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Updated: 18.12.2012 16:09

Fetisch Arbeit

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In der Welt des grundlosen Bedingungseinkommensnew

Der Utopie des bedingungslosen Grundeinkommens steht eine Realität gegenüber, die hier in zärtlicher Ironie als grundloses Bedingungseinkommen beschrieben werden soll…“ Artikel von Alexander Dill in telepolis vom 06.11.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Ganze Apparate und Dienstleister haben sich darauf konzentriert, fiktive Kriterien auf sinnentleerte Tätigkeiten herabregnen zu lassen. Der Grundlosigkeit der Beschäftigung steht ein Overkill der Bedingungen für ihre Entlohnung gegenüber: Da sollen etwa Zeitkonten geführt, die Länge von Telefonaten protokolliert, Agendas für Meetings verfasst und Compliance-, Sustainability- und Governance-Kompendien studiert werden. Wie wäre es mit einer Selbsteinschätzung? Einem Schema der internen Prozessabläufe, bis das Produkt oder der Dienst das Büro verlässt? Benchmarks? Balanced Scorecard?
Glücklich jene, die nur mit dem Controlling ihrer eigenen Selbstorganisation beschäftigt sind, denn jener Teil der Beschäftigten, der tatsächlich mit Kunden, Kindern und Kranken, ausfallgefährdeter oder gar lebensgefährlicher Technik und hochproduktiver Wertschöpfung zu tun hat, muss die frei erfundenen Bedingungen der Leistungs- und Qualitätskontrolle meist noch zusätzlich erfüllen. (…) Dass selbst unter den Bedingungen des grundlosen Bedingungseinkommens Überstunden aufgebaut werden können, ist Ausdruck der verzweifelten Sinnsuche der Mitarbeiter. Erst die Überstunde erweckt in ihnen jenes Quentchen von Ehrgeiz und Leistungsbewusstsein, das sie für den fehlenden Sinn ihrer Position entschädigen könnte. (…) Die Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens haben stets betont, dass aufgrund einer ständig steigenden Produktivität die Zahl sinnvoller Arbeitsplätze derart sinkt, dass immer mehr Menschen ohne abhängige Beschäftigung bleiben müssen. Allerdings ist es nicht gesichert, dass eine Produktivität, die auf der Herstellung von 85 Joghurtsorten, 412 Automodellen und 97 Shampoos basiert, wirklich über den Zustand eines grundlosen Bedingungseinkommens hinausgeht. Anders gesagt: Auch die Herzstücke unserer angeblichen Produktivität könnten zu einem erheblichen Teil ihren Sinn nur noch in den Bedürfnistheorien der Marktpsychologie finden
…“

wir suchen arbeit

Gedicht von Jürgen Wiersch (live-poet: autor, sänger, schauspieler, performer und pädagoge in einem - Infos zur Person und ein Veranstaltungshinweis in der Datei)

"Arbeit macht nicht frei"

"Ich möchte aufzeigen, dass diese Aufschrift über den KZ-Toren nur den bisher schrecklichsten Höhepunkt in einer Überhöhung der Arbeit zu jenem Medium signalisiert hat, das den Menschen angeblich erst zum Menschen gemacht hat, das ­ wie es Friedrich Engels einmal ausgedrückt hat ­ "den Affen zum Menschen" hat werden lassen..." So beginnt der Vortrag von Erich Ribolits externer Link auf einer Veranstaltungsreihe des verdi-Bezirks Stuttgart gehalten hat und von der Seite des verdi Bezirkes als doc-Datei heruntergeladen werden kann.

»Arbeit wird zu einem Fetisch«

Interview mit Werner Braeuner von Stefan Wirner in Jungle World vom 28. Mai 2003 externer Link. Werner Braeuner wurde im August 2001 zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Er hatte im Februar desselben Jahres den Direktor des Arbeitsamtes Verden durch mehrere Stiche mit einem Werkzeug getötet. Der Verfassungsschutzbericht 2001 führt die Tat als linksextremes Tötungsdelikt auf. Der gelernte Maschinenbauingenieur war zuvor acht Jahre arbeitslos und engagierte sich in der Arbeitslosenbewegung. Nachdem er eine Qualifizierungsmaßnahme abgebrochen hatte, verhängte das Arbeitsamt eine dreimonatige Sperre über ihn. Übrigens: Zum Fall Werner Braeuner siehe "Der Fall Werner Braeuner"

Zur Arbeit abgerichtet

Menschen sind nicht als Lohnsklaven geboren und lebten nicht immer nach der Uhr. Kolumne von Mag Wompel in junge Welt vom 05.04.2003 externer Link

Der fleißige Michel. Prometheus' teutonische Erben

"Im Antisemitismus zeigt die Jagd nach der »verlorenen Ehre der Arbeit« ihre mörderische Konsequenz. Erst bei der Arbeit findet der fleißige Deutsche ganz zu sich selbst. Schließlich gilt seit Martin Luther die Arbeit um der Arbeit willen als höchste Tugend. Den Gegensatz dazu bildet der Reichtum ohne Anstrengung, den nicht erst die Nazis in der Gestalt des Juden verkörpert fanden. Diskussionsbeitrag von Holger Schatz und Andrea Woeldike in der Jungle World 34 vom 15. August 2001 externer Link

Arbeit ist so schön - stundenlang könnte ich zuschauen
Grund-Info

BGE – Großer Nutzen und kein Schaden einer unkapitalistischen Forderung gegen den Fetisch Lohnarbeit. Artikel von Mag Wompel vom September 2007

Fetisch Arbeit und die Gewerkschafts- linke. Artikel von Mag Wompel (Vollständige Ausgabe des Textes aus express 1/99)

Siehe auch

Arbeitssucht

Jenseits der Arbeitsgesellschaft

Zeit statt Konsum - Arbeitsverweigerung

Neue Arbeitsformen / Arbeitskraftunternehmer und Ich- AG

Prekäre Arbeit

Existenzgelddebatte

Erwerbslosigkeit als Alltag

Arbeitsbedingungen allgemein


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