Tarifrunde 2004 der IG Metall
Im Konsens baden gegangen
Artikel von Tom Adler und Matthias Fritz zur Metall-Tarifrunde,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und
Gewerkschaftsarbeit, 2/04
Das Verhandlungsergebnis: ein tarifpolitisches Waterloo
Resolution der SBS (Siemens Business Services) Vertrauensleute
in Frankfurt zum Tarifabschluss der IGM 2004. Die Resolution wurde auf der
Sitzung der Vertrauensleute am 2.3.2004 mit großer Mehrheit angenommen.
Aus dem Text: „Das Verhandlungsergebnis der Tarifrunde 2004 widerspricht
den Entschließungen und Anträgen des IGM-Gewerkschaftstages vom Oktober
2003, in denen eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit gefordert wird und
widerspricht den Forderungen der Delegiertenversammlungen und der Tarifkommissionen,
die eine reine Lohnrunde mit einer Laufzeit von 12 Monaten verlangen und die
Einbeziehung der Arbeitszeit ausdrücklich ausschließen! Mit welchem
Recht setzen sich Vorstand, Bezirksleitungen und Tarifkommissionen über
diese Beschlüsse hinweg? Das Verhandlungsergebnis konterkariert unseren
Kampf um die 35-Stunden-Woche, den wir vor 20 Jahren führten sowie die
Bemühungen um weitere Arbeitszeitverkürzungen….“
Metall-Tarifrunde: Neue Bohrungen im löchrigen Damm
Einschätzung der
Ag Tarifpolitik der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken (pdf-Datei).
Ihr Fazit: „Die IG Metall hat die Agenda gerettet!“
Abschluß im Osten
- Sachsen übernimmt Metall-Tarifabschluss. “Die
Tarifpartner der sächsischen Metallindustrie haben das Verhandlungsergebnis
von Berlin-Brandenburg übernommen. Es weicht vom baden-württembergischen
Pilotabschluss in einem wichtigen Punkt ab. (...) Im Gegensatz zum Pilotabschluss
aus Baden-Württemberg gibt es allerdings eine Änderung. Über
0,7 Prozent entscheiden die Betriebe. Es bleibt der Entscheidung der Tarifparteien
in den Einzelbetrieben überlassen, wann ein Teil der Pilot-Tarifeinigung,
0,7 Prozentpunkte, an die Beschäftigten ausgezahlt wird. Damit übernimmt
Sachsen eine Regelung, die auch in anderen ostdeutschen Bundesländern
angenommen wurde…“ Link
zum Artikel in der Netzzeitung vom 29. Feb 16:20
- Einigung bei Tarifverhandlungen für Sachsen-Anhalt - Neue Runde in
Sachsen.
- „Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie Sachsen-Anhalts
haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Nacht zum Dienstag im Grundsatz
auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg
geeinigt. (…) Die IG Metall bezeichnete den Abschluss als «tragfähigen
Kompromiss». «Im Prinzip» sein der in Baden-Württemberg
ausgehandelte Vertrag übernommen worden…“ Link
zur ddp.vwd-Meldung vom 24.2.04
- Link
zu Details des Abschlusses bei der IG Metall
- Nächster Verhandlungstermin in Sachsen: 24. Februar 2004
- Pilotabschluss spaltet Ost-Arbeitgeberlager. „Der Pilotabschluss in
der Metallindustrie hat die Arbeitgeber in den neuen Ländern vor den
ersten Tarifrunden entzweit. Die Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen und
Bayern folgten indes im Grundsatz der Einigung in Baden-Württemberg…“
Link
zur dpa-Meldung vom 17. Februar 2004
- Billigtarife im Osten. Unternehmerverbände wollen Metallabschluß
in Ostdeutschland nicht übernehmen. Link
zum Titel jW-Bericht vom 14.02.2004
Unzitat des Tages (9.2.04) zur IGM-Tarifrunde
„Flexibel immer, 40 nimmer“
Überschrift von „Metallnachrichten“ der IG Metall, Bezirk
NRW Nr. 4 vom 12. Januar 2004 – wer`s nicht glaubt, Link
zur pdf-Datei
Die Warnstreiks haben begonnen