letzte Änderung am 30. Januar 2004 | |
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Die Arbeitgeber machen "Angebote", für die B. Huber (2. Vorsitzende IG Metall) nur die Bezeichnung "Frechheit" kennt.
Am Donnerstag endet die Friedenspflicht, am Donnerstag den 29.1.04 gibt es die ersten Warnstreiks. Angesichts der eklatanten Vorstellungen der Arbeitgeber bitten Kolleginnen und Kollegen der IG Metall um Unterstützung.
Während die IG Metall moderate 4% Lohn- und Gehaltserhöhung fordert,
machen die Arbeitgeber Arbeitszeitverlängerungen zur Vorraussetzung,
um überhaupt Verhandlungen über den Tariflohn zu führen.
Sie fordern die Ausdehnung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 40 Stunden mit,
ohne oder nur mit teilweisem Lohnausgleich (darüber soll in den einzelnen
Unternehmen und Betrieben direkt zwischen Arbeitgebern und Betriebsräten
verhandelt werden).
Erst, wenn sich die IG Metall dem unterwirft, ist die Arbeitgeberseite bereit,
über Lohn- und Gehaltserhöhung von gerade mal 1,2% zu verhandeln,
was deutlich unter der Preissteigerungsrate von 1,4 % liegt.
Arbeitszeitverlängerung im genannten Umfang würde 12,5% mehr Arbeitszeitvolumen
in den Betrieben bedeuten, das entspricht 350.000 Arbeitsplätzen in der
Metall- und Elektroindustrie. Statt durch Arbeitszeitverkürzung neue Stellen
zu schaffen, wird so die Arbeitslosigkeit aktiv vorangetrieben, ein weiterer
neoliberaler Angriff auf Grundlagen unseres Sozialstaates.
Auch die Möglichkeit der betriebsinternen Festlegung des Lohnausgleichs
ist ein hinterhältiger Versuch der Arbeitgeber, den Flächentarifvertrag
und die gewerkschaftliche Streikfront aufzuspalten. Große Betriebe könnten
sich ihre Belegschaften mit der Zusicherung des Lohnausgleichs erkaufen, Kollegen
in kleineren Betrieben würden sich dem Druck der Arbeitgeberseite allein
nicht lange widersetzen können. Die gewerkschaftlich- solidarische Kampfstärke
steht vor dem Ausverkauf.
Schauen wir nicht tatenlos zu! Als Teil der sozialen Bewegung werden wir gemeinsam mit den Gewerkschaftern unseren Protest gegen Ausbeutung, Sozialabbau und Neoliberalismus zum Ausdruck zu bringen.
Zur Unterstützung des ersten Warnstreiks trifft sich das Berliner Sozialbündnis, attac und andere Gruppen der sozialen Bewegung morgen, am Donnerstag, den 29.01.2004, um 8:30 Uhr, am S- BHF Marienfelde (die Warnstreik- Aktion wird nur etwa bis 10:00 dauern, für Kaffee ist gesorgt)
Auch in den nächsten Wochen werden zahlreiche betriebliche Aktionen stattfinden, Infos zum jeweils nächsten Tag werden unter www.igmetall.de zu finden sein. Konkrete Warnstreiktermine kommen immer sehr kurzfristig am Vorabend des Warnstreiks über die Listen, um drohende Repressionen in den Betrieben zu vermeiden.
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