Home > News > Mittwoch, 11. Mai 2005
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 11. Mai 2005:

I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit -
Ausgabe 4 / 2005 ist da!

Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen
siehe unter http://www.labournet.de/express/

Daraus im LabourNet Germany verfügbar:

II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > prekäre Arbeit > Aktionen der Prekären

Kein Ort - Nirgends? Viele Orte - überall? Eine Veranstaltung der Workers Center-Gruppe Rhein-Main

"Ein großes Wort, doch mit oft entweder diffuser oder vorschnell vereinheitlichender Bedeutung: Prekarisierung. Noch schwerer wird es entsprechend, wenn es um Antworten auf den so genannten Prekarisierungsprozess geht. Ein Blick über die Grenzen kann hier erhellend sein: Er zeigt, dass MigrantInnen und prekär Beschäftigte schon seit den 80er Jahren angefangen haben, eigenständige Strategien zu entwickeln, wo traditionelle Formen gewerkschaftlicher Interessenvertretungspolitik an ihre Grenzen stoßen oder gar nicht erst greifen - weil wechselseitige Vorbehalte bestehen, weil Kapazitäten oder Interessen fehlen oder weil »der Betrieb« nicht mehr als sozialer Ort und Anlass für die Bildung von Gemeinsamkeiten funktioniert und »Orte der Begegnung« fehlen. Workers Center sind ein solcher Versuch, lokale Treffpunkte außerhalb des Betriebs zu bilden. Inwieweit dies ein fruchtbarer Ansatzpunkt unter hiesigen Bedingungen sein könnte, damit beschäftigte sich eine Veranstaltung der Workers Center-Gruppe Rhein-Main, über die Nadja Rakowitz berichtet."

III. Diskussion > Wipo > Globalisierungsdebatte > Globalisierung und Gewerkschaften

Blackmail Globalisierung. Anmerkungen zur »Rolle der Gewerkschaften in einer globalen Ökonomie«

"Das A und O einer erfolgreichen Erpressung ist, dass irgendjemand die angekündigte Bedrohung für bedrohlich und für wahr, d.h. realisierbar hält. Genau darüber streiten sich nicht nur die Geisterseher im Falle der »Globalisierung«: Während wohl kaum jemand offene Grenzen ablehnen würde, wenn es die weltbürgerlichen Freuden der Globalisierung, z.B. um's touristische Vergnügen im Welterlebnispark geht, werden die Grenzen mitunter ganz schnell dicht gemacht, geht es um die Migration des Kapitals bzw. der von ihm abhängigen ArbeitnehmerInnen. Denn an der Frage, wie real die Drohungen mit einer Produktionsverlagerung ins Ausland oder einer Substitution inländischer Arbeitskräfte durch billigere Arbeitskräfte aus dem Ausland im Rahmen globalisierter Konkurrenz sind, hängt vieles und hängen viele - nicht zuletzt die materiellen Grundlagen für die Teilhabe an den Versprechungen offener Märkte und Grenzen .." Artikel von Werner Sauerborn

IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit > jenseits der Arbeitsgesellschaft > Existenzgelddebatte

Keine Utopie. Grundeinkommen statt gruseliger Grundsicherung

"Viele Menschen wünschen sich, in ihrem Leben grundlegend abgesichert zu sein gegen die existenziellen sozialen Risiken und Bedrohungen. Jede und jeder stellt sich allerdings unter einer solchen Absicherung etwas ganz anderes vor. Entsprechend unterschiedlich sind die Konzepte, Begriffe, Begründungen und Argumente für das, was jeweils unter sozialer Absicherung verstanden wird. Im Folgenden stellt Anne Allex das Konzept eines garantierten, bedingungslosen und ausreichenden Grundeinkommens, das ältere Modelle zu einem Existenzgeld in sich aufnimmt, vor, grenzt es zugleich gegen real existierende »Grundsicherungen« unter Hartz IV sowie mögliche Einwände ab und diskutiert den Zusammenhang mit der Forderung nach Mindestlöhnen und Arbeitszeitverkürzung." Artikel von Anne Allex. Der Beitrag wurde auf der 2. Berliner DGB-Arbeitslosenkonferenz am 12. Februar d.J. gehalten und für den express überarbeitet.

V. Internationales > Türkei

EU-Binnenmarkt als Zivilisator. Hasan Arslan zur Änderung der Arbeitsgesetzgebung in der Türkei vor dem EU-Beitritt

"Die nationalistisch und rassistisch aufgeladene Diskussion über den möglichen EU-Beitritt der Türkei, von namhaften Verfassungsrechtlern, Philosophen und Gesellschaftswissenschaftlern mit dem kruden Vorurteil einer angeblichen Unverträglichkeit zwischen freiheitlich-christlich-abendländisch-er und despotisch-fundamentalistisch-morgenländischer Kultur unterfüttert (man denke nur an die zivilisatorischen Segnungen unserer Kreuzzugs- oder Inquisitionskultur!), musste bekanntlich anderen Schlagzeilen mit nicht minder aufklärerischem Gehalt weichen. Gegen solchen Zeitgeist hat Hasan Arslan, langjähriger Mitarbeiter des tie-Bildungswerks und Gewerkschaftssekretär in der Türkei, für uns recherchiert, worin die Anpassungsleistungen an die zivilisatorische Kraft des EU-Binnen-marktes hinsichtlich der rechtlichen Situation insbesondere für die Lohnabhängigen und die gewerkschaftliche Interessenvertretung bestehen. Es deutet alles darauf hin, dass u.a. deutsche Unternehmen (wie Metro, s. express, Nr. 1/2004) auch weiterhin die arbeits- und menschenrechtlich sowie gewerkschaftlich ungeschützte Lage der Lohnabhängigen dort für sich nutzen können. Bei 70 Mio. EinwohnerInnen, geschätzten 12 Mio. Jobs (davon 5,6 Mio. offiziell registriert und sozialversicherungspflichtig) und geschätzten 1,2 Mio. »echten« Gewerkschaftsmitgliedern ein weites und freies Feld der Ausbeute." Artikel von Hasan Arslan, er lebt in der Türkei und arbeitet dort als Gewerkschaftssekretär der DISK.

VI. Branchen > Auto > DaimlerChrysler in den USA

Sog. Revolutionen. Neue Standards für Hersteller/Zulieferer-Beziehungen bei DC Toledo

"In express Nr. 2/2005 hatten wir über einige Besonderheiten des ca. 100 km südlich von Detroit gelegenen Vorzeige-Werks von DaimlerChrysler in Toledo berichtet. Immer noch hängt der Vorwurf der Veruntreuung von Subventionen für den Bau des Werkes in der Luft, und nach wie vor hat Daimler keine Stellungnahme zu dem Amoklauf eines Beschäftigten dort abgegeben. Unterdessen werden Kollegen, die diesen Vorfall in einen Zusammenhang mit systematischen Schikanen durch das Management brachten und dies auch veröffentlichten, nun massiv unter Druck gesetzt und mit Klagen bedroht - auf Basis eines Gesetzes gegen kommunistische Umtriebe aus dem Jahr 1959. Dabei hätte man derzeit genug zu tun, die Bereicherungsstrategien und Schiebereien (Stichwort: »grauer Markt«) im eigenen Management kriminalistisch aufzudecken. Stattdessen nun also »revolutionäre« Autobauerstrategien im Land der unbegrenzten Möglichkeiten." Artikel von Nicole Carriere in www.detroitautoscene.com externer Link in der Übersetzung von Heiner Köhnen

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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