Bis September 2009: Vor der GM- Verkausentscheidung
- Opel-Entscheidung: GM kommt zur Sache
"In Detroit hat der GM-Verwaltungsrat offenbar über die Zukunft von Opel entschieden. Aus Unternehmenskreisen hieß es, für Donnerstag werde eine Pressekonferenz in Deutschland geplant. Opel könnte für den Fall des Verbleibs im Mutterkonzern eine Schließung von bis zu drei Werken drohen - für Betriebsratschef Klaus Franz keine Perspektive." Artikel in der FDT online vom 10.09.2009 . Aus dem Text: ". Gehe es nach der Vernunft, müsse der Interessent Magna zum Zuge kommen, sagte der Gesamtbetriebsratschef. Bei allen Entscheidungen gegen Magna würde die Arbeitnehmerseite entsprechende Proteste organisieren. Mit der Lohnzurückhaltung sei es dann vorbei, warnte Franz. Falls es eine andere Entscheidung als die für Magna geben, würden am Freitag sehr viele Menschen zum Opel-Werk nach Eisenach reisen, um die dortige Niederlassung "mit einer Menschenkette zu schützen"."
- Opel-Entscheidung offenbar gefallen
"Die zweitägige Sitzung des neu besetzten GM-Verwaltungsrates um Board-Chef Ed Whitacre ist beendet. Über die Entscheidung von Amerikas größtem Autokonzern zu Opels Zukunft will der Chefunterhändler der Amerikaner die Bundesregierung am heutigen Donnerstag informieren, auch eine Pressekonferenz ist angesetzt. Kaum einer glaubt noch an einen Zuschlag für Magna." Artikel von Matthias Eberle und Carsten Herz im Handelsblatt online vom 10.09.2009 . Aus dem Text: ". Opel-Betriebsratschef Klaus Franz trommelte: "Wenn es eine Hängepartie gibt, werden wir eine Großkundgebung in Eisenach machen." Diese sei bereits für Freitag geplant. Franz warnte am Abend in Köln erneut vor den Folgen eines Verbleibs von Opel im GM-Konzern. Eine Schließung von bis zu drei Werken, die der letzte GM-Restrukturierungsplan vorgesehen habe, sei mit der Belegschaft nicht zu machen. In Gefahr wären dann die Standorte Bochum und Antwerpen. Das Opel-Werk im thüringischen Eisenach könnte ebenfalls geschlossen werden, sollte sich kein Käufer finden."
- Die Automacht
"Heftige innereuropäische Konkurrenzkämpfe begleiten das deutsch-amerikanische Tauziehen um die Kontrolle über den Automobilhersteller Opel. Berlin müht sich mit Macht, den US-Mutterkonzern General Motors zum Verkauf der Opel-Mehrheit an die österreichisch-russische Allianz Magna-Sberbank zu zwingen. Großbritannien, Spanien und Polen stemmen sich dagegen, weil mit dem Deal ein erheblicher Abbau ihrer Opel-Produktionskapazitäten verbunden wäre - bei weiterer Konzentration der europäischen Automobilindustrie in Deutschland. Washington könne durch Absprachen mit London, Madrid und Warschau Opel im General Motors-Konzern behalten und so einen deutsch-russischen Durchmarsch in der Kraftfahrzeugbranche verhindern, heißt es kurz vor der heute beginnenden GM-Verwaltungsratssitzung, bei der die Zukunft der Opel-Werke auf der Tagesordnung steht. Für den nationalen Machtkampf um Opel stellen sich auch die deutschen Gewerkschaften zur Verfügung - mit einem erheblichem Lohnverzicht für den Fall, dass der künftige Arbeitsplatzabbau vorwiegend auf die Kollegen im europäischen Ausland abgelenkt wird." german-foreign-policy-Bericht vom 08.09.2009
- Opel-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen Werksschließungen an
„Opel-Betriebsrat Rainer Einenkel hat für den Fall von Werksschließungen starken Widerstand angekündigt. Hintergrund sind die jüngsten Spekulationen über einen Verbleib von Opel bei General Motors. Für den Fall wäre die Schließung zahlreicher Werke vorgesehen, warnte Einenkel..." Artikel auf DerWesten vom 04.09.2009
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Das Geld bleibt hier
Bei GM und Opel betreiben die Gewerkschaften eine national bornierte Politik. Kommentar von Jörn Schulz in der Jungle-World vom 03.09.2009
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Jubel-Verbot für Opel-Retter
Knallharte Interessenpolitik made in USA: Die Bundesregierung sollte sich darauf einstellen, dass ihr Opel-Konzept vor dem Scheitern steht. Ein Kommentar von Nikolaus Piper in der Süddeutschen Zeitung vom 03.09.2009
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GM-Mitarbeiter in Europa fürchten Job-Kahlschlag
„Deutschland bangt um Opel. Doch auch in Belgien, Polen, Spanien und Großbritannien zittern GM-Autowerker um ihre Jobs, denn der Umbau des Konzerns trifft alle europäischen Standorte. Für mindestens drei der neun Fabriken gibt es nach SPIEGEL-Informationen wohl keine Zukunft….“ Artikel von Marco Evers, Rüdiger Falksohn, Uwe Klussmann, Jan Puhl, Hans-Jürgen Schlamp, Helene Zuber auf Spiegel-Online vom 30.08.2009
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Vermeintlicher „Bieterwettkampf“: Das hat Opel nicht verdient
Artikel von Georg Meck in der FAZ vom 30.08.2009 . Aus dem Text:“… Ganz anders im akuten Fall: Keiner der Interessenten, beschönigend Investoren genannt, will wirklich zahlen. Was die Herren aus Österreich, Russland, Belgien, anfangs auch aus Italien und China, reizt, sind moderne Fabriken, tolle Ingenieure, der Zugang zu neuen Märkten - und das Geld des deutschen Steuerzahlers. Denn das Risiko dafür, wenn es schiefgeht, trägt der Staat. Das macht die Sache für Bieter interessant. Und für den Rest so unerquicklich. (…)Gut bedient werden auch all die Berater, Juristen und PR-Strategen, die am Rande des Schlachtfeldes hübsche Tagessätze abrechnen. Nicht zu vergessen die Abteilung Dudenhöffer & Co., sogenannte Autoexperten, die ihren Ruhm mehren, wenn sie dem Fernsehpublikum aus Büros in Bergisch Gladbach, Gelsenkirchen oder Nürtingen die automobile Weltlage, unter besonderer Berücksichtigung von GM, erklären…“
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General Motors und Opel: "Einigung vorgeheuchelt, die keine war"
Die Bundesregierung ist verärgert, die Opposition aufgebracht, der Opel-Betriebsrat empört: Die Hinhaltetaktik von General Motors hat jeden Optimismus zunichte gemacht. Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 26.08.2009
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Der Opel-Betriebsrat fordert: Sofortige Auszahlung des Urlaubsgeldes
„Der Bochumer Opel-Betriebsrat schreibt: “Die am Wochenende erwartete Entscheidung von General Motors für einen Investor ist nicht erfolgt. Die Situation für die Beschäftigten wird immer unerträglicher. Die Opelaner haben ihre Hausaufgaben gemacht und bauen hervorragende Autos. Inzwischen hat Opel den zweiten Platz bei den europäischen Verkaufszahlen eingenommen. Wir brauchen endlich Klarheit. Aber stattdessen spielen die verantwortlichen Manager und Politiker in unverantwortlicher Weise ‘Ping-Pong’ mit der Zukunft der Standorte und unseren Arbeitsplätzen und schieben die Verantwortung hin und her. [...] Wir können nicht akzeptieren, dass Monopoly mit unserer Zukunft gespielt wird. Unsere Geduld ist zu Ende. In den nächsten Tagen werden wir entscheiden, ob wir in Europa mit wohlüberlegten und „kreativen“ Maßnahmen den Druck erhöhen müssen. Als ersten Schritt verlangen wir vom Unternehmen, dass die sofortige Auszahlung des tariflichen Urlaubsgeldes angewiesen wird. Wir begrüßen es, dass die Betriebsräte und Belegschaften der anderen Opel-Standorte jetzt ebenfalls die Auszahlung des Urlaubsgeldes fordern.” Die vollständige Erklärung bei Bo-alternativ
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Gewerkschaften drohen mit "härterer Gangart" im Kampf zugunsten Opel Deutschland
Leserbrief von Wolfgang Huste, Mitglied bei ver.die Bonn/Rhein-Sieg, 24.08.2009. Aus dem Text: „mit großem interesse verfolge ich seit monaten die entwicklung bei opel (in rüsselsheim). heute erfuhr ich durch die nachrichten, dass die gewerkschaften mehr "druck" machen und eine "härtere gangart einlegen" wollen, falls general motor sich nicht schnellstens zugunsten von opel deutschland positioniert. nun, mein vertrauen in die dem kapital eher "handzahm" gegenüber stehenden gewerkschaften ist recht begrenzt, was "echte", kämpferische, klassenbewußte standpunkte und aktionen angeht. in diesem zusammenhang fällt mir die geschichte der lip - uhrenwerke ein, wo die belegschaft einen verhandlungsschatz in form von versteckten uhren in millionenwert benutzte, um eine bessere verhandlungsposition gegenüber den kapitaleignern zu erlangen. autos lassen sich sicherlich nicht so leicht wie uhren "verstecken"- aber wie wäre es mal mit öffentlichkeitswirksamen, sehr frechen aktionen, die bundesweite aufmerksamkeit erlangen? konkret denke ich da an folgende mögliche handlungsweisen (die sich auch teilweise untereinander kombinieren lassen): die linke und/oder klassenbewußte gewerkschafterinnen laden zu einem öffentlichen hearing ein (adressaten: opelarbeiterinnen und vertreterinnen der zuliefererfirmen) und stellen folgende mögliche aktionen zur diskussion:…“
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"Spektakuläre Maßnahmen" Opel-Betriebsrat droht GM
„In der Hängepartie um die Zukunft von Opel fordert Betriebsratschef Klaus Franz fordert nun von General Motors eine Entscheidung noch in dieser Woche. "Wird sich bis Ende dieser Woche nichts ändern von General Motors, dann werden wir aktiv werden", sagte Franz am Montag im Deutschlandfunk. Dann werde es spektakuläre Maßnahmen geben: "Unsere Geduld ist absolut am Ende". Das Verhalten von GM sei eine Provokation. Wie die angedrohten Maßnahmen aussehen könnte, wollte Franz nicht sagen. Zunächst sollten die weiteren Verhandlungen am Montag und Mittwoch abgewartet werden…“ Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 24.08.2009
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Deutsche, Briten, Belgier und Spanier: Die verkrachten Opel-Staaten von Europa
„Der Bieterkampf um Opel spaltet die Belegschaft des Autobauers in Europa. Während die Opelaner in Deutschland hinter Magna stehen, favorisieren Gewerkschaften in Spanien und Großbritannien das Angebot von RHJ. Sie erhoffen sich von dem Finanzinvestor geringere Stellenstreichungen, als dies bei dem kanadisch-österreichischen Zulieferer der Fall wäre. Betriebsräte und Gewerkschafter warnen jedoch davor, Landesinteressen in den Vordergrund zu stellen, und rufen zur Einigkeit unter den mehr als 45.000 Opel-Beschäftigten in ganz Europa auf. In den deutschen Werken des Herstellers arbeiten insgesamt gut 25.000 Menschen. Die größte spanische Gewerkschaft UGT hatte sich bereits Anfang August für die RHJ-Offerte ausgesprochen, bei der nach UGT-Angaben etwa 1400 Arbeitsplätze im spanischen Opel-Werk in Saragossa wegfallen könnten…“ Artikel in der Financial Times Deutschland vom 19.08.2009
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Opel - Das Sommermärchen
Seit Monaten gaukelt die Bundesregierung ihren Bürgern vor, die Rettung des angesschlagenen Autobauers sei perfekt. Doch die Konzernmutter GM spielt auf Zeit. Denn Berlin hat sich ohne Not an den Zulieferer Magna gekettet - und sich aller Optionen beraubt. Artikel von Timo Pache, Christian Höller und Horst von Buttlar in der FTD vom 24.082.2009
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GM/Opel-Übernahme: Lug und Trug von Seiten der Betriebsräte und IG Metall
„Der Verkauf des europäischen GM/Opel-Konzerns entwickelt sich zu einer regelrechten Übernahmeschlacht, auf der verschiedene Seiten des Kapitals ihre Ziele rücksichtslos verfolgen. Hinter ihnen haben sich unterschiedliche Gruppen aus den Medien und der Politik versammelt. Es geht um politische Macht und nicht zuletzt um Milliarden von Euro aus Steuergeldern, von denen alle Beteiligten sich einen größtmöglichen Anteil in die eigene Tasche stecken wollen. Bezahlen sollen dies die Opel-Beschäftigten mit Werksschließungen, Arbeitsplatzabbau, Lohn- und Rentenkürzungen sowie dem Abbau sozialer Errungenschaften. (…) Für die GM-Beschäftigten in ganz Europa stellen sich ernsthafte Fragen: Was wissen die Gewerkschaften, vor allem die IG Metall und die Betriebsräte? Warum legen sie nicht alle ihre Informationen den Beschäftigten vor? Wann haben sie hinter welchen verschlossen Türen den Abbau von über 20.000 Arbeitsplätzen zugestimmt? Welchen Deal haben sie mit dem Magna-Konzern abgeschlossen? Dessen Plan ist kein Deut besser als der von RHJ. Warum haben sie sich dann aber auf Magna festgelegt?...“ Artikel von Dietmar Henning auf der World Socialist Web Site vom 12. August 2009
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Opel-Mutterkonzern weist Angebot von Magna zurück
".Der Opel-Betriebsrat rechnet im Falle einer Übernahme mit einem deutlich stärkeren Stellenabbau als bisher angenommen. Wie die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf einen Brief des deutschen Betriebsrats an die europäischen Kollegen berichtet, sind laut Arbeitnehmerseite längerfristig bis zu 22.000 Arbeitsplätze gefährdet. Bei einem Einstieg der belgischen Industrieholding RHJI werde die Mitarbeiterzahl bei Opel/Vauxhall europaweit «voraussichtlich auf 32.000 sinken, was einer Reduzierung um 22000 Mitarbeiter entspricht», heißt es in dem Brief. Damit eingerechnet sei auch der Jobabbau beim schwedischen Autohersteller Saab. Sollte das Konsortium Magna/Sberbank den Zuschlag erhalten, rechnet der Betriebsrat laut Brief mit einem Rückgang der Arbeitsplätze auf 33.000. Offiziell haben RHJI und Magna bisher erklärt, sie wollten im Fall der Opel-Übernahme maximal 10.000 Stellen streichen." afp/ddp-Meldung auf Der Westen vom 29.07.2009 . Siehe dazu:
Sparkurs von Magna bei Opel härter als erwartet
Zusätzlich zu 10.560 Jobstreichungen 264 Millionen Euro Einsparungen bei Gehältern - FORMAT liegt "Projekt BEAM" vor. Pressemeldung vom 23.07.2009 bei ots.at
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Opelaner machen Druck
"Die Opel-Belegschaft ist nur bei angemessener Mitbestimmung zu finanziellen Opfern für einen Neustart der Firma bereit. Dies stellte der Konzernbetriebsrat nach einer Sondersitzung klar. Die Entscheidung für oder gegen einen künftigen Investor hänge entscheidend davon ab, wie er die Forderungen der Arbeitnehmer erfülle. Es sei nicht zu akzeptieren, dass die Beschäftigten bis zu 1,5 Milliarden Euro in das neue Unternehmen einbringen sollten, "vom Entscheidungsprozess aber ausgeschlossen sind", heißt es in einer mit der IG Metall herausgegebenen Mitteilung. (.)Der Betriebsrat nennt mehrere Voraussetzungen für Beiträge der Belegschaft: Keine Werksschließungen und Entlassungen, die Eigenständigkeit von Opel und der britischen Schwester Vauxhall, der Zugang für Opel auf allen wichtigen Märkten, Mitbestimmung und ein Vetorecht der Arbeitnehmer, falls das Unternehmen verkauft werden soll, aktive Beteiligung der Arbeitnehmer am Umbau von Opel. Zudem müsse sichergestellt werden, dass kein Geld aus dem Unternehmen abfließt - weder in die USA noch nach Russland." Artikel von Christine Skowronowski in der Frankfurter Rundschau vom 28.07.2009 . Der Redaktion
des LabourNet Germany
liegt die Erklärung des Konzern- und Gesamtbetriebsrats der Adam Opel GmbH vom 27. Juli 2009 vor. Aus dem Text: "Das Unternehmen und die Marke Opel verfügen über eine hoch motivierte Belegschaft an allen Standorten und in allen Bereichen - sowohl in Deutschland als auch an allen anderen europäischen Standorten. Die aktuellen und geplanten Modelle sind wettbewerbsfähig und bieten eine sehr gute Ausgangsbasis für ein erfolgreiches, neues Opel-Unternehmen. Wenn Opel wieder als weltweite Marke etabliert wird, können verloren gegangene Wachstumspotentiale in anderen Regionen aktiviert werden. .." Besser kann man eine Belegschaft nicht verkaufen.
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"Wir müssen bleiben" - nicht Opel , Gaston Kirsch im Gespräch mit Wolfgang Schaumberg
Opel wird gerettet, Arcandor nicht - interessant ist nicht nur, welche Unternehmen der sog. "Realwirtschaft" von der Bundesregierung mit Bürgschaften, Krediten oder Subventionen unterstützt werden und welche nicht, sondern auch, warum sich die parlamentarische und außerparlamentarische Linke gerade an Opel hängt. Das Dilemma der Bundesregierung reproduziert sich in den Debatten der Linken: Warum nicht Porsche, Daimler, Fiat oder eben Arcandor? Und warum überhaupt eine Rettung? An guten Ratschlägen für die Bundesregierung und die Opelaner herrscht jedenfalls kein Mangel: Von der "Verstaatlichung mit öffentlicher Kontrolle" (Die Linke) über eine "europaweite Besetzung der Betriebe" (Winfried Wolf), die Gründung eines "weltweiten Automobilarbeiterverbunds" (Karl-Heinz Roth), die Konversion der Astra-, Omega-, Zafira- und Insignia-Produktion (Attac) bis zur Parole "Kapitalismus muss weg" (Die Linke in der Linken) reicht das Spektrum. Wolfgang Schaumberg, 30 Jahre lang Lagerarbeiter bei Opel und aktiv in der Belegschaftsgruppe "Gegenwehr ohne Grenzen", beschreibt in dem folgenden Interview mit Gaston Kirsche die aktuellen gewerkschaftspolitischen Krisenlösungsstrategien und diskutiert die vorgeschlagenen Lösungsstrategien - in ihrer Perspektive jenseits der Phrasen.
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Insolvenz von GM - Keine Auswirkungen auf den chinesischen Markt
"Um acht Uhr am 1. Juni hat der US-Autohersteller General Motors, das ehemalige Flagschiff der US-Autoindustrie, Insolvenz angemeldet um Gläubigerschutz zu beantragen. Es ist der größte Bankrott in der amerikanischen Industriegeschichte. Im Rahmen des Gläubigerschutzes wird das Unternehmen unter Beteiligung der US-Regierung umstrukturiert. Die Umstrukturierung wird 60 bis 90 Tage dauern. In zwei bis drei Monaten wird es ein neues GM geben. Alle überseeischen Beteiligungen und Geschäftsaktivitäten von GM, inklusive die Geschäfte in China, werden in die "Neue GM" überführt. GM hat in China mittlerweile acht Joint-Ventures. 2008 setzte das Unternehmen in China knapp 1,1 Millionen Autos ab und nimmt damit weiterhin eine der führenden Positionen auf dem chinesischen Automobilmarkt ein. Allerdings steht die Frage im Raum, welche Auswirkungen die Umstrukturierung des Konzerns auf dessen Tochtergesellschaften haben wird. Dazu teilte die Niederlassung in China, Shanghai GM, in einer Erklärung mit, dass ihre Geschäfte nicht von der Insolvenz beeinträchtigt würden. Die Strategie der langfristigen Entwicklung von Shanghai GM bestehe unverändert fort. So strebe man vielmehr einen weiteren Ausbau der geschäftlichen Aktivitäten in China an..." Artikel in der Beijing Rundschau vom 09.06.2009
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Aktien statt Urlaubsgeld
"Der angeschlagene Rüsselsheimer Autohersteller Opel hat die Auszahlung des Urlaubsgeldes an die gut 25 000 Beschäftigten im Inland vorerst auf Eis gelegt. Eingefroren bleibt auch die ausstehende zweite Stufe aus der Tariferhöhung in der Metall- und Elektroindustrie, die eigentlich von Februar 2009 an hätte gezahlt werden müssen und einen Aufschlag von 1,2 Prozent bei Opel vorsah. Das geht aus einer Mitarbeiterinformation des Betriebsrats hervor. Darin heißt es, die Zahlungen seien "bis auf weiteres verschoben und . . . ausgesetzt worden". Auf welchen Betrag sich die ausstehenden Zahlungen summieren, wollte Opel nicht mitteilen. Ein Sprecher sagte nur, es gehe um einen "stattlichen Betrag". Das Urlaubsgeld bei Opel beläuft sich auf 85 Prozent eines Monatsentgelts..." Artikel von Harald Schwarz in der Süddeutschen Zeitung vom 18.06.2009 . Siehe dazu:
- Finger weg vom Urlaubsgeld! Jetzt redet die Belegschaft!
"...Schlimm ist schon, dass Opel uns zu immer weiterem Verzicht erpressen will, Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind fest eingeplant! Noch schlimmer, dass sie uns das auch noch als "Beteiligung" verkaufen wollen und uns ins unternehmerische Profitdenken einbinden wollen, so dass wir uns am besten noch freuen sollen, wenn Arbeitsplätze abgebaut werden und Aktienkurse steigen. Unglaublich, dass sich Betriebsräte dafür hergeben, uns zwangsweise zu Aktionären zu machen, und dann auch noch über unser Geld verfügen." Flugblatt der Gruppe »Offensiv« im Bochumer Opel-Werk vom Juni 2009
- Häufig gestellte Fragen und Antworten
"Wie sieht die Übergangsstruktur für die Adam Opel GmbH aus? Welche Rolle spielt dabei der Überbrückungskredit? Was ist die Aufgabe der Treuhandgesellschaft? Wie sehen jetzt die Geldströme aus? Fließt immer noch Geld nach USA? Muss die deutsche Regierung allein den europäischen Kreditbedarf absichern? Wer "regiert" Opel bis zur Übernahme? Wie weit ist die Übernahme durch Magna? Kann es sein, dass Magna einen Rückzieher macht? Wie sehen die Schritte für die nächsten 4-6 Wochen aus? Wie ist der Status von Powertrain - gehört es zum neuen Opel/Vauxhall-Verbund? Ist Saab auch Teil des neuen Opel/Vauxhall-Verbunds? Gehört das Engineering und GME Design zum neuen Unternehmen? Wo ist die GME Zentrale in Zürich organisatorisch angebunden? Mitarbeiterkapitalbeteiligung - gibt es Aktien? Gelten Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen nach einer Übernahme weiter? Ist die Opel Altersversorgung sicher? Was passiert mit den Altersteilzeit-Verträgen?" Häufig gestellte Fragen und Antworten vom IG Metall Betriebsrat Ausgabe 3 , verteilt bei Opel Rüsselsheim am 08.06.2009
- Häufig gestellte Fragen und Antworten - Bochum
Die häufig gestellte Fragen und Antworten des Betriebsrates von Opel gibt's auch in einer "Bochumer Version"
- Opel-Akten streng geheim: Bundestag kann bei Rettung des Autobauers nicht mitreden
"Bei vielen Parlaments- und Regierungsgebäuden in der Hauptstadt wurde viel Luft mit viel Glas umbaut - das soll Transparenz der politischen Arbeit symbolisieren. Doch bei Hilfen für Unternehmen findet vieles im Geheimen statt. Und das Entscheidungsgremium entzieht sich beinahe jeder parlamentarischen Kontrolle." Artikel von Günter Frech im Neues Deutschland vom 10.06.2009
- Rettung des Autobauers: Opel droht Milliardenzahlung an GM
Lizenzgebühren, Pensionslasten, Zwischenfinanzierung: Die Opel-Rettung steht auf wackeligen Füßen. Es gibt zahlreiche offene Fragen. Der Hersteller muss wohl Milliardenlasten schultern. Für die Bundesregierung ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Ein Überblick über den Stand der Verhandlungen in der FTD vom 05.06.2009
- Opelaner gründen AG
"Der Opel-Betriebsrat will mit einer eigenen Firma in die Verhandlungen über eine Mitarbeiterbeteiligung an einer neuen, unabhängigen Opel-Gesellschaft gehen. "Der Gesamt- und Konzernbetriebsrat der Adam Opel GmbH hat in seiner heutigen Sitzung einstimmig den Beschluss gefasst, eine Aktiengesellschaft zu gründen", teilte Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz mit. Diese Gesellschaft soll bei der Sanierung nicht nur über die Beteiligung der Arbeitnehmer verhandeln, sondern auch langfristig "den Beitrag der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen verwalten". Die Beschäftigten sollten über die Gesellschaft "mittelbar an New Opel beteiligt werden", so Franz. Die Organe der Mitarbeiter-Aktiengesellschaft sollen mit den juristischen Beratern des Betriebsrates sowie mit Arbeitnehmervertretern aller Opel-Standorte besetzt werden." Artikel von Christine Skowronowski in der Frankfurter Rundschau vom 06.06.09
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GeneralMoneyPleite
"GM war noch im Jahr 2007 mit 182 Milliarden US-Dollar Umsatz und 266.000 Beschäftigten das neuntgrößte Unternehmen und der siebtgrößte Industiekonzern der Welt. Ein Jahr zuvor, 2006, war der Autoriese noch das fünftgrößte Unternehmen und der drittgrößte Industriekonzern der Welt). Und im Jahr 1979 arbeiteten gar 500.000 Unternehmen für GM. Der Niedergang hatte sich also bereits in den vergangenen Jahren abgezeichnet. Auch eine Pleite war seit Jahren absehbar..." Beitrag vom 02.06.2009 in "Winfried Wolfs Notizen zur Lage" im Blog bei Lunapark21 , dort genannt LunaLog.
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Die sechs Sollbruchstellen der "Opel-Lösung" Oder: Pfingsterleuchtung 2009 bei Kanzlerin und VW
"Es muss schon einiges zusammenkommen, damit ein Marxist, Verkehrsexperte und Kritiker der Autogesellschaft einem adligen Manchesterkapitalisten, Neoliberalen und Wirtschaftsminister zustimmt. Und es kam ja auch einiges zusammen, sodass ich Karl-Theodor zu Guttenberg in seiner Feststellung, wonach das für Opel gefundene Konzept nicht tragfähig sei, zustimmen muss.
Bei der Perspektive, die zu Guttenberg formuliert - eine Opel-Insolvenz - hört die Gemeinsamkeit bereits wieder auf. Die einzig glaubwürdige Perspektive - zu der ich auch öffentlich aufforderte - wäre eine Besetzung aller Anlagen von General Motors in Europa durch die Beschäftigten und eine Neuverhandlung aller Fragen auf Basis dieses Faustpfandes. Doch in der Analyse der Sollbruchstellen des Opel-Konzepts könnte es einige Übereinstimmung zwischen mir und dem Polit-Shooting-Star mit dem gegelten Haar geben. Allerdings schweigt zu Guttenberg inzwischen zu den Details seiner Kritik. Schließlich will er Wirtschaftsminister bleiben - möglichst auch nach dem 27. September. Dann könnte er in einer schwarz-gelben Regierung sogar den angeblich großartigen Deal in Sachen GM/Opel nochmals scheitern lassen.
Womit ich die erste von sechs Sollbruchstellen es angeblich gefundenen Konzeptes für eine Lösung der Opel-Krise angesprochen habe. Sie lautet: Es gibt weiterhin kein vertraglich bindendes Opel-Konzept. Der Clou: Kaum einer hat´s gemerkt!..." Artikel von Winfried Wolf
- Geiselhaft und Komplizenschaft - Wer befreit wen?
