Verhandlungsergebnis vom 12.2.2004 (pdf)
zwischen dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg
e. V. - Südwestmetall - und der Industriegewerkschaft Metall Bezirk
Baden-Württemberg Bezirksleitung Baden-Württemberg
Vereinbarung vom 12.2.2004 (pdf) zwischen
dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.
Stuttgart und der Industriegewerkschaft Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg
"Bild"-Schlagzeile sorgt für Verwirrung.
„"40-Stunden-Woche offiziell wieder da!" Mit dieser Schlagzeile
beglückt "Bild" seine Leser am 13. Februar 2004 auf der ersten
Seite. Und stellt die Frage: "Müssen jetzt alle mehr arbeiten?"
Daran stimmt: Nichts. Richtig ist: Die 35-Stunden-Woche bleibt in der Metall-
und Elektroindustrie die Regel. Sie wird nur flexibler als bisher schon gehandhabt….“
Link
zur IGM-Meldung vom 13.2.04. Daher: „IG Metall prüft
juristische Schritte: „Bild-Zeitung lügt“„.
“Die IG Metall prüft juristische Schritte gegen die Bild-Zeitung.
Die Zeitung hatte in ihrer Freitagsausgabe in Bezug auf den Tarifabschluss
in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg getitelt: „40-Stunden-Woche
offiziell wieder da!“ Diese Aussage ist durch die Fakten in keiner Weise
gedeckt, sagte der Pressesprecher der IG Metall, Georgios Arwanitidis, am
Freitag in Frankfurt. „Bild belügt die eigenen Leser!“…“
Link
zur IGM-Pressemeldung Nr. 19/2004 vom 13. Februar 2004. Die Erkenntnis
„Bild belügt die eigenen Leser!“ wäre schon fast ein
Zitat des Tages wert….
Einigung bei Metall: Ein Glanzstück deutscher Sozialpartnerschaft.
„Besser als der Tagesspiegel kann man die Einigung bei den Tarifverhandlungen
der Metall- und Elektroindustrie kaum kommentieren: Für Friedrich Merz
(CDU), Guido Westerwelle (FDP) und Michael Rogowski (BDI) sei es kein schöner
Tag, schreibt das Blatt. Denn die drei schärfsten Kritiker des Tarifsystems
seien eines Besseren belehrt: "Der Flächentarifvertrag lebt."
IG Metall und Arbeitgeber hätten sich auf einen schwierigen und komplizierten
Kompromiss geeinigt und gleichzeitig dem Tarifwesen einen Schub in die Zukunft
gegeben. "Ein gesetzlicher Eingriff in die Tarifautonomie", so der
Tagesspiegel, wie von Merz, Westerwelle und Rogwoski gewünscht, ist nun
vom Tisch"….“ So der
DGB-Kommentar zum Abschluß (ohne Datum; Link)
Tarifergebnis: Einkommenserhöhung im Volumen von 2,2% und 2,7%. „In
der sechsten Verhandlung wurde für die Metallindustrie in Baden-Württemberg
der Durchbruch in der Tarifrunde geschafft: Es wurden Einkommenserhöhungen
ab März 2004 im Volumen von 2,2 Prozent und ab März 2005 im Volumen
von 2,7 Prozent vereinbart. Eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit
wurde abgewehrt….“ Link
zur Meldung der IGM Baden-Württemberg vom 12.02.2004. Aus dem Text:
„… Eine unbezahlte Verlängerung der Arbeitszeit wird
es nicht geben, auch das ist Bestandteil des Tarifergebnisses. Einer Forderung
nach unbezahlter Verlängerung der Arbeitszeit konnte und wollte die IG
Metall nicht nachgeben, so der Bezirksleiter: "Die IG Metall steht zu
ihrer beschäftigungspolitischen Verantwortung." Die 35-Stunden-Woche
bleibt Bezugspunkt in den Betrieben. Stattdessen wurde eine Vereinbarung zur
Sicherung von Beschäftigung getroffen. Darin wurden neue Spielräume
bei der 18-Prozent-Quote für die 40-Stünder geschaffen, um Innovationsprozesse
zu fördern. Außerdem sollen die Verhandlungen über Arbeitszeitkonten
zügig fortgesetzt und darin erweiterte Gestaltungsspielräume für
die Betriebsparteien bei der Flexibilisierung der Arbeitszeit geschaffen werden.
Mit dieser Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung wurde eine neue Balance
von Flächentarifvertrag und Betrieb definiert, ohne die Zuständigkeit
der Tarifparteien aufzugeben. Im Gegenzug hat sich die IG Metall zur stärkeren
Berücksichtigung der betrieblichen Ebene bekannt….“
"Kein Dammbruch bei Verlängerung der Arbeitszeiten". Link
zum Interview mit Jörg Hofmann, IG-Metall-Bezirksleiter in Baden-Württemberg
beim Deutschlandfunk am 12.2.2004. Aus dem Text: „… Spengler:
Aber wenn Sie sagen, dass die Belange des Betriebes durch die Gewerkschaften
stärker berücksichtigt werden sollen, was heißt das konkret?
Wie? Hofmann: Das heißt, dass die Gewerkschaften stärker eingebunden
werden müssen in betriebliche Entscheidungsprozesse, wenn die Betriebe
die Chance nutzen wollen. Ich denke dafür sollten wir werben und arbeiten,
dass wir zusammen auf einer vertrauensvollen Basis die Herausforderung beantworten,
welche die Betriebe heute was Zukunftsfragen angeht, was Standortfragen angeht,
was Beschäftigungsfragen angeht zu lösen haben….“