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Updated: 18.12.2012 15:51
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Nicht für den Standort streiken: Auf einer Rundreise einer baskischen Gewerkschaftsdelegation wurde über Solidarität diskutiert

Im Frühsommer machte ein Streik im VW-Werk in der baskischen Stadt Pamplona für kurze Zeit Schlagzeilen. Die Delegationsreise, die den Betriebsratssprecher bei VW-Navarra Benito Uterga und den Vertreter für internationale Beziehungen der kämpferischen baskischen Gewerkschaft LAB Mikal Ansa nach Berlin, Braunschweig, Hamburg und Nürnberg führte, war allerdings kein Schwelgen in der Vergangenheit.

Denn der Konflikt im Baskenland ging zwar im Sommer mit einem Vertrag zu Ende. Doch das ist nur eine kurze Kampfpause, wie die beiden Gewerkschaftler betonten. „Der Konzern wollte das ganze Programm der Flexibilisierung durchsetzen. Das heißt Sozialabbau, Entlassungen und Lohnkürzungen“, so Uterga. Während die großen Gewerkschaften CCOO und UGT schnell zu einen Kompromiss bereit waren, gingen die kleinen linken Gewerkschaften LAB und CGT auf Konfrontationskurs. „Wir wollten deutlich machen, dass wir uns auf die Standortlogik nicht einlassen. Es geht nicht darum, dass wir mit unseren Kollegen in Wolfsburg oder Bratislava konkurrieren“, betonte Ansa.

Die Frage könnte bald wieder aktuell werden. Weil die von dem Konzern geforderten Arbeitszeitverlängerungen und der Entlassungen weiterhin offen ist, rechnen die Gewerkschaftler mit neuen Auseinandersetzungen im kommenden Jahr. Schon gibt es von Seiten der Konzernspitze Drohungen, die Produktion nach Wolfsburg und andere Standorte auszulagern, wenn sie ihre Pläne in Pamplona nicht bald umsetzen können.

Ein Vertreter der kämpferischen Betriebsgruppe Konfrontation betonte die große Bedeutung, die der Streik in Navarra auch in dem Wolfsburger und Braunschweiger Werk hatte. „Es war zwar nur eine Solidaritätserklärung, die wir für die streikenden Kollegen verfassten. Doch die Diskussion darüber unter den Arbeitern war sehr erfreulich. Da wurde schon begriffen, dass es Kampfmöglichkeiten gibt, die in Deutschland nicht mal gedacht werden“, so der Braunschweiger Kollege, der anonym bleiben wollte. Bei neuen Auseinandersetzungen werde seine Gruppe die baskischen Kollegen wieder unterstützen und im Betrieb auch für ihr Anliegen werben, versicherte er im Namen seiner Gruppe. Von den Gewerkschaften haben sie allerdings kaum Hilfe zu erwarten.

Zwischen der LAB und der IG-Metall gibt es auf offizieller Ebene keine Kontakte.

Peter Nowak, 05.11.2006


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