letzte Änderung am 8. März 2004

LabourNet Germany ARCHIV! Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Home -> Diskussion -> (Lohn)Arbeit -> Realpolitik -> PSA -> Unternehmen -> Maatwerk -> achtungmaat2 -> Kap4 Suchen

4. Unsicherheitsfaktor "Beratung"

"Die Qualität der erzielten Arbeitsvermittlungen von Maatwerk wird durch die Qualität der Mitarbeiter von Maatwerk bestimmt. Darum widmet Maatwerk der Auswahl seiner Mitarbeiter, der Einarbeitung, dem Training und Coaching - sowohl individuell als auch in Gruppen - und ebenso der Weiterbildung und Entwicklung der Laufbahn grosse Aufmerksamkeit. (...) Durch den wachsenden Umfang der Organisation sowie die zunehmende Internalisierung der Aktivitäten ist innerhalb von Maatwerk bereits viel Know-how vorhanden, sowohl zu den unmittelbaren Betreuungs- und Vermittlungsaktivitäten als auch zu staatlichen Regelungen, Leistungen, lokalen Netzwerkorganisationen usw. Diese Kenntnisse werden für die weitere Entwicklung der Dienstleistungen verwendet, können jedoch ebenfalls bei der direkten Unterstützung von Auftraggebern eine Rolle spielen." [1]

Es kann an dieser Stelle nur spekuliert werden, ob die Schwierigkeiten, konkrete Informationen zu dem zu erwartenden Arbeitsvertrag bei Maatwerk (vgl. Kap. 3) System haben, oder mit der mangelnden Qualifikation der "Betreuer" zusammen hängen. Letztere scheint gesichert:

Diese Erfahrungen werden aus dem Kreis der Maatwerk-Mitarbeiter (Informant 33) bestätigt: Die schnell eingestellten "Berater" in den Maatwerk-PSA haben eine zweitägige Schnellschulung für das Projektmanagement, keine Kontakte vor Ort - und wegen Verwaltungs- und Finanzierungsproblemen (Siehe Kap. 8) auch keine Zeit... Das mag an der Personalauswahl bei Maatwerk liegen: "80 Prozent der Maatwerk-Leute waren selbst mal arbeitslos, waren Kraftfahrer, Sozialpädagogen, Krankenschwestern, Reiseleiter. Berends mag Menschen, `die schon viel erlebt haben`" [2] - und nur solche, die "funktionieren", so einer unserer Informanten, der eine "unglaubliche" Fluktuation bestätigt.

Schlechte Erfahrungen mit Maatwerk waren zwar aktenkundig (vgl. Kap. 9), haben sich dennoch nicht herumgesprochen, so kann die taz [3] auch noch nach der Pleite behaupten: "... Denn im Gegensatz zu den bürokratischen Verwahranstalten hat Maatwerk tatsächlich eine professionelle Jobberatung angeboten".

Anmerkungen

1) Entnommen der Unternehmenshomepage http://www.maatwerk.com

2) "Berends contra Jagoda. Wie ein Ex-Sozialarbeiter mit einfachen Mitteln Langzeitarbeitslose wieder in Jobs bringt und damit dem Arbeitsamt Konkurrenz macht". Stern vom 5.2.1998

3) "Maatwerk-Insolvenz. Das Versagen der Wunderwaffe", Kommentar von Wibke Bergemann in der taz vom 20.2.2004

Zur Startseite: Maatwerk - Die Geschichte einer "Vorzeige"-PSA / zum nächsten Kapitel

LabourNet Germany Top ^