"Es ist eine der spektakulärsten Geiselnahmen der Neuzeit, die uns seit Tagen in Atem hält. Mit ungeahnter Dreistigkeit war eine schwerbewaffnete Gruppe in ein Unternehmen eingedrungen, das man vor solchen Attacken sicher glaubte. Nachdem sie den Werkschutz kampflos ausgeschaltet hatte, nahm sie unzählige Personen als Geiseln. Wie viele in der Hand der Geiselnehmer sind, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungeklärt. Man muss jedoch davon ausgehen, dass sich über 20.000 Personen in der Gewalt der Kidnapper befinden. Ebenso vage bleibt die Zahl der Geiselnehmer, die an diesem Erpressungsversuch beteiligt sind. Fest steht jedenfalls, dass sich die Geiselnehmer in diesem Unternehmen hervorragend auskannten und über ausgezeichnetes Insiderwissen verfügten. Die Perfektion des Vorgehens trägt zweifelsfrei die Handschrift von Professionellen. In einer ersten Stellungnahme bat die Bundesregierung um Verständnis, keine genauen Angaben über Tathergang und Ziele der Geiselnehmer zu machen. Sie wolle um jeden Preis vermeiden, dass es zu unkontrollierbaren Reaktionen vonseiten der Geiselnehmer kommen könne. Zu möglichen und wahrscheinlichen Drahtziehern und Hintermännern dieser Aktion wollte sich der Sprecher der Bundesregierung ebenso wenig äußern..." Beitrag von Wolf Wetzel vom 06.06.2009
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Magna-Manager Wolf: Standing Ovations von der Belegschaft
"Rundum zufriedene Gesichter bei Opel in Rüsselsheim. Siegfried Wolf, Deutschland-Chef des geplanten Investors Magna, hat einen Mordseindruck bei seinem ersten Auftritt auf der Betriebsversammlung hinterlassen. "Ohne Schlips, ganz lässig und ruhig", meint ein Arbeitnehmer. "Total souverän und überzeugend", sagt ein anderer. Er habe großes Vertrauen gefasst in die Zukunft seines Arbeitgebers..." Artikel von Christine Skowronowski in der Frankfurter Rundschau vom 03.06.2009
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Wut in Bochum
"Applaudieren wollen die Bochumer Opelaner den selbst ernannten Rettern ihres Werkes lieber nicht. "Bei uns herrscht Angst und große Wut", sagt Vertrauensmann Steffen Reichelt. Schon vor dem Berliner Tauziehen um ihre Arbeitsplätze hätten die Beschäftigten auf zahlreichen Versammlungen heftig um ihre Zukunft gestritten, darüber, welcher Investor der beste sei und welche Forderungen sie an ihn stellen wollen..." Artikel von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 02.06.2009
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Opel Betriebsrat kritisiert GM
"Der Bochumer Opel-Betriebsrat hat heute ein Flugblatt mit dem folgenden Text veröffentlicht: "Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung, den Ministerpräsidenten der betroffenen Länder, General Motors, dem amerikanischen Finanzministerium und den Investoren sind heute Nacht unterbrochen worden, weil GM unerwartet in der letzten Minute neue Forderungen in Höhe von 350 Mio. $ gestellt hat. Verantwortlich für dieses Desaster ist unter anderem der europäische GM-Finanzchef Enrico Digirolamo. Die Bundes- und Landesregierungen haben dieses Vorgehen zu Recht nicht akzeptiert und verlangen von GM diesen zusätzlichen Finanzbedarf selbst zu tragen oder eine Absicherung dafür zu geben. General Motors muss wissen, dass Europa kein Casino für Glücksspieler ist. Wir unterstützen den Weg der Bundes- und Landesregierungen, über eine Brückenfinanzierung die Voraussetzungen für die Zukunft der Werke und Arbeitsplätze zu schaffen. Die aktuelle Entwicklung ist ein Rückschlag für uns alle, der die Hängepartie fortsetzt. Die Schuld dafür trägt einzig und allein General Motors, die uns zum Spielball im Poker um ihre eigene Insolvenz machen wollen. Den heutigen Tag werden wir nutzen, um alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit wir den eingeschlagenen Weg unserer Zukunftssicherung weiter gehen können. Es bleibt dabei: Jede faire Zukunftslösung für die europäischen Werke muss Sicherheiten und klare Zusagen für Bochum enthalten. Es geht um tausende Arbeitsplätze bei Opel, der Zulieferindustrie und im Kfz-Gewerbe. Es geht um die Zukunft der Region. Die Verhandlungen werden morgen fortgesetzt." ." Meldung bei Bo-Alternativ vom 28.05.09
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Opel, Opel, Opel und Opel
Grafik und Kommentar zu Opel/GM-Europa von Wal Buchenberg vom 25.05.2009
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Solidarität zwischen bedrohten Opel-Werken schwindet
"Im Überlebenskampf des Autobauers Opel verschärft sich nun auch der Wettbewerb unter den Standorten. Der stellvertretende Vorsitze des europäischen Arbeitnehmerforums (EEF) von General Motors, Rudi Kennes, warf dem Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel am Sonntag vor, zum Wohle des Bochumer Werkes die Schließung von Antwerpen vorantreiben zu wollen. "Damit verlassen wir unsere solidarische Haltung zwischen den europäischen Werken", sagte Kennes der Deutschen Presse-Agentur dpa am Sonntag in Frankfurt..." dpa-Meldung vom 24.05.2009 bei finanznachrichten.de
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Krise bei Opel: Die Zeit der Riesen
Was will Fiat, was will Magna? Warum sind die Betriebsräte eindeutig für einen Gewerkschaftsfeind? Bei der Opel-Rettung werden zwei Dramen aufgeführt, eines auf der Bühne und eines dahinter. Artikel von Winfried Wolf in der WOZ vom 14.05.2009 . Aus dem Text: "...Auf der Bühne wird das Stück gegeben: Wer verteidigt Opel und die damit zusammenhängenden Arbeitsplätze in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern am besten? Laut Drehbuch gibt es zwei Grundkonzepte: Dasjenige von Fiat, nachdem der italienische Autobauer, der bereits eine Option zur Übernahme des insolventen US-Autobauers Chrysler hat, mit Opel zusammengehen würde. Und dasjenige des kanadisch-österreichischen Autozulieferers Magna im Verbund mit dem russischen Autohersteller Gaz und der russischen Sberbank. Weil die Magna-Lösung einigermassen windig erscheint, soll Opel Fall zunächst aus dem US-Konzern General Motors (GM) herausgelöst und als Zwischenlösung durch eine Treuhandgesellschaft übernommen werden, bis ein «späterer Investor» gefunden sei..."
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Ohne Schutz
Rahmenvereinbarung für Europas General-Motors-Werke gekündigt. Ausschluß von Entlassungen und Betriebsschließungen nicht mehr für alle Standorte gewährleistet. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 02.05.2009
Aus dem Text: " Noch ist unklar, in welcher Form die europäischen General-Motors-Werke nach ihrer geplanten Loslösung vom US-amerikanischen Mutterkonzern weitergeführt werden. Aber bereits jetzt bereitet das Management offenbar Entlassungen oder gar Betriebsschließungen vor. Ein Hinweis darauf ist die Kündigung des erst im Januar unterschriebenen europäischen Rahmenvertrags zur Arbeitszeitverkürzung. Dieser beinhaltet den Ausschluß von Werksschließungen und betriebsbedingten Kündigungen für die Geltungsdauer der Vereinbarung. Ende Juli fällt dieser Schutz weg - zumindest in den Standorten, die nicht anderweitig abgesichert sind. Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender von Opel Bochum, bestätigte am Donnerstag auf jW-Nachfrage, daß die mit General Motors Europe (GME) getroffene Rahmenvereinbarung über die Reduzierung der Arbeitszeiten gekündigt wurde. Die Frist dafür beträgt drei Monate, so daß der Vertrag noch bis Ende Juli gültig ist."
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Fiat oder Magna: Zwei völlig verschiedene Optionen für Opel
"Opel muss sich schon in den nächsten vier Wochen zwischen Fiat und Magna oder einem etwaigen Finanzinvestor entscheiden. Denn bis zum 1. Juni läuft das Ultimatum ab, das die amerikanische Regierung der Opel-Muttergesellschaft für einen neuen Sanierungsplan stellte. Den Datenraum für eine Buchprüfung durch Investoren hat Opel bereits eröffnet." Artikel von Christoph Ruhkamp in der FAZ vom 05.05.2009
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Stronach: '"Wir wollen unseren Kunden helfen"
Sein Konzern steht derzeit im Scheinwerferlicht der Automobil-Branche: Magna-Chef Frank Stronach über Opel, Ursachen und Folgen der Krise und Forderungen an die Politik. Ein Interview von G. Nöhrer und H. Patterer in der Kleinen Zeitung vom 30.04.2009 . Darin die folgen Fragen und Antworten: "...Magna selbst ist von der Automobil-Krise betroffen und in Bedrängnis geraten. Würde hier nicht ein Leidender einem anderen Leidenden helfen? STRONACH: Nein. Magna ist eine sehr gesunde Firma, wir haben ungefähr 1,5 Milliarden Dollar Bar-Reserven auf der Bank, da können wir ruhig in ein Geschäft hineingehen, ohne uns selbst zu gefährden. (...)
Magna war eines der ersten Unternehmen in Österreich, das seine Belegschaft zum Lohnverzicht aufgefordert hat. STRONACH: Es würde für uns einfacher und billiger sein, Leute abzubauen. Wir versuchen jetzt, das Leid gemeinsam zu tragen..."
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Opel und die Arbeitnehmer: Was sich der Betriebsrat wünscht
"Zunächst schien die Sache klar: Der Betriebsrat von Opel lehnt einen Einstieg von Fiat strikt ab. Doch dann hieß es plötzlich: Einzelne Betriebsräte sähen das ganz anders. Schauen wir also nach: Was halten Betriebsräte und Gewerkschafter von einem möglichen Engagement der Italiener bei Opel? Und welche Lösung fänden sie gut?..." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 25.04.2009
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Was eine Fusion Fiat-Opel bedeutet
Kann Fiat Opel retten? Oder sind die Italiener bei Opel nur auf Staatssubventionen scharf? Diese Fragen spalten ganz Deutschland. Denn Fiat schrieb zuletzt tiefrote Zahlen - hat aber einen erfolgreichen Sanierer an der Spitze. FTD.de erklärt Chancen und Fallstricke. Artikel von Hanna Grabbe, Kai Beller und Gregor Haake in der FTD vom 23.04.2009
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Fiat will Mehrheit an Opel übernehmen
"Bei der Suche nach einem Opel-Investor zeichnet sich eine Lösung ab: Nach SPIEGEL-Informationen wird Fiat bei der GM-Tochter einsteigen. Eine entsprechende Absichtserklärung soll kommende Woche unterzeichnet werden. Der Betriebsrat kündigt scharfen Widerstand an..." Artikel von Dietmar Hawranek auf Spiegel-Online vom 23.04.2009 . dpa: "Opel steht vor einer Übernahme durch Fiat. Das sagte der Opel- Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz der dpa am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht von "Spiegel-Online". Laut "Spiegel-Online" kündigte Franz scharfen Widerstand gegen die Italiener an. Er fürchte einen "dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen und Werksschließungen in Deutschland". Die Produktpaletten der Hersteller würden sich komplett überschneiden. Zudem sei Fiat hoch verschuldet. "Wir kennen die Braut", sagte Franz."..."
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Alle Standorte verpfändet
"Neben den Opel-Patenten, die als Sicherheiten für Milliardenhilfen an die US-Regierung abgetreten wurden, hat der Mutterkonzern General Motors (GM) auch alle Vermögenswerte an US-Banken verpfändet. Das bestätigte ein Mitglied der Bundesregierung dem Nachrichtenmagazin "Focus". Der Autobauer besitze keinerlei Vermögenswerte. "Opel ist nur eine Hülle." GM habe darauf auch keinen Zugriff mehr. (.) Für den angeschlagenen Autobauer Opel interessieren sich nach Angaben des Gesamtbetriebsrates etliche Investoren. "Es gibt Gespräche, es gibt eine ganze Reihe interessierter Investoren", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz der dpa in Frankfurt. Die potenziellen Geldgeber stammten aus der ganzen Welt, auch mögliche Investoren aus Deutschland seien darunter. Konkreter wollte Franz nicht werden." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 04.04.2009
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Opel-Beschäftigte wollen notfalls Betriebe lahm legen: Betriebsrat verärgert über Hinhaltetaktik der Bundesregierung - Arbeitnehmern droht Lohnkürzung
"Betriebsräte und Arbeitnehmer im Ruhrgebiet verlieren die Geduld: Sie fordern die Bundesregierung auf, schnell über das mögliche Rettungspaket für den angeschlagenen Opel-Konzern zu verhandeln. "Andernfalls werden wir kreative Lösungen finden, die Arbeitsplätze zu retten", sagt der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel. Denkbar seien Resolutionen, Demonstrationen oder auch "Informationsveranstaltungen", wie ein wilder Streik gerne genannt wird. Dies betreffe alle deutschen Werke..." Artikel von Annika Joeres in der Berliner Zeitung vom 10.03.2009
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Zweistelliger Lohnverzicht bei Opel möglich
Auf die Belegschaft des angeschlagenen Autobauers Opel könnten Lohnkürzungen von über zehn Prozent zukommen. Die Konzernmutter GM hat derweilen mit Beschäftigten in Kanada bereits eine Einigung erzielt. Artikel in der FTD vom 09.03.2009 . Aus dem Text: "...Auch andernorts wird es im Gesamtkonzern zu Einsparungen kommen: Die Opel-Mutter hat in Verhandlungen der kanadischen Autogewerkschaft CAW Zugeständnisse abringen können. Laut dem vorläufigen Plan würden Löhne eingefroren und Urlaubstage gestrichen, teilte CAW am Sonntag mit. Außerdem sollen die Arbeitnehmer höhere Abgaben für ihren Renten- und Sozialplan beisteuern. Die CAW-Mitglieder müssen über den ausgehandelten Plan, der ein Jahr länger laufen würde als der bestehende Vertrag, noch abstimmen..."
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Das GM-Management und die Opel-Geschäftsführung sind am Zug
Klaus Franz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Opel, veröffentlichte am 6.3. dieses Schreiben an die Belegschaft von Opel. Darin die 6 Forderungen: "Sofortige Neustrukturierung von Opel/Vauxhall in Europa durch Einbringung aller Werke und Verkaufsorganisationen in die "Neue Adam Opel AG"; Einlage der von Opel genutzten Technologien und Patente in das neue Unternehmen und den unbeschränkten Zugriff auf die globale GM-Technologie (GTO); Minderheitsbeteiligung für GM in einem neuen Opel/Vauxhall-Unternehmensmodell; Keinerlei Marktbeschränkungen für die Marke Opel/Vauxhall innerhalb und außerhalb Europas. Umsetzung der Offensivstrategie in Verkauf und Marketing; Sofortige Rückführung der GM Europa- und GM Powertrain Zentralen in Zürich und Turin nach Rüsselsheim; Sofortige verbindliche Gespräche mit Händlern und Arbeitnehmervertretern über eine Kapitalbeteiligung." Schreiben von Klaus Franz vom 06.03.2009 im General Motors Workers Blog
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Europäischer Aktionstag bei Opel/Vauxhall und Saab
"Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, forderte in Rüsselsheim ein eigenständiges Geschäftsmodell auf europäischer Ebene sowie Unterstützung von Bund und Ländern für Opel. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte den Beschäftigten bei der Protestaktion seine Unterstützung zu: "Wir wissen noch nicht, wie dieser Kampf ausgeht, aber wir haben gute Karten."..." Bericht vom Aktionstag bei der IG-Metall Frankfurt vom 26.02.2009
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Die Erpresser vom Opelwerk
"Die Erpresser treten ganz ruhig vor die Mikrophone. Die Stimme der Redner ist fest, der Blick energisch. Nur ein wenig glänzen die Augen, als die Opel-Führung am Freitagnachmittag ihren "Rettungsplan" für den deutschen Autobauer verkündet. Die zentrale Botschaft: Die amerikanische Muttergesellschaft General Motors (GM) ist bereit, Anteile an Opel abzugeben. Außerdem braucht Opel 3,3 Milliarden Euro vom Staat. Die Wortwahl ist befremdlich. Dass GM bereit ist, Anteile abzugeben, klingt wie eine freiwillige Großtat, als stünden Investoren Schlange, um Opelanteile zu kaufen. Das ist Unsinn. Opel steht schlecht da, GM Europa machte im vergangenen Jahr 2,8 Milliarden Verlust, und das wird sich so bald nicht ändern. Schlicht größenwahnsinnig ist die Aussage, dass Opel 3,3 Milliarden vom Staat "braucht". Sollte Opel nicht um 3,3 Milliarden bitten? Nein, das Unternehmen fordert sie ein, als hätte jede Firma einen Anspruch auf Staatsgeld, wenn es mit dem Geschäft gerade nicht so läuft. Der Auftritt der Retter ist ein Akt der Erpresser. Und alle schauen zu." Artikel von Tim Höfinghoff, Lisa Nienhaus und Christian Siedenbiedel in der FAZ vom 01.03.2009
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Opel-Sanierung auf dem Rücken der Belegschaft geplant
"...Keinem der Redner war es eine Erwähnung wert, dass auch Zehntausende Arbeiter von GM in den USA entlassen, Dutzende Betriebe geschlossen, die Löhne halbiert und die Krankenversicherung und Renten gekappt werden sollen. Systematisch versuchten sie den wachsenden Widerstand in der Belegschaft in nationalistische Bahnen zu lenken. Wobei ihr "Protest gegen Detroit" zwei Ziele verfolgt: Während sie die Beschäftigten, die seit Jahren im selben Konzern zusammenarbeiten, spalten, streben sie gleichzeitig eine enge Zusammenarbeit mit dem europäischen Management und der Regierung an. (...) Alle Redner machten klar, dass die Schaffung einer europagestützten neuen Firmenstruktur für die neuen Aktionäre nur profitabel sein könne, wenn die Belegschaft Opfer bringe. Sie versicherten im Namen der Beschäftigten, dass diese selbstverständlich dazu bereit seien. Klaus Franz betonte, es werde ohne Einschnitte wohl nicht gehen, und angesichts der Überkapazitäten in der europäischen und weltweiten Autoindustrie werde man um Personalreduzierung nicht herumkommen. Der Vorsitzende Huber erklärte den Arbeitern und Angestellten gleich mehrfach, dass sie bereit seien, Opfer zu bringen und solidarisch die Lasten zu tragen..." Artikel von Helmut Arens auf der World Socialist Web Site vom 27.02.2009
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Zukunftssicherung für Arbeitsplätze und Standorte
"IG Metall, Europäischer Metallgewerkschaftsbund und das europäische Arbeitnehmerforum rufen für den 26. Februar 2009, zu einem Opel-Aktionstag auf. Bei der Veranstaltung in Rüsselsheim werden Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, Frank Steinmeier, Außenminister, und Klaus Franz, Betriebsratsvorsitzender von Opel, sprechen. IG Metall-Bezirksleiter für NRW, Oliver Burkhard, verdeutlichte das Ziel der Aktion: "Jede und jeder Beschäftigte braucht eine Perspektive." Mehr zum Aktionstag auf der Internetseite der IG Metall Nordrhein-Westfalen
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Opel-Retter: Ideologisches Outsourcing
Wenn die da oben nicht mehr können und die da unten nicht mehr wollen, wackelt das System. Aber die Opel-Krise zeigt: Die da oben können noch, die da unten wollen noch.
Artikel von Michael Jäger in der Freitag vom 19.02.2009 . Aus dem Text: "...Und wie sehr die Arbeitnehmer "noch wollen", sicher nicht nur bei Opel, zeigt sich exemplarisch am Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz: Der Mann, der 1975 als Autolackierer bei Opel angefangen hat, verhält sich heute geradezu als Gesamtspitzenmanager, denn die anderen, die "Manager" heißen und sich mit Riesensummen belohnen lassen, sind gekommen und gegangen und reichen nicht entfernt an Franz' ökonomische und politische Erfahrung heran. Von seiner Verhandlung mit dem Staat wird es vor allem abhängen, wie weit die Politiker in die Staatshilfe einsteigen. Dabei denkt er wie die (anderen) Manager: Bereitschaft zu "Kostensenkungsmaßnahmen" bis hin zur Einführung der Vier-Tage-Woche hat er jetzt signalisiert..."
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Staatsknete für Autobauer? Die Hängepartie für Opel geht weiter
"Die Nacht der Nächte für General Motors (GM), sie brachte für die Beschäftigten in Amerika sehr schlechte Nachrichten - und für die Mitarbeiter der Tochter Opel in Deutschland keine guten Neuigkeiten. Es war keine freiwillige Offenbarung. Die US-Regierung hatte dem Auto-Riesen GM wie auch Chrysler eine Frist gesetzt. Die Konzerne sollten, um an staatliche Hilfen zu kommen, vortragen, mit welcher Strategie sie ihr Überleben sichern wollen. General Motors hat sich offenbar entschieden, dazu manche Teile des Konzerns sterben zu lassen. Fünf weitere Betriebe in den USA sollen schließen, sage und schreibe 47.000 Arbeitsplätze wegfallen. Das wäre etwa jeder fünfte Job bei weltweit 245.000 Beschäftigten..." Artikel von Michael Bayer, Astrid Dörner, Michael Bergius und Michael Grabenströer in der Frankfurter Rundschau vom 18.02.2009
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Der heikle Plan von General Motors für Opel
"...Laut GM ist die Lage bei der schwedischen GM-Tochter Saab besonders prekär. Diese könnte noch im Februar 2009 pleite gehen, sollte die schwedische Regierung das Unternehmen nicht unterstützen. Ziel sei eine Abspaltung von Saab, das bei einer Unterstützung durch die schwedische Regierung zum 1. Januar 2010 ein unabhängiges Unternehmen sein könne. Unter diesem Druck kündigte die Regierung in Stockholm an, Saab werde ein Darlehen bei der Europäischen Investitionsbank beantragen. Zuvor hatte sich Schweden noch geweigert, GM mit Saab zu helfen..." Artikel in Die Welt vom 18.02.2009
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Opel ist fast so krank wie GM
"Der Sanierungsplan von General Motors fällt drastisch aus. Die Zukunft der Konzerntochter ist Opel ist offen. Nun wollen alle dem deutschen Autohersteller helfen. Aber der Staat sollte die Finger davonlassen. Es steht schlecht um die Autoindustrie. Und Opel ist ganz übel dran. Wenn es eines Beweises bedurfte für die Notlage, in der die Branche auf der ganzen Welt steckt, dann sind es die tiefroten Zahlen, die Daimler gestern präsentiert hat. Man braucht angesichts der deprimierenden Prognose des Premiumfabrikanten wenig prophetische Gabe, um vorauszusagen, dass große Teile von General Motors und seiner europäischen Töchter dem Tode geweiht sind..." Kommentar von Christoph Hardt im Handelsblatt vom 18.02.2009
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Abkommen mit GM: Keine Entlassungen bei Opel
"Der Automobilbauer Opel will trotz der Absatzkrise auf Entlassung und Werksschließungen verzichten. Das ist das Ergebnis eines Abkommens zwischen den europäischen Arbeitnehmervertretern von Opel und deren Mutterkonzern GM. Neben dem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sind auch europaweit geltende Mindeststandards für verringerte Arbeitszeiten vorgesehen. So würden die Mitarbeiter bei einer möglichen Arbeitszeitverkürzung einen 50-prozentigen Ausgleich für nicht geleistete Arbeitsstunden erhalten. Das staatlich geförderte Kurzarbeitergeld soll um 12,5 Prozent aufgestockt werden, um die sozialen Lasten zu schmälern." IGM-Pressemitteilung vom 13.01.2009
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Horrorjahr 2009 für Autoindustrie: Opelaner müssen Opfer bringen
Die IG Metall will betriebsbedingte Kündigungen bei dem angeschlagenen Autobauer verhindern. Dafür müssten die Beschäftigten neue Gehaltseinbußen in Kauf nehmen. Artikel von Andreas Wyputta in der Taz vom 04.12.2008
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30-Stunden-Woche geplant: Opel beantragt 1,8 Milliarden Euro-Bürgschaft
"Der Autohersteller Opel braucht eine staatliche Bürgschaft über 1,8 Milliarden Euro. Allerdings handle es sich dabei um den "schlimmsten, anzunehmenden Fall", wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung von informierten Personen erfuhr, die an den Rettungsgesprächen beteiligt sind. Die von Opel erbetene Bürgschaft teile sich auf in 1,3 Milliarden Euro für das Jahr 2009 und weitere 500 Millionen für das Folgejahr. Damit sollen die Investitionsplanungen der Tochtergesellschaft des angeschlagenen General-Motors-Konzerns für die Jahre 2009 und 2010 gesichert werden..." Artikel von Henning Peitsmeier und Andreas Mihm in der FAZ vom 18.11.2008
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Hessens Volksfront steht
"Unmittelbar bevor sich der hessische Landtag mit Zustimmung aller Fraktionen am Mittwoch selbst aufgelöst hat, beschlossen die Abgeordneten einstimmig die Erweiterung möglicher Landesbürgschaften von 300 auf 500 Millionen Euro. Das zur »Rettung« des angeschlagenen Autobauers Opel gedachte Gesetz wurde von allen fünf Fraktionen - inklusive der Linken - gemeinsam eingebracht und verabschiedet. Dabei hatte Opel-Geschäftsführer Hans Demant in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom Mittwoch erklärt, die Liquidität seines Unternehmens sei auch ohne staatliche Bürgschaft und im Falle einer starken Rezession gesichert..." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 20.11.2008
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Opel und die Krisenpopulisten
"Bundeskanzlerin, Außenminister und jede Menge Experten diskutieren derzeit den Fall Opel: der Mutterkonzern General Motors hat massive wirtschaftliche Probleme, die auch das Tochterunternehmen Opel bedrohen. Opel-Betriebsratsvorsitzender Klaus Franz hat die Innensicht: Dem Handelsblatt erklärte er, welche Experten er für Krisenpopulisten hält und warum eine Herauslösung von Opel aus dem amerikanischen Mutterkonzern GM vergleichsweise unrealistisch ist. Armin Schild, IG Metall-Bezirksleiter Frankfurt, betonte im Interview zur Krise: "Die Opelaner haben schon viele Beiträge erbracht und damit den derzeit gültigen Zukunftsvertrag mitfinanziert. Der gilt und dabei soll es bleiben." Das Interview mit Armin Schild, IG Metall-Bezirksleiter Frankfurt, bei der IG-Metall
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Hilfe für Opel: Rüsselsheimer Legenden
"Die Opel-Mitarbeiter sollten sich nicht auf die Politiker verlassen, denn die reden viel, wenn Wahlen vor der Tür stehen. Und sie sollten ihre Chefs statt zur Kanzlerin lieber nach Asien schicken - um dort solvente Investoren aufzutreiben..." Ein Kommentar von Karl-Heinz Büschemann in der Süddeutschen Zeitung vom 19.11.2008
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Negative Bilanz: Opel-Betriebsrat bietet Verzicht
"Die Beschäftigten seien bereit, ihren »Beitrag« zur Sanierung des strauchelnden Autobauers Opel zu tragen. Das erklärte der Opel-Gesamtbetriebsratschef und »heimliche Manager« (Süddeutsche Zeitung) Klaus Franz am Sonntag abend bei »AnneWill«, als sei es eine Selbstverständlichkeit. Gefragt hat er die Belegschaften allerdings ebensowenig wie beim letzten, erst vor wenigen Wochen abgesegneten Kürzungspaket. (...) Die jetzt anstehende Kürzungsrunde dürfte allerdings die bisherigen Maßnahmen bei weitem in den Schatten stellen. Denn das übertarifliche Polster ist abgeschmolzen. Jetzt bedeutet jeder weitere Lohnklau ein Unterlaufen des Flächentarifs - und das in den Hochburgen der einst mächtigen IG Metall. Schon die Übertragung des in der vergangenen Woche erzielten, ohnehin mickrigen Tarifabschlusses wird in vielen Betrieben ein Problem..." Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 18.11.2008
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Lohnklau bei Opel
"Der US-Autobauer General Motors (GM) und dessen deutsche Tochter Opel wollen die Folgen der Absatzkrise auf die Allgemeinheit abwälzen. In einem am Montag bekanntgewordenen Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die GM-Spitze gemeinsam mit Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz ein europäisches Kreditprogramm über 40 Milliarden Euro sowie weitere Hilfen für die Autobranche gefordert. Am Dienstag folgten Details über die angestrebte Reduzierung der Lohnkosten. (.) Klaus Leymann von der oppositionellen Gruppe »Offensiv« im Bochumer Opel-Werk berichtete von Befürchtungen in der Belegschaft, die anstehende Tarifsteigerung könne zur Manövriermasse im Standortpoker werden. »Das dürfen wir nicht zulassen. Gerade jetzt sind deutliche Lohnerhöhungen unverzichtbar«, sagte er am Dienstag gegenüber jW. Die Absatzprobleme seien schließlich auch Folge des erfolgten Lohnraubs, weil sich immer weniger Menschen den Kauf eines Autos leisten könnten. Wahrscheinlicher als das direkte Unterschreiten des Flächentarifs ist die Anwendung des Beschäftigungssicherungstarifvertrags«. Dieser sieht eine Reduzierung der Arbeitszeiten von 35 auf 30 Wochenstunden bei entsprechendem Lohnverlust vor. Über diese Option werde im Unternehmen diskutiert, bestätigte Leymann. »Wir lehnen das strikt ab. Arbeitszeitverkürzung ist richtig - aber nur bei vollem Lohnausgleich.«"." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 12.11.2008
- Opel bittet Kanzlerin um Hilfe für Autoindustrie: Die Nachfrage ist dramatisch gesunken
"Der Autohersteller Opel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel offiziell um Hilfe gebeten. Geschäftsführung und Betriebsrat fordern in einem Brief die Kanzlerin auf, sich für ein 40-Milliarden-Kreditprogramm der Europäischen Investitionsbank für Europas Autoindustrie einzusetzen. Dazu solle es obendrein in Deutschland eine Verschrottungsprämie für Altautos geben sowie zinsgünstige Verbraucherkredite zum Kauf von Neuwagen. Vergleichbare Maßnahmen hatten die Regierungen in Italien oder Frankreich schon im vergangenen Jahr getroffen..." Artikel von Henning Peitsmeier in der FAZ vom 10.11.2008 .Siehe dazu:
- General Motors: Kursziel: null Euro
Dramatischer Absturz einer ehemals soliden Aktie: Das Papier des größten US-Autoherstellers General Motors ist auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahrzehnten gefallen. Und die Deutsche Bank malt schwarz. Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 11.11.2008
- GM fordert Nullrunde von Opel-Belegschaft
"Der angeschlagene Autokonzern General Motors (GM) will im Rahmen seines geplanten neuen Sparpakets den Beschäftigen in Europa erneut einen Gehaltsverzicht abtrotzen. Das Management fordert eine Nullrunde von den rund 55 000 Mitarbeitern in Europa, wie aus einer internen Mitarbeiter-Information von Opel hervorgeht, die dem Handelsblatt vorliegt..." Artikel von Ruth Berschens und Carsten Herz im Handelsblatt vom 10.11.2008
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