"Dieses
Beispiel macht Schule"
Interview
von Thomas H. Wendel mit Steffen Lehndorff
in Berliner Zeitung vom 25. Juni 2004. Aus dem Text: Wendel: Nun
sichert aber diese Einigung tausende Arbeitsplätze ... Lehndorff:
Auf kurze Sicht vielleicht. Mittelfristig aber führt das
Beschäftigte und auch die Unternehmen in eine Sackgasse. Wer
die internationale Konkurrenzfähigkeit deutscher Betriebe durch
Lohnsenkungen und unentgeltliche Mehrarbeit lösen will, wird
in ein bis zwei Jahren erneut vor dem gleichen Problem stehen. Nur,
dass es dann um die Einführung der 45-Stunden-Woche geht. Das
ist eine Spirale, die sich nur weiter nach unten drehen kann.
Wendel: Aber es hilft den deutschen Unternehmen. Lehndorff: Nein.
Es wird so nur die Entwicklung zu höheren Löhnen in Ländern
wie Tschechien oder Ungarn gestoppt….“
Zitat des Tages 30.6.2004
"die humanste Form der Lohnsenkung".
CDU-Bundestagsabgeordneter Karl-Josef Laumann zur Arbeitszeiterhöhung
bei gleichem Geld, zitiert in Kolumne
von Lucas Zeise: Wenn Lohnsenkung Trend wird, in FTD vom 30.6.2004
Zitat der 27. Woche 2004
„Auch wenn die IG Metall mit dem
Vertragswerk, das sie selbst unterschrieben hat, noch fremdelt und
es als Einzelfall darstellt - es handelt sich um einen Pilotabschluss.“
Aus: Bei der 40-Stunden-Woche gibt es nur Gewinner. Kommentar
von Cornelia Schmergal in Welt am Sonntag vom 27. Juni 2004
Siemens-Einigung ebnet den Weg für "40-Stunden-Boom"
„Der Elektronikkonzern war nur der Anfang.
Auch andere Arbeitgeber wollen jetzt über längere Arbeitszeiten
verhandeln. Bei dem Arbeitgeberverband der Metallbranche Gesamtmetall
stellt man sich daher schon einmal auf einen "40-Stunden-Boom"
ein. "Es wird eine ganze Reihe von Firmen geben, die über
die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche nachdenken", sagt Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer
Hans Werner Busch. Es sei erfreulich, dass der Tarifabschluss "den
Unternehmen die Möglichkeit bietet, Beschäftigung in Deutschland
zu halten"…“ Artikel
von Ulrich Reitz in Welt am Sonntag vom 27. Juni 2004
Siemens findet Nachahmer
„Die Einigung von Siemens-Management und IG
Metall auf die 40-Stunden-Woche hat Modellcharakter für weite
Teile der deutschen Wirtschaft. Nach Informationen der "Welt"
haben bislang rund 100 Unternehmen konkrete Pläne für
eine Ausweitung der Arbeitszeit angemeldet. Viele weitere befänden
sich noch in internen Abstimmungsprozessen mit den Betriebsräten.
..“ Bericht
in Welt am Sonntag vom 27. Juni 2004
Hundt sieht Siemens als Tarif-Beispiel
“Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat
die Einigung zwischen Siemens und der IG Metall auf die Wiedereinführung
der 40-Stunden-Woche an zwei Standorten als beispielhaft bezeichnet.
"Ich erkenne darin die Chance, dass sich aus solchen Beispielen
eine neue Kultur der Tarifpartnerschaft entwickelt", sagte
Hundt der FTD…“ Artikel
von Peter Ehrlich und Ulrike Sosalla in FTD vom 28.6.2004
Erpressung rechnet sich. Arbeitszeitverlängerung
bei Siemens: Weiterer Durchbruch in Richtung 40 Stunden plus X
„Als »Bomben mit Zeitzündereffekt«
hatte der Stuttgarter Daimler-Betriebsrat Tom Adler vor Monaten
im jW-Interview die im Metall-Tarifvertrag vom Februar enthaltenen
Möglichkeiten zur Arbeitszeitverlängerung bezeichnet.
Eine dieser Bomben ist jetzt hochgegangen….“ Artikel
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 26.06.2004
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