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Updated: 23.06.2005 12:30 |
"Ruhe da hinten im Saal!" Gestern begann im überfüllten Arbeitsgericht der Prozess um die Dräxlmaier-Schadensersatzklage. Zusammengefasst ist folgendes wesentlich: Der Saal des Arbeitsgerichts war überfüllt, die Solidarität mit den kämpfenden Kolleginnen und Kollegen groß. Anwesend waren neben den 36 angeklagten Kolleginnen und Kollegen von Dräxlmaier aus Solidarität auch Mitglieder des GBR / Dräxlmaier und Betriebsräte aus einem süddeutschen Betrieb von Dräxlmaier. Außerdem Vertrauensleute von DaimlerChrysler Bremen und der Hydro Aluminium Extrusion Deutschland GmbH. Zu einer Einigung kam es nicht, da der Anwalt von Dräxlmaier nur bereit war, die Klage gegen die 36 Kolleginnen und Kollegen zurückzunehmen, wenn die IG Metall bereit wäre, ein Schuldeingeständnis mit dazugehöriger Geldstrafe zu machen. Dazu waren die Vertreter der IGM zum Glück nicht bereit. Die Hauptverhandlung wird nun voraussichtlich im März 2006 stattfinden. Weitere Informationen in einem Artikel von Manfred Brodt in der Achimer Kreiszeitung vom 23.06.2005 Erklärung der IG Metall-Vertrauenskörperleitung DaimlerChrysler zur Klage gegen die Kolleginnen und Kollegen der Fa. Dräxlmaier „Die IG Metall-Vertrauenskörperleitung des DaimlerChrysler Werkes Bremen ist empört über die von der Fa. Dräxlmaier angestrengte Klage gegen die Kolleginnen und Kollegen, die aktiv und mit vollem Recht für ihre elementarsten gewerkschaftlichen Rechte eingetreten sind…“ Die Erklärung vom 15.06.05 und der Brief der VKL an die Werksleitung von DaimlerChrysler . Erster Gerichtstermin Die Güteverhandlung zu der Klage findet am Mittwoch, den 22.06.2005 um 10:00 Uhr vor dem Arbeitsgericht in Verden statt. Klage gegen 36 Beschäftigte und die IG Metall Am 11.4.2005 hatten die Beschäftigten beim Bremer Automobilzulieferer nach einem Warnstreik und einer Werksblockade am 04. und 05. April 05 die Arbeit wieder aufgenommen. Zuvor war zwischen der Geschäftsleitung und der IGM vereinbart worden, dass Verhandlungen über Tarife, Eingruppierungen, Arbeitszeit und Personalplanungen durchgeführt werden. Die Geschäftsleitung hatte ebenfalls zugesichert, dass keine Kündigungen ausgesprochen werden, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit den Warnstreiks stehen. Jetzt berichtet das Achimer Kreisblatt am 11.5.2005, das Dräxlmaier vollen Schadenersatz für die Folgen der Werksblockade verlangt und Klage eingereicht hat. Betroffen sind 36 Beschäftigte des Unternehmens und drei Funktionäre der IG-Metall. Verlangt wird Schadensersatz in Höhe von 43.810, 32 Euro für Hubschrauberflüge, 2.800 Euro für die ortsansässige Feuerwehr sowie für weitere bisher noch nicht bezifferte Schäden. Die Hubschrauberflüge wurden durchgeführt, weil die Produktion bei DaimlerChrysler Bremen durch die Blockade ins Stocken geraten war. Die Produktion des Mercedes SL musste kurzfristig ausgesetzt werden. Die Feuerwehr wurde für die Luftsicherung gebraucht, nachdem Beschäftigte versucht hatten mit Lenkdrachen den Flugbetrieb zu stören. "Das ist völlig abstrus und unseriös. Hier wird mit Angstmache gearbeitet, um sich den berechtigten Forderungen zu entziehen. Es ist völlig klar, dass kein Beschäftigter Schadensersatz zahlen muss", so Inge Lies-Bohlmann, 2. Bevollmächtigte IG Metall Bremen in einer Pressemitteilung. Die IG Metall wird alles in ihrer Macht stehende tun, damit das Streikrecht nicht durch die Fa. Dräxlmaier durch Schadensersatzforderungen und Repressalien gegenüber den Warnstreikenden untergraben wird. Wir werden weiter berichten. Der Warnstreik bei dem Automobilzulieferer Dräxlmaier in Bremen ist beendet Es werden Verhandlungen über einen Haustarifvertrag begonnen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse in einer Meldung der IG-Metall Bremen vom 12. April 2005. Darin auch ein Spendenaufruf: „ Da die Warnstreikenden - viele junge Familienväter mit sehr geringem Einkommen - teilweise mehr als 3 komplette Tagesverdienste verloren haben, bitten wir um Spenden, um für die Teilnehmer die wirtschaftlichen Folgen etwas abzumildern auf das Konto IGM, Nr. 1188473, Sparkasse Bremen, BLZ 290 501 01, Stichwort Dräxlmaier." Leserbrief Leserbrief von Holger Bruns-Röttjer, Betriebsratsvorsitzender der Hydro Aluminium Extrusion Deutschland GmbH (Werk Achim-Uphusen) und Gewerkschafter (IGM) an das Achimer Kreisblatt vom 09. April 2005. Dräxlmaier - ein bayrischer Autozulieferer spielt in Bremen verrückt - Polizei, Streikbrecher und Hubschrauber gegen Warnstreikende für einen Haustarifvertrag der IG Metall. Meldung im Stahlnetz-Info vom 6.4.05 |