Bildungsproteste
Verteidigung der Medelliner Stadtwerke
Die Medelliner Stadtwerke - der grösste städtische Betrieb Lateinamerikas - sind technologisch Spitze, qualitätsmäßig berühmt und wirtschaftlich erfolgreich. Was die kolumbianische Regierung und den Stadtrat nicht davon abhält, sie in den Freihandelszonen-Verhandlungen zur Privatisierung anzupreisen. Die Gewerkschaft "Sindicato de Trabajadores y Empleados de Servicios Públicos, Autónomos e Institutos Descentralizados de Colombia" (Sintraemsdes) hat in ihrer Vorstandssitzung am 1. Juli beschlossen, den landesweiten Widerstand zu organisieren. Auftakt soll am 21. und 22. Juli der "Nationale Kongress der Nutzer und Verteidiger des öffentlichen Dienstes" in Bogota sein, der gemeinsam mit Sintratelefones organisiert wird. Die (spanische) Pressemitteilung "Unidad y lucha para salvar las EPM" von Sintraemsdes vom 15. Juli 2005, die hiermit kurz zusammengefasst wurde.
Streik der Zeitarbeiter bei Ecopetrol
Dass die kolumbianische Gewerkschaftsbewegung trotz der horrenden politischen Bedingungen immer wieder Erfolge erzielt - wie etwa die Ölarbeiter und die USO-Gewerkschaft - ist schon wichtig (und überraschend) genug. Dass sie auch in der Lage ist, auf neue Erscheinungen der Arbeitswelt zu reagieren, noch mehr: Zeitarbeiter in der Ecopetrol-Raffinerie von Barrancabemerja sind jetzt - mit der Zeitarbeitergewerkschaft Unión Temporal JPM - und unterstützt von der USO in den Streik getreten. Grund für den Arbeitskampf: Das Unternehmen will die Zeitarbeiter (etwa 170 in Barrancabemerja, von denen rund ein Drittel trotz aller Drohungen streikt) nicht nach dem geltenden USO-Tarif bezahlen, sondern nur nach den (deutlich niedrigeren) gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Der (spanische) Artikel "Temporales de empresa contratista de Ecopetrol se declararon en paro" von Edgar Omar Bustos in der Zeitung "Vanguardia" vom 20.Mai 2005, gespiegelt bei "Indymedia Kolumbien".
Uribe will entlassene Arbeiter von Emcali aushungern
SINTRAEMCALI, die Gewerkschaft der Beschäftigten der Stadtwerke Cali (Emcali) gibt in einer Mailnachricht vom 15.Dezember 2004 bekannt, dass 51 Arbeiter, die im August 2004 wegen einer Besetzungsaktion im Widerstand gegen die Privatisierung der Stadtwerke entlassen worden waren, die ihnen zustehenden Gelder bisher nicht bekommen haben. Die Gewerkschaft sieht darin den Versuch, den Widerstand gegen die Privatisierung eines "Sahnestücks" der kolumbianischen öffentlichen Hand zu brechen. Eine deutsche Zusammenfassung der SINTRAEMCALI Nachricht
Erfolgreicher Kampf einer Gewerkschaft gegen Privatisierungen
„Luis Hernández Monroy, Präsident der Gewerkschaft der Arbeiter der Stadtwerke von Cali SINTRAEMCALI, weilte vom 18. September bis zum 3. Oktober in der Schweiz. SINTRAEMCALI kämpft seit Jahren gegen die Privatisierung der Stadtwerke EMCALI und hat dafür einen hohen Preis bezahlt. In den letzten zwei Jahren unter der Regierung Uribe hat sich der Konflikt um eine allfällige Privatisierung noch verstärkt. Luis hat deshalb während seinem Aufenthalt in der Schweiz eine Klage bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf deponiert, da die kolumbianische Regierung verschiedene ILO - Konventionen verletzt hat. Die ASK führte mit Luis Hernández ein längeres Gespräch….“ Interview von Stephan Suhner in Kolumbien-Monatsbericht , Herausgegeben von der Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien, No. 9/2004 vom September 2004
Colombia Oil Strike Ends in Victory (Der kolumbianische Ölstreik endet mit einem Sieg)
Die (englische) Pressemeldung der internationalen ICEM-Föderation vom 29.Mai 2004 über das erfolgreiche Ende des Ölarbeiterstreiks, den die USO seit dem 22.April organisiert hatte - die staatliche Ölfirma ECOPETROL wird nicht privatisiert
SINTRAEMCALI declares a Permanent Assembly
(Sintraemcali beschliesst eine permanente Versammlung) - Am Morgen des 26.Mai 2004 haben 1600 Beschäftigte der städtischen Wirtschaftsbetriebe der Stadt Cali (Emcali) dem Aufruf ihrer Gewerkschaft folgend, den Verwaltungsturm der Gesellschaft besetzt. Bis zur Erfüllung ihrer Grundforderungen - Entlassung des von der nationalen Regierung eingesetzten Betriebsdirektors wegen Korruption und Einstellung aller während der Auseinandersetzungen der letzten Monate entlasssenen Beschäftigten - soll diese Besetzung weitergehen. Ein (englischer) Bericht der "Columbia Solidarity Campaign".
