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Updated: 18.12.2012 15:51
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Telekom Streik in Hessen geht unvermindert weiter - Zeitarbeitskräfte wurden entlassen, weil sie sich weigerten als Streikbrecher zu arbeiten

Am Mittwoch wird der Telekomstreik in Hessen unvermindert fortgesetzt. 1.500 Beschäftigte sind wieder im Streik. An mehreren Orten, so in Gießen, Fulda, Darmstadt und Wiesbaden, haben die Beschäftigten mit öffentlichen Aktionen und Demonstrationen auf ihre Situation aufmerksam gemacht und viel Verständnis und Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten.

Der Landespressesprecher von ver.di Hessen, Hermann Schaus verwies in diesem Zusammenhang auf eine Internet-Umfrage der ARD-Tagesschau, wonach 75,3% der 31.000 Abstimmenden, den "Telekom-Streik für richtig" halten.

Am morgigen Feiertag (Himmelfahrt) wird der Streik auf "kleiner Flamme" fortgesetzt. Für Freitag (18.05.) sind dann in Hessen wieder 1200 Beschäftigte aufgerufen, an den 9 Standorten zu streiken. Diese leichte Reduzierung gegenüber den Streikzahlen der vergangenen Tage erklärt sich durch den sog. "Brückentag", für den schon vor Wochen mehreren Hundert (jetzt) Streikende Urlaub gewährt wurde. Für das Wochenende sind die Beschäftigten in den Bereitschaftsdiensten zum Streik aufgerufen. Dies sind am Samstag (19.05.) ca. 170 und am Sonntag (20.05.) 40 Personen.

In Kassel wurden zwischenzeitlich mehrere Beschäftigte der Zeitarbeitsfirmen "Manpower" und "Persona" entlassen, weil sie sich weigerten in den bestreikten Betrieben zu arbeiten. Dazu findet am heute Mittag, um 12.30 Uhr, auf dem Kasseler Königsplatz eine spontane Kundgebung der DGB-Gewerkschaften statt. Siehe den Aufruf weiter unten!

Nach Angaben des ver.di-Landespressesprechers, Hermann Schaus "sind diese Kündigungen jedoch gesetzeswidrig, denn nach § 11 Abs. 5 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes können Leiharbeitnehmer nicht verpflichtet werden in einem Streikbetrieb zu arbeiten. Nach dem Gesetz hat die Zeitarbeitsfirma ihre Beschäftigten sogar vorher auf ihr Verweigerungsrecht hin zu weisen".

"Wir fordern deshalb die Zeitarbeitsfirmen auf, die illegalen Kündigungen sofort zurück zu nehmen und keine weiteren gesetzeswidrigen Einsätze während des Telekom-Streiks vorzunehmen", erklärte Schaus.

Presseerklärung von ver.di Hessen vom 16.05.2007


Den Aufruf für die Kundgebung in Kassel

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im Zusammenhang mit dem Streik der Telekombeschäftigten gibt es seit Tagen Auseinandersetzungen mit Zeit- und Leiharbeitsfirmen, die trotz gegenteiliger tarifvertraglicher Bestimmungen ihre Beschäftigten in die bestreikten Dienststellen der Telekom entsenden, um sie dort aus unserer Sicht rechtswidrig für Streikbrechertätigkeiten einzusetzen. Trotz wiederholter Hinweise an die betreffenden Zeitarbeitsunternehmen auf die tarifrechtliche Situation und die Aufforderung, diese Handlungsweise zu unterlassen, geschieht dies auch weiterhin!

Darüber hinaus haben die Zeit- und Leiharbeitnehmer gemäß Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Möglichkeit, ihre Arbeitsleistung in einem bestreikten Betrieb zu verweigern und ihren Arbeitgeber aufzufordern, sie in einem nichtbestreikten Betrieb einzusetzen.

Von diesem Recht haben sie bisher auch Gebrauch gemacht!

Sie haben sich nicht als Streikbrecher missbrauchen lassen!

Das finden wir toll!!!

Jetzt hat die Zeitarbeitsfirma Manpower aus Kassel aus unserer Sicht skandalös und rechtswidrig den betroffenen MitarbeiterInnen gekündigt!

Deshalb rufen wir die Beschäftigten, die Betriebs- und Personalräte und Vertrauensleute aller Kasseler Betriebe zu einer Kundgebung vor dem Sitz der Firma Manpower, Königsplatz in Kassel am Mittwoch, den 16.05.2007 um 12.30 Uhr, Königsplatz, Kassel auf!

Wir stehen solidarisch zu den Beschäftigten der Zeitarbeitsfirmen!

  • Heute im Streik bei der Telekom -
  • Und Morgen ?
  • Hier ist solidarisches Verhalten Pflicht!
  • Kommt massenhaft!

Aufruf von ver.di Hessen vom 16.05.2007


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