Auftrag: Rückhalt schaffen
"Spielfilme, Serien, Dokumentationen: Öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten helfen, die Bevölkerung an weltweite Militärinterventionen der Bundeswehr zu gewöhnen." Artikel von Michael Schulze von Glaßer aus der jw vom 06.12.2010 , dokumentiert beim Friedensratschlag
Die Bombe platzen lassen
Die Medien wissen mehr, als sie selbst und der Innenminister zugeben. Der Krieg kehrt in die Zentren der Industriestaaten zurück. Kommentar von Dietmar Koschmieder in junge Welt vom 20.11.2010
Terror und die deutschen Medien
"Die Namibia-Bombenattrappe als Beispiel: Um eine kritische und distanzierte Berichterstattung steht es schlecht.
Vom Ruheraum zum Aktionsraum: Längst scheint die Bundesrepublik nicht mehr nur Rückzugsgebiet für Akteure des internationalen Terrorismus zu sein, wie es noch nach den Anschlägen in den USA vom 11. September geheißen hat. Geht es nach den Aussagen von Innenminister Thomas de Maiziere, sollte den Deutschen spätestens letzte Woche klar geworden sein, dass der Terror auch in ihrem Land lauert. Bei der Verbreitung der bevorstehenden Terrorgefahr, fanden die politischen Entscheidungsträger willfährige Verbündete: die Medien." Artikel von Marcus Klöckner in telepolis vom 22.11.2010
Leitmedien im Krieg
"Führende deutsche Massenmedien stellen sich offen in den Dienst der Berliner Militärpropaganda. Jüngster Ausdruck dieser Entwicklung ist ein sogenannter sicherheitspolitischer Kongress, den das Hamburger Wochenblatt "Die Zeit" für Mitte Oktober ankündigt. Das Ziel der Veranstaltung besteht nach Aussage der Organisatoren darin, Mittel und Wege zu finden, "Kampfeinsätze in einem fernen Land" gegenüber der Öffentlichkeit zu legitimieren. Als Referenten angekündigt sind "führende Persönlichkeiten" aus Politik, Militär, Wissenschaft, Klerus und Rüstungsindustrie; den Auftaktvortrag soll der deutsche Verteidigungsminister halten. Eine in inhaltlicher Ausrichtung und personeller Besetzung ähnliche Konferenz hat die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" erst unlängst in Berlin durchgeführt. Im Einklang mit Medien, die der Bundeswehr nahe stehen, wurde dort gefordert, die deutschen Streitkräfte gegen "unberechtigte Kritik" in Schutz zu nehmen. Thema waren darüber hinaus gravierende Probleme, mit denen sich die politisch-militärische Führung beim Umbau der Bundeswehr zur weltweit agierenden Interventions- und Besatzungsarmee konfrontiert sieht. Während Vertreter der deutschen Streitkräfte eine "Überforderung" der Truppe beklagten, bemängelten namhafte Rüstungsmanager die ihrer Ansicht nach "gestörte Kommunikation" zwischen Politik und Wirtschaft. Ging die "Handelsblatt"-Tagung noch ohne öffentliche Proteste vonstatten, haben Hamburger Kriegsgegner nun angekündigt, die Teilnehmer der "Zeit"-Konferenz "gebührend zu empfangen"." Redaktioneller Beitrag von und bei German Foreign Policy vom 12.10.2010
Jenseits unserer Wahrnehmung. Die vergessenen Konflikte
"Gegenwärtig toben an die 40 Kriege und bewaffnete Konflikte in der Welt. Die meisten dieser Krisenherde spielen in den Medien eine untergeordnete Rolle und sind der öffentlichen Wahrnehmung entrückt: Sie werden vergessen. Der Autor diskutiert die Gründe für diese Entrückung: klar und kritisch, pointiert und provozierend." Artikel von Hans Joachim Gießmann in WeltTrends, dokumentiert im Linksnet