Der Streik der Ölarbeiter - Update
Ein aktueller (englischer) Bericht vom 3.Mai 2004 der "Colombia Solidarity Campaign" über die Entwicklung des - von der Regierung für illegal erklärten - Streiks und die nationale und internationale Solidarität, die die Streikenden erfahren haben.
Erdölindustrie im Streik
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Die kolumbianische Erdölindustrie vor einem Streik. Ein aktueller Lagebericht von Raul Zelik. Die Ölarbeitergewerkschaft USO steht schon lange im Zentrum der antigewerkschaftlichen Offensive der Uribe-Regierung. Jetzt soll auch gleich die staatliche Ölgesellschaft ECOPETROL zerschlagen werden. Trotz der ausgesprochen widrigen Umstände bereitet sich die USA auf eine grosse Auseinandersetzung vor - und braucht dafür Solidarität, auch internationale.
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Ölarbeiter-Resolution. Die Leitung der kolumbianischen Erdölarbeitergewerkschaft USO hat am 26.3 eine (spanische) Resolution verabschiedet, in der sie ihre prinzipielle Ablehnung einer Zwangsschlichtung ebenso unterstreicht, wie ihre Streikbereitschaft in allen Ecopetrol Anlagen, auch zum Zweck der Verteidigung der staatlichen Ölfirma gegen die Privatisierungspläne des Präsidenten Uribe.
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USO ruft eintägigen Proteststreik gegen Drohungen aus. Die kolumbianische Erdölarbeitergewerkschaft USO hat für den 17.Januar einen Proteststreik ausgerufen. Damit soll der weiteren Verschärfung des Kurses des Uribe-Regimes gegen die Gewerkschaften begegnet werden. Am selben Tag - Mittwoch, 15.1.03 - da sich die Mordrohungen aus sogenannten paramilitärischen Kreisen gegen den USO-Vorsitz enden verdichteten, erliess die Staatsanwaltschaft Hausarrestverfügung für den Verantwortlichen für internationale Beziehungen Hernando Hernandez. Politischer Hintergrund dieser neuen Repressionswelle dürften - neben Uribes genereller Politik - die Auseinandersetzungen um die Privatisierung des staatlichen Erdölkonzerns Ecopetrol sein. Mehr auf folgenden (spanischen) Dokumenten:
Die Erdölarbeitergewerkschaft USO ruft zum Streik
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"Der Streik der Erdölarbeiter" Ein (spanischer, mit kurzer dt. Zusammenfassung) Bericht der Ölarbeitergewerkschaft USO, über den begonnen Streik im Sektor vom 22.April 2004.
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Die Privatisierungspläne der kolumbianischen Regierung für die staatliche Erdölgesellschaft ECOPETROL stossen auf den heftigen Widerstand der Gewerkschaft USO - dem wiederum mit Terror und Verfolgung begegnet wird. Mit einem (spanischen) Brief vom 5. Februar 2004 erklärt die USO, dass sie als Konsequenz aus dieser Situation zum Streik aufruft und ruft auch zur internationalen Solidarität der Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und humanitären Organisationen auf.
Gegen die Auflösung der kolumbianischen Bergbaufirma MINERCOL, Oktober 2003
"Die kolumbianische Gewerkschaft der staatlichen Bergbaufirmen sowie die Bevölkerung in Gebieten mit Bergbauaktivitäten brauchen Ihre/Deine Unterstützung. Die Gewerkschaft der Arbeiter der Staatlichen Bergbaugesellschaft MINERCOL, SINTRAMINERCOL, hat uns über den Beschluss der Regierung Uribe informiert, ab Ende Oktober 2003 verschiedene staatliche Firmen des Bergbausektors zu schliessen. Dazu gehören v.a. MINERCOL Ltda und INGEOMINAS, die sich v.a. mit geologischen Fragen im Bergbau befasste. An deren Stelle soll eine neue Firme COLGEOMIN entstehen, wo es keine Gewerkschaft mehr geben soll, und die weder Funktionen noch ein Budget hat, um den Bergbaubereich und insbesondere die Geschäftstätigkeit multinationaler Firmen zu reglementieren und kontrollieren. (...) Aus diesem Grund bitten wir Sie/Dich, den beiliegenden Protestbrief an die angegebenen Adressen in der Schweiz und in Kolumbien zu mailen, faxen oder per Post zu schicken..." Informationen bei Kolumbien aktuell , Unabhängige Information zu Kolumbien der ASK - Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien und "Carta protesta liquidación MINERCOL 301003" |