Gewerkschaftsausschluss von Metallern in Kassel verhindern!
"Nach den Ausschlussverfahren gegen Metaller der Daimler-Werke Berlin und Sindelfingen laufen jetzt auch Verfahren gegen Michael Fuchs, Mirko Berger und Udo Pusceddu, drei Kollegen aus dem Daimler-Werk in Kassel. (...) Gegen die Politik des Verzichts entwickelte sich im Daimler-Werk Kassel seit Jahren Unmut, der zur Aufstellung einer Alternativen Liste zu den Betriebsratswahlen führte. Bereits 1990 und 2002 wurden deswegen Kollegen aus der IG-Metall ausgeschlossen. Im Gegensatz dazu tritt bei Daimler in Hamburg-Harburg seit Jahren eine Alternative Liste an, ohne dass deswegen jemand ausgeschlossen wurde, ebenso bei BMW in Berlin und in anderen Betrieben. Wenn der Zweite Vorsitzende der IG-Metall, Detlef Wetzel 2008 forderte, angesichts verschärfter Angriffe der Unternehmer müsse in Zukunft mehr auf "konfliktorische Auseinandersetzung" und mehr "direkte Beteiligung der Beschäftigten" gesetzt werden, können wir nur zustimmen. Dann dürfen aber die politischen Konflikte innerhalb der Mitgliedschaft nicht durch den Ausschluss von aktiven und kritischen Kollegen unterdrückt werden. (...)Wir fordern die sofortige Einstellung aller Verfahren gegen kritische Gewerkschafter. Wir fordern die Wiederaufnahme der in der Vergangenheit ausgeschlossenen Alternativen Gewerkschafter ohne Vorbedingungen!..." Das Flugblatt der KollegInnen mit einer Unterschriftenliste .
Die unterschriebenen Listen bitte an die Fax-Nummer des LabourNet Germany: 0234-3254143 oder alternativ als Mail an redaktion@alternativemetaller.de
Siehe dazu:
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Offenen Brief an die Mitglieder des Ortsvorstands der IG Metall Nordhessen unterschreiben!
"Im Anhang erhaltet ihr den mit den Alternativen Metallern am 6. März abgestimmten "Offenen Brief an den Ortsvorstand der IG Metall Nordhessen". Mit diesem Brief wenden wir uns ganz bewusst an die in den Ortsvorstand der IG Metall Nordhessen gewählten Mitglieder, weil sie über den Antrag auf Überprüfung, ob es sich bei der Kandidatur auf einer Alternativen Liste um gewerkschaftsschädigendes Verhalten handelt, beraten und eine Empfehlung an den Hauptvorstand abgeben werden. Wir bitten Euch, unser Anliegen zu unterstützen mit Eurer Unterschrift und diesen Brief in Kollegen- und Gewerkschafterkreisen zu verbreiten. Unterschriften bitte an die Redaktion des LabourNet Germany, welche diese an uns weiterleitet: redaktion@labournet.de" Siehe dazu:
- Offener Brief an die Mitglieder des Ortsvorstands der IG Metall Nordhessen
"(...) Wir geben Euch zu bedenken, dass seit Anfang der 90er Jahre Mitglieder der Alternativen Metaller bei Daimler/Mercedes Benz wichtige Beiträge zur Interessenvertretung der Kollegen geleistet haben. Deshalb wurden sie auch immer wieder in den Betriebsrat gewählt. Sie repräsentieren einen Teil der Belegschaft, der sich nicht abfinden will mit einer Politik des Verzichts und auch Kritik an Entscheidungen der Betriebsratsmehrheit formuliert. Konflikte über Gewerkschaftspolitik und -strategien erfordern eine offene Diskussion und nicht alle Kontroversen lassen sich mit Mehrheitsentscheidungen aus der Welt schaffen. Meinungsvielfalt und demokratische Streitkultur sind grundlegende Voraussetzungen für die Einbeziehung und Beteiligung vieler. Deshalb haben auch IG Metall-Mitglieder und -Gremien an anderen Orten Übereinkünfte zur Zusammenarbeit mit Alternativen Listen getroffen. (...) Diese Alternative zur wiederholten Praxis von Ausschlüssen in Kassel würde aktiven Kolleginnen und Kollegen mehr Beteiligungsmöglichkeiten eröffnen und zur Stärkung der IG Metall beitragen. Deshalb fordern wir Euch auf, alle Verfahren einzustellen und die in der Vergangenheit Ausgeschlossenen wieder aufzunehmen. Mit solidarischen Grüßen Wilma Meier (ver.di FB Medien Kassel); Peter Gerstmann (GEW Kassel) und weitere UnterzeichnerInnen..." Der vollständige Offene Brief vom 06.03.2011
