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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 25. Oktober 2010: I. Internationales > Kolumbien > Gewerkschafter in Lebensgefahr Morddrohungen: Nestlé unter Druck setzen (Eilaktion am heutigen Montag!) "Liebe Freunde, wie ihr wisst, versuchen wir wegen Morddrohungen einen Gesprächstermin für einen Sinaltrainal-Vertreter bei Nestle zu erreichen. Das Unternehmen hat ein Gespräch am Dienstag zwar in Aussicht gestellt, will das Ganze aber als rein lokale Angelegenheit in Kolumbien behandeln. Darüber hinaus wollen sie Alfonso Baron nur alleine empfangen und nicht, wie gewünscht mit einem Vertreter der Unia. Wir haben ein Schreiben aufgesetzt und bitten euch, anhängenden Text so oder ähnlich an Paul Bulcke (paul.bulcke@nestle.com) CEO von Nestle zu senden. Es müsste schnell passieren, da das Gespräch am Dienstag stattfinden soll." II. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's: Kassiererin streikt - Kaiser's kündigt Die Urteilsbegründung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) (2 AZR 541/09)
III. Branchen > Dienstleistungen: Einzelhandel > Metro Metro prüft Verlagerung von Hunderten Jobs ins Ausland Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro prüft die Verlagerung von Hunderten Arbeitsplätzen ins Ausland. Im Rahmen des konzerninternen Projekts "Cora" sollen Teile des Berichts- und Rechnungswesens künftig in Service-Centern mit Sitz im Ausland gebündelt werden. Artikel von Henryk Hielscher in der Wirtschaftswoche vom 23.10.2010
IV. Branchen > Dienstleistungen allgemein > Deutsches Rotes Kreuz - DRK Millionenabzocke: Der Skandal in DRK-Kliniken Ungerechtfertigte Honorare, Gefälligkeitsgutachten, Mobbing: schwere Vorwürfe gegen Berliner DRK-Kliniken. Chefärzte profitierten auf dem Rücken von Patienten und Assistenzärzten. Die dritte Polizeirazzia innerhalb eines Jahres zeigt: Es könnte nur die Spitze des Eisberges sein. Report München Sendung vom 18.10.10 V. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und Konflikte > Aktuelle Tarifverhandlungen der Gewerkschaften Transnet und GDBA Getrennte Wege Transnet und GDBA planen für die kommende Woche Warnstreiks für Branchentarifvertrag im Schienenpersonennahverkehr. GDL kann und will sich nicht beteiligen. Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 23.10.2010 VI. Branchen: Dienstleistungen > Reinigungsgewerbe: Klüh-Gruppe Organisiert eine Macht Beschäftigte einer Zeitarbeitsfirma versuchen am Flughafen Frankfurt/Main, eine Interessenvertretung zu gründen. Vermeintlichen Initiatoren wurden gekündigt. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 23.10.2010 Und zum Konflikt bei Klüh am Düsseldorfer Flughafen - deutsch und türkisch: Der Kampf gegen die Leiharbeit wird weitergehen! Kiralik isçilige karsi mücadele sürecek! Artikel von Christian Frings auf der Seite von Yeni Hayat VII. Branchen > Sonstige > Maschinenbau > Alstom: Kampf gegen Stellenabbau 2010 Alstom: Betriebsräte wollen Kündigungsverzicht durchsetzen - Forderungen überreicht "Vorschläge für eine Rahmenvereinbarung haben gestern Arbeitnehmervertreter aus verschiedenen europäischen Ländern dem Personalvorstand des Alstom-Konzerns übergeben. Der hatte zuvor die Abbaupläne des Konzerns vorgestellt. 4000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden, davon knapp 600 in Deutschland mit seinem großen Standort Mannheim. Für Mannheim kursierte zuletzt die Zahl von 474 zu streichenden Stellen. In der Forderungsliste der Betriebsräte steht an erster Stelle der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Stattdessen wollen sie die Auftragsflaute des Konzerns im Kraftwerksgeschäft mit Arbeitszeitverkürzung, Kurzarbeit, Altersteilzeit, Vorruhestand, Qualifizierung und Versetzungen auffangen. Darüber hinaus soll es einen Ausgleich der Produktionskapazitäten an verschiedenen Alstom-Standorten geben. Der Personalvorstand hat den Katalog der Arbeitnehmer entgegen genommen und innerhalb "kurzer Zeit" eine Antwort versprochen. Das berichtete Alstom-Betriebsratschef Udo Belz im Gespräch mit dieser Zeitung. Belz rechnet in "kürzester Zeit" mit Verhandlungen über die Rahmenvereinbarung. "Wir wollen keinen Dauerkonflikt, aber wenn er uns aufgezwungen wird, dann werden wir nicht ausweichen." Artikel im Mannheimer Morgen vom 20. Oktober 2010 VIII. Branchen > Medien u. IT > Druck und Vertrieb allgemein: Frankfurter Societät vor der Zerschlagung - Dem renommiertem Verlagshaus in Frankfurt am Main droht Tarifflucht Ein besonderer Kampf Streik gegen Zerschlagung und Tarifflucht bei traditionsreicher Frankfurter Societäts-Druckerei. Neben Druckern beteiligen sich viele Redakteure. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 23.10.2010 IX. Internationales > Belgien Belgische Gewerkschaft kündigt Widerstand gegen Sarkozy an "Widerstand gegen Pläne, Frankreich mit belgischem Benzin zu unterstützen, kündigte laut niederländischsprachigen Medien die sozialistische Gewerkschaft ACOD overheidsdiensten (öffentlicher Dienst) an. Offensichtlich bestehen in Belgien Pläne, den Streik gegen die Erhöhung des Rentenalters in Frankreich durch Benzinlieferungen aus Belgien zu unterlaufen. Frankreich bemühe sich darum, den aktuell bestehenden Benzinengpass durch Ankauf von ausländischem Benzin einzugrenzen, heißt es in den Medien. Die Gewerkschaft ACOD findet den Protest der französischen Kollegen gerechtfertigt und hat für den Fall belgischer Benzinlieferungen "Schelde und Leie entlang" Arbeitsniederlegungen angekündigt." Meldung in NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung vom 24.10.2010 X. Internationales > Frankreich > Arbeit > Frankreich: Streiken für die Rente Gravierende Angriffe auf das Streikrecht "Dienstverpflichtung in streikenden Raffinerien und jetzt auch bei der Müllabfuhr in Marseille. Im Fall der Raffinerie von Grandpuits (östlich von Paris) hob ein Verwaltungsgericht die entsprechende Anordnung als widerrechtlich auf. Am morgigen Dienstag kommt ein dritter Aktionstag - zu denen der Gewerkschaftsdachverbände vom 28. Oktober und o6. November - hinzu. Dazu sind die Studierenden durch ihre Gewerkschaft UNEF aufgerufen. Die Gesetzesvorlage zur "Reform" ist am Freitag Abend durch den Senat angenommen worden und passierte heute den parlamentarischen Vermittlungsausschuss zwischen den beiden Parlamentskammern (Nationalversammlung und Senat). Am heutigen Montag um 13 Uhr konnten die beiden Kammern sich im Ausschuss auf eine gemeinsame Fassung des Gesetzestextes einigen. Am Mittwoch ist mit einer definitiven Annahme der "Reform" durch das französische Parlament zu rechnen. Eine Unterzeichnung des Gesetzes durch Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist für circa den 15. November geplant."Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 25.10.2010 Rentenreform in Frankreich: Aufruf zur materiellen Solidarität mit den Streikenden "Der soziale Protest gegen die Rentenreform weitet sich aus. Trotz ihrem Massencharakter und der Aktionseinheit werden die Demonstrationen allein die Herrschenden nicht zur Rücknahme ihres Gesetzespakets zwingen. Deswegen suchen Streikende und Bürger_innen nach alternativen Aktionsmitteln, um sich Gehör zu verschaffen. Auch wenn die Nationalversammlung und der Senat diese Reform beschließen, ändert sich nichts daran. Denn wenn die Abgeordneten diese ungerechte und unrechtmäßige Reform gegen den Bevölkerungswillen verabschieden, missachten sie Grundprinzipien der Demokratie. (.) Hier spielt Geld eine strategische Rolle. Es ist notwendig, den Streikenden zu helfen, damit sie durchhalten können, um diese ungerechte und niederträchtige Reform zu bekämpfen. Wer nicht streiken kann, hat die Möglichkeit, durch finanzielle Unterstutzung Solidarität zu zeigen, selbst mit bescheidenen Beiträgen. Bereits gibt es zahlreiche Initiativen dieser Art, sie sollen aber weiter ausgeweitet werden. Wir rufen alle dazu auf, die in der Streikbewegung involvierten Gewerkschaften mit Spenden zu unterstützen." Die Übersetzung von Daniel Bonnard eines Aufrufs zur materiellen Solidarität mit den Streikenden in Frankreich, den bei der breiten Bewegung gegen die Rentenreform basisdemokratische Kräfte initiiert haben. Diese Infos stammen im Original aus der unabhängigen Internetzeitung Mediapart.fr Streikkasse Frankreich "Liebe Genossinnen und Genossen, die dt. Tagespresse hat inzwischen den Massenstreik in Frankreich entdeckt. Aus Sicht der Streikenden geht es nun darum, der autoritären Rechtsregierung um Sarkozy, die jede Verhandlung ablehnt, eine Niederlage zuzufügen, ähnlich wie 1995 oder 2006. Die europäischen Auswirkungen wären beachtlich. Wenn Sarkozys politische Linie fällt, entsteht eine völlig neue Perspektive für gesellschaftliche Gegenmächte in ganz Europa und darüber hinaus. Die Proteste in Griechenland, Spanien, Portugal, sowie die kritischen Strömungen in der Bundesrepublik und Großbritannien bekämen starken Aufwind. (.) Inzwischen gibt es einen übergewerkschaftlichen Website mit Infos und sogar der Möglichkeit per Creditkarte etwas beizusteuern.." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 22.10.2010 Keine Protestfolklore Kommentar von Rudolf Balmer in der taz vom 22.10.2010 XI. Internationales > Sambia Chinesisches Blutbad in afrikanischer Skandalmine "Ein von Chinesen angerichtetes Blutbad unter Bergleuten in Sambia sorgt für große Aufregung. Gestern gaben die sambischen Behörden die Festnahme zweier chinesischer Manager bekannt, die am Freitag vor einer Woche das Feuer auf Bergleute eröffnet und 13 verletzt haben sollen. Die Manager sollen sich am 2. November wegen Mordversuchs verantworten. Der Vorfall erfolgte, als eine Gruppe aufgebrachter Bergarbeiter versuchte, die Büros der Kohlemine Collum zu stürmen, weil ihre Oktoberlöhne entgegen vorheriger Zusagen nicht erhöht worden waren. 13 Verwundete kamen ins Krankenhaus, zwei davon in kritischem Zustand. Ihre Angehörigen drohten, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, sollte die Polizei nicht eingreifen. Oppositionelle forderten auf Demonstrationen in der Hauptstadt Lusaka, die beiden Chinesen zu deportieren. (...) Sambia besitzt gigantische Vorkommen an Kupfer und anderen Bodenschätzen und ist eines der größten Investitionsziele chinesischer Bergbaufirmen in Afrika. Die Kohlemine Collum im südsambischen Sinazongwe ist umstritten. Die Bergleute leben direkt auf dem Bergwerksgelände, nach schweren Regenfällen zu Jahresanfang brach Cholera aus, und die Mine wurde vom Staat für drei Wochen geschlossen. Im Juni wurden 22 Bergleute unter Tage bei einem Unfall schwer verletzt, im Juli beschwerte sich der traditionelle Chief von Sinazongwe, chinesische Vorarbeiter würden die sambischen Bergleute während der Arbeit misshandeln und verprügeln wie zu Kolonialzeiten. Bilder aus Collum zeigen, wie die Bergleute vor einer Ziegelmauer Schlange stehen, um durch eine winzige Öffnung ihre Löhne hinübergereicht zu bekommen..." Artikel von Dominic Johnson in der TAZ vom 23.10.2010 XII. Internationales > Chile > Arbeitsbedingungen: Die angekündigte Katastrophe: Lukrativ sollte die Mine San José sein - auf Kosten der Sicherheit Chiles Minenarbeiter drängen auf mehr Sicherheit "Während die Zukunft der aus der chilenischen Mine San José geretteten 33 Minenarbeiter durch private Schenkungen und Vertragsangebote für Fernsehauftritte und Autobiografien gesichert sein sollte, stehen die restlichen 