Auslandsberichterstattung durch Private Militärdienstleister? Während die Medien bei Auslandskorrespondenten sparen, betreiben vermehrt Privatfirmen eine investigative Berichterstattung
"Das Auswärtige Amt führt im Aktenplan "Nichtamtliche Reisen Deutscher in fremde Staaten". Das Bundeskriminalamt hat behördenintern geregelt, wie es u.a. mit "Detekteien, Auskunfteien, privaten Sicherheitsunternehmen und Einzelpersonen" zusammenarbeitet. Gerade vor dem Hintergrund der Debatte rund um Datenmissbrauch und Überwachung besonders aktuell. Offenbar gibt es eine Regelung für "Super-Maus(s)"." Artikel von Susanne Härpfer in telepolis vom 24.02.2009
Kriegsbereitschaft
"Deutsch-französische Militärkreise leiten in diesen Tagen die Gründung eines EU-weiten Verbandes zur Stärkung der Kriegsbereitschaft in der Bevölkerung ein. Grundlage ist eine Übereinkunft zwischen der deutschen Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (GfW) und der französischen Organisation CiDAN (Civisme Défense Armée Nation). Beide sind bislang in nationalem Rahmen mit der Werbung für militärpolitische Anliegen in der Öffentlichkeit befasst. Die aktuellen Planungen sehen vor, besonders Journalisten und Lehrer ("Multiplikatoren") in ganz Europa "von der Notwendigkeit" zu überzeugen, "die Anstrengungen auf dem Gebiet der Sicherheit und der Verteidigung zu bündeln". Ziel sei "die Behauptung des Ranges" der EU "in der Welt" mit Hilfe einer EU-Armee." Bericht von und bei german-foreign-policy.com vom 04.12.2007
Vernetzter Medienkrieg. Die Medienarbeit und die Operativen Information (OpInfo) der Bundeswehr in Deutschland und Afghanistan
"Einer Randnotiz der Süddeutschen Zeitung vom 27./ 28. Oktober zufolge verstärkt die Bundeswehr ihre "Aufklärungsarbeit" gegenüber der eigenen Bevölkerung. Offenbar unter Bezugnahme auf eine [extern] Pressemitteilung des Bundesministeriums der Verteidigung heißt es, dieses wolle "mit einer neuen Form der Öffentlichkeitsarbeit um mehr Verständnis für den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan werben". Seit dem 25.Oktober biete das Verteidigungsministerium den Medien honorarfreie Fotos und Artikel über Projekte der zivil-militärischen Zusammenarbeit ([extern] CIMIC) in Afghanistan an, welche von "Soldaten und Presseoffizieren in Afghanistan sowie vom Pressestab des Ministeriums " stammen. Eine Nennung der Quelle sei bei der Veröffentlichung "nicht zwingend" vorgeschrieben." Artikel von Steven Hutchings in telepolis vom 12.11.2007
Wahrheit in der Wüste - Wie Berichte über Krisen und Kriege entstehen
"Wie aus Todes-Schwadronen "Elite-Formationen" werden: Die Regierungen im Nahen Osten sind Meister der Desinformation - viele Medien sind nicht in der Lage, die Lügen aufzudecken." Artikel von Rudolph Chimelli in der Süddeutschen Zeitung vom 09.08.2006
Gute Medien - Böser Krieg? Medien am schmalen Grat zwischen Cheerleadern des Militärs und Friedensjournalismus
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) veranstaltet vom Sonntag, 9. Juli bis Freitag, 14. Juli 2006 die 23. Internationale Sommerakademie auf Burg Schlaining (Burgenland). Zum Thema: "Medienzensur, Repressionen gegenüber kritischen JournalistInnen und der Zusammenhang von Quoten, Auflagen und Kriegen sind keine neuen Phänomene. Der Bereich der Medien - die auch als "vierte Gewalt" bezeichnet werden - durchlebte jedoch in der letzten Dekade vielerorts rasante technische und politische Entwicklungen, die die Berichterstattung um Krieg und Frieden veränderten. Diese Veränderungen sind an den Ausprägungen der Kriege von Vietnam - der erste in die Wohnzimmer getragene Krieg - über den Golfkrieg 1991 ("Krieg als Videospiel"), den Kosovo-Krieg 1999 bis zum "permanenten Krieg gegen den Terror", der in der Folge des 11.9.2001 zum Afghanistan-Krieg 2001 und dem noch andauernden Irak-Krieg geführt hat, zu beobachten." Für weitere Informationen siehe die Homepage zur Tagung
Gelder und Bilder des Krieges. Die Rolle von Wirtschaftsvertretern und Journalisten in bewaffneten Konflikten
"Wer den Verlauf kriegerischer Auseinandersetzungen aktiv beeinflussen will, muss weder selbst den Abzug betätigen noch in irgendeiner Kommandozentrale über Angriff, Rückzug oder den Einsatz von Massenvernichtungswaffen entscheiden. Dauer und Intensität eines Konfliktes hängen ebenso von der wirtschaftlichen Attraktivität des umkämpften Gebietes ab, und die mediale Aufbereitung spielt nicht erst im Zeitalter des "Embedded Journalism" eine entscheidende Rolle. Wie weit der Einfluss von Privatwirtschaft und Medien tatsächlich geht, lässt sich in den meisten Fällen allerdings schwer abschätzen und so gut wie nie beziffern. Zwei aktuelle Studien dokumentieren immerhin das Ausmaß beider Phänomene." Artikel von Thorsten Stegemann in telepolis vom 16.04.2006
Verse
um Gott, Struck und Krieg, Scharping, Tod und Teufel
„Die Leiden Unschuldiger im Kosovokrieg
und anderswo“. So lautet der zweite Gedichtsband von Heidrun
Gemähling, das sie uns mit der Bitte um Besprechung zusandte.
Archibald Kuhnke hat
die Gedichte für uns freundlicherweise rezenziert. Wer
dadurch neugierig wird: Fouqué-Verlag, Frankfurt/M., ISBN
3-8267-4936-7, 6,70€
Bildbereinigung in den Medien
II
Nach Ansicht der "Freiwilligen Selbstkontrolle
der Multimedia-Diensteanbieter" dürften, wie es in einem
Brief an Telepolis wegen eines beanstandeten Fotos eines Kriegsopfers
heißt, keine "Gewaltdarstellungen" veröffentlicht
werden Artikel
von Florian Rötzer vom 14.04.2003
auf telepolis.de: "Bilder von Kriegsopfern unerwünscht"
Bildbereinigung in den Medien
"Mit angedrohten Bombardierungen von Hotels und
Satellitenverbindungen auf der einen und im Militär "eingebetteten"
Journalisten auf der anderen Seite will das Pentagon die Kontrolle
über die Kriegsberichterstattung sichern..."
Artikel von Max Böhnel bei telepolis vom 19.03.2003
US-Regierung schiesst sich den
Weg zum Krieg frei. Die Medien als erstes Ziel
"Rechtzeitig vor Beginn eines Krieges gegen den
Irak will die Bush-Regierung die ausländischen Medien aus der
Hauptstadt Bagdad vertreiben. Erreicht werden soll dieses Ziel mit
einer militärischen Drohung gegen die Unterkünfte, in
denen die Kameracrews, Radio- und PrintjournalistInnen aus zahlreichen
Ländern derzeit untergebracht sind...." Artikel
von Franz Moor, Bagdad, auf WoZ-online vom 13.3.03
"Unabhängige Berichterstattung?
Dass ich nicht lache"
Ein Gespräch mit dem Journalisten
John R. MacArthur über die amerikanischen Medien, die Kriegsberichterstattung
und den möglichen Irak-Krieg. John MacArthur (1956) ist Autor
des auch auf Deutsch erschienenen Buches "Second Front: Censorship
and Propaganda in the Gulf War" (Schlacht der Lügen) über
Medienzensur und Propaganda während des Golfkriegs 1991. Er
ist Herausgeber der mehr als 150 Jahre alten Zeitschrift Harper's
Magazine mit einer Auflage von 220.000 Exemplaren, Tendenz steigend.
Interview von Max Böhnel bei telepolis vom 04.02.2003
Journalisten im Krieg: Presse
unerwünscht?
jW sprach mit Ulrike Märcks-Franzen
vom ver.di-Fachbereich 8, Bundesgeschäftsführerin der
Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union dju.
Interview von Hannes Kleber in Junge Welt vom 05.04.2002
Springer-Verlag: "Solidarität mit
den USA" im Arbeitsvertrag; USA: Journalisten wegen Kritik
entlassen - OSZE-Medienbeauftragter Duve: "Wahrheit nicht im
Krieg sterben lassen"
"Journalisten des Springer-Verlags (Bild,
Welt ) dürfen keine Kritik an den Militärschlägen
der USA üben. Denn kurz nach dem 11. September wurde in die
Arbeitsverträge die Verpflichtung zu "Solidarität
mit den USA" aufgenommen. "Dieser Passus ist eine Beleidigung
gegenüber den USA, dem Vorbildland der freien Presse",
kritisiert der Beauftragte der OSZE für die Medienfreiheit,
Freimut Duve, im Gespräch mit dem STANDARD. "Diese Selbstbeschränkung
führt weg vom professionellen Journalismus. Der Gegenstand
außenpolitischer Berichterstattung wird damit halbiert."(...)
Bericht
beim Wiener STANDARD online vom 18.11.2001
"Und zunehmend die berüchtigten Features"
- gefragt, aber problematisch
Jedem Krieg seine Mediendebatte? Dieser kommt ohne
aus. Wir berichten so, wie die Medienkritiker es sich immer gewünscht
haben. Artikel
von Von Norbert Mappes-Niediek
aus M - Menschen Machen Medien der IG Medien 6/1999
Spendenaufruf für unabhängige Medien- und
Kulturprojekte in Jugoslawien
Aufruf
der IG Medien Fachgruppen Rundfunk/Film/AV-Medien und Journalismus
.
Bomben zerstören auch die Grundlagen für freie Information (aus
M - Menschen Machen Medien der IG Medien 6/1999)
Überschattete Beobachter
Artikel
von Ulla Lessmann
aus M - Menschen Machen Medien 6/1999 der IG Medien
Hohnmacht - Krieg und Massenmedien vertragen
sich nicht
Artikel
von Andrea Abplanalp
IG Medien: Senderbombardierung durch die NATO
setzt gefährliches Signal
Meldung
der Fachgruppe Journalismus in der IG Medien vom 12. April 1999
Droht ein Internetverbot in Serbien?
Serbische NGOs bitten um Unterstützung. Artikel
von Ivo Skoric vom 3.05.99
Wenn Jugoslawien, dann auch die Türkei?
Die moralische Rhetorik der kriegführenden NATO-Staaten
wird unglaubwürdig. Artikel
von Florian Rötzer aus telepolis
vom 13.04.99
Die Trugbilder der Medien - das Unerbittliche
Ticken geht weiter
Artikel
von DIETMAR KESTEN vom 18. APRIL 1999
Medienhilfe CH - Friedensförderung durch
Brücken der Verständigung
Die
Medienhilfe Ex-Jugoslawien
unterstützt seit Dezember 1992 unabhängige Medien in Kroatien, Bosnien-Herzegowina
und Serbien/Montenegro (inkl. Kosovo). Sie leistet Öffentlichkeitsarbeit,
um auf die Bedeutung der unabhängigen Medien aufmerksam zu machen.
Und sie sammelt Spendengelder, die sie möglichst schnell von Mitgliedern
der Medienhilfe oder über Vertrauensleute zu den PartnerInnen im
ehemaligen Jugoslawien bringt und direkt übergibt. |