- Diskussionsveranstaltung am 4.Februar: Gewerkschaftsausschluss von Metallern in Kassel
Schwächen alternative Betriebsratslisten die Einheit der Beschäftigten? Ist die Politik der IG-Metall und anderer Gewerkschaften die richtige Antwort auf die Krise? Darüber diskutieren: Rolf Becker (Schauspieler, ver.di FB Medien, OVV Hamburg), Klaus Ehlers und Vincenzo Sicilia (AlternativeMetaller Kassel),Ullrich Meßmer (Erster Bevollmächtigter IG-Metall Nordhessen, MdB), angefragt. Eine Veranstaltung der AlternativeMetaller Kassel, Forum Gewerkschaften Kassel und Nordhessisches Bündnis "Wir zahlen nicht für Eure Krise" am Freitag, 4. Februar 2011 um 19:00 Uhr im Café Buch-Oase, Germaniastr. 14
IG Metall-Ausschlussverfahren gegen Aktive der Sindelfingener "Alternative"
Siehe dazu
Branchen > Auto: Daimler > Raum Stuttgart > Werk Sindelfingen. Darin aktuell: Aus Solidaritätsgründen, haben die Kollegen der "alternative" ihre Mitgliedschaft bei der IGM gekündigt." aus die "Alternative" Ausgabe Nr. 09 vom März 2011
Berlin: »Alternative« soll raus
IG Metall beantragt Ausschlußverfahren gegen oppositionelle Aktivisten im Berliner Daimler-Werk. Solidaritätskampagne von Gewerkschaften und linken Betriebsräten gestartet. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 22.04.2010 Aus dem Text: "In der Berliner IG Metall soll ein Untersuchungsverfahren gegen die Kandidaten der »Alternative« im Daimler-Werk Marienfelde eingeleitet werden. Das geht aus einem Flugblatt der IG-Metall-Vertrauenskörperleitung des Betriebs hervor. Die in der Gruppe »Alternative« zusammengeschlossenen Kritiker der Betriebsratspolitik - viele von ihnen langjährige Mitglieder und Funktionäre der IG Metall - hatten bei der Wahl zur Beschäftigtenvertretung auf einer eigenen Liste kandidiert. Ein Solidaritätskreis Berliner Gewerkschafter sowie linke Betriebsräte aus verschiedenen Daimler-Standorten wollen den drohenden Ausschluß durch öffentlichen Protest verhindern. Mehr als 30 Gewerkschaftsaktivisten aus verschiedenen Betrieben haben sich am Dienstag getroffen und einen Solidaritätskreis gegründet. Einer von ihnen ist Hüseyin Akyurt, Leiter des IG-Metall-Vertrauenskörpers (VK) im Berliner Bosch-Siemens-Hausgerätewerk (BSH)..." Siehe dazu:
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Ali Yaylaci und Mahmut Aktas aus der IG Metall ausgeschlossen
Bereits am 18. Januar hat der IG Metall-Vorstand beschlossen die beiden Kollegen endgültig aus der IG Metall auszuschließen. Dies meldet heute die Zeitung junge Welt in einem nur für Abonnenten zugänglichen Artikel. Die Kollegen waren seit 25 Jahren in der IG Metall und hatten im letzten Jahr bei den Betriebsratswahlen auf einer eigenen Liste "Alternative" kandidiert. Neben dieser Ungeheuerlichkeit wirft die IG Metall den beiden vor, sich in der Betriebszeitung "Alternative" "ausdrücklich gegen die Politik der IG Metall im Werk Sindelfingen" gewandt und diese "offen angegriffen" zu haben. Wir bemühen uns um weitere Informationen... Siehe zum Hintergrund: IG Metall-Ausschlussverfahren gegen Aktive der Sindelfingener "Alternative" droht!
Im LabourNet Germany unter Branchen > Auto: DC > Stuttgart > Sindelfingen: IG Metall-Ausschlussverfahren gegen Aktive der Sindelfingener "Alternative" droht!
- Frankfurt entscheidet: IG-Metall-Vorstand befindet über Untersuchungsverfahren gegen kritische Betriebsräte bei Daimler Berlin wegen alternativer Liste
"Das Untersuchungsverfahren gegen kritische IG-Metall-Mitglieder im Berliner Daimler-Werk steht vor der Entscheidung. Voraussichtlich am heutigen Montag wird der Vorstand der Gewerkschaft in Frankfurt am Main über die Empfehlung des Berliner Ortsvorstandes befinden. Dieser hatte Anfang September dafür votiert, die Betriebsräte Mustafa Efe, Fehmiye Utku und Martin Franke mit einem zweijährigen Funktionsverbot zu belegen. Gegen 15 weitere Gewerkschafter, die bei den diesjährigen Betriebsratswahlen für die »Alternative - offene Liste« kandidiert hatten, sollen Rügen ausgesprochen werden..." Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 08.11.2010
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Nein zu Funktionsverboten für Mustafa Efe, Fehmiye Utku und Martin Franke - Nein zu Ausschlüssen weiterer KollegInnen
Nach aktuellen Informationen tagt der Vorstand der IG Metall am 8. November und voraussichtlich sind die Sanktionen gegen die KollegInnen der Alternative auf der Tagesordnung. Der Ortsvorstand in Berlin hat Funktionsverbote für zwei Jahre gegen Mustafa Efe, Fehmiye Utku und Martin Franke sowie Rügen gegen weitere 15 KollegInnen empfohlen. Da der Vorstand über das gesamte Untersuchungsverfahren befindet, ist auch möglich, dass er der Empfehlung der Untersuchungskommission folgt, dass Mustafa, Fehmiye und Martin ausgeschlossen werden sollen. In jedem Fall sollte es jetzt nochmal so viele Protestbriefe oder Protestresolutionen wie möglich geben. Auch die Funktionsverbote dürfen nicht hingenommen werden. Im Anhang ist ein Musterbrief .
Wir bitten euch, so schnell wie möglich, aber spätestens bis zum 5. November Proteste abzusenden an die folgenden Adressen:
IG Metall Vorstand, 60519 Frankfurt, Fax +49 69 6693-2843
Berthold Huber, Vorsitzender der IG Metall (berthold.huber@igmetall.de), Detlef Wetzel, Stellv. Vorsitzender der IG Metall (detlef.wetzel@igmetall.de), in Kopie bitte an soli_mit_alternative@yahoo.de
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Stellungnahme zum Beschluss des IG Metall Ortsvorstands (OV) zum Untersuchungsverfahren gegen die KandidatInnen der „Alternative – offene Liste“ bei Daimler Berlin, Werk Marienfelde
„Wir nehmen begrüßend zur Kenntnis, dass der Berliner IG Metall-Ortsvorstand sich in seiner Mehrheit der mit 3:2 Stimmen beschlossenen Empfehlung der Untersuchungskommission nicht anschließt und die Ausschlüsse von Mustafa Efe, Fehmiye Utku und Martin Franke aus der IG Metall nicht für richtig hält. (…) Wir sind darüber befremdet, dass Hakan Göggöz und Lutz Berger, zwei offensichtlich engagierte Kollegen, die ihren Eintritt in die IG Metall erklärt haben, noch immer nicht aufgenommen wurden. Wir fordern, dass der Ortsvorstand die Mitgliedsanträge dieser beiden Kollegen unverzüglich positiv abstimmt. Die Entscheidung des OV ist gegen Ausschlüsse, also kann er auch beschließen, die beiden Kollegen in die IG Metall aufzunehmen, unabhängig von einer Entscheidung des Vorstandes. Wir sind auch empört, dass die Untersuchungskommission beim Verfahren gegen Refik Güncan von der Liste „Faire Basis“ erneut einen Ausschluss empfiehlt und fordern den Ortsvorstand auf, diese Empfehlung sowie jegliche Sanktion gegen den Kollegen zurückzuweisen. Wir fordern den IG Metall Vorstand auf, sich gegen eine Sanktionierung der 19 KollegInnen auszusprechen. Das wäre ein wichtiger Schritt hin zu mehr offener und demokratischer Debatte und eine Voraussetzung für eine engagierte Interessenvertretung der IG Metall im Mercedes-Benz-Werk Berlin Marienfelde. Wir möchten KollegInnen bei Daimler und anderer Betriebe auffordern, diese Forderung zu unterstützen und entsprechende Schreiben an den IG Metall Vorstand zu senden.“ Erklärung der Koordinierungsgruppe des „Solidaritätskreis für vom Ausschluss bedrohte MetallerInnen im Mercedes-Benz-Werk Berlin“ vom 10.9.2010
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Erster Erfolg der Solikampagne! Es geht jedoch weiter: Ortsvorstand der IG Metall empfiehlt keine Ausschlüsse von „Alternativen“
„Im laufenden Untersuchungsverfahren gegen KollegInnen der „Alternative“ im Daimler Werk Berlin Marienfelde gibt es eine neue Entwicklung. Der Berliner Ortsvorstand der IG Metall stimmte diese Woche über die Empfehlung der internen Untersuchungskommission ab. (…)Nun hat der Berliner IG Metall-Ortsvorstand sich gegen Ausschlüsse, dafür aber für ein zweijähriges Funktionsverbot von Mustafa Efe, Fehmyie Utku und Martin Franke ausgesprochen. „Es ist ein erster Erfolg, dass sich der Ortsvorstand gegen die Ausschlüsse ausspricht. Aus unserer Sicht ist das ein Ergebnis der solidarischen Unterstützung von KollegInnen im Daimler-Werk, aber auch aus vielen Betrieben in Berlin und bundesweit.“ , so Angelika Teweleit vom Solidaritätskreis. Die endgültige Entscheidung trifft der IG Metallvorstand in Frankfurt. „Wir werden den Vorstand auffordern, sich auch gegen die Funktionsverbote zu entscheiden. Alle drei sind zum Beispiel gewählte Mitglieder der Berliner IG Metall-Delegiertenversammlung. Mustafa Efe bekam bei der Wahl sogar die meisten Stimmen im Werk. Die Funktionsverbote würden eine erneute Kandidatur im Frühjahr 2012 verhindern. Statt Kritiker mundtot zu machen, sollten in unserer Gewerkschaft mehr kontroverse Debatten über Strategien, Forderungen und Ziele zugelassen werden. Das kann nur helfen, eine regere Beteiligung in der Mitgliedschaft zu erreichen.“ sagte Markus Dahms vom Solidaritätskreis und Mitglied der IG Metall-Delegiertenversammlung. (…) Das nächste Treffen des Solidaritätskreise findet am Dienstag, den 7.9. um 19 Uhr im "Almende", Kottbusser Damm 25 statt.“ Pressemitteilung des Solidaritätskreises für vom Ausschluss bedrohte MetallerInnen im Mercedes-Benz-Werk Berlin vom 03.09.2010
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Offener Brief an die IG Metall anlässlich der laufenden Ausschlussverfahren von IGM-KollegInnen bei Daimler-Benz in Berlin, Kassel und Stuttgart-Sindelfingen
"Liebe Kollegen, die meisten von uns sind nicht Mitglieder der IG Metall, und wir wollen uns auch nicht unbefugt in die internen Angelegenheiten der IG Metall einmischen. Wir verstehen uns nicht erst seit heute als gewerkschaftsnahe Menschen aus Wissenschaft, Bildung, Medien, Rechtswesen und anderen Bereichen der Kulturproduktion, und deshalb kann es uns angesichts sich weltweit und national verschärfender Verteilungs- und Ordnungskämpfe nicht egal sein, was die IG Metall als größte und kampfstärkste Gewerkschaft im wirtschaftlich stärksten Land der EU für einen Kurs einschlägt und was sie dabei mit sich selber und aus sich selber macht." "Offener Brief" vom 13. Juni 2010 an Vorstandskollegen aus der IGM , in dem die UnterzeichnerInnen ihre Besorgnis wegen der laufenden Ausschlussverfahren in der IGM formulieren. Aus dem Text: ".Uns scheint heute ein Rückfall in die 70er-Jahre zu drohen, wenn den Anträgen zum Ausschluss der Minderheitsbetriebsräte bei Daimler stattgegeben wird. Die Minderheitsbetriebsräte wollen eine bessere Interessenvertretung für die Beschäftigten. Und dafür