500 Arbeiter der geschlossenen Mine San José nun auf der Straße. Die Solidarität der Geretteten und ihrer Angehörigen gilt den Kollegen ohne mediale Verkaufbarkeit: »Wir sind sehr besorgt, was nun mit diesen Arbeitern geschieht«, sagt Angélica Álvarez, Ehefrau des Bergmanns Edison Peña, der zwei Monate eingeschlossen unter der Erde verbrachte. Wie in den meisten Bergarbeiterfamilien arbeiteten mehrere ihrer Angehörigen in der Mine. »Während alle Welt auf das Schicksal der 33 schaute, sind die übrigen Arbeiter schlichtweg vergessen worden. Das Dringendste ist, dass den Männern die ihnen zustehende Abfindung ausgezahlt wird. Genauso gravierend ist aber auch, dass fast niemand der Bergleute Arbeitsunterlagen besitzt, die ihre Erfahrungen belegen und mit denen sie sich anderswo vorstellen könnten. Auch wenn die Unglücksmine San José nun geschlossen ist, müssen sie in eine risikoreiche Arbeitswelt zurückkehren«, betont Álvarez..." Artikel von Kathrin Zeiske, San José im Neues Deutschland vom 25.10.2010 XIII. Internationales > Italien > Arbeitsrecht und Arbeitsbedingungen »Offiziell interessieren tödliche Arbeitsunfälle nicht« Weil die Gewerkschaften schwach sind, können immer mehr italienische Firmen an der Sicherheit sparen. Interview von Raoul Rigault in junge Welt vom 22.10.2010 mit Carlo Soricelli XIV. Internationales > USA > Gewerkschaften > Debatten der US-Gewerkschaftsbewegung Falsches Feindbild. US-Gewerkschaften machen China für Jobabbau im Lande verantwortlich. Das ist kurzsichtig und unsolidarisch und verschleiert die Rolle des eigenen Kapitals "Gewerkschafter in den USA haben ein neues Feindbild: China. Dem Land jenseits des Pazifik wird vorgeworfen, Millionen »amerikanischer Jobs« abzusaugen und für die hohe Erwerbslosigkeit in den Vereinigten Staaten verantwortlich zu sein. Doch das ist ein willkürlich gezeichnetes Bild." Artikel von Kurt Stand in junge Welt vom 22.10.2010 XV. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe: Mayr-Melnhof Karton AG schließt schweizerische Kartonfabrik in Deisswil Eine exemplarische Niederlage "Der Arbeitskonflikt im bernischen Deisswil ist von Widersprüchen markiert. Ein Investor übernimmt eine Kartonfabrik und verpflichtet sich, keinen Karton zu produzieren. Die Gewerkschaft akzeptiert diese Bedingung und 253 hoch motivierte Arbeiter verlieren ihren Job. Es gilt, diese Widersprüche zu reflektieren." Bewertung von Maurizio Coppola aus Debatte Nummer 14 vom Herbst 2010 XVI. Internationales > Schweiz > Sozialpolitik und soziale Kämpfe in der Schweiz Fremdenfeindliche Tradition: Wer einmal strauchelt, wird ausgewiesen Seit über zwei Jahrzehnten jagt eine ausländerfeindliche Kampagne die andere. Die Ausschaffungsinitiative und der Gegenvorschlag führen die diskriminierende Linie weiter. Der damit verbundene Verlust von Grundwerten betrifft uns alle. Artikel von Anni Lanz in der WOZ vom 21.10.2010 XVII. Branchen > Chemische Industrie > Allgemein Einschüchterungsversuche bei nora systems GmbH in Weinheim "Die Geschäftsleitung der Firma nora systems GmbH in Weinheim versucht, mit einem Beschlussverfahren den engagierten Betriebsratskollegen Helmut Schmitt einzuschüchtern. Am kommenden Mittwoch (27.10.2010, 11.15 Uhr) findet ein erster Termin vor dem Arbeitsgericht Mannheim (E 7,21) statt. Solidarität ist angesagt!" Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 25.10.2010 XVIII. Solidarität gefragt > Bo-Alternativ Tortenprozess auf 18.11. vertagt "Der Tortenprozess findet am kommenden Donnerstag nicht statt. Neuer Termin ist Donnerstag, der 18.11. um 11.30 Uhr. Grund für die Verschiebung ist ein Trauerfall des angeklagten verantwortlichen Redakteurs von bo-alternativ.de." Meldung bei Bo-Alternativ vom 25.10.2010 Mit lieben Gruß, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |