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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 23. November 2004:

I. Solidarität mit Chefduzen.de

Das "Forum der Ausgebeuteten" wird rege genutzt und macht sich weiterhin bei Ausbeutern unbeliebt. Regelmäßig trudelt beim Domaininhaber Anwaltspost ein und so manch aufschlußreicher Artikel über Arbeitsbedingungen und Firmeninternas mußte spurlos aus dem Netz verschwinden um die Existenz des Forums nicht zu gefährden. Manchmal gelang es einen Inhalt in einer Art Gegendarstellung dem geneigten Leser weiter zugänglich zu machen. Doch auch da ließ sich mancher Unternehmer etwas einfallen. Man setzte die Autoren unter Druck, wenn man sie als Mitarbeiter oder Ehemalige identifizierte. So vermittelte ein Kieler Traditionsunternehmen für Büro- und Künstlerbedarf einem Ehemaligen so glaubhaft den Eindruck er werde in der Stadt nie wieder einen Job im Einzelhandel kriegen, daß dieser persönlich beim Forum die Löschung aller Informationen über diesen Betrieb erbat. Die Androhung körperlicher Gewalt gegen den Autoren eines Textes über Drückerkolonnen ließ einen weiteren Artikel verschwinden. Während für die bisherigen juristischen Kosten von chefduzen.de eine Reihe von Benefizveranstaltungen externer Link beginnt, drohen die nächsten Rechnungen ins Haus zu flattern. Die Firma Greenpower in Kerkrade hat Anzeige gestellt, wg. eines Artikels über unerträgliche Arbeitsbedingungen für die Deutschen Mitarbeiter in dem Holländischen Callcenter, sowohl gegen das Forum, alsauch gegen die Autorin. Nun werden polizeilich die Daten angefordert, die zur Autorin des Artikels führen sollen. Wir erinnern daher an das Spendenkonto

II. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel / Schlecker

"In diesen Laden setze ich keinen Fuß mehr". Hinter den Kulissen des Drogeriemarkts Schlecker

Der Drogeriemarkt Schlecker ist mit mehr als 10 000 Filialen und 50 000 Mitarbeitern der größte in ganz Europa. Mitarbeiter allerdings finden das Unternehmen alles andere als Spitze. Artikel von Sönke Iwersen aus der Stuttgarter Zeitung vom 13.11.2004 externer Link
Aus dem Text: „.. "Ich mache diesen Job ja schon eine ganze Weile, aber so etwas ist mir noch nie untergekommen", sagt Sibylle Wacker, die bei der Gewerkschaft Verdi in Baden-Württemberg für den Handel zuständig ist. "Wir erleben gerade eine Welle von Arbeitsprozessen. Es wird schikaniert, es wird verleumdet und ungeheurer Druck ausgeübt. Unsere Anwälte sind fast nur noch mit Schlecker beschäftigt." (…) Doch bei Schlecker sind Betriebsräte ein Tabu. "Es gibt in ganz Stuttgart nicht einen einzigen", sagt Verdi-Vertreterin Wacker. "Jeder Versuch, einen zu gründen, wird von Schlecker gnadenlos verfolgt. Die Leute werden entweder versetzt oder entlassen." Dabei sei es üblich, den betroffenen Filialen Ware mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum ins Regal zu stellen. Anschließend werde den Mitarbeiterinnen vorgeworfen, ihre Filiale nicht im Griff zu haben. "Wenn es nicht so bitter wäre, könnte man fast lachen", sagt die ehemalige Schlecker-Mitarbeiterin Elke Heinzelmann, die ebenfalls einen Betriebsrat gründen wollte. "Da kommt die Bezirksleitung in den Laden. Dann geht sie schnurstracks auf ein Regal zu, zieht eine Dose raus und sagt: Die ist abgelaufen. Können Sie Ihren Laden nicht ordentlich führen?"…“

III. Branchen: Dienstleistungen / Transportwesen / Hafen / Kämpfe gegen "Port Packages" und Billigflaggen

IV. Branchen: Dienstleistungen / CallCenter

a) Unternehmen

SNT fordert die Gewerkschaft heraus

„Frankfurter Call-Center-Betreiber will keine Funktionäre im neuen Aufsichtsrat / Verdi reicht Klage beim Landgericht ein. Der Call-Center-Betreiber SNT sucht die Machtprobe mit der Gewerkschaft. Im neu zu bildenden Aufsichtsrat sollen Verdi- Vertreter außen vor bleiben. Das verstößt gegen das Mitbestimmungsgesetz. Die Dienstleistungsgewerkschaft klagt beim Landgericht Frankfurt….“ Artikel von Petra Kirchhoff in Frankfurter Rundschau vom 23.11.04 externer Link

b) Arbeitsbedingungen

TK-Gesundheitsreport: Call Center-Mitarbeiter weit vorn bei Arztbesuchen und Krankschreibungen

V. Branchen: Auto / VW allg.

VW: Ein Hauch Kolonialismus

Über das Ergebnis der Tarifrunde bei VW sprach Thies Gleiss für die SoZ mit Stephan Krull, Mitglied des Betriebsrats bei VW in Wolfsburg und des Ortsvorstands der IG Metall Wolfsburg. Interview in SoZ - Sozialistische Zeitung, Dezember 2004 externer Link

VI. Branchen: Sonstige / Babcock

Eine exemplarische Pleite

Peter Berens untersucht den Babcock-Bankrott. Besprechung von Thies Gleiss in der SoZ externer Link - Sozialistische Zeitung, Dezember 2004 des Buches von Peter Berens: Der Babcock-Bankrott. Korrumpieren, abkassieren, liquidieren, Köln: Neuer ISP Verlag

VII. Internationales: Argentinien / Ansätze der Selbstverwaltung und ihre Unterdrückung

Besetzte Fabrik Zanon: Keine Räumung!

„Die BesetzerInnen der Kachelfabrik in Patagonien sind in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires gefahren, um mit einer Aktionswoche Solidarität gegen eine drohende Räumung zu mobilisieren. Dieses außergewöhnliche Beispiel von Arbeitermacht darf nicht geräumt werden! Auch Solidaritätserklärungen von hier aus sind gefragt….“ Siehe den Bericht von arbeiterkontrolle vom 22.11