Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 6.
Oktober 2004:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste / Agenturschluss
- Stichwortprotokoll
vom 2. bundesweiten Treffen der Idee Agenturschluss am 2.
Oktober 2004 im autonomen Zentrum Wuppertal. Es wurde ein überregionales
Auswertungstreffen zu Agenturschluss am Samstag, den 15. Januar 2005
im autonomen Zentrum in Wuppertal 11 Uhr, Markommannenstr. 3, 4210 verabredet.
- Plakat
zur Aktion
Die Debatte, ob die KollegInnen in den Arbeitsagenturen
die richtigen Objekte der Proteste sind, wird ausgelagert und zwar unter
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit / / Praxis der
Sozialpolitik / Arbeitsamt und Arbeitszwang / Arbeitsverwaltungen
wehren sich – wogegen?
Hier ein neues Special: „AgenturSchluss
– mit oder gegen AmtskollegInnen?“
- ver.di und die Folgen von Hartz IV. Knistern unterm Dach
„Weitere Korrekturen der „Neuregelungen am Arbeitsmarkt“
will die Regierung nicht zulassen – trotz aller Proteste. Viele
ver.di-Mitglieder sind Betroffene von Hartz IV. Nicht nur Erwerbslose,
sondern auch Beschäftigte der Arbeitsagenturen und Sozialämter
sowie der Sozialverbände. Gar nicht so einfach, die unterschiedlichen
Interessen auf einen Nenner zu bringen…“ Artikel
von Gundula Lasch in ver.di publik vom Oktober 2004
Aus dem Text: „Es sind nicht allein die Sorgen wegen Überstunden,
Schichtarbeit, Überlastung und Überforderung oder Angst vorm
Verlust des Arbeitsplatzes, die die Beschäftigten umtreiben. Vielerorts
kochen Emotionen hoch, es gibt Ängste vor tätlichen Übergriffen
durch künftige ALG-II-Empfänger. „Unsere Kunden haben
Angst – Existenzangst – und wer so tut, als gäbe es
dafür keinen Grund, ist ein Ignorant oder sagt bewusst die Unwahrheit“,
heißt es in einer Mitteilung der Beschäftigten in der Arbeitsverwaltung
NRW. Und weiter: „Unsere KollegInnen haben Angst, denn sie sind
es, die den Menschen vor dem Schreibtisch vermitteln müssen, dass
sie weniger Geld oder gar keines mehr ab Januar bekommen.“ (…)
Für Peter Heller, den Vorsitzenden des ver.di-Bundeserwerbslosenausschuss,
liegen die Gemeinsamkeiten auf der Hand: „Keiner von uns will
Hartz IV. Uns ist klar, dass die Kolleginnen und Kollegen in den künftigen
Arbeitsgemeinschaften diese neuen Gesetze nicht gemacht haben und auch
nur ihren Job tun. Deshalb erklären wir ausdrücklich unsere
Solidarität mit ihnen.“ Die erwerbslosen ver.di-Aktiven wenden
sich auch gegen die Pläne zur Besetzung der Bundesagentur für
Arbeit (BA) in Nürnberg oder zur Besetzung regionaler Arbeitsagenturen.
„Das ist politisch der falsche Weg“, so Heller. Über
die Protestformen gehen die Meinungen in ver.di jedoch auseinander.
So gibt es auch Funktionäre, die Besetzungsaufrufe weiterreichen,
wenn auch über ihre private E-Mailadresse….“
- „Die Politik ist verantwortlich, nicht die Beschäftigten
der Agentur"
Stellungnahme
der Essener ver.di-Gruppe in der Arbeitsagentur, entnommen aus KIK129
vom 15. September 2004. Aus dem Text: „…Uns ist klar,
dass diese Reformen keinen zusätzlichen regulären Arbeitsplatz
bringen. Wir können die Empörung und Wut der Betroffenen zu
Hartz IV nachvollziehen. Wir verstehen, dass die Gebäude der Agentur
wegen ihrer Symbolik für Kundgebungen attraktiv sind. Aktionen
innerhalb und vor dem Gebäude gegenüber Beschäftigten
halten wir jedoch für verfehlt. Verantwortlich sind die Politiker,
die diese Gesetze verabschiedet haben, die sollten zur Rede gestellt
werden…"
- Wirklich gut beraten ? Offener
Brief an die Beschäftigten der Agenturen für Arbeit
der
Aktionsgemeinschaft der Nürnberger Arbeitslosen. Aus dem Text:
„…Stellenstreichungen - Arbeitshetze -Überstunden
Urlaubssperre und die Arbeitszeitverlängerung im öffentlichen
Dienst Befristete Verträge und drohender Stellenabbau stehen auf
der Tagesordnung. Letztendlich werden die Reformen zu Lasten der allgemeinen
Arbeitsbedingungen auf dem Rücken der Erwerbslosen und der Beschäftigten
der Agentur ausgetragen. (…) Ob erwerbslos oder in der BA beschäftigt,
protestieren wir am 6. 11.04 gemeinsam vor der Arbeitsagentur für
menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Wir Nürnberger Arbeitslosen
wehren uns dagegen aus der Gesellschaft gedrängt zu werden und
suchen die Solidarität von Erwerbstätigen und Erwerbslosen
für die gemeinsamen Interessen einzutreten….“
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / "Lohnwucher"
auf dem Arbeitsamt
Arbeiten für nix. Wie die Agentur für Arbeit Betrug
unterstützt
„Mit dem bloßen Versprechen, künftig Arbeitsplätze
im Bereich der Werbegestaltung schaffen zu wollen, entlockte ein Troisdorfer
Kaufmann der Arbeitsagentur Bewilligungen für sogenannte "Trainingsmaßnahmen".
Für den Unternehmer eine feine Sache: Seine neuen Arbeitskräfte
kosteten ihm keinen Cent…“ Artikel
von Helmut Lorscheid in telepolis vom 30.09.2004
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Arbeitsamt:
Alltägliche Schikanen
Poker mit der Angst. Hartz-Repression hat schon begonnen:
Die Menschen werden immer billiger.
Interview
von Peter Liebers in ND vom 05.10.04 mit Bernhard Hecker ,
er berät in Jena bei der IG Metall Arbeitslose und erlebt dabei,
wie rüde mit ihnen umgegangen wird.
V. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Mindestlohn
- DGB-Vorsitzender bekennt sich klar zu Mindestlöhnen
„Gewerkschaften legen sich auf branchenspezifische Lösungen
fest / Gesetz soll ohne Zustimmung des Bundesrates auskommen. In ihrer
internen Debatte haben die Gewerkschaften eine Grundsatzentscheidung
für gesetzliche Mindestlöhne getroffen. In den nächsten
Wochen wollen sie sich auf eine von drei möglichen Varianten festlegen….“
Artikel
von Markus Sievers in Frankfurter Rundschau vom 06.10.2004
- Und das Unzitat des Tages:
„Arbeit ist keine feste Größe, sondern
eine Frage von Angebot und Nachfrage - und damit eine Frage des Preises.
Deshalb brauchen wir auf keinen Fall Mindestlöhne. Im Gegenteil,
wir müssen die tariflichen Untergrenzen durchbrechen.“
Industriepräsident Rogowski im Interview
"Hartz IV reicht nicht aus" von Stefan von Borstel in die
Welt vom 6.10.04
VI. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Alg
II: "Zusammenführung" von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
a) Leistungen
und Auswirkungen
Neue Verordnung benachteiligt Einkommensschwache mit Verwandtschaft.
Hartz IV lässt Verwandte früher zahlen. Pressemitteilung
von Tacheles e.V. vom 1.10.04
b) Hartz
IV und Niedrigstlohn - 1€-Jobs
- Ein-Euro-Jobs finden Anklang
„Die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in "Ein-Euro-Jobs"
zeigt erste Erfolge. Einen Tag vor Bekanntgabe der neuen Arbeitslosenzahlen
an diesem Dienstag haben sich Kommunen und Arbeitsämter positiv
zu der Vermittlung von Arbeitslosenhilfeempfängern in gemeinnützige
und kommunale Beschäftigung geäußert….“
Artikel
in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 05.10.2004
- Personal Service Agenturen und 1-Euro-Jobs. Warum es nicht dasselbe,
aber doch das gleiche ist.
Artikel
des Sozialen Zentrum Göttingen aus „Arbeit oder Leben“
,
der Göttinger Kampagnenzeitung zum heissen Herbst
- „Wir sind die 1-Euro-Job-Kolonne
Arbeit ist für uns `ne Wonne
1 Euro ist doch reichlich Lohn
Tarifentgelt wer will das schon…”
"Sprechgesang
AA" aus dem Artikel „Frühsport im Göttinger A-Amt“
in göttinger Drucksache 494 vom 24.9.04
Alle diese heutigen Rubriken sind im neuen Design!
VII. Internationales: Frankreich
Frankreich: Linke, Rechte und der antisoziale EU-Verfassungsentwurf.
Artikel
von Bernard Schmid vom 3.10.04
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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