Volkswagen Spanien: Streik bei VW Navarra
"Noch während sich die Leitung des VW-Konzerns ob der pompösen Vorstellung des neuen Polo auf der Hannover-Messe gegenseitig lobt, ruhen am Produktionsstandort dieses Fahrzeuges zeitweilig die Bänder. Am 23. April rufen die Basis-Gewerkschaften CGT und LAB im VW-Werk Pamplona (Spanien) zu einem dreistündigen Streik pro Schicht auf. Der Streik richtet sich gegen Auslagerung von Arbeitsinhalten, die anfallenden Überstunden begründet mit der erhöhten Nachfrage nach dem Polo-Modell, sowie die neue Arbeitsorganisation nach dem Volkswagen-Weg. Die aufrufenden Gewerkschaften organisieren Vollversammlungen während des Streiks, um die Situation zu diskutieren. Dem Aufruf folgen ca. 600 Arbeiterinnen und Arbeiter, 500 von ihnen nehmen an den Versammlungen teil. Für VW Navarra entsteht ein Verlust von 150 Fahrzeugen, was ca. 40% der Produktion während der insgesamt 9 Stunden Streik ausmacht. Wichtiger als der Produktionsausfall ist für die Basis-Gewerkschaften die zunehmende Beteiligung an der Diskussion über die Arbeitsbedingungen sowie die Tatsache, dass immer mehr ArbeiterInnen und Arbeiter dazu bereit sind, für ihre Rechte und Interessen zu kämpfen." Artikel von Hagen Weber bei der FAU vom 25.04.2009
VW will Produktion als Strafe abziehen
-
Huelga - Greba - Streik - Interview zu den Arbeitskämpfen bei VW Iruñea und der Rolle kämpferischer Gewerkschaften
Bei VW in Iruñea (Pamplona) arbeiten heute etwa 4.000 Menschen. Obwohl VW die Gewerkschaften UGT und CC.OO (sozialdemokratisch bzw. Izquierda Unida nahe stehend) protegiert, ist die Gewerkschaftslinke im Betrieb stark. Die linksnationalistische LAB stellt mit 22% der Stimmen einen der beiden stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, die ebenfalls oppositionelle CGT liegt bei 11%. LAB entstand noch während der Franco-Diktatur aus einer Fabrikrätebewegung. Sie steht der verbotenen Partei Batasuna nahe und gilt als klassenkämpferischste Gewerkschaft im Baskenland. Bemerkenswerterweise ist ihre Unterstützung auch auf Landesebene in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich gewachsen: von 4,5% auf heute etwa 16% der Beschäftigten. Benito Uterga (54 Jahre, LAB-Delegierter bei VW) und Mikel Ansa (26, internationale Beziehung von LAB) waren im November auf Einladung der Antifaschistischen Linken Berlin und der VW-Betriebsgruppe Konfrontation - Für eine kämpferische Betriebspolitik auf Rundreise durch mehrere Städte in der BRD. Ein Interview von Raul Zelik, erschienen in ak - zeitung für linke debatte und praxis Nr. 511 vom 17.11.2006
-
Nicht für den Standort streiken: Auf einer Rundreise einer baskischen Gewerkschaftsdelegation wurde über Solidarität diskutiert
"Im Frühsommer machte ein Streik im VW-Werk in der baskischen Stadt Pamplona für kurze Zeit Schlagzeilen. Die Delegationsreise, die den Betriebsratssprecher bei VW-Navarra Benito Uterga und den Vertreter für internationale Beziehungen der kämpferischen baskischen Gewerkschaft LAB Mikal Ansa nach Berlin, Braunschweig, Hamburg und Nürnberg führte, war allerdings kein Schwelgen in der Vergangenheit." Artikel von Peter Novak vom 05.11.2006
-
»Das wäre Selbstmord«
VW-Belegschaften dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Erfahrungen aus dem Baskenland. Interview von Gerd Schumann mit Benito Uterga und Mikel Ansa in der jungen Welt vom 01.11.2006.Benito Uterga, 54 Jahre, ist Betriebsratssprecher der linken baskischen Gewerkschaft LAB bei VW-Navarra in Pamplona ; Mikel Ansa, 26 Jahre, ist Internationaler Sprecher der LAB
-
VW-Werk Navarra: Betriebsrat gegen Betriebsrat
".Am Ende halfen auch die Kampfmaßnahmen inklusive einer Belagerung des Regionalparlaments von Navarra nichts. Teile des Betriebsrats hatten sich im Juli zu Geheimverhandlungen mit Vertretern des VW-Managements in Barcelona getroffen. Danach wurden der Belegschaft zwei Entwürfe über einen Tarifvertrag zur Abstimmung vorgelegt - die Version der Betriebsleitung und eine Version der mit dem Konzern verhandelnden Vertretern der Gewerkschaften UGT (sozialdemokratisch) und CCOO (postkommunistisch). Der Oppositionsmeinung im Betriebsrat, die insbesondere von der linksbaskischen Gewerkschaft LAB getragen wurde, konnte lediglich ein in Eile gefertigtes Flugblatt herausgeben, in dem über den Coup informiert und zum Abstimmungsboykott aufgerufen wurde. Diesem folgten immerhin 40 Prozent der Belegschaft. Die Mehrheit jedoch stimmte schließlich für die Version von UGT/CCOO." Artikel von Stefan Natke, Irunea/Pamplona in der jungen Welt vom 11.09.2006
-
VW-Arbeiter in Nordspanien auf der Straße: Protest gegen angedrohte Werksschließung
"Über 15000 Menschen demonstrierten am Samstag im baskischen Iruñea (Pamplona) gegen Versuche der VW-Konzernleitung, die Belegschaft ihres Werkes in Navarra zu erpressen. Die Konzernspitze hatte gedroht, das Werk zu schließen falls die Arbeitskämpfe um einen neuen Tarifvertrag nicht eingestellt würden und jegliche Verhandlungen abgebrochen. Nach einem sogenannten Weltgipfel zwischen Chefetage und Betriebsräten in Wolfsburg in der vergangenen Woche war verkündet worden, daß die Geschäftsleitung an den Verhandlungstisch zurückzukehren wolle. Die Belegschaft glaubt allerdings nur noch, was sie schwarz auf weiß in den Händen hält. Zu der Demonstration am Samstag hatten alle im Betrieb vertretenen Gewerkschaften, bis auf die sozialdemokratische UGT, die sich mit ihrem Schmusekurs längst ins Abseits gestellt hat, mobilisiert. Unterstützung bekamen die VW-Arbeiter von Beschäftigten der Zulieferbetriebe und breiten Teilen der Bevölkerung von Navarra und dem restlichen Baskenland." Meldung in junge Welt vom 22.05.2006
- VW will Produktion als Strafe abziehen.
"Der deutsche Volkswagen- Konzern will seine Drohung wahr machen und einen Teil der Polo-Produktion aus Spanien nach Osteuropa verlegen. Berichte dazu haben Konzernsprecher bestätigt. Als Favorit gilt das slowakische Bratislava. Es sei auch der Bau eines neuen Werks in Russland im Gespräch. Hintergrund sind die seit 15 Monaten erfolglosen Verhandlungen über einen Tarifvertrag. Immer wieder hatte VW ultimativ gedroht, die Produktion zu verlagern, wenn der Betriebsrat das "letzte Angebot" nicht unterschreibt und Lohneinbußen und schlechtere Bedingungen akzeptiert. Eine Zwangsschlichtung lehnte beide Seiten ab." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 28.04.2006
- VW zieht Produktion aus Iruña (Pamplona) ab
"Der deutsche Automobilkonzern Volkswagen (VW) macht seine Drohung wahr und verlegt einen Teil der Polo-Produktion aus dem spanischen Staat nach Osteuropa. Einen Bericht des "Handelsblatts" haben spanische Konzernsprecher bestätigt. Als Favorit für die Polo-Produktion gilt das slowakische Bratislava. Es sei auch der Bau eines neuen Werks in Russland im Gespräch." Artikel von Ralf Streck vom 03.05.2006 bei indymedia
Streik bei VW Pamplona
-
6 Kollegen krankheitsbedingt gekündigt
Übersetzung einer Information des Betriebsrates an die Beschäftigten anlässlich der gesundheitsbedingten Kündigung von 6 Kollegen vom 12.04.2006.
-
Stellungnahme des Betriebsrates zu den Kündigungen und der Situation im Betrieb
Übersetzung einer Stellungnahme des Betriebsrates an die Beschäftigten anlässlich der gesundheitsbedingten Kündigung von 6 Kollegen vom 12.04.2006.
-
Proteste der VW-Arbeiter von Navarra: Die Staatsgewalt schlägt zu
"Iruñea. Über 2000 VW-Arbeiter waren es, die sich am Dienstag nachmittag vor dem Regionalparlament im baskischen Iruñea (spanisch: Pamplona) versammelt hatten. Am Abend dann fanden sich drei von ihnen im Krankenhaus wieder." Artikel von Stefan Natke, Iruñea/Pamplona, in junge Welt vom13.04.2006
-
Update VW droht Werkschliessung an
"Heute läuft das Ultimatum ab, dass Volkswagen dem Betriebsrat im baskischen Werk in Iruña (spanisch Pamplona) gestellt hat. Wegen der Streiks im Rahmen des Tarifvertrags hatte der deutsche Konzern gedroht, die Produktion des neuen Polo zu verlagern, wenn der angebotene Tarifvertrag nicht unterschrieben wird." Bericht von Ralf Streck auf Indymedia vom 07.04.2006
-
»Arbeiter werden zum Spielball der Global Player«
VW-Konzernleitung droht Werk im baskischen Navarra mit Produktionsverlagerung. Ein Gespräch von Stefan Natke, Irunea (Pamplona) mit Benito Uterga, Sprecher der LAB-Betriebsräte im VW-Werk Pamplona (Baskisch: Irunea) in der Provinz Navarra in Nordspanien. Die linke baskische Gewerkschaft LAB stellt sechs Mitglieder des 29köpfigen Betriebsrates. Die sozialdemokratische UGT hat zehn Sitze, die kommunistische CCOO sieben, die anarchistische CGT fünf und die CC, die die Angestellten vertritt, stellt ein Mitglied. Das Interview in der jungen Welt vom 07.04.2006
VW droht mit Werksschließung wegen Streiks
"Volkswagen droht, die Produktion des neuen Polo nicht in der nordspanischen Provinz Navarra zu produzieren. Hintergrund dafür sind die Streiks im Rahmen des Tarifvertrags und praktisch würde das ein Schließung des Werks in der baskischen Provinz bedeuten. Trotz "intensiver Verhandlungen" komme es zu erheblichen Verlusten beim Bau von Fahrzeugen durch die Streiks, hieß es in einem Schreiben von VW-Markenvorstandsmitglied Reinhard Jung. Werde bis zum 7. April der angebotene Vertrag nicht unterzeichnet, "sehen wir uns gezwungen, die Fertigung des Polo-Nachfolgers in anderen Werken vorzusehen", drohte er dem Betriebsrat." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 05.04.2006
-
Bei VW in Pamplona fällt sie wieder aus
"Auch der zweite 24stündige Streiktag war gestern bei Volkswagen in Iruña (span. Pamplona) ein voller Erfolg. Wieder ging nichts in dem baskischen Werk, weil der Streik zu 100 % befolgt wurde. Heute stehen wieder die Bänder wieder still, obwohl offiziell nicht gestreikt wird, denn die Leute demonstrieren ab 11 Uhr in die Innenstadt. Der unbefristete Streik rückt näher." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 24.03.2006
-
Soli-Erklärung der IG Metall VKL Wolfsburg
".der IG Metall Vertrauenskörper und die Belegschaft des Volkswagenwerkes in Wolfsburg bekunden hiermit ihre Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen von Volkswagen Navarra. Wir stehen hinter euerem gerechten Kampf für die Sicherung eurer Arbeitsplätze und Löhne. (.) Lasst uns gemeinsam dafür Kämpfen, damit unsere Kinder eine lebenswerte Zukunft bekommen, mit Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, in Sicherheit und Frieden. Wenn ihr uns braucht, werden wir da sein!" Soli-Erklärung der IG Metall Vertrauenskörperleitung aus Wolfsburg
-
Wie ist der Konflikt bei Seat ausgegangen?
Gespräch mit Matias Carnero Sojo Betriebsratsvorsitzender und VK-Leiter MCA-UGT im SEAT-Werk in Martorell und Mitglied des Präsidiums des Konzern-Euro-Betriebsrates, erschienen in WIR Das Monatsmagazin für die Mitglieder in der IG Metall Wolfsburg 70. Ausgabe März 2006.
-
Solidaritätserklärung für die Kolleginnen und Kollegen bei Volkswagen Navarra, Baskenland, Spanien - 13. März 20006
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir, die Vertrauensmänner und Vertrauensfrauen bei VW in Braunschweig, haben in der letzten Woche von Eurer Auseinandersetzung um Eure Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen bei VW in Navarra erfahren. Ich habe den Auftrag, Euch im Namen des Vertrauenskörpers der VW BU BS unsere Solidarität für Euren Kampf auszusprechen." Solidaritätserklärung der IG-Metall Vertrauenskörper VW Business Unit Braunschweig
- Voll im Zeitplan
Die Streikenden im VW-Werk in Pamplona sind voll im Zeitplan. Am Donnerstag kam die Produktion durch Arbeitsniederlegungen völlig zum Erliegen. Der nächste Streiktag ist der 23.03. Siehe dazu auch den Mobilisierungsplan der Gewerkschaft
- Streik gegen Erpressung - Betriebsrat des VW-Werks im baskischen Pamplona lehnt Konzernvorschlag aus Wolfsburg ab. Stundenplan für Arbeitsniederlegungen beschlossen
"Über Arbeitskampfmaßnahmen beriet am Montag der Betriebsrat des VW Werks in der baskischen Stadt Iruña (spanisch: Pamplona) in der Provinz Navarra/Nordspanien. Das Ergebnis: Die Zeichen stehen auf Streik. Bereits am vergangenen Donnerstag hatten sich die örtlichen Gewerkschaftsvertreter geweigert, eine von der Wolfsburger Konzernleitung vorgelegte Betriebsvereinbarung zu unterzeichnen. In dieser sollten bisherige tarifliche Errungenschaften eingeschränkt werden. Dafür sollte ein Ausbau der Produktion um 10 000 VW-Polo pro Jahr seitens der Konzernleitung zugesichert werden. Nach der Weigerung dann drohte die VW-Zentrale mit einer Einschränkung der Produktion." Aktualisierte Fassung eines Artikels von Stefan Natke erschienen in junge Welt vom 08.03.2006
- Solidarität mit den kämpfenden KollegInnen bei Volkswagen Navarra (Spanien, Baskenland)
"Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im VW Werk Navarra versucht unser Management die Belegschaft zu erpressen und fordert von ihnen eine ganze Reihe "Zugeständnisse", damit sie den Zuschlag zu einer Erhöhung der Jahresproduktion bekommen. In dem Werk wird von ca. 4000 Leuten ausschließlich der Polo produziert. Die vier großen im Werk vertretenen Gewerkschaften haben gemeinsam beschlossen dieses "Angebot" abzulehnen. Volkswagen droht jetzt damit die bisherige Jahresproduktion zu verringern. Die Belegschaft wird am kommenden Mittwoch ab 22.00 Uhr für 24 Stunden in den Streik zu treten. Sollte sich Volkswagen daraufhin nicht bewegen, wird der Streik in der darauffolgenden Woche nochmals für 24 Stunden fortgesetzt. In der Dritten Woche wird das Werk 48 Stunden bestreikt. Wenn Volkswagen dann immer noch bei dem Erpressungsversuch bleibt, wird das Werk ab Anfang April unbefristet bestreikt." Bericht von der Vollversammlung der IG Metall Vertrauensleute VW BU Braunschweig sowie eine Resolution an die spanischen KollegInnen
- Bekanntmachung des Betriebsrates des VW-Werks Landarben in Irunea/Pamplona
"Heute am 7.März, hat der Betriebsrat in seiner letzten Sitzung einen Mobilisierungsfahrplan beschlossen mit dem er die unbewegliche Haltung der Geschäftsleitung, welche soweit wir aus einer letzten Mitteilung vom 3.3. und aus den Medien erfahren haben, an ihrem letzten und für sie definitiven Vorschlag festhält und die Verhandlungen für abgeschlossen erklärt, in Bewegung zu bringen gedenken. Wir veröffentlichen hier den Streikkalender um alle Beschäftigten des Werkes davon in Kenntnis zu setzen, detaillierte Informationen dazu werden noch herausgegeben." Der Mobilisierungsplan zum Streik am 16.03.2006
-
VW Pamplona: Zunächst 4 Tage Warnstreik...
"Das Betriebskomitee von VW Pamplona hat am 9. März beschlossen, im Laufe des Monats 4 mal 24stündige Warnstreiks zu organisieren: jeweils am 15., am 23., am 28., und am 30. März. Die Ursache für den Beschluss des 29köpfigen Gremiums (10 UGT, 7 Comisiones, 6 LAB, 5 CGT und 1 der Technikerföderation): Die Verhandlungen um den betrieblichen Tarifvertrag ziehen sich seit 15 Monaten ohne Ergebnis hin, weil die Firmenleitung nicht ernsthaft verhandeln will und stattdessen lieber Fakten schafft." Übersetzung eines uns zugesandten Artikels aus der spanischen Presse.
|