. Eine ausführliche Begründung dieser Haltung enthält der (spanische) Aufruf "Votar NO en el Referendum" der CONUSI vom 5. August 2006 |