Zeitarbeitsfirma Manpower setzt DGB unter Druck
"Das Zeitarbeitsunternehmen Manpower fordert Korrekturen am Tarifvertrag mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Man stehe zwar zu dem DGB-Vertrag für Zeitarbeiter, sagte Manpower-Geschäftsführer Thomas Reitz der FTD. In vielen Regionen sei das Lohnniveau aber nicht mehr realistisch." Artikel von Maike Rademaker in FDT vom 15.12.05
Infos/Kommentare/Proteste:
- Konkurrenz im Kellergeschoss. Neuer Tarifvertrag für Leiharbeitskräfte.
Zusammenfassung der
express-Redaktion, basierend auf EIRO-on-line, erschienen
im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und
Gewerkschaftsarbeit, 3/05
- Zitat der 33. Woche 2003:
"DGB-Tarifverträge setzen neue Standards
in der Zeitarbeit (...) Bisher wurde mit dem Begriff "Zeitarbeit"
häufig Lohndumping verbunden. Damit ist es nun vorbei. Die
Tarifverträge sorgen für eine neue Qualität in
der Zeitarbeitsbranche. (...) Reinhard Dombre, Verhandlungsführer
der DGB-Gewerkschaften sagt: "Durch diesen Abschluss wird
die Zeitarbeits-Branche zu einem ganz normalen Wirtschaftszweig"."
So die Überschrift einer Meldung des DGB (ohne Datum). Weiter
im Text: "Der Bundesverband Zeitarbeit e. V. (BZA) und
die Tarifgemeinschaft Zeitarbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB) hatten sich am 11. Juni nach fünf Verhandlungsrunden
auf einen Tarifvertrag geeinigt, der den Beschäftigten spürbare
Verbesserungen bringt. Auch mit dem Interessenverband Deutscher
Zeitarbeitsunternehmen (IGZ) wurden erfolgreich Tarifverträge
verhandelt. Die Tarifverträge treten zum 1. Januar 2004 in
Kraft, können aber von den Zeitarbeitsfirmen und den Personal
Service Agenturen (PSA) schon vorher angewandt werden...."
Sonderseite
beim DGB mit allen Tarifverträgen
- Das kann doch nicht wahr sein ! Resolution
des Landeserwerbslosenausschusses Niedersachsen-Bremen in ver.di
vom 10. Juni 2003. Aus dem Text: "Die Kollegen von
der Metall kämpfen im Osten für die tarifliche Verankerung
der 35 Std.-Woche, damit im Osten wie im Westen die gleichen Arbeitszeiten
gelten. Die Tarifgemeinschaft des DGB will mit dem BZA und der
IGZ Tarifverträge über Leiharbeit abschließen,
die das Prinzip "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit",
wie es im geänderten AüG vorgesehen ist, außer
Kraft setzen...."
- Die Tarifposse des DGB - Vom "Equal pay" zum "Schmuddeltarif".
"Die beiden DGB-Zeitarbeits-Tarife sind eine extreme Schweinerei
- "Gleichbehandlung" ist völlig vom Tisch. Innerhalb
von 3 Monaten kippte der DGB seine "Equal Pay"-Forderung
und senkte den Zeitarbeitstarif ("aufgrund der schwierigen
wirtschaftlichen Situation der Branche", Dombre) auf das
Niveau des CGB-"Schmuddeltarifs". Eine Absenkung der
Löhne um 22 Prozent zum ersten Verhandlungsergebnis vom 20.
Februar 2003 ging lautlos vonstatten! Tarifvergleich
und Bewertung der FAU Hamburg
- Der jüngste Erfolg deutscher Gewerkschaftspolitik: Leiharbeit
gesetzlich geregelt und tarifvertraglich abgesichert. "Rot-grün
will den Billiglohnsektor Leiharbeit zu einer vollgültigen
normalen Anwendungsweise von Arbeitskraft machen: die Abschaffung
so ziemlich aller gesetzlichen Einschränkungen dieses Sektors
wurde beschlossen. Und die Gewerkschaft ist zufrieden, denn sie
durfte diesen Sektor tarifautomon mitgestalten..." Mitschnitt
der Sendung aus der Reihe GegenStandpunkt - Kein Kommentar!
beim Freien Radio für Stuttgart vom 04.06.2003
- Tarifverträge für Leiharbeit: "Ein Meilenstein
in der Geschichte der Tarifpolitik" (IG Metall). Artikel
in GegenStandpunkt 2-03
- Beschlüsse der ver.di-Bundesfachbereichskonferenz 13. Die
kürzlich in Kassel tagende Bundesfachbereichskonferenz des
Fachbereichs Besondere Dienstleistungen (13), zu dem bekanntlich
ja auch die LeiharbeiterInnen gehören, hat allen drei Initiativanträgen
des Landesfachbereichsvorstands FB 13 Sachsen zum Thema Leiharbeit/PSA-Tarifpolitik
zugestimmt. Der Antrag zum Vorgehen gegen die CGZP erhielt 4 Gegenstimmen,
die beiden anderen Anträge wurden einstimmig so beschlossen.
Wir dokumentieren den Initiativantrag
zu Leiharbeit und Mindestbedingungen für Tarifverträge
sowie den Initiativantrag zur Tarifmächtigkeit der Tarifgemeinschaft
Christliche Gewerkschaften Zeitarbeit und PSA (CGZP)
- was zu befürchten war:
- "Niedrige Einstiegstarife in der Zeitarbeit".
"Nach einem Bericht in der Samstagausgabe der SZ stehen
die Tarifverhandlungen in der Zeitarbeit kurz vor dem Abschluss.
Sowohl der Arbeitgeberverband iGZ als auch der BZA wollen
kommende Woche mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) eine
Einigung erzielen. (...) Eine niedrige Einstiegs-Stufe könne
zum Beispiel für bis zu sechs Monate Entleih gelten -
viele Einsätze dauern gar nicht länger. (...) Hinweis:
Sollte es tatsächlich zu diesem Tarifabschluss kommen,
sind die Reizwörter Equal Pay bzw. Equal Treatment endgültig
vom Tisch. Der iGZ hatte sich von Anfang an für einen
eigenen Branchentarif stark gemacht und deshalb auch das Eckpunktepapier
zwischen BZA und DGB abgelehnt. Nun sieht alles danach aus,
dass der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen
jetzt bei den Gewerkschaftsvertretern tatsächlich Gehör
gefunden hat...." Meldung
der IG Zeitarbeit vom 24.5.03 (Word-Datei)
- Unsere Antwort: Sklavenhandel in die Schmuddelecke!
Aus oben genannten Gründen erneuern wir den
Aufruf um virtuelle Proteste bei den Verhandlungsführern
der Gewerkschaften (bitte möglichst mit Kopie an LabourNet
Germany):
- "Tarifverhandlungen zwischen iGZ und DGB - TG kommen
gut voran". "Gestern trafen sich in Frankfurt erneut
die Tarifkommissionen des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen
(iGZ e.V.) und der Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes
(DGB), um weitere Einzelheiten der geplanten Branchenregelungen
auszuhandeln. Die zunächst ins Stocken geratenen Gespräche
wurden wieder aufgenommen, weil die DGB - TG Bewegung signalisiert
hatte. "Wir sind ein gutes Stück voran gekommen",
erklärten die iGZ - Verhandlungsführer Holger Piening
und Norbert Fuhrmann übereinstimmend nach der mehrstündigen,
in konstruktiver Atmosphäre verlaufenden Tarifrunde...."
IGZ-Pressemeldung
vom 20.05.03
(Word-Datei)
- VSU - Präsidium lehnt DGB / BZA - Tarifeckwerte ab. Die
Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände
e.V. (VSU) ist Dachverband von 19 saarländischen Arbeitgeber-
und Fachverbänden der verschiedensten Wirtschaftszweige.
Zugleich tritt sie für 10 Einzelunternehmen an die Stelle
eines im Saarland nicht vorhandenen Branchenverbandes. Sie ist
Mitglied und Landesvertretung sowohl der Bundesvereinigung der
Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) als auch des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie (BDI). Pressemeldung
vom 07.04.03 bei iGZ (Word-Datei)
- Der Landeserwerbslosenausschuss
Niedersachsen hat sich mit einem ausgesprochen kritischen Brief
an den verdi-Bundesvorstand gewand. Worin es zum beabsichtigten
Tarifvertrag heisst: "Er wird nicht dem Abbau der Erwerbslosigkeit
dienen, sondern der weiteren Ausdifferenzierung der Löhne. Es
ist zu befürchten, dass in Zukunft die meisten Erwerbslosen für
Löhne arbeiten, die nur knapp über oder sogar unter dem jetzigen
Sozialhilfeniveau liegen".
- Stand der BZA-Tarifverhandlungen. Meldung
vom 18.03.03 bei iGZ
- Zeitarbeitsverband (iGZ): Tarifmodell enthält realitätsferne
Vorschläge. "Münster (dpa) - Im Ringen um einen
bundesweit ersten Tarifvertrag für die Leiharbeitsbranche
sind die Arbeitgeberverbände zerstritten. Der Zeitarbeitsverband
iGZ, der mittelständische Unternehmen vertritt, hat dem größeren
Bundesverband Zeitarbeit (BZA) realitätsferne Vorstellungen
vorgeworfen. Das von Gewerkschaften und BZA vorgeschlagene Modell
sei nicht marktgerecht und zu teuer, sagte der Geschäftsführer
des Interessenverbands deutscher Zeitarbeitsfirmen (iGZ), Werner
Stolz, in einem dpa-Gespräch in Münster..." Pressemitteilung
(Word-Datei). Passend zum Angriffskrieg der USA ist auch die Sprache:
"Da die Gefechtslage derzeit aber sehr schwierig ist, wird
es frühestens Mitte des Jahres einen Abschluss geben",
so Stolz.
- Arbeitgeber stellen Kompromiss zur Zeitarbeit in Frage. Verband
BZA will niedrigere Löhne / Sorge vor Billigkonkurrenz durch
Christliche Gewerkschaften. Artikel
von Klaus Wirtgen in Berliner Zeitung vom 8. März 2003
- Zeitarbeitsbranche fordert vom Kanzler Kurskorrekturen. iGZ:
Wege aus der Arbeitsmarktkrise finden. Pressemitteilung
der Interessengemeinschaft Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V.
(iGZ) vom 9.3.2003
(Word-Datei)
- Heftige Diskussionen beim BZA wg. Eckpunktepapier. Anfragen
an die Bundesanstalt für Arbeit und an das Bundesministerium
für Wirtschaft und Arbeit. "Die Eckpunkte-Vereinbarung
zwischen BZA und DGB vom 20.02.2003 hatte eine Erklärungsfrist
bis zum 11. März 2003, 24.00 Uhr. Auf intensiven Wunsch mehrerer
BZA-Mitgliedsfirmen hat der DGB der Bitte vom BZA zugestimmt,
die Erklärungsfrist vom 11.03.2003 bis zum 15.03.2003 24.00
Uhr zu verlängern...." Meldung
vom 10.03.2003 auf der Site der Unternehmensberatungsgesellschaft
für Zeitarbeit mbH
- Lieber ohne Tarif. Der DGB und das »Arbeitsplatzwunder«
namens Leiharbeit. Kolumne
von Mag Wompel in junge Welt vom 08.03.2003
- Zeitarbeit: Tarifvertrag unterschrieben. Text
der WDR-plusminus-Sendung von Holger Balodis und Uwe Möller
vom 24.02.2003
- "»Aus "Verantwortung für Deutschland"...«
und weil sich die Arbeitslosen trotz Hartz-Gesetzen explosionsartig
vermehren wie die Karnickel" - Bewertung
bei der FAU
- "Tarifparteien einigen sich über Tarif-Eckpunkte bei Zeitarbeit".
So lautet die Überschrift der
Reuters-Meldung am 21.2.03 bei Yahoo-News .
Die dpa wusste noch zu vermelden, ein Herr Clement habe den Abschluss
begrüsst
- "Durchbruch in der Zeitarbeit". Der Pressemeldung
051 des DGB vom 21.02.03 ,
wobei nicht gesagt wird, was da durchgebrochen ist...
- "IG Metall begrüßt Tarifabschluss ..." Unisono und noch etwas
offensiver die IG Metall in ihrer Begeisterung:
IGM Pressemeldung Nr. 15/2003 vom 21.2.03
- Zitat der 9. KW 2003: "Damit
wird aus unserer Sicht die Zeitarbeit endlich zu einem ganz normalen
Wirtschaftszweig werden"
Reinhard Dombre, der Koordinator der DGB-Tarifgemeinschaft in
der Pressemitteilung des DGB vom 21.02.03
- Ein verdi-Brief: Wesentlich vorsichtiger. In einem Brief
der tarifpolitischen Grundsatzabteilung von verdi wird viel
vorsichtiger argumentiert - wenn die genannten Gründe für den
Abschluss (woher der Rechtfertigungsbedarf?) auch altbekannt klangen,
zum Beispiel: "Es bestand für uns die Notwendigkeit einen Abschluss
noch in dieser Wo-che zu erzielen, um sicher zustellen, dass die
DGB-Tarifgemeinschaft zu-künftig die Arbeitsbedingungen in der
Leiharbeitsbranche und für die PSA-Beschäftigten prägen und damit
der CGB auf seine Funktion als Verein für Tarifdumping verwiesen
bleibt."
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