Ein Beitrag für eine kritische Auswertung des Telekom - Streiks
Bewertung eines Telekom-Kollegen vom September 2007
Härter werden! Zum Arbeitskampf bei/gegen Telekom
"»Der Streik hat sich gelohnt« und »Das war erst der Anfang« titelte ver.di-publik in der Extra-Ausgabe und der Juli-Ausgabe zum Abschluss der Auseinandersetzung bei der Telekom. Annähernd der gesamte Blätterwald hatte - erstaunlich genug angesichts sonstiger Häme über »Besitzstandswahrer» im Zeitalter der Wettbewerbsfähigkeit - nicht ohne empathische Untertöne von einer Niederlage der Telekom-Beschäftigten berichtet. 6,5 Prozent Lohnverzicht und eine unbezahlte Arbeitszeitverlängerung um vier Stunden hätten die Beschäftigten hinnehmen müssen, so der Tenor. Haben sich alle geirrt, weil sie 71 Seiten Kleingedrucktes nicht genau genug gelesen haben, wie ver.di interpretiert? Warum haben 72,6 Prozent der Beschäftigten in der Urabstimmung einem solchen Abschluss zugestimmt? Wenn die Auseinandersetzung als Beispiel für erfolgreiche Gegenwehr in die Tarifgeschichte eingehen wird, wie Frank Bsirske in seinem Kommentar schreibt, worin genau bestand dann das Exemplarische? (.) Wir haben Gerd Bürklin und Lothar Blome, beide bei der Telekom beschäftigt und ver.di-Mitglieder, um Kommentare zum Abschluss und zu unseren Fragen gebeten. Bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Beiträge scheint ein Ergebnis deutlich: Trotz aller Scheu von ver.di, die Auseinandersetzung als politische zu führen: Die größten Verlierer sind wohl die Regierenden..." Interview von Anton Kobel mit Gerd Bürklin, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 07/07
Streik gegen Ausgliederung
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ver.di fährt Telekom-Streiks weiter herunter
"Die Gewerkschaft ver.di hat die fünf Wochen anhaltenden Streiks bei der Telekom weiter heruntergefahren. Angesichts der Fortschritte bei den Verhandlungen über den geplanten Stellenumbau und nach der Teileinigung beim Kündigungsschutz soll die Zahl der Streikenden in den kommenden Tagen auf 5000 reduziert werden, sagte ver.di-Streikleiter Ado Wilhelm. Er zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Tarifpartner bei den Gesprächen im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr bis spätestens zum Mittwoch auf einen Kompromiss verständigen werden." Meldung bei heise-Online vom 19.06.2007
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Telekom und ver.di nähern sich an: Durchbruch bei Kündigungsschutz
"Die Telekom und ver.di haben bei den Verhandlungen über den geplanten massiven Umbau einen ersten Durchbruch erzielt. Vorbehaltlich einer gesamten Lösung sollen betriebsbedingte Kündigungen für die von der Auslagerung betroffenen 50.000 Mitarbeiter mit Ende 2012 ausgeschlossen werden, kündigten die Verhandlungsführer von Telekom und ver.di, Thomas Sattelberger und Lothar Schröder, am Montag im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr an. Das wäre ein Jahr länger als bislang vorgesehen. Beide sprachen von einer guten Lösung für die Beschäftigten. Nach wie vor ringen die Tarifpartner aber um Fragen wie Gehaltskürzungen, Arbeitszeiten und Einstiegslöhne." Dpa-Meldung bei heise-Online vom 18.06.2007
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Telekom und ver.di bewegen sich im Tarifstreit aufeinander zu
"Die Deutsche Telekom und ver.di haben sich in den Gesprächen um den Konzernumbau angenähert. "Die Hoffnung steigt, dass wir einen Kompromiss erzielen können", sagte ver.di- Verhandlungsführer Lothar Schröder am heutigen Donnerstag in Bad Neuenahr. Die Verhandlungen fänden in "konstruktiver Atmosphäre" statt. Telekom- Personalvorstand Thomas Sattelberger betonte, er sei "vorsichtig optimistisch"." Meldung bei heise-online vom 14.06.2007
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Telekom-Mitarbeiter halten Druck auf Konzern aufrecht
".Zu den Aktionen am heutigen Donnerstag zählt beispielsweise auch eine Demonstration, die um 10 Uhr am Leipziger Hauptbahnhof beginnt. Erwartet werden etwa 1900 Streikende aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. "Das wird vorerst die letzte große Veranstaltung sein", sagte Harald Dressler, Gewerkschaftssekretär im Bereich Telekommunikation, gegenüber dpa. Denn sollte sich bei den Verhandlungen abzeichnen, dass ein akzeptables Ergebnis erreicht werden könnte, wie es im Moment erwartet wird, würden die Streiks ab Freitag spürsam reduziert." Meldung bei heise-online vom 14.06.2007
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ver.di Betriebsgruppe T-Com Darmstadt
In Darmstadt gibt es jetzt einen Solikreis zur Unterstützung des Telekom-Streiks . Dort Flugblätter, Tarifinfos und weitere Dokumente
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Telekom droht noch mehr Streik
"Die Gewerkschaft Ver.di denkt über härteren Arbeitskampf nach. Hinter dieser Kulisse zeichnet sich aber eine mögliche Einigung in den kommenden Tagen ab." Artikel von Pascal Beucker in der taz vom 11.06.2007
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Der Telekom-Streik und die Angst vor dem Kontrollverlust: Ein weiterer Streik mit deprimierendem Verlauf zeigt die Grenzen des ver.di-Gewerkschaftsapparates auf
"Während ver.di angesichts der kompromisslosen Haltung des T-Com-Mangements Durchhalteparolen ausgibt und Optimismus mimt, ist schon jetzt absehbar, dass dieser Streik für die Beschäftigten so oder so nicht gut enden wird. Im "besseren" Fall kommt ein Kompromiss dabei heraus, den die ver.di-Führung über die Köpfe und zu Ungunsten der Streikenden aushandeln wird. Denn allen kämpferischen Tönen zum Trotz ist ver.di gar nicht in der Lage, diesen Kampf mit den Mitteln zu führen, die angemessen wären, um einen Konzern wie T-Com in die Knie zu zwingen." Artikel von Ffm auf der Seite der wobblies- industrial workers of the world vom 06.06.2007
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Telekom im freigelassenen Kapitalismus
"Als am 3. September 1993 im Bundestag auch die damals noch oppositionelle SPD durch ihre Zustimmung zu einer weiteren Grundgesetzänderung mit entschied, daß nach der Bahn auch die Deutsche Bundespost privatisiert und anschließend - zerlegt in Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG und Deutsche Telekom AG - den ungehinderten Marktkräften ausgeliefert werden konnte, ahnten wohl die wenigsten, was sie damit anrichteten. Das heutige Desaster eines international agierenden, hochverschuldeten Großkonzerns, der sein hierzulande in zwölf Jahren fast halbiertes Personal dazu zwingen will, bis zu 40 Prozent Lohnkürzungen zu akzeptieren, und damit droht, ansonsten ein Übernahmekandidat für Hedgefonds zu werden, war vielleicht nicht absehbar, aber es gab auch damals schon genügend Stimmen, die davor warnten, öffentliche Dienste privaten Gewinninteressen auszusetzen und wesentliche Teile der nationalen Infrastruktur der demokratischen Willensbildung und Kontrolle zu entziehen." Artikel von Otto Meyer in Ossietzky, veröffentlicht bei Linksnet vom 08.06.2007
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Wir hatten euch gewarnt
Publik- Extra zum Streik bei der Deutschen Telekom AG
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Immer schön für sich bleiben...
"Vielleicht wurde es letzte Woche, beim bundesweiten
Solidaritätstag" am deutlichsten: in Dortmund, morgens
der Protest gegen die beabsichtigte Schliessung des Verorgungsamtes
und nachmittags eine eher laue Soliaktion. In anderen Städten
protestierten am selben Tag getrennt Einzelhandel und Telekom.
Jetzt Warnstreiks in der Druckindustrie und Telekomaktionen
- jeder bleibt immer schön für sich..." - so
beginnt der kurze Kommentar zu verdis Streiktaktiken von einem
Kollegen des FB 8 "Schön
für sich" vom 5. Juni 2007.
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ver.di kritisiert Telekom-Brief an Beschäftigte
- Bundesweiter Solidaritätstag morgen am Mittwoch, den
30.05.2007
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
kritisiert das Vorgehen der Deutschen Telekom AG im Zusammenhang
mit den geplanten Ausgliederungen. Der Brief, der jetzt an 50.000
Beschäftigte verschickt worden sei, verschärfe die
Situation dramatisch: "Mit ihrer Kündigungsdrohung gegenüber
betroffenen Mitarbeitern macht die Telekom die bisher von ihr
angebotene Beschäftigungssicherung praktisch wertlos",
sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder. (.)
Für den kommenden Mittwoch ruft ver.di alle Mitglieder
zu einem "Tag der Solidarität" mit den streikenden Telekom-Beschäftigten
auf." Presseerklärung
von verdi
vom 25.05.2007
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Die Telekom holt den Knüppel raus
"Ungeachtet des zweiwöchigen Streiks droht der
Konzern, Mitarbeiter in bestehende Tochtergesellschaften zu
überführen. Diese zahlen geringere Löhne. Zustimmung
der Gewerkschaft oder der Betroffenen ist dazu nicht erforderlich.
Ver.di: "Provokation"." Artikel
von Pascal Beucker in der taz
vom 26.05.2007
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»Bund hat sich gegen die Beschäftigten
positioniert«
Regierung hätte die Möglichkeit, Telekom-Vorstand
zurückzupfeifen. Ver.di will Tarifkonditionen erhalten.
Ein Interview
von Daniel Behruzi mit Mike Döding ,
Fachbereichsleiter Telekommunikation, Informationstechnologie
und Datenverarbeitung im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg,
in der jungen Welt vom 24.05.2007
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5 nach 12: Zeit, das letzte Hemd zu geben
"Exemplarisch für die bundesweiten Proteste
hier ein Bericht aus Schwerin mit einem kleinen Video-Bericht
von 2000 Kolleginnen und Kollegen der Telekom aus ganz Norddeutschland
die dort deutlich machten: Wir lassen uns nicht widerstandslos
Arbeitsplätze und Einkommen nehmen." Bericht
von verdi-Schwerin
vom 26.05.2007
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ver.di erhöht Druck auf Telekom
"Die Gewerkschaft ver.di hat den Streik bei der
Deutschen Telekom nach eigenen Angaben ausgeweitet. "Am
Mittwoch beteiligten sich bundesweit insgesamt 25.000 Menschen
an den Protesten", sagte der Streikleiter der Gewerkschaft,
Ado Wilhelm, auf Anfrage. In mehreren Städten gab es Kundgebungen,
zu denen auch Beschäftigte aus anderen ver.di-Bereichen
angereist waren. Durch den Streik war unter anderem erneut der
Kundendienst betroffen. Am Donnerstag wollen nach Angaben der
Gewerkschaft rund 16.000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen."
Zusammenfassung
des aktuellen Standes bei heise-online
vom 23.05.2007
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»Bund hat sich gegen die Beschäftigten
positioniert«
Regierung hätte die Möglichkeit, Telekom-Vorstand
zurückzupfeifen. Ver.di will Tarifkonditionen erhalten.
Ein Interview
von Daniel Behruzi mit Mike Döding ,
Fachbereichsleiter Telekommunikation, Informationstechnologie
und Datenverarbeitung im ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg,
in der jungen Welt vom 24.05.2007
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Solidarität statt Prekarität - Maydaybündnis
solidarisch mit Telekomstreik
"Unter dem Motto "5 nach 12 - die Telekom muss
sich bewegen" hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am
Mittwochmittag zu Solidaritätsdemonstrationen mit den Streikenden
aufgerufen. In Berlin beteiligte sich das Mayday-Bündnis
mit Transparenten, Flugblättern und einem Grußwort
an der Aktion." Beitrag
von lesender arbeiter auf Indymedia
vom 23.05.2007
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Es geht um fast alles - Verliert Verdi, wird niemand
mehr an die Eingriffsmacht der Gewerkschaften glauben
"Scheinbar alles wie gehabt: Gewerkschaftsfahnen,
Transparente, Trommeln, lokal begrenzte Nadelstich-Streiks und
die Hoffnung auf den erträglichen Kompromiss. Aber was
durch den aktuellen Export-Hype bei den Metallern noch einmal
funktioniert hat, ist nicht nur bei der Telekom längst
Nostalgie. Dem "Rausch des Aufschwungs" (Die Zeit)
kann angesichts der wackligen Weltkonjunktur alsbald der große
Kater folgen. Ganz unabhängig vom aktuellen Export-Boom
geht so in vielen Branchen der soziale Kahlschlag ungebremst
weiter. Der beispiellose Versuch der Telekom, 50.000 Beschäftigte
bei drastischer Lohnsenkung und Arbeitszeitverlängerung
in Tochtergesellschaften auszulagern, markiert eine neue Qualität
des Bruchs mit dem Nachkriegs-Sozialkompromiss." Artikel
von Robert Kurz in Freitag
vom 18.05.2007
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»Telekom droht und schickt Streikbrecher«
Ausstand tut dem Konzern weh. Nun sind langer Atem
und Durchhaltevermögen gefragt. Ein Interview
von Hans-Gerd Öfinger mit Rainer Keil ,
Vorsitzender der ver.di-Betriebsgruppe T-Com Darmstadt, in der
jungen Welt vom 21.05.2007
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Verdi unterbindet Solidarität
"Am Freitag, den 18.Mai, hatte die Verdi zu einer
Solidaritätsdemonstration für die streikenden Telekom-Beschäftigten
nach München gerufen. Etwa 200 Demonstrierende gingen vormittags
von der Münchner Freiheit los, unter ihnen AktivistInnen
des Allgemeinen und des Gesundheitssyndikats der FAU München
mit schwarz-roten bzw. FAU-Fahnen. Dies passte jedoch dem Versammlungsleiter,
einem örtlichen Verdi-Funktionär, nicht in den Kram
und er forderte die anarchosyndikalistischen GewerkschafterInnen
auf, ihre Banner einzurollen." Bericht
bei der FAU vom 20.05.2007
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Leiharbeiter als Streikbrecher - Gewerkschaften werfen
der Telekom illegale Praktiken vor
Der Streik bei der Telekom ging gestern in die zweite
Woche. Der Konzern sucht Ersatz bei Zeitarbeitsfirmen. Artikel
von Peter Nowak im Neues Deutschland
vom 19.05.07
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Telekom: Internationales Gewerkschaftsnetzwerk bekräftigt
Kritik an Großaktionär Blackstone
"Das internationale Gewerkschaftsnetzwerk UNI Global
Union bekräftigt seine Kritik an der Investmentgesellschaft
Blackstone und fordert den Telekom-Großaktionär auf,
in dem Konflikt mäßigend auf das Management einzuwirken.
Blackstone als zweitgrößter Aktionär der Deutschen
Telekom AG solle sich nicht scheuen, seinen Einfluss geltend
zu machen, heißt es in einem Brief von UNI-Generalsekretär
Philip J. Jennings an Blackstone-Chef Stephen A. Schwarzman."
Pressemitteilung
von ver.di
vom 15.05.2007
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Arbeitskampf bei der Telekom geht weiter
"In der Auseinandersetzung mit der Deutschen Telekom
hat die Gewerkschaft ver.di für heute erneut tausende Beschäftigte
zum Arbeitskampf aufgerufen. (.) Gestern war in dem Tarifstreit
der Tonfall deutlich schärfer geworden. Die Gewerkschaft
warf dem Konzern vor, streikende Mitarbeiter mit Drohungen und
Geldprämien zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz bewegen
zu wollen. So gebe es in Nordrhein-Westfalen mehrere Mitarbeiter,
denen mit Abmahnungen und sogar mit fristlosen Kündigungen
für den Fall gedroht worden sei, dass sie sich den von
der Telekom einseitig angeordneten Notdiensten verweigerten,
sagte ver.di-Sprecher Günter Isemeyer. Auch kursierten
SMS an Beschäftigte, in denen es laut Gewerkschaft wörtlich
heißt: "Hallo Kollegen, wer ab morgen wieder seinen
Dienst antritt, bekommt täglich 50 Euro, so lange gestreikt
wird."." Meldung
in der Tageschau
vom 16.05.2007
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Telekom Streik in Hessen geht unvermindert weiter
- Zeitarbeitskräfte wurden entlassen, weil sie sich weigerten
als Streikbrecher zu arbeiten
Presseerklärung
von ver.di Hessen vom 16.05.2007 und der Aufruf zur Demo
. Aus dem Texten: ".In Kassel wurden zwischenzeitlich mehrere
Beschäftigte der Zeitarbeitsfirmen "Manpower" und "Persona"
entlassen, weil sie sich weigerten in den bestreikten Betrieben
zu arbeiten. Dazu findet am heute Mittag, um 12.30 Uhr, auf
dem Kasseler Königsplatz eine spontane Kundgebung der DGB-Gewerkschaften
statt." "Darüber hinaus haben die Zeit- und Leiharbeitnehmer
gemäß Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Möglichkeit,
ihre Arbeitsleistung in einem bestreikten Betrieb zu verweigern
und ihren Arbeitgeber aufzufordern, sie in einem nichtbestreikten
Betrieb einzusetzen. Von diesem Recht haben sie bisher auch
Gebrauch gemacht! Sie haben sich nicht als Streikbrecher missbrauchen
lassen! Das finden wir toll!!!..."
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Obermanns Erzählungen - die Telekom-Propaganda
und die Wahrheit
"Mit Hochglanzcharts zieht derzeit die Telekom
(DTAG, Deutsche Telekom AG) durch Betriebe und Pressegespräche,
um Belegschaft und Öffentlichkeit ihre "Wahrheit"
zu verkaufen: dass es richtig, ja unumgänglich sei, dass
man einerseits die größte Dividende der Geschichte
an die Aktionäre ausgibt und andererseits 50.000 Beschäftigte
in einen neu zu gründenden Servicebereich abschieben will,
wo sie für mehr Arbeit sehr viel weniger Geld erhalten
sollten. Im Folgenden setzen wir uns mit einigen der "Argumente"
der Telekom auseinander." Artikel
von Conrad Schuhler in isw-information
(institut für sozial-ökologische wirtschaftsforschung
e.V.) vom Mai 2007 (pdf)
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Streik bei Telekom geht weiter
"In mehreren Bundesländern haben Beschäftigte
der Deutschen Telekom mit der heutigen Frühschicht ihren
Streik fortgesetzt. Bundesweit wollten der Gewerkschaft ver.di
zufolge erneut 15.000 Telekom-Mitarbeiter in den Ausstand treten."
Übersicht
über den Stand des Streikes bei heise-online
vom 15.05.2007
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Streiken sie schon - oder ist das noch "Service"?
Der erste Streiktag bei der Telekom verlief ohne große
Unterschiede zum Normalbetrieb
".Insgesamt sind bei der Telekom 160.000 Mitarbeiter
beschäftigt, davon 80.000 in der vom Streik betroffenen
Festnetzsparte. Rund zwei Drittel von ihnen sind Mitglied der
Gewerkschaft ver.di und bekommen Streiktage bezahlt. Dass man
im normalen Telefonbetrieb nichts von dem Streik merkte, lag
wahrscheinlich weniger an der von ver.di angekündigten
Politik, Privatkunden zu "schonen", sondern daran,
dass das Telefonnetz schon lange kein Fräulein vom Amt
mehr benötigt, sondern von selbst läuft. Nötig
sind Arbeitskräfte vor allem für die Ausführung
neuer Aufträge und die Beseitigung von Störungen.
Gestreikt wurde deshalb in den Call Centern, beim technischen
Kundendienst und bei den Kabelnetzen. (.)Wer etwas Web-Archäologie
betreibt, kommt zu dem Schluss, dass nach diesen Maßstäben
bei der Telekom seit ungefähr 10 Jahren gestreikt werden
muss." Artikel
von Peter Mühlbauer auf telepolis
vom 12.05.2007
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AG anti-CC
Aktuelle Informationen zum Streik finden sich auch
im Blog
der "AG anti-CC" ,
darin u.a. die Beiträge: "ver.di weitet Streiks bei der
Telekom aus"; "Telekom bietet Streikbrechern Zulagen"; "Ver.di
will G8-Gipfel in Heiligendamm nicht bestreiken".
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Telekom-Chef lässt die Muskeln spielen
"Angesichts des Streiks bei der Telekom hat Konzern-Chef
René Obermann mit Verkäufen von Service-Sparten
gedroht, sollte es zu keiner friedlichen Lösung mit der
Gewerkschaft Verdi kommen. In diesem Fall könne das Unternehmen
zu Verkäufen gezwungen sein, um die Kosten in den Griff
zu kriegen, sagte Obermann der "Bild am Sonntag".
Für die Mitarbeiter wäre das sicher die schlechtere
Lösung, wird Obermann zitiert."
Artikel in der Frankfurter Rundschau
vom 12.05.2007
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Meldung in letzter Minute: Es wird gestreikt
Lt. Pressekonferenz der ver.di am 10.Mai 07 um 13.00 Uhr
haben bei einer Wahlbeteiligung von 93% von den 22.114 Abstimmenden
21.175 gültig für den Streik gestimmt, also 96,5%.
Am Montag mehr dazu.
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Deutsche Telekom vor beispiellosem Streik
"Die Deutsche Telekom AG steht im Konflikt um ihren Personalumbau
vor dem ersten großen Streik ihrer Geschichte. Die Gewerkschaft
ver.di rief am Freitag wie erwartet zur Urabstimmung auf. Ihr
Verhandungsführer Lothar Schröder sagte nach dem Beschluss
der Großen Tarifkommission in Köln, er rechne kommende
Woche mit dem Votum für einen flächendeckenden Arbeitskampf.
Der Protest richtet sich gegen die geplante Ausgliederung von
rund 50.000 Servicemitarbeitern, die in Subunternehmen für
weniger Geld länger arbeiten sollen." Artikel
von Stefan Paul Mechnig in der FAZ
vom 07.05.2007. Siehe dazu auch:
- Ado Wilhelm zur Konfliktlage bei der Deutschen Telekom
"Auch nach fünf Verhandlungsrunden und zahlreichen
Gesprächen ist die Deutsche Telekom nicht bereit, vorrangig
über den von ver.di geforderten Tarifvertrag zum Auslagerungsschutz
zu verhandeln. Weiterhin will sie rund 50.000 Beschäftigte
bei T-Service in drei Gesellschaften ausgliedern. Dort sollen
sie unter anderem dann vier Stunden pro Woche länger arbeiten
und auf neun Prozent ihres Einkommens verzichten..."
Interview
von Hermann Schmid mit Ado Wilhelm
von der ver.di-Verhandlungsführung.
Temporarily not available
Die Beschäftigten der Telekom wehren sich gegen die Zumutungen des Vorstands. Ein Streik in der Festnetzsparte T-Com steht bevor. Artikel von Winfried Rust in der Jungle-World vom 09.05.2007
Bluten für die Aktionäre? Trotz Milliardengewinne: Die Festnetzsparte soll zerschlagen werden
"."Zeitgemäß" und "marktgerecht" sind für die Telekom-Vorstände Jahresgehälter für sich selber von deutlich über einer Million Euro, dagegen Hungerlöhne von 5,11 Euro pro Stunde für Beschäftigte aus Call-Centern, wie sie jenen drohen, die kürzlich an die Walter- Telemedien-Gruppe verkauft wurden. Bei den Tarifverhandlungen am 22./23.März legte das Telekom-Management erst mal seine Forderungen auf den Tisch: Mindestens vier Stunden länger arbeiten, zum gleichen Lohn versteht sich, arbeiten rund um die Uhr von Montag bis einschließlich Samstag mit mehrfachem täglichen Arbeitsantritt, und Einführung einer zweiten Lohnebene - das sind nur einige der Unverschämtheiten." Artikel von Franz Mayer in der SoZ - Sozialistische Zeitung , Mai 2007
Die ersten Aktionen: Telekom - Arbeitsplatzabbau ohne Ende?
"Die Ersetzung von Kai-Uwe Ricke durch René Obermann als Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG im letzten Herbst und die geplante Ausgliederung von 50.000 Beschäftigten der TCOM in neue Tochtergesellschaften mit eigenen - verschlechterten - Tarifverträgen sind weitere Etappen einer ständigen Umstrukturierung des Unternehmens in den letzten zehn Jahren. Entscheidende Meilensteine dieser Entwicklung waren bisher: Die Dreiteilung der Deutschen Bundespost in Post, Telekom und Postbank, der Börsengang der Telekom, die Drei-Säulen-Strategie, d.h. die Trennung der Bereiche Festnetz, Internet und Mobilfunk in eigene Tochtergesellschaften, die weltweite Übernahme von Telekommunikationsgesellschaften durch die Telekom und schließlich die Re-Integration der Internettochter T-Online in die Festnetzsparte T-COM." Artikel in der Arbeiterpolitik Ausgabe 2/2007 . Der Artikel beginnt auf Seite 7!
»Es geht um Lohneinbußen von 30 Prozent«
Telekom-Beschäftigte im Warnstreik. Für viele steht die Existenz auf dem Spiel. Ein Interview von Claudia Wangerin mit Mechthild Birkenbach , ver.di-Betriebsrätin im Bereich Netz-Infrastruktur der Deutschen Telekom und Vorsitzende der ver.di-Betriebsgruppe der TI-Niederlassung Süd in München in der jungen Welt vom 17.04.2007
Telekom will Löhne bei T-Service um 12 Prozent kürzen
"Die Deutsche Telekom hat im Konflikt um den Konzernumbau einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Die Löhne der von der geplanten Auslagerung betroffenen rund 50.000 Mitarbeiter sollen in den kommenden zweieinhalb Jahren um 12 Prozent gesenkt werden, teilte das Unternehmen am heutigen Dienstag mit. Im Gegenzug gewähre die Telekom einen Kündigungsschutz bis Ende 2010. Zudem stellte der Konzern die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Aussicht, wobei die Beschäftigten weniger verdienen sollen. Die Telekom will die Mitarbeiter in Servicegesellschaften unter dem Dachnamen T-Service auslagern und damit die Kosten senken sowie die Servicequalität verbessern." Bericht auf Heise-Online vom 17.04.2007
Nichts gelernt - Ver.di mit dem Rücken zur Wand
Kommentar von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 13.04.2007. Aus dem Text: "Diese schlechte Verhandlungs- bzw. Kampfposition hat sich die Gewerkschaft selbst eingebrockt. Sie hat sich bei der Auseinandersetzung um die Privatisierung der großen staatlichen Infrastrukturunternehmen stets mit der Rolle des »konstruktiv-kritischen Begleiters« zufriedengegeben. Die Beschäftigten bei Post und Telekommunikation sind seitdem einer Art Zangenangriff ausgesetzt. (.)Wie man auf dieser Grundlage einen erfolgreichen Abwehrkampf gegen das absolut normale kapitalistische Gebaren der Telekom-Bosse führen will, ist schleierhaft. Bleibt nur zu hoffen, daß die Wut der betroffenen - und auch kampfbereiten - Kollegen eine Dynamik entfaltet, welche die ver.di-Führung nicht mehr ignorieren kann."
Bundesweite Warnstreiks gegen Telekom-Umbau
"Rund 8000 Mitarbeiter der Deutschen Telekom sind am heutigen Donnerstagmorgen nach Gewerkschaftsangaben in den Warnstreik getreten. Bundesweit würden Beschäftigte gegen die geplante Auslagerung von 50.000 Mitarbeiter protestieren, sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder am Donnerstag in Bonn. "Die Wut und die Empörung der Beschäftigten sind groß. Sie befürchten, dass sie die Rechnung für jahrelanges Missmanagement zahlen müssen." Die Telekom und ver.di wollen an diesem Donnerstag und Freitag die Verhandlungen über die geplante Ausgliederung von Mitarbeitern in die neue Gesellschaft unter dem Namen T-Service fortsetzen." Artikel auf Heise-Online vom 12.04.2007 Telekom nimmt im Streit mit ver.di Streik in Kauf
"Die Deutsche Telekom will es im Streit mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di um die geplante Ausgliederung von rund 50.000 Mitarbeitern auf einen Streik ankommen lassen. "Selbstverständlich würden wir uns darüber nicht freuen. Wenn es aber sein muss, muss es sein", sagte Telekom-Personalvorstand Karl-Gerhard Eick in einem Interview der Süddeutschen Zeitung. Eick betonte, dass die Auslagerung von zehntausenden Mitarbeitern in eigene Gesellschaften unter dem Namen T-Service unumstößlich sei: "Unsere Position werden wir konsequent vertreten."." Meldung auf Heise -Online mit den entsprechenden Links vom 30.03.2007
Protestbrief eines Telekom-Mitarbeiters schlägt hohe Wellen
"Eine 48-jähriger Techniker der Deutschen Telekom hat in einem Schreiben an den Vorstand seine Wut über die Entwicklungen im Konzern herausgelassen. Binnen kürzester Zeit verbreitete sich das Schreiben wie ein Kettenbrief und verhalf dem Autor ungewollt zu Popularität über die Konzerngrenzen hinaus." Meldung in der Computerwoche vom 23.03.2007 . Dort auch die Links zum Brief des Telekom-Mitarbeiters und der Replik von Obermann.
ver.di geht auf Konfrontationskurs mit der Telekom
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat im Streit mit der Telekom um die Ausgliederung von 50.000 Beschäftigten, längere Arbeitszeiten und eine schlechtere Bezahlung die Tonlage verschärft. Der Konzern steuere mit seinen Plänen in vielen Bereichen auf Armutslöhne zu, sagte ver.di-Chef Frank Bsirske am gestrigen Samstag in Lübeck auf der Landesbezirkskonferenz der Gewerkschaft.
Meldung bei heise-news vom 04.03.2007
Privatisierungslehrstück
Ver.di zeigt Muskeln: Telekom-Beschäftigte demonstrieren heute in Bonn gegen Zerschlagung des Konzerns. Mehr als 60000 Angestellte von Ausgliederung bedroht. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 28.02.2007
Telekom: Kampfbereite Beschäftigte in Bonn
"Ich wäre auch noch viel weiter gefahren, um hier zu demonstrieren", meinte ein Kollege der aus München angereist war. Der Telekomvorstand hatte vor der Demonstration angekündigt, 55.000 Beschäftigte in eine neue Servicegesellschaft auszugliedern. Sie sollen bis zu sechs Stunden pro Woche länger arbeiten und weniger Geld bekommen. Auch aus Halle, Leipzig, Bremerhaven, Dortmund, Berlin, Suhl und anderen Städten waren die Telekombeschäftigten zum Teil in der Nacht aufgebrochen, um am Mittwoch vor der Telekomzentrale in Bonn zu protestieren. Darunter auch Männer und Frauen vom CallCenter VCS die bereits von der Telekom an die Walter-Telemedien-Gruppe verkauft worden sind." Artikel von Georg Kümmel, Köln in sozialismus.info vom 01.03.2007
Großdemonstration gegen Stellenabbau und Lohndrückerei bei der Telekom
"Am 28. Februar demonstrierten in Bonn rund 13.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom AG gegen die Vernichtung ihrer Arbeitsplätze und gegen die Senkung ihrer Einkommen. Dort trat zugleich der Telekom-Aufsichtsrat zusammen, um unter anderem über die "Auslagerungspläne" des Vorstandes für T-Service und Call-Center zu beraten. Dagegen leistet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Widerstand. Bei der Kundgebung sprachen die Vorsitzenden von ver.di und DGB, Frank Bsirske und Michael Sommer, sowie das zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder." Sonderseite von ver.di zur Demo
Billigjobs: Klassenkampf bei der Telekom
"Vorstandschef René Obermann plant einen Niedriglohn-Sektor im eigenen Haus. Damit stellt er den Konzern auf den Kopf. Das ist ein unkalkulierbares Risiko: Die Zerreißprobe für die Belegschaft könnte die Krise des Unternehmens verschärfen." Artikel von Lutz Frühbrodt und Thomas Heuzeroth in Die Welt vom 11.02.2007
Die Lage der Deutschen Telekom: Strukturprobleme und Managementfehler
"Nach dem Personabbau von 32.000 Beschäftigten der Telekom in Deutschland will der Konzern nun 45.000 Mitarbeiter des Kundendienstes ausgliedern, was nach dem "bewährten" Muster von Siemens BenQ verheerende Folgen für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen haben würde. isw-Mitarbeiter Conrad Schuhler sprach dazu auf Betriebsversammlungen der T-Com." Der Text der Rede von Conrad Schuhler auf der Betriebsversammlung in Wiesbaden Mitte am 30.11.2006 und dazugehörend die Folien des Vortrages |