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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 12. August 2008: I. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano - Der Aufruf der INNSE-Arbeiter "Wir sind 50 Beschäftigte von INNSE, leider inzwischen nur noch 49, nach dem Hinschied des lieben Kollegen Giuseppe, der am letzten Montag einem Herzinfarkt erlegen ist, wahrscheinlich als Folge der stressigen Lage der letzten Zeit. Nachdem wir mit Datum vom 31. Mai die Einschreibebriefe unserer Firma erhalten hatten, mit denen der Beginn der gesetzeskonformen Massenentlassung bekräftigt wurde, versammelten wir uns vor den Toren der geschlossenen Fabrik, und nachdem wir die polizeiliche Bewachung, die privaten Sicherheitsdienste und Handlanger des Unternehmers überlistet hatten, besetzten wir den Betrieb und riefen eine ständige Betriebsversammlung aus." Übersetzung des Aufrufes der INNSE-Arbeiter. Wir danken für die Übersetzung! II. Internationales > Spanien Ende der Fiesta: Die Wirtschaftskrise in Spanien stellt Zapatero vor Probleme "Seit seiner überraschenden Wahl Mitte April 2004 ist der spanische Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero zur Lichtgestalt der europäischen Sozialdemokratie aufgestiegen. Selbst nach dem, nicht zuletzt der Anbiederung an Zapatero geschuldeten, Wahldebakel der Vereinigten Linken (Izquierda Unida) Anfang März 2008, klagte der damalige Parteichef von Rifondazione Comunista, Franco Giordano, mit Blick auf die eigene Mitte-Linke noch: "Wenn Veltroni doch bloß so wäre wie Zapatero!" ("il manifesto" vom 12.3.2008) Mit diesem Mythos könnte nun bald Schluss sein, denn der wesentliche Grund für Zapateros Renommee war neben dem Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak vor allem die gute Wirtschaftsentwicklung." Artikel von Waldemar Bolze , erschien in gekürzter und redigierter Form in der "jungen Welt" vom 06.08.2008, mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover III. Internationales > Taiwan - Republik China Profitables Tauwetter: Wachstumsschub für Taiwan. Einheimisches Kapital drängt auf Öffnung gegenüber China Das Barizentrum der Weltwirtschaft verlagert sich zunehmend nach Asien und insbesondere nach Ost- und Südostasien. In der Regel steht dabei die Volksrepublik China im Rampenlicht, zuweilen auch Korea, Vietnam oder - in geringerem Umfang - das "altehrwürdige" Japan. Zumeist übersehen wird Taiwan bzw. die "Republik China", wie sich der von Chiang Kai-sheks Kuomintang (KMT) nach ihrer Niederlage gegen Maos Rote Armee geschaffene Staat sich selbst nennt. Trotz seiner relativen diplomatischen Isolation und einer mit rund 23 Millionen Einwohnern gegenüber der VR China verschwindend geringen Bevölkerung ist das ehemalige "Formosa" wirtschaftlich höchst aktiv und dank eines beachtlichen Kapitalexports auch eine nicht zu unterschätzende imperialistische Macht. Zumal seit der Wahl des neuen Präsidenten Ma Ying-jeou "Tauwetter" eingesetzt hat, was die einheimische Bourgeoisie auf neue Chancen zur Profitmaximierung hoffen lässt, denn seit Deng Xiaoping Anfang der 80er Jahre das "rote China" auf den Weg zur kapitalistischen Marktwirtschaft schickte, gibt es eine immer umfangreichere ökonomische Grundlage für den "Wandel durch Annäherung". Der folgende Artikel beschäftigt sich mit der taiwanesischen Seite dieses "Wandels". Artikel von Waldemar Bolze , erschien in gekürzter und redigierter Form in der "jungen Welt" vom 19.07.2008, mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover IV. Internationales > Kambodscha Globalisierung im Armenhaus: Ungelöste Landfrage, horrende Preissteigerung und industrielle Monokultur machen Kambodscha zu schaffen "Von den Berichten über das Sondertribunal gegen die noch lebenden Führer der Roten Khmer einmal abgesehen, ist Kambodscha kaum noch für Schlagzeilen gut. Dank der inzwischen 23jährigen Herrschaft der Kambodschanischen Volkspartei (CPP) von Ministerpräsident Hun Sen, der seine Führungsrolle u.a. durch den Staatsstreich vom 5./6.Juli 1997 festigte, ist das Land "politisch stabil", pro-westlich ausgerichtet und hat sich mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) im Oktober 2004 wie gewünscht der neoliberalen Globalisierung geöffnet. Die Parlamentswahlen vom 27.Juli 2008 werfen nun ein Schlaglicht auf die Verhältnisse in einem der ärmsten Länder der Welt und zeigen die Schattenseiten des Khmer-Kapitalismus." Artikel von Waldemar Bolze , erschien in gekürzter und redigierter Form in der "jungen Welt" vom 09.08.2008, mit einer Vorbemerkung vom Gewerkschaftsforum Hannover V. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? Arbeits-Unrecht: Oder die mediale Bearbeitung der anschwellenden Wirtschaftskriminalität Artikel von Werner Rügemer in BIG Business Crime Nr. 3/2008 VI. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > (Aus)Bildung Bertelsmann Stiftung: Deutsche Bevölkerung befürwortet weitere Reformen im Bildungssystem. Umbau des dreigliedrigen Schulsystems - Ausbau der Ganztagsschulen - Bessere Integration "Fast die Hälfte der Deutschen hält das aktuelle Bildungssystem für ungerecht (45 Prozent der Befragten insgesamt; 48 Prozent der Eltern). In Ostdeutschland sagen sogar 60 Prozent der Befragten, dass sie das Bildungssystem für nicht gerecht halten. Besonders skeptisch äußern sich die Menschen in Deutschland zur Chancengleichheit: Drei Viertel der Bevölkerung und sogar 86 Prozent der Eltern sind der Ansicht, dass Jugendliche aus allen Schichten beziehungsweise aus allen Kulturkreisen nicht die gleichen beruflichen Chancen haben. Die Mehrheit der Befragten und fast 60 Prozent der Eltern meinen, dass alle Kinder eher faire Chancen hätten, wenn sie möglichst lange gemeinsam unterrichtet würden. (..) Drei Viertel der Bevölkerung (78 Prozent) und der Eltern (75 Prozent) plädieren dafür, dass das System der Ganztagsschulen ausgebaut werden soll. Von den Eltern der Gesamtschüler sind sogar 85 Prozent der Meinung, dass es mehr Ganztagsschulen geben soll, wie es die Gesamtschulen in der Regel bereits schon sind." Aus der Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung vom 11.08.2008 . Siehe auch:
VII. Diskussion > Wipo > Wirtschaftspolitik allgemein Neoliberalismus. Analysen und Alternativen Mit der vorliegenden Publikation (Hrsg.: Butterwegge, Christoph / Lösch, Bettina / Ptak, Ralf. 2008. 420 S. Geb., ISBN: 978-3-531-15186-1) werden erstmals verschiedene Ansätze der Neoliberalismusforschung im deutschsprachigen Raum zusammengeführt und gebündelt. In 21 Beiträgen setzen sich Autor(inn)en verschiedener Fachdisziplinen mit grundlegenden Fragen des neoliberalen Projekts, den Gründen seiner Wirkungsmächtigkeit, der widersprüchlichen Rolle des Staates und den Voraussetzungen und Ansätzen für eine postneoliberale Agenda auseinander. Siehe dazu:
VIII. Diskussion > Wipo > Arbeitsmigration > Aufenthalt und Ausweisung > Aktionen Aktionstag Fluten 3.0 - Hamburger Flughafen- Freitag, 22.08.2008 "das Institut für angewandte Mobilitätsforschung (INFAM) untersucht den Airport Hamburg auf das Gütesiegel "fAirport"- für das Recht auf freie Wahl des Aufenthaltsortes inklusive legaler Papiere. In diesem Zusammenhang lädt INFAM ein zu einer großen öffentlichen Begehung des Hamburger Flughafens am Freitag, den 22.08.2008 . Vielfältige Angebote und phantasievolle Aktionen informieren über die menschenverachtende europäische Abschiebepolitik am Beispiel Hamburger Behörden und bieten die Möglichkeit, eigenen Vorstellungen von Mobilität Ausdruck zu verleihen." Siehe die Aktionsseite IX. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > tarifpolitische Debatte Spartengewerkschaften und das Streikrecht
X. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > betrieblicher Kampf gegen Privatisierung: Charité (Berlin) Lasst Euch vom Unternehmer nicht einschüchtern! "Liebe Kolleginnen und Kollegen, Wie ihr inzwischen erfahren habt, hat Herr Schröder-Hohenwart dem Gesamtpersonalrat mit Datum von 24.juli.2008 in Sachen Ausgründung der Physiotherapie einen Brief geschrieben. Er teilt dort mit, dass der Vorstand der Charité am 15.07.2008 die Ausgründung der Physiotherapie beschlossen hat und fordert den Gesamtpersonalrat zur Mitarbeit auf. In diesem Brief wird der Eindruck erweckt, die Entscheidung zur Ausgründung sei bereits endgültig gefallen und es gäbe auch keine andere Möglichkeit. Der Gesamtpersonalrat hat in seiner Sitzung vom 05.08.2008 im Zusammenhang mit diesem Brief drei Beschlusse gefasst: anwaltliche Beratung in Anspruch zu nehmen zur Klärung der vertretenen Positionen; im Zusammenhang mit der beabsichtigten Ausgründung ein wirtschaftliches Gutachten in Auftrag zu geben; in einer Presseerklärung den eigenen Standpunkt zu diesem Vorfall darzustellen." Flugblatt von Die Unabhängigen vom August 2008 XI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte Kreatives Lohndumping "Hartnäckig versucht die Bahn, den Lokführertarifvertrag zu umgehen. Die Onlinezeitung Der Westen, ein Internetportal der WAZ-Mediengruppe, veröffentlichte am Montag neue Details zur Lohndumping-Strategie des DB-Konzerns. Konkret geht es in dem Bericht um die neuen Mitarbeiter, die sich auf die Kampagne »1000 Lokführer gesucht« gemeldet hatten. Mit großformatigen Anzeigen hatte die Deutsche Bahn AG im September 2007 während des Arbeitskampfes mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) um neues Personal geworben. Versprochen wurden »attraktive Einkommensperspektiven und viele soziale Leistungen wie Freifahrten, Job-Ticket und Altersvorsorge«. Weiterhin hieß es: »Das Einstiegsgehalt eines Lokführers beträgt im Durchschnitt inklusive Zulagen und Sonderzahlungen 32000 Euro brutto im Jahr.« Außerdem seien betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 ausgeschlossen. Der damaligen DB-Personalchefin Margret Suckale zufolge fand die Kampagne sofort eine »überwältigende Resonanz«." Artikel von Jörn Boewe in der jungen Welt vom 12.08.2008 . Siehe dazu den zitierten Artikel in Der Westen:
XII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: Tarifverhandlungen von ver.di 2008 Zur Info: Ver.di-Urabstimmung über Lufthansa-Tarifeinigung endet heute "Die Mitglieder der Gewerkschaft ver.di können sich heute noch den ganzen Tag lang an der Urabstimmung über die Tarifeinigung mit der Lufthansa beteiligen. Die Gewerkschaft rechnet mit breiter Zustimmung, obwohl Mitglieder bereits im Vorfeld Widerstand angekündigt hatten. Ver.di und die Fluggesellschaft hatten sich Anfang August nach fünf Tagen Streik geeinigt, die Gehälter der etwa 50 000 Beschäftigten am Boden und in der Kabine in zwei Schritten anzuheben." Agenturmeldung vom 12.08.2008. Wir werden am Donnerstag berichten. Lieber Gruss bis Donnerstag, Ralf und Mag LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |