Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 20. September
2005:
I. Solidarität gefragt > Anti-Atom-Aktuell
Hausdurchsuchung war rechtswidrig
"Die Polizeimaßnahme gegen die Redaktion der Zeitschrift anti atom aktuell (aaa) war rechtswidrig. Mit dieser Entscheidung stellte sich das Landgericht Lüneburg auf die Seite der Journalistinnen Elisabeth Krüger und Martin Nesemann. Deren Wohnungen im Wendland und die Redaktionsräume der Bewegungszeitschrift waren im August von einem Großaufgebot der Polizei durchsucht und Computer und zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt worden..." Presseerklärung von aaa vom 20.09.2005
II. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit > Meinungs- und Pressefreiheit
- »Die Hemmschwelle von Polizei und Justiz sinkt«
Behörden wollen das Kontaktnetz von Journalisten erschließen. Immer häufiger werden Redaktionen durchsucht. Ein Gespräch mit Dr. Thomas Leif , Vorsitzender des »Netzwerks Recherche«, einer Vereinigung, die besonders den Recherchejournalismus fördert, in junge Welt vom 15.09.2005. Siehe dazu auch die Seite des Netzwerks Recherche
- Pressefreiheit: Die Hemmschwelle sinkt
"Mit der Durchsuchung der Redaktion des Monatsmagazins Cicero setzt sich eine Serie von polizeilichen Verstößen gegen die Pressefreiheit fort Politisch gesehen ist das konservative Monatsmagazin [extern] Cicero wohl unverdächtig. Die aktuelle Nummer enthält ein Interview mit der Kanzlerkandidatin der Union, Angela Merkel, zudem befasst sich das Heft mit der Debatte um Kinderlosigkeit zwischen Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf und Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer. Kann eine solche Publikation ein Fall für den Staatsschutz werden? Ja, leider." Artikel von Harald Neuber auf telepolis vom 15.09.2005
III. Diskussion > Arbeitsalltag > Gesundheit trotzt) Arbeit
- 2,2 arbeitsbedingte Tote jährlich - 2.2 million work-related deaths annually
(englische) Studie der International Labou r Organization (ILO) zum 17th World Congress on Safety and Health at Work. Siehe dazu auch die
- Pressemitteilung der ILO zur Veröffentlichung vom 16 September 2005
Aus dem Text: ". The ILO report said reporting systems and coverage of occupational safety and health in many developing countries are poor and in some cases deteriorating. For example, India reports 222 fatal accidents while the Czech Republic , which has a working population of about 1 per cent of India, reports 231, the ILO said, adding that it has estimated the true number of fatal accidents in India at 40,000. The report said such statistics suggested that only a fraction of the real toll of work-related death and disease is covered in a number of developing countries. (.)"Still, every day, on average, some 5,000 or more women and men around the world lose their lives because of work-related accidents and illness. Decent Work must be safe work, and we are a long way from achieving that goal.""
Es ist allerdings zu bezweifeln, ob sich "decent work" wie vorgeschlagen, (ausschließlich" durch Sozialpartnerschaft erreichen lässt. Zum Konzept von "decent work" bzw. "guter Arbeit" siehe auch:
- Arbeitspolitik im Umbruch. ''Gute Arbeit'' als neuer strategischer Ansatz
"Angesichts von Massenarbeitslosigkeit, betrieblichen Abwehrkämpfen und der Defensive der Gewerkschaften wird zurecht die Frage aufgeworfen, welche Chancen eine gewerkschaftliche Arbeitspolitik noch besitzt, sich in den aktuellen Prozess der qualitativen Veränderung von Arbeit einzumischen. Gegenüber der Zeit, als die Humanisierung der Arbeit ein weithin akzeptiertes Projekt war, hat sich offensichtlich die Grundkonstellation verändert: Kurzfristökonomie sowie Standort- und Kostensenkungswettbewerb lassen vielerorts die Qualität der Arbeit zu einer Restgröße schrumpfen. Symptomatisch hierfür sind die Auseinandersetzungen um Arbeitszeitverlängerungen. Unter dem Slogan "Hauptsache Arbeit" werden zudem Qualitätsstandards durchlöchert und gesetzliche Schutzniveaus dereguliert mit der gewollten Folge, dass auch die Ansprüche der Menschen, die Arbeit haben oder in Arbeit wollen, weiter abgesenkt werden. Dennoch ist eine Neubelebung arbeitspolitischer Debatten zu registrieren.." Artikel von Klaus Pickshaus (Leiter des Projekts Gute Arbeit beim Vorstand der IG Metall) beim WISSENTransfer
- Gesunde Unternehmen, gesunder Konsum, gesunde Menschen? Symbolische Gesundheit und postfordistische Produktionsverhältnisse
ideologische zäsuren. körper, glaube, raum vom vom Sommer 2005
Artikel von Regina Brunnett in Fantômas 7
IV. Branchen > Medien/IT > Hewlett Packard
- Aufruf zum Austausch aus dem zentralen Verpackungszentrum und Depot in Duisburg "Liebe KollegInnen,
angesichts der Entlassungsdrohungen von Seiten der Hewlett Packard Unternehmensführung und des Streiks der französischen HP-ArbeiterInnen ist ein Austausch zwischen den Beschäftigten der verschiedenen Standorte von grosser Bedeutung. Aufgrund der Unternehmensstruktur muss dieser Austausch firmenübergreifend sein. Hier im zentralen Verpackungszentrum und Depot in Duisburg werden HP-Druckerpatronen für den (ost-)europäischen, russischen und afrikanischen Markt an hochautomatisierten Linien verpackt, die an den Maschinen beschäftigten ArbeiterInnen sind jedoch formal beim Logistics-Unternehmen 'Kühne und Nagel' angestellt, die Instandhaltung erfolgt über eine weitere Service-Gesellschaft. Der Standort ist für HP von grosser Bedeutung, die Umstrukturierungspolitik wird daher alle ArbeiterInnen betreffen, unabhängig von ihrer offiziellen Firmenzugehörigkeit. Zur Zeit hat HP enorme Probleme, die Linien voll auszufahren, der Stress für die Beschäftigten steigt, Sonder- und Nachtschichten wurden angesetzt. Falls weitere Informationen aus dem Standort gewünscht bzw. Informationen an die Beschäftigten weitergegeben werden sollen, schreibt bitte an folgende Adresse: redaktion@labournet.de
Eure HP-Wobblies, Duisburg" Wir bitten um (internationale) Verbreitung dieses Aufrufs! Siehe auch:
- Webseite von französischen Gewerkschaftlern bei HP
CFDT du groupe HP en France http://www.cfdthp.net/
mailto:CFDTHP@wanadoo.fr
und dort die Berichterstattung zum Streik gegen Stellenabbau am 16.9.05 (englisch)
V. Branchen > Sonstige > Nahrung > Eichbaum-Brauerei
- Solidarität mit Colin Johnson
"Die Mannheimer Eichbaum-Brauerei hat unserem Kollegen Colin Johnson am 24. Mai 2005 die fristlose Kündigung ausgesprochen. Colin Johnson - seit 19 Jahren in der Eichbaum-Brauerei als Maschinenführer tätig - wird vorgeworfen, einen Streikbrecher aus einem Konzernbetrieb "bedroht" zu haben. Wir berichteten. Nun steht der Kammertermin vor dem Arbeitsgericht fest. Freitag, 23.09.2005 9:15 im Saal 3 des Arbeitsgerichtes Mannheim.
- Eichbaum Dokumentation
Wir kennen sie noch nicht, aber die Gewerkschaft NGG meldet, dass eine 80-seitige Eichbaum Dokumentation fertig ist. Sie kann direkt bei der NGG Mannheim bezogen werden, kostet 10,00 Euro (Arbeitslose 5 Euro), Hans-Böckler-Str. 1; 68161 Mannheim; Telefon 0261-14254250
VI. Branchen > Dienstleistungen > Einzelhandel
Tack tickt richtig - Trotz Management-Intervention Betriebsrat gewählt
Trotz massiver Behinderungen wurde beim Schuhdiscounter Tack in der Münchner Innenstadt ein Betriebsrat gewählt. Mit 16 Angestellten erschien fast die Hälfte der Belegschaft zur Wahl am Donnerstag. Vorangegangen waren der Wahl massive Auseinandersetzungen mit dem Management." Artikel von Nick Brauns in junge Welt vom 20.09.2005
VII. Branchen > Auto > DaimlerChrysler > Kassel > Nachrichten vom Mercedesplatz
- Ausgabe September 2005 : Darin u.a.: Gehalt offen legen; Ausbildung in Not; Kollegen in Untertürkheim wehren sich; Werksicherheit und Dienstleistertarif.
- Ausgabe Juni 2005: Darin u.a.: Zukunft für die Starrachse; Pflichtveranstaltung Schichtübergabe; Fragebogenaktionen sind zulässig.
Wir bitten die schlechte Qualität zu entschuldigen, aber bekanntlich dürfen wir die Zeitung nicht mehr als Datei bekommen und müssen sie einscannen.
VIII. Branchen > Dienstleistungen > Sport- und Freizeitwirtschaft > Spielbanken
Spielbank Mainz: Ver.di fordert den Rücktritt des Betriebsrates in der Spielstätte Bad Ems
"Nun ist es raus, so Bernhard Stracke von der Bundeskoordinierung Spielbanken von ver.di und Betreuungssekretär sowie Tarifverhandlungsführer für den Haustarifvertrag der Spielbank, auch in der Betriebsstätte Bad Ems hat der Betriebsrat in einer Betriebsvereinbarung bereits am 18.07.2005 die empörende Abfindungsregelung von lediglich 0,2 Monatsgehälter pro Beschäftigungsjahr für die gekündigten MitarbeiterInnen abgeschlossen. Laut Betriebsrat wollte man die "Bad Emser" nicht schlechter als die "Mainzer" gekündigten Beschäftigten stellen. Der Betriebsrat weis, warum er dies so lange geheim gehalten hat." Artikel auf ISA-Casinos vom 20.09.2005
IX. Internationales > USA > Hurrikan Katrina
- Irak-Söldner in Louisiana
"US-Firma Blackwater an Rettungsmaßnahmen im Hurrikan-Gebiet beteiligt. Heimatschutzbehörde streitet Einsatz von privaten Sicherheitsdiensten in New Orleans ab. Weil die US-Regierung Tausende Nationalgardisten in den Irak geschickt hat, werden deren Aufgaben in den vom Hurrikan »Katrina« zerstörten Gebieten zum Teil von sogenannten zivilen Sicherheitsfirmen übernommen. So ist das US-Unternehmen Blackwater, für das ein bedeutender Teil der im Irak tätigen Söldner arbeitet, nach eigenen Angaben an den »Rettungsmaßnahmen in der Golfregion« von New Orleans beteiligt." Artikel von Norman Griebel und Rüdiger Göbel in junge Welt vom 16.09.2005. Der Artikel auf den sich die Autoren der jungen Welt beziehen, findet sich wie folgt:
- "Overkill: Feared Blackwater Mercenaries Deploy in New Orleans"
Interview von Amy Goodman mit Jeremy Scahill auf Democracy Now! vom 12.09.2005: Siehe dazu auch:
- Spezialseite von Democracy Now!
zum Hurrikan Katrina mit weiteren aktuellen (englischen) Nachrichten
- "Mass Media and New Orleans - From Victims to Vandals"
Englischsprachiger Artikel von James Petras in Counterpunch vom 17/18.09.2005
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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