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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 23. Juni 2005: I. Branchen > Auto > Zulieferer a) ULO ULO gerettet! Der Automobilzulieferer Schefenacker erhält alle 4 deutschen Standorte und gibt eine Beschäftigungsgarantie. Meldung der IG Metall Goeppingen-Geislingen vom 17.06.2005. Weiter Informationen über das Schefenacker-Eckpunktpapier mit den erreichten Vereinbarungen finden sich auf unserer Sonderseite b) Dräxlmaier "Ruhe da hinten im Saal!" Gestern begann im überfüllten Arbeitsgericht der Prozess um die Dräxlmaier-Schadensersatzklage. Zusammengefasst ist folgendes wesentlich: Der Saal des Arbeitsgerichts war überfüllt, die Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen groß. Anwesend waren neben den 36 angeklagten Kolleginnen und Kollegen von Dräxlmaier aus Solidarität auch Mitglieder des GBR / Dräxlmaier und Betriebsräte aus einem süddeutschen Betrieb von Dräxlmaier. Außerdem Vertrauensleute von DaimlerChrysler Bremen und der Hydro Aluminium Extrusion Deutschland GmbH. Zu einer Einigung kam es nicht, da der Anwalt von Dräxlmaier nur bereit war, die Klage gegen die 36 Kolleginnen und Kollegen zurückzunehmen, wenn die IG Metall bereit wäre, ein Schuldeingeständnis mit dazugehöriger Geldstrafe zu machen. Dazu waren die Vertreter der IGM zum Glück nicht bereit. Die Hauptverhandlung wird nun voraussichtlich im März 2006 stattfinden. Weitere Informationen in einem Artikel von Manfred Brodt in der Achimer Kreiszeitung vom 23.062005 II. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen > Arbeitszeiten im Krankenhaus Personalaufbau per Gerichtsbeschluss "Deutschlands Unternehmen bauen tausende und zehntausende Stellen ab. Unterm Strich müssen in unserem Land weniger Arbeitnehmer länger und härter für dasselbe oder weniger Geld arbeiten. Da könnte ein Arbeitnehmer auf die Idee kommen, die Einstellung von Kollegen einzuklagen, wenn sonst die Arbeitsbelastung zu groß wird. Ein Krankenhausarzt tat dies. Und seinen Anspruch hat das Arbeitsgericht Wilhelmshaven jetzt bestätigt - in einem Urteil (Aktenzeichen 2 Ca 212/04).." Artikel von Stefan Tomicic, Arbeitsrechtler und Partner bei der Sozietät Nörr Stiefenhofer Lutz in Handelsblatt vom 19. Mai 2005. Aus dem Text: ".Unbeeindruckt ließ die Wilhelmshavener, dass dem Arbeitgeber die Organisationsgewalt zusteht. Der Arbeitgeber habe zwar grundsätzlich die alleinige Organisationsgewalt, weil dies Bestandteil der unternehmerischen Freiheit ist. Diese Freiheit habe das Krankenhaus aber durch die Vertragsgestaltung selbst beschnitten - indem es dem Arzt auferlegte, selbst für die Einhaltung der Arbeitszeiten zu sorgen. So wie es in der Wirtschaft jedenfalls vielen Abteilungsleitern ergeht. (.) Unternehmen sollten deshalb auf der Hut sein: Wer im Arbeitsvertrag die Organisation von Dienstplänen, Schichten oder Arbeitszeiten delegiert, muss zumindest mit Ärger rechnen, wenn die gesetzlichen oder tariflichen Höchst-Arbeitszeiten nicht eingehalten werden können."Ein älterer, aber - nicht nur im Krankenhaus - aktueller Beitrag. III. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > (Internationale) Erfahrungen der Gewerkschaftsbewegung > neue Organisationsformen Rock, Bier & britische Gewerkschaften: Verschaff dir etwas Respekt "An diesem Wochenende versammeln sich wieder rund 150000 Menschen in Glastonbury zum grössten Openairfestival Europas. Aber was haben dort Gewerkschaften zu suchen?..." Artikel von Pit Wuhrer in der schweizerischen WOZ vom 23.06.2005. In diesem sehr interessanten Artikel u.a. die Vorstellung von Projekten, die der Ortsverband der Gewerkschaften im Südlondoner Bezirk Battersea & Wandsworth (BWTUC) derzeit unterhält. Es finden sich dort z.B. die "Workers Beer Company", die Getränke auf Großveranstaltungen verkauft, von den erzielten Überschüssen wird ein Pub namens "Bread and Roses" betrieben, mit den besten Arbeitsbedingungen für das Personal im Land überhaupt usw. Alle Links finden sich am Ende des Artikels. IV. Diskussion > Arbeitsalltag > Arbeitszeit > Arbeitszeitverlängerung? Das Comeback der 40-Stunden-Woche Die 40-Stunden-Woche kommt zurück. Im Bauabschluss haben die Tarifparteien die Mehrarbeit festgeschrieben - ein Novum der jüngeren Tarifgeschichte. ""Deutschland auf dem Weg zu längeren Arbeitszeiten." So hieß im vergangenen Jahr eine Studie der Deutsche Bank. Doch bei aller Freude über die Trendwende beklagten die Bankanalysten eine "ungünstige Position": Bei den Tarifarbeitszeiten falle die Bundesrepublik noch immer hinter die Vereinigten Staaten und Japan sowie die meisten europäischen Länder zurück. De facto verbringen die vermeintlichen Freizeitweltmeister also seit längerem mehr und mehr Zeit im Betrieb." Artikel von Markus Sievers in Frankfurter Rundschau vom 23.06.2005 V. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifpolitische Debatte Tarifpolitik im Umbruch Kommentar von Dietrich Creutzburg im Handelsblatt vom 23. Juni 2005. Aus dem Text: ".Was nutzt ein Tarifvertrag, der auf breiter Front für Lohneinbußen sorgt? Er untergräbt den Rückhalt der Gewerkschaft bei den Beschäftigten. Und wo die Mitgliederbasis dünner wird, flüchten die Betriebe umso leichter in die rechtliche Grauzone jenseits des Flächentarifs, indem sie Arbeitsbedingungen auch ohne Öffnungsklausel direkt mit der Belegschaft regeln.." VI. Internationales > Frankreich > Arbeitsbedingungen Im Namen der "Schlacht um Beschäftigung": Neue Prekarisierungs-Maßnahmen beschlossen bzw. auf dem Weg Artikel von Bernhard Schmid (Paris) vom 23.6.05 VII. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Alltägliche Schikanen > "Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement im SGB II" - betreutes Privatleben? "Liebes Team von labour.net Namentlich in mehreren Publikationen als Mitautor des Fachkonzeptes zum beschäftigungsorientierten Fallmanagement genannt, will ich mich auch bei Ihnen zu Wort melden. Besonders irritiert bin ich über den provokanten Artikel von Antonin Dick, bei dem ich mich frage, hat er das Fachkonzept zum beschäftigungsorientierten Fallmanagement nicht gelesen, hat er es nicht verstanden oder ging es ihm zur Gänze um eine Ablehnung jedweder Unterstützung für arbeitslose Menschen.." Gegendarstellung von Rainer Göckler (Fachhochschule des Bundes, Fachbereich Arbeitsverwaltung) vom 15. Juni 2005. Es handelt sich um eine Gegendarstellung zu: Zur Sprache der vollständigen Okkupation des Individuums. Die Bundesagentur für Arbeit und die Produktion "marktfähiger" Individuen. Kommentar von Antonín Dick Herr Göckler schreibt: ". Wer hier auf die Sprache des Dritten Reiches rekurriert oder auf das Ministerium für Staatssicherheit, ist entweder böswillig, was den Tatbestand der Verleumdung erfüllt, oder absolut ahnungslos, was die Frage nach sich zieht, wer im "labournet.de" die Verantwortung für eingestellte Beiträge übernimmt?..." Die für die Veröffentlichung von Antonín Dick verantwortlichen Redakteure des LabourNet Germany haben hierfür eine Begründung in ihrer Antwort an Rainer Göckler:"Sehr geehrter Herr Göckler,
vielen Dank für Ihre Gegendarstellung, die wir selbstverständlich veröffentlichen! Da Sie aber darin ausdrücklich nach unseren Gründen fragen, die zur Publizierung des Kommentars von Antonín Dick fragen, gestatten Sie die Darstellung unserer Sicht der Dinge." Lieber Gruß, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |