Maloche nach Maß: Modelle selbstbestimmter Arbeitszeit sind im Kommen. Wer profitiert davon?
"In der Bundesrepublik arbeiten in der Kultur- und Kreativbranche inzwischen mehr Menschen als in der Automobilindustrie. Von diesen sogenannten Kreativen haben nur wenige eine feste Stelle, viele schlagen sich als Selbstständige bzw. Freelancer durch und hangeln sich von der Mitarbeit an einem Projekt zum nächsten. Für die Unternehmen in dieser Branche ist das überaus vorteilhaft: Während Normalangestellte von ihnen erstens nicht immer und zu jedem Zeitpunkt benötigt werden und zweitens immer wieder für viel Geld weitergebildet werden müssen, können solche finanziellen Belastungen und Risiken bei freien MitarbeiterInnen einfach auf diese abgewälzt werden." Artikel von Hedwig Hegel & Sebastien Nekyia in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012
Kein Feierabend: Die Arbeit nach der Arbeit
„Immer mehr Berufstätige sind auch nach Feierabend erreichbar, weil sie Job und Privates nicht trennen. Je höher die Position, desto größer wird der Druck, ständig erreichbar zu sein.Elektronische Mails lesen, über Festnetz und Handy mit Kunden, Kollegen oder dem Vorgesetzten telefonieren? Arbeitsalltag von neun bis fünf. Doch auch nach Dienstschluss geht es mit dem Dienst für viele Beschäftigte weiter: 73 Prozent aller berufstätigen Internetnutzer sind auch nach Verlassen ihrer Arbeitsstätte erreichbar. Das geht aus einer repräsentativen Studie hervor, die der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) am Dienstag veröffentlicht hat…“ Artikel von Birte Honsa im Tagesspiegel vom 12.8.2009
Vertrauen statt Stechuhr
"Das Wort Überstunden kennt man im Wuppertaler Vorwerk-Konzern nur noch vom Hörensagen. Wer heute länger arbeitet, geht ein anderes Mal früher. Nach Absprache mit den Kollegen, aber ohne Kontrolle durch den Chef." Artikel von Rosemarie Fiedler-Winter in Financial Times Deutschland vom 22.12.2006 Wenn der Job
am Leben frisst
Früher anfangen, später gehen: Über
den unausgesprochenen Zwang, freiwillig mehr zu arbeiten. Artikel
von Nicola Holzapfel in Süddeutsche Zeitung
vom 27.02.2005
"Wem gehört die Zeit? Anstiftung
zum Umdenken"
Eine empfehlenswerte CD-ROM der IG Metall, erschienen
im Oktober 2002. Weitere
Informationen und Bestellformular
(7,90€)
"Arbeiten ohne Ende" - Kann der
Betriebsrat nichts dagegen unternehmen? "Der
sich ausbreitenden Tendenz zum "Arbeiten ohne Ende" und
den sich daraus ergebenden physischen und psychischen Belastungen
müssen Betriebsräte nicht hilflos gegenüber stehen.
Sie verfügen über eine ganze Reihe gesetzlicher Handlungsmöglichkeiten.
Diese zu nutzen setzt allerdings voraus, die Beschäftigten
umfassend einzubeziehen, zu informieren und zu sensibilisieren und
ggf. auch die Konfrontation mit dem Management nicht zu scheuen..."
Artikel
von Marcus Schwarzbach in Arbeit & Ökologie-Briefe, Ausgabe
8/9 vom August/September 2003
Anmerkungen zum Konzept der Neuen Arbeitsorganisation
Im Spätsommer 2001 am SEARI Institut (Uni Bremen)
wurde ein Workshop zum Thema "Arbeitssucht in der Arbeitsgesellschaft"
durchgeführt, der auf ein recht breites Echo auch in der Presse
gestoßen ist. Anläßlich dieses Workshops verfasste Stephan Meins
(Dipl. Ök.) einen Beitrag über die Verbindungen neuer Arbeitsorganisation
(Stichworte: Arbeitskraftunternehmer, arbeiten ohne Ende usw.),
der innerhalb der nächsten Monate in einer entgültigen Fassung im
zugehörigen Tagungsband erscheinen wird. Der Beitrag wird ausdrücklich
zur Diskussion gestellt! Anmerkungen
zum Konzept der Neuen Arbeitsorganisation
Arbeiten ohne Ende. Neue Arbeitsverhältnisse
und gewerkschaftliche Arbeitspolitik
»Arbeiten ohne Ende« - was junge, ungebundene Belegschaften
noch als besonderen »Kick« erfahren können, führt schon für Mittdreißiger
zu physisch-psychischen Belastungen und zu steigenden Gesundheitsrisiken.
Sammelband zum Thema "Arbeiten ohne Ende", der nicht nur die wissenschaftliche
Debatte zusammenfasst, sondern auch praktische Erfahrungen aus Betrieb
und Gewerkschaft wiedergibt sowie zahlreiche Handlungshilfen enthält.
Der Band enhält hierzu auch eine CD der IG Metall. Mehr
Infos und ein Beitrag hieraus: "»Mich regiert blanke Angst«
Die Realität extremer Gefühle in neuen Formen der Arbeitsorganisation"
von Angela Schmidt
Moderne Arbeitszeiten für qualifizierte
Angestellte? Projektarbeit und Termine
eine Dokumentation des Workshops vom 26.05.1999 in
Bonn, Hans Böckler Stiftung Wir bringen die Kurzvorstellung der Veröffentlichung
und Bezugsquellen
Selb(st) - ständig - arbeiten. Neue/alte
Selbstausbeutung und die Kampagnen
Artikel
von Martin Dieckmann, erschienen in express 2/2000
Arbeitssucht
Skizze
der theoretischen Grundlagen von Holger Heide, Institut für
sozialökonomische Handlungsforschung/Social Economic Action Research
Institute, Fachbereich Wirtschaftswissenschaft, Uni Bremen. Work Addiction
- Outline of Some Theoretical Foundations - Summery
Der Zugriff auf den gesamten Menschen.
Neue Kapitalstrategien und das Arbeiten ohne Ende
Vorabdruck
des Artikels von Klaus Pickshaus aus Heft 41 von Z - Zeitschrift
Marxistische Erneuerung, März 2000. Das Heft 41 kann von NutzerInnen
des labournet germany zum Sonderpreis von 15 Mark unter Bezug auf
diesen Hinweis bestellt werden bei Z - Redaktion und Vertrieb, Postfach
50 09 36 60397 Frankfurt/Main, Tel./Fax: 069/53 05 44 06
Gut` Ding will Weile haben?
Über Tendenzen zu "Projektarbeit" und "Produktlöhnen"
auch in der Industrie. Artikel
aus "alternative", Zeitung deutsch-ausländischer MetallerInnen
bei Daimler Benz, Hamburg-Harburg, September 1999, erschienen in:
express 1/2000, Betriebsspiegel
Seid profitabel!
Interview
von Michaela Böhm mit Wilfried Glißmann, BRV bei IBM Düsseldorf,
zum Thema Arbeitszeit und Arbeit ohne Ende in der Januar-Ausgabe
der Zeitschrift Metall
Arbeiten ohne Ende - Neue Management Methoden
bringen neue Formen der Herrschaft über die abhängig Beschäftigen
"... Neue Managementformen ersetzen bisherige Systeme.
Der Unternehmer tritt zur Seite, ohne seine Machtstellung zu verlieren,
und läßt seine Mitarbeiter agieren: selbständig, eigenverantwortlich,
autonom." Mehr dazu.
(Quelle IG
Medien ,
Druck u. Paper Nr. 10, 1999)
Mach mal Pause! Psychologen warnen vor
Stress am Arbeitsplatz
"Forderungen nach Flexibilität und dauernder Präsenz
im Arbeitsleben belasten nach Einschätzung des Psychologischen Forums
Offenbach Millionen Erwerbstätige. "Millionen von Menschen leiden
unter mangelhaften Möglichkeiten, sich mit Freunden zu treffen,
privaten Interessen nachzugehen oder einfach nur ein Mal abzuspannen",
sagte Rene Klöpper, einer der drei Psychologen, die sich in dem
Forum über die Folgen der Arbeitswelt auf die menschliche Psyche
zusammengeschlossen haben. Vielen Arbeitnehmern fehle die Zeit für
eine sinnvolle Ausgleichstätigkeit und gemeinsame Unternehmungen
mit Freunden oder Familie. Damit entfalle ein großer Teil sozialer
und emotionaler Unterstützung, die die Auswirkungen der Stress-Faktoren
abpuffern könnten, mahnen die Fachleute. "Berufliche Arbeit am Wochenende
wird - ohne dass davon gesellschaftliche Notiz genommen wird - schrittweise
zur Norm." "Nicht selten bemessen Vorgesetzte die Leistungsfähigkeit,
Einsatzfreude und Motivation eines Angestellten überwiegend anhand
von dessen Präsenszeiten im Unternehmen", betonen die Psychologen."
(Tagesspiegel vom 30.9.99) |