wollen sie Mitglieder und Funktionäre der IG Metall bleiben können. Was hindert die IG Metall, dies zuzulassen? - Gewiss: Es ist prinzipiell richtig, auf eine einheitliche Gewerkschaftsliste bei Betriebsratswahlen zu dringen, damit dem Arbeitgeber einheitlich-solidarisch entgegengetreten werden kann. Aber dort, wo es, vor allem in großen Betrieben, mit dieser Einheitlichkeit innerhalb eines Betriebsrats und einer Belegschaft ohnehin nicht gut bestellt ist, wo unterschiedliche Interessen und Deutungen auch zwischen IG-Metall-Funktionären im Betrieb sich zu Positionen und Gruppen verfestigen, ist die Zulassung mehrerer IG-Metall-Listen im Betrieb ein vernünftiger und demokratischer Weg. (.) Die Tolerierung unterschiedlicher Interessen, Deutungen und Ansichten durch die Organisation hat ihre Grenze, wenn die Partei des Arbeitgebers eingenommen wird. "Gelbe", von der Gegenseite Gekaufte, haben in der Gewerkschaft keinen Platz. Rechtsextremisten, die die Universalität der Menschenrechte leugnen, ebenso wenig. Streikbruch muss mit Sanktionen belegt werden. Aber: Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die für eine entschiedenere Interessenvertretung in ihrem Betrieb eintreten, sollten, wenn sie dafür keinen anderen Weg als die Kandidatur auf einer eigenen Liste sehen, nicht aus der IG Metall ausgeschlossen oder auch nur mit Funktionsverbot bestraft werden können." Siehe dazu:
- Öffentliche Erklärung an Prof. Dr. Bodo Zeuner stellvertretend für die Unterzeichner/innen des Offenen Briefes vom 7.6.2010
"Lieber Bodo Zeuner, liebe Kolleginnen und Kollegen, nach Solidaritätsbekundungen und eurem offenen Brief für konkurrierende Listen bei Daimler, möchten wir, aktive Metaller und Metallerinnen, mit diesem Brief aus unserer Berliner Sicht einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion leisten.
Unsere Intention ist es nicht, den Konflikt bei Daimler in Berlin - Marienfelde umfassend zu bewerten, denn dafür fehlen uns detaillierte Informationen, die aus unserer Sicht wichtig sind, will man allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen bei Daimler gerecht werden. Wir halten allerdings bedingungslose Solidaritätsbekundungen für konkurrierende Listen von gewerkschaftsnahen Menschen aus Wissenschaft, Bildung, Medien, Rechtswesen und anderen Bereichen der Kulturproduktion, die den Konflikt bei Daimler vermutlich noch begrenzter als wir beurteilen können, für wenig hilfreich." Öffentliche Erklärung von Gottfried Dolinski und anderen vom 22.06.2010
- Antwort von Prof. Dr. Bodo Zeuner
"Lieber Gottfried Dolinski, liebe Kolleginnen und Kollegen, vielen Dank für Eure ausführliche und zugewandte Reaktion auf unseren Offenen Brief, mit dem wir unsere Besorgnis über die Gefahr von Ausschlüssen aus der IG Metall ausdrücken. Natürlich können wir nicht im Namen aller Unterzeichner antworten, aber vieles ergibt sich schon aus dem Text unseres Briefs. Eine genaue und unvoreingenommene Lektüre hätte Euch eigentlich davon abhalten können, uns vorzuwerfen, wir hätten zu Solidarität, gar zu "bedingungsloser", mit einer bestimmten Gruppe in der Auseinandersetzung bei Daimler Berlin aufgerufen. Oder wir hätten diese Gruppe als kämpferisch hervorgehoben und damit die andere Seite abgewertet. Wir haben überhaupt nicht Partei ergriffen, sondern lediglich darauf hingewiesen, dass ein Motiv für die konkurrierende Liste die Unzufriedenheit vieler Kolleginnen und Kollegen mit einem als zu kooperativ angesehenen Kurs der Betriebsratsspitze war. Das aber wollt ihr doch wohl nicht bestreiten?..." Die Antwort von Prof. Dr. Bodo Zeuner
- Die Unterschriftenaktion "Ausschlussverfahren gegen Metaller stoppen!" läuft natürlich weiter!
- Zur Nachahmung empfohlen:
"Liebe Kollegen von der IGM! Erst jetzt habe ich es aus der Zeitung erfahren: Es läuft wieder eine Untersuchung gegen die eigenen Kollegen in der Industriegewerkschaft Metall. Mir sind die unappetitlichen Vorgänge gegen die BMW-Betriebsräte Peter Vollmer und andere noch in sehr lebhafter Erinnerung, obwohl sie schon lange zurückliegen. Es ist und bleibt eine Schande! Jetzt scheint es wieder einmal so weit zu sein, dass hochbezahlte Funktionäre ihren Stiefel durchziehen wollen und die, welche den eigentlichen Sinn einer Gewerkschaft ernst nehmen, ausschließen möchten. Widerlich ist so etwas! Nicht nur das, es schadet der humanistischen Idee von Freiheit und dem Ansehen der gewerksachftlichen Bewegung ungeheuer. Es wird noch so weit kommen, dass die mächtige IGM an ihrer eigenen Arroganz erstickt, wie die SPD jetzt beinahe auch. Ich kann Euch nur ganz dringend raten: Schmeißt diejenigen raus, die die kämpferischen Kollegen loswerden möchten. Dann ist die Sache geritzt! Auf mich könnt Ihr zählen. Aber nur Ihr, die ich meine, Ihr wisst schon ..."
Protestschreiben von Gabriele Hänsel
- Widerstand gegen Gewerkschaftsausschlüsse
"In Zeiten der Krise holen Gewerkschaftsführungen alte Keulen aus der Schublade, Ausschlüsse und Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Oppositionelle. Dagegen wächst der Widerstand bisher vor allem innerhalb des DGB, wie eine gut besuchte Veranstaltung am Wochenende in Berlin zeigte." Bericht von lesender arbeiter vom 31.05.2010 bei indymedia
- Widerstand gegen Gewerkschaftsausschlüsse. Alternative Kandidaturen für den Betriebsrat sind bei der IG Metall scheinbar nicht erwünscht
"Mehr als 150 Gewerkschafter hatten sich am Samstagabend im ND-Haus in Berlin auf einer Veranstaltung mit oppositionellen Gewerkschaftern solidarisiert. Anlass sind drohende Ausschlüsse von Gewerkschaftern aus ihren Organisationen in den Daimler-Standorten Berlin, Kassel und Sindelfingen." Artikel von Peter Nowak im ND vom 31.05.2010
- Unterschriftenaktion: Ausschlussverfahren gegen Metaller stoppen!
"In verschiedenen Daimler-Werken (Berlin, Kassel, Sindelfingen,.) werden Ausschlussverfahren aus der IG Metall gegen Kollegen vorbereitet, die auf einer nicht von der Gewerkschaft autorisierten Liste zur Betriebsratswahl kandidiert haben. In diesem Zusammenhang stellen wir fest: Wir sehen uns derzeit verschärften Angriffen der Unternehmer auf in der Vergangenheit erkämpfte Errungenschaften gegenüber. Vor diesem Hintergrund bestätigt sich die Aussage des Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, Detlef Wetzel (2008): Unsere Gewerkschaft muss in Zukunft mehr auf "konfliktorische Auseinandersetzung" setzen und "mehr direkte Beteiligung" der Beschäftigten organisieren. (...) Deshalb fordern wir die sofortige Einstellung aller Ausschlussverfahren! Stattdessen sollten die beteiligten KollegInnen im Betrieb, mit Unterstützung der IG Metall, in einem Dialog gemeinsame Wege zur konstruktiven Zusammenarbeit suchen, um die Fähigkeit zur "konfliktorischen Auseinandersetzung" mit dem Unternehmer zu entwickeln bzw. zu verbessern!..." Das vollständige Flugblatt des Solidaritätskreises kann hier heruntergeladen und unterschrieben werden .
Bitte ausgefüllt an dm3274091@t-online.de oder an Faxnummer 030-3274091 senden
- Disziplin, Kollege!
Bei den vergangenen Betriebsratswahlen wurden in der Automobilindustrie an mehreren Standorten gewerkschaftslinke Listen in die Gremien gewählt. Oppositionellen Mitgliedern droht die IG Metall mit Ausschlussverfahren. Artikel von Lutz Getzschmann in der Jungle World vom 12.05.2010 . Aus dem Text: „Die IG Metall steht vor zahlreichen Problemen: Der Mitgliederschwund wurde immer noch nicht gestoppt, Flächentarifverträge werden gerade in den Zulieferindustrien zu Flickenteppichen, und seit der Krise weht ihr in der Tarifpolitik ein eisiger Wind ins Gesicht. Indessen spekuliert ihre Führung, allen voran der Bundesvorsitzende Berthold Huber, schon mal über neue Modelle der »Mitarbeiterbeteiligung« und preist damit die Gewerkschaft als Juniorpartner des Managements im Ringen um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Organisation ist zwischen Co-Management und Klassenkampf hin- und hergerissen, denn gegen den sozialpartnerschaftlichen Kurs des Gewerkschaftsapparates formiert sich Widerstand in den eigenen Reihen, und dies vor allem dort, wo die Beschäftigten die negativen Folgen des Kuschelkurses am stärksten zu spüren bekommen: in den Großbetrieben der Automobilindustrie…“
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Alternativen sind nötig
„Der Vorstand der Berliner IG Metall hat Ende April die Weichen für den Ausschluss von oppositionellen Mitgliedern bei Daimler in Berlin-Marienfelde gestellt. In den Augen des Vorstands haben sie sich gewerkschaftsschädlich verhalten, weil sie bei der Betriebsratswahl auf einer eigenen Liste mit dem Titel »Alternative Metaller« kandidiert haben. Sie haben fünf Sitze und die offizielle IG-Metall-Liste 15 Sitze bekommen. Damit wird erstmals auch im Betriebsrat deutlich, dass in dem Werk kämpferische Gewerkschafter agieren, die sich gegen zu viele Zugeständnisse an das Unternehmen wehren…“ Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 07.05.2010
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An den Ortsvorstand der IG Metall Verwaltungsstelle Berlin: Wir sind Verfechter der Demokratie
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Ausschlussverfahren gegen IG Metallmitglieder, die bei der letzten Betriebsratswahl im Daimlerwerk – Berlin auf der Alternativ-Liste kandidiert haben, finde ich ein falsches Signal nach innen und nach außen! (…) In einer Zeit, wo die Krise unsere Arbeitsplätze drohen, Existenz von Millionen Menschen gefährden, Kriegs- und Aufrüstungspolitik beschleunigen wird, müssen wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam handeln. Sonst werden wir wieder auf der Verliererseite stehen. Deshalb, nicht nur ich, sondern viele - egal in welcher Gewerkschaft wir organisiert sind - die sich stark für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen einsetzen, würden uns freuen, wenn dieses Ausschlussverfahren eingestellt wird…“ Brief an IG Metall von Erdogan Kaya
- Demokratie live - »alternative« werden ausgeschlossen
Im LabourNet Germany unter Branchen > Auto: DC > Stuttgart > Demokratie live - »alternative« werden ausgeschlossen
Es traf die Falschen - Dieter Stutz und René Bichler sollen aus der IGM ausgeschlossen werden
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Duldet die IG-Metall gewalttätige (MAN-)Funktionäre im Betriebsrat?
"Die IG-Metall reagiert bisher nicht auf Fragen nach gewalttätigen Auseinandersetzungen von Gewerkschaftsfunktionären im MAN Betriebsrat in Salzgitter, als könne man Schweigen auch als Duldung mißverstehen..." Beitrag von valter auf Netzwerk-IT vom 12.01.2007
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Gewalt im MAN Busbau Betriebsrat Salzgitter
"Im Betriebsrat des MAN Busbau in Salzgitter kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Betriebsrat Rene Bichler der Liste für mehr Öffentlichkeit und Opfer der Gewalt ist arbeitsunfähig. Die Liste für mehr Öffentlichkeit hatte schon länger unter Repressalien der offenen IG-Metall-liste zu leiden, die bis zu einem Ausschlußverfahren aus der Gewerkschaft führte. Die aus der Sicht der Mehrheit abtrünnigen Betriebsratsmitglieder haben offenbar den nicht mehr berrschbaren Zorn der alteingesessenen Betriebsräte hervorgerufen, der sich in den Räumen des Betriebsrates am 7.12.06 in einer gewalttätigen Auseinandersetzung entlud.." Meldung von valter vom 10.12.2006 beim NetzwerkIT . Siehe dazu auch:
- Gewalttätigkeiten in den Räumen des Busbetriebsrates? Diskussion im Forum des MAN-Netzwerks
- Gab es Rangelei unter MAN-Betriebsräten? René Bichler behauptet, er sei von IG-Metall-Kollegen angegriffen worden - Polizei ermittelt
"MAN-Betriebsratsmitglied René Bichler ist nach eigenen Angaben von einem Betriebsratskollegen der IG Metall angegriffen worden. Bichler war über die konkurrierende "Liste für mehr Öffentlichkeit" in die Arbeitnehmervertretung gewählt worden. Der angebliche Angreifer streitet die Tat ab. Wie die Polizei der SZ bestätigte, ermittelt sie jetzt wegen des Vorwurfs der Körperverletzung." Artikel von Ingo Kugenbuch vom 13.12.2006 im "newsclick" des Braunschweiger Zeitungsverlages
- IG Metall will zwei Mitglieder ausschließen. Untersuchungskommission tagte bereits - Endgültiger Beschluss im November
Artikel von Ingo Kugenbuch in der Salzgitter-Zeitung vom 21.10.2006
- "Die zwei IG-Metall-Mitglieder, Dieter Stutz und René Bichler, sollen ausgeschlossen werden. Dies war die Empfehlung einer "Untersuchungskommission", die am Mittwoch 4. Oktober 2006 stattfand. Die Hintermänner, die gute Gründe haben, dass ihr bisheriges Treiben bei der MAN nicht zu öffentlich wird, sorgten dafür, dass das Verfahren zum richtigen Schluss kam." Erste Meldung vom 07.10.2006 beim NetzwerkIT
- Diskussion zu diesem Beitrag findet im offenen Forum beim NetzwerkIT statt
Ausschlussverfahren gegen Alternative Metaller Kassel - gelingt die Raussäuberung der BR-Opposition aus der IG Metall?
Die IG Metall Verwaltungsstelle Nordhessen hat Anfang Mai 2002 ein Verfahren nach § 10 der Satzung der IG Metall gegen 16 Kandidaten der "Alternativen Metaller" bei DaimlerChrysler Kassel zur letzten BR-Wahl eingeleitet. Wir aktualisieren unseren ersten Kurzbericht vom 28.6.02 und ergänzen ihn um Dokumente zum Verfahren
IGM-Ortsvorstand Ludwigsburg setzt Vertrauenskörperleitung der Firma Mann+Hummel ab
Am 19. November 2001 hat der Ortsvorstand der IGM Ludwigsburg beschlossen, die Kollegen Gisela Vomhof (Vorsitzende der Vertrauensleute), Recep Mermer (stellvertretender Vorsitzender) und Wolfgang Hänisch (Schriftführer) als Vertrauensleute und Mitglieder der Vertrauenskörperleitung (VKL) abzusetzen. Gleichzeitig wurde gegen die drei Kollegen ein Untersuchungsverfahren wegen gewerkschaftsschädigendem Verhalten beschlossen. Wir dokumentieren:
Erstes Ausschlussverfahren aus ver.di? Abgewendet!
Alois Skrbina ist im Sprecherrat des Netzwerkes für eine kämpferische und demokratische ver.di und Betriebsratsvorsitzender der RGE Servicegesellschaft mbH in Essen. Am 21.11.2001 wurde ihm offiziell mitgeteilt, dass gegen ihn ein Ausschlussverfahren beim Bezirksvorstand beantragt wird. Siehe hierzu Diskussion: ver.di
Ein Nürnberger Trauerspiel
Kommentar von Dave Hollis, LabourNet Germany, zur Rolle der IG Metall Nürnberg im Solidaritätsfall Josef Lutz. Josef Lutz, Betriebsrat bei Semikron im Nürnberg, soll gekündigt werden. Er wird verdächtigt, eine Solidaritätserklärung des IGM VK Semikron mit den von der Betriebsschließung bedrohten ADtranz-Kollegen und eine Protesterklärung des IGM VK Semikron gegen den Krieg im Kosovo ins Internet gestellt zu haben. Wir berichten darüber unter "Solidarität gefragt! / Lutz" |