Zuckerrohr-Gewerkschaft und indigene Organisationen lassen sich nicht einschüchtern: Uribes Maske hat Risse
"Die Zuckerrohrarbeiter, die nicht mehr fordern als einen Beschäftigungsschutz, werden als Terrorhelfer gebrandmarkt, die von ihnen besetzten Plantagen durch Sondereinheiten von Polizei und Armee umstellt. Am heftigsten jedoch trifft die Repression die Indígenas, die seit Mitte Oktober in ganz Kolumbien demonstrieren. 15.000 von ihnen hatten die Panamericana-Straße blockiert, sie wollten Land zugeteilt bekommen und die Ausbeutung von Bodenschätzen in ihren Gemeinden verhindern - aber auch das Freihandelsabkommen mit den USA. Bei diesen Protesten eröffnete die Armee mehrfach das Feuer, was die Uríbe-Regierung tagelang leugnete, obwohl Ärzte von zahlreichen Schussverletzungen berichtet hatten. Erst als der Kanal CNN Aufnahmen mit Salven abfeuernden Polizisten zeigte, sprach der Präsident in einer pathetischen Fernsehansprache von "einer Notwehrsituation angegriffener Polizisten" - so wird in dem Artikel "Zuckerrohr und Peitsche" von Raul Zelik vom 6. November 2008 im Freitag Uribes Selbstentlarvung beschrieben.
Zuckerrohr-Plantagen im Streik
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Streik der Zuckerrohrarbeiter beendet
Die Zuckerrohrarbeiter sind zufrieden mit dem Abkommen. Der Streik dauert in 3 Fabriken an, doch auch dort sind Einigungen absehbar. Das (deutschsprachiges) Dokument der Escuela Nacional Sindical ens vom 10.11.2008, welches die Ergebnisse des Streikes ausführlich dokumentiert wird hiermit nachgereicht.
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Streik der Zuckerrohrschneider beendet
Nach 56 Streiktagen unter den schweren Bedingungen des heutigen Kolumbien haben die Zuckerrohrschneider ihren Streik beendet: mit beachtlichen Erfolgen, aber ohne das von den Unternehmen aufgezwungene System der kooperativen Kontraktarbeit beenden zu können. Deutliche Lohnerhöhungen, Reduzierung der täglichen Arbeitszeit und Verbesserung der arbeitsmedizinischen Versorgung - das sind für das Leben der Arbeiter und ihrer Familien wichtige Erfolge, die nur durch äußerste Entschlossenheit zu erreichen waren. Aber die Abschaffung des Systems der angeblichen Kooperativen - grundlegendes Ziel des Streiks - gelang nicht. Der zuständige Berater des Gewerkschaftsverbandes CUT nannte die mangelnde Solidarität der gesamten Gesellschaft und speziell des Gewerkschaftsbundes CGT als einen der Gründe - und die Tatsache, daß es sich bei solchen ökonomischen Scheinselbstständigkeiten um offizielle Regierungspolitik handele, es demgemäß einen landesweiten politischen konsens geben müsse, um diese "Form von Sklaverei" abzuschaffen. Der Bericht "Con logros se levanta paro de corteros de caña, pero sigue la esclavitud" von Juan Carlos Hurtado Fonseca, am 12. November 2008 bei indymedia Kolumbien.
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Der Streik der Zuckerrohr-Schneider wird zum landesweiten Politikum
Einen Streik zu organisieren ist nicht leicht in Kolumbien - erst recht nicht auf dem Lande. Deswegen bekommt der Streik der Zuckerrohr-Schneider - die sich nicht einschüchtern lassen - immer mehr eine landesweite politische Dimension. Die aktuelle kleine Materialsammlung "Zuckerrohr-Streik" vom 16. Oktober 2008.
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Der Streik der Zuckerrohrarbeiter in Kolumbien
„Am 15. September 2008 haben 8.500 Zuckerrohrarbeiter in der Region Cauca/Valle del Cauca die Arbeit niedergelegt und acht der 13 Zuckerrohrplantagen in der Region besetzt. Die Arbeiter, die in sklavenähnlichen Zuständen leben, fordern direkte Arbeitsverträge und einen Lohn, der zum Überleben reicht. Für Ausländer sehr befremdlich, jedoch typisch für Kolumbien ist, dass der Konlikt nicht als Arbeitskonflikt behandelt wird, sondern als Sicherheitsproblem. Der Präsident Álvaro Urive Vélez und der Minister für soziale Sicherheit Diego Palacio behaupten öffentlich, der Streik sei von “dunklen Mächten” infiltriert. Ob damit die Guerilla gemeint ist, oder die Gewerkschaften, bleibt unklar. - Diese Einschätzung dient jedoch als Vorwand, die Armee und Aufstandsbekämpfungseinheit ESMAD in die besetzten Plantagen zu schicken, die bisher ca. 30 Arbeiter verletzt haben…“ Bericht von Bärbel Schönafinger vom Oktober 2008
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Lives in Grave Danger
“A series of incidents involving leaders of the Colombian agricultural workers' trade union FENSUAGRO, as well as their children, indicate that assassination attempts against them are imminent. The two individuals believed to be at most risk – Aidee Moreno and Eberto Diaz – have both visited the UK to speak at union conferences and other events. Justice for Colombia urges all supporters to take action…“ Dringender Solidaritätsaufruf von Justice for Colombia vom 1. Oktober 2008 mit Protestbrief-Vorlagen (englisch)
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Streik der Zuckerrohrarbeiter in Kolumbien
„Am 15. September 2008 haben 8.500 Zuckerrohrarbeiter in der Region Cauca/Valle del Cauca (Kolumbien) die Arbeit niedergelegt. Die streikenden Arbeiter halten acht der 13 Zuckerrohrplantagen in der Region besetzt. Sie fordern direkte Arbeitsvertraege und menschenwuerdige Bezahlung. Es gab bereits mehrere Uebergriffe von seiten des Militaers, das mit Traenengasmunition direkt auf die Arbeiter schoss…“ Beitrag von kanalB auf Indymedia vom 01.10.2008
- Arbeiterstreik in Kolumbien
„Wenn in Bogotá auf 2600 Metern über dem Meeresspiegel die Sonne scheint, brennt sie. Es ist Mittagszeit. Auf der Plaza de Bolívar, vor den Regierungsgebäuden des kolumbianischen Staates im ärmlichen Zentrum der Hauptstadt, sitzen drei Männer, Zuckerrohrschneider, unter kleinen Sonnenschirmen. Eine Kette ist um ihre Körper gewunden und verbindet sie. Vor ihnen liegen trockene Zuckerrohre und ihre Macheten um ein Transparent herum auf dem Boden: „Es lebe der Streik der Zuckerrohrschneider: Wir sind im Hungerstreik“. Heute ist der 14. Tag des Streikes, den etwa zwölftausend Zuckerrohrschneider in den Departamentos Kolumbiens Cauca und Valle de Cauca, viele Busstunden von Bogotá entfernt, am 15. September begonnen haben…“ Artikel von Lieselotte Meyer auf Indymedia vom 29.09.2008
- Zuckerrohr - Plantagen im Streik: In Uribes Land gibt es dafür Todesdrohungen und Armeeattacken
Seit den Morgenstunden des 15. September befinden sich rund 18.000 Arbeiter aus 16 verschiedenen Zuckerrohr - Verarbeitungsunternehmen im Caucatal in einer permanenten Versammlung. Bei Arbeitstagen bis 14 Stunden kombiniert mit Hungerlöhnen hat sich der Unternehmerverband geweigert, über die seit Juli vorliegenden Forderungen der Gewerkschaften zu verhandeln. Und, obwohl die Arbeitsbedingungen sowohl gegen internationale Abkommen verstoßen, die Kolumbien unterzeichnet hat, als auch gegen kolombianische Arbeitsgesetze, hat die Regierung des ehrenwerten Herrn Uribe nichts besseres zu tun, als ihre uniformierten Terrortruppen auf die streikenden Arbeiter loszulassen. Bereits am ersten Streiktag gab es durch den kombinierten Einsatz von Armeeinheiten, der Spezialpolizeitruppe ESMAD und privater Sicherheitsdienste über 100 Verletzte unter den Streikenden. Der Solidaritätsaufruf "S.O.S: SUGAR CANE CUTTERS IN GRAVE DANGER" des Colombia Solidarity Network vom 18. September 2008.
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