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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Montag, 28. Juni 2010: I. Branchen > Auto: Daimler > Berlin: »Alternative« soll raus Untersuchungskommission der IG Metall: Mustafa Efe, Martin Franke und Fehmiye Utku sollen ausgeschlossen werden "Die Untersuchungskommission zur Feststellung gewerkschaftsschädigenden Verhaltens unter dem Vorsitzenden Gerd Schulz und den Beisitzern der Antragsteller Detlef Fendt und Michael Rahmel sowie den Beisitzern für die Angeschuldigten Hilmi-Kaya Turan und Peter Vollmer hat heute (25.6.2010) folgende Empfehlung mit 3 gegen 2 Stimmen beschlossen: Mustafa Efe, Martin Franke und Fehmiye Utku sollen aus der IG Metall ausgeschlossen werden, die anderen 15 KollegInnen sollen eine Rüge erhalten. Diese Empfehlung wird am 5.7.2010 protokolliert und an den Ortsvorstand Berlin weitergegeben. Der Ortsvorstand Berlin gibt diesen mit seiner eigenen Empfehlung, die durchaus abweichen kann, an den Vorstand nach Frankfurt weiter. Der Vorstand in Frankfurt fällt dann die endgültige Entscheidung. Protestaktion vor dem IG Metall-Haus "IGM Mitglieder bei Daimler wollen gegen die Empfehlung der Untersuchungskommission (drei Ausschlüsse und 15 Rügen) vor dem IG Metall-Haus protestieren. Über die Empfehlung muss der Ortsvorstand entscheiden. Die KollegInnen brauchen jetzt möglichst große Unterstützung. Bitte kommt deshalb alle am Donnerstag, 01.07. um 15 Uhr vor das IG Metall-Haus, Alte Jakobstr. 149 (U-Bahn Hallesches Tor)." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 28.06.2010 II. Branchen > Auto Allgemein/Zulieferindustrie: BPW Bergische Achsen KG: Schließung der Tochter "Warstein Achsen" in Büren Konflikt bei Warstein Achsen beigelegt - IG Metall erzielt Verhandlungsergebnis "In der nächsten Woche wird die Urabstimmung erneut eingeleitet, die Mitglieder der IG Metall müssen das Verhandlungsergebnis beschließen und den Streik für beendet erklären. Am Donnerstag spätabends setzten sich die Verhandlungsführer beider Seiten nach längerem Stillstand zusammen. Das Unternehmen hatte bereits im Laufe des Donnerstags ihre Maßnahmen zur Produktionsverlagerung gestoppt und die Mitarbeiter aus Wiehl zurückgeschickt. Am Freitagmorgen gegen fünf Uhr in der Frühe stand dann das Verhandlungsergebnis fest. Manfred Menningen, Tarifexperte Bezirksleitung NRW: "Die Geschäftsleitung hat sich bewegt und endlich den Weg für eine Verhandlungslösung freigemacht." Die Verhandlung war geprägt von dem Wunsch beider Seiten, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Folgendes Verhandlungsergebnis wurde erreicht: Aufstockung des Sozialplans; Verlagerung der Produktion einen Monat später als geplant und damit verbunden der spätere Beginn der Beschäftigungs- und Transfergesellschaft..." Meldung bei der IG Metall vom 25.06.2010 III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa > Pilotenstreiks: Tarifverhandlungen Cockpit 2009-2010 Piloten stimmen Schlichtervorschlag zu "Die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit haben sich am Donnerstag nach monatelangem Ringen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Beide Seiten hätten die Schlichtungsempfehlung des früheren Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi akzeptiert, teilten Lufthansa-Sprecher Andreas Barthels und Gewerkschafts-Sprecher Jörg Handwerg mit. Reisende müssen sich damit nicht mehr fürchten, dass neuerliche Pilotenstreiks mitten in der Feriensaison den Verkehr der Lufthansa lahmlegen. Nach Angaben der Gewerkschaft sieht der Kompromiss eine Nullrunde bis einschließlich März 2011 vor. Zudem seien die "Interessen der Piloten hinsichtlich der Vermeidung von Arbeitsplatz-Auslagerungen ins Ausland" berücksichtigt worden, hieß es in einer Mitteilung..." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 24.06.2010 IV. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe in diversen Kliniken: Lippische Nervenkliniken Tarifverhandlungen zwischen Spernau und Verdi bisher ohne Ergebnis. Kann Alexander Spernau sich durchsetzen? "Als vor über einem Jahr am 30.April 2009 39 Beschäftigte der Klinik in den Streik traten, um ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen, da ahnte noch niemand, mit welcher Härte und Unnachgiebigkeit der Inhaber Alexander Spernau diese Auseinandersetzung führen würde. Eigentlich müsste in einer Klinik im Gesundheitswesen der Abschluss eines Tarifvertrages auch im Sinne des Eigentümers selbstverständlich sein. Eine erfolgreiche Behandlung besonders psychisch kranker Menschen ist nur in einer Umgebung möglich, die von Harmonie geprägt ist. Ein für die Beschäftigten möglichst angenehmes Betriebsklima ist hier Voraussetzung. (...) m 1.12.2009 nahmen die Ausgesperrten ihre Arbeit wieder auf. Von ihnen wurde Spernaus Zugeständnis zu Tarifverhandlungen als Sieg gefeiert. Ein wenig zu früh, wie sich jetzt herausstellt. Terminiert waren die Verhandlungen bis Ende März 2010, also insgesamt schon auf vier Monate Dauer. Als Spernau im Februar dann seinen Entwurf eines Tarifvertrages vorlegte, da war klar, dass dieser für Verdi auch nicht ansatzweise Grundlage eines Kompromisses sein konnte. Daraufhin wurden die Verhandlungen um weitere drei Monate (!) verlängert. Die während dieser Zeit übliche Friedenspflicht endet jetzt am 30.6.2010..." Bericht im Salzekurier vom 24.06.2010 V. Internationales > Frankreich > Soziale Konflikte und Bewegungen > Konflikte und Bewegungen der Sans Papiers und MigrantInnen Nach neun Monaten Streik: Wichtiger (Teil)erfolg der "papierlosen Arbeiter" - Voraussichtlich 6.000 Lohnabhängige ohne Aufenthaltstitel sollen "legalisiert" werden "Der seit dem 12. Oktober 2009 andauernde Streik der ,travailleurs sans papiers' (ungefähr: "Arbeitnehmer/Lohnabhängige ohne Papiere", d.h. ohne Aufenthaltstitel) im Raum Paris dürfte kurz vor dem Ende stehen. Er endete mit einem wichtigen Erfolg oder jedenfalls Teilerfolg für die Streikbewegung, die von einem Kollektiv aus elf Gewerkschaften und NGOs - dazu zählten die beiden gewerkschaftlichen Dachverbände CGT und CFDT, weitere Gewerkschaftszusammenschlüsse (Solidaires, UNSA, den Verband der Bildungsgewerkschaften FSU), die "Liga für Menschenrechte", das "Netzwerk Bildung ohne Grenzen"/RESF u.a. - unterstützt worden war..." Artikel von Bernard Schmid (Paris) vom 28.06.2010 VI. Diskussion > Wipo > Finanzen > Finanzmarktkrise 2008 > international G20-Gipfel in Toronto
VII. Diskussion > Wipo > WTO, Seattle & ff. > verschiedene Proteste gegen G20-Gipfel in Toronto
VIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > allg. tarifpolitische Debatte > Tarifeinheit als Selbstzweck?: Bundesarbeitsgericht: Urteil über Tarifeinheit »Empörung über BAG-Urteil nicht gerechtfertigt« Tarifeinheit wurde vor 20 Jahren ohne Rechtsgrundlage erfunden. Ein Gespräch mit Wolfgang Däubler. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 25.06.2010 . Aus dem Text: ". Die Einigung zwischen BDA und DGB besagt, daß der Vertrag derjenigen Gewerkschaft gelten soll, die die meisten Mitglieder im Betrieb organisiert. Das hätte zur Folge, daß die Minderheitenorganisation zwar eine Gewerkschaft ist, aber keine Möglichkeiten mehr hat, sich des wichtigsten gewerkschaftlichen Mittels zu bedienen. Zudem hat man offenbar nicht bedacht, daß die DGB-Gewerkschaften keineswegs in allen Betrieben in der Mehrheitsposition sind. (..) Alle Erfahrungen sprechen dafür, daß gewerkschaftliche Einheit sinnvoll ist. Die kann man aber nicht administrativ herstellen, indem man die Minderheit vernichtet. Wenn man eine gute, praktische Gewerkschaftsarbeit macht, erledigt sich das Minderheitenproblem von alleine." Siehe auch: IX. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > allg. tarifpolitische Debatte > Tarifeinheit als Selbstzweck?: DGB und BDA wollen Streikrecht einschränken: Gemeinsamer Vorstoß für gesetzliche Regelung gegen Spartengewerkschaften Dilemma der Solidarität "Der Grundsatz der Tarifeinheit im Betrieb ist gekippt. Der DGB will nun gemeinsam mit den Arbeitgebern ein Gesetz. Doch damit wird er seine Probleme nicht lösen." Artikel von Tom Strohschneider in Freitag online vom 23.06.2010 . Aus dem Text: ".Sein Bündnis mit dem BDA eines Dieter Hundt sollte der DGB trotzdem noch einmal überdenken. Kooperationen dieser Art können sich als Teufelspakt erweisen. Michael Sommer muss sich auch vorhalten lassen, wie der "gemeinsame" Vorstoß kommuniziert wurde: als Beitrag zu Ruhe, Streikverhinderung und sozialem Frieden. Und das in Zeiten, in denen der DGB eigentlich gegen das schwarz-gelbe Sparpaket mobil machen wollte. Die Warnung vor "englischen Verhältnissen" durch Hundt ist zudem nicht anders zu verstehen, denn als Affront gegenüber der Konfliktbereitschaft britischer Beschäftigter im "Winter of Discontent" von 1978 und 1979." X. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Strategien der Gewerkschaftsbewegung > Internationalismus > internationale Konferenzen "Jetzt zählen die Menschen. Aus der Krise mit globaler Gerechtigkeit" 2. IGB-Weltkongress in Vancouver am 21.-bis 25. Juni 2010. Sonderseite beim DGB XI. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Die Arbeitsagentur und ihre "Kundendaten" Bundesagentur für Arbeit will Briefe durch Postmitarbeiter einscannen lassen. Das ab September in zwei Bundesländern eingeführte Verfahren dient der Umstellung auf "E-Akten" "Die Bundesagentur für Arbeit will Briefe aus Sachsen-Anhalt und Thüringen ab September von Postmitarbeitern öffnen und einscannen lassen. Anschließend sollen die Inhalte an die Sachbearbeiter weitergeleitet und Bestandteil einer elektronischen Akte werden. Betroffen sind neben Arbeitslosen auch Kindergeldempfänger, deren Ansprüche ebenfalls über die Bundesagentur geregelt werden. (.) Das Pilotprojekt in den beiden Bundesländern ist datenschutzrechtlich unter anderem deshalb problematisch, weil das Scannen der Dokumente nicht von Beamten, sondern von Geringverdienern erledigt werden sollen. Aus diesem Grund besteht trotz einer formellen Schweigepflicht der Postmitarbeiter und einer Zertifizierung des Verfahrens durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nicht nur ein erhebliches Risiko, dass persönliche Daten an die Öffentlichkeit oder in falsche Hände gelangen, sondern auch, dass für die Einhaltung von Fristen wichtige Post verschlampt, falsch zugeordnet oder aus Überlastung weggeworfen wird. Allerdings gibt es dieses Risiko seit der Teilprivatisierung der ehemaligen Behörde auch im traditionellen Beförderungsweg: Nach Recherchen des Korruptionsforschers Werner Rügemer verschwinden täglich 30.000 Briefe. Eine Alternative zum Senden mit der Post ist das eigene Einscannen und elektronische Übersenden von Dokumenten." Artikel von Peter Muehlbauer in telepolis vom 25.06.2010 . Siehe dazu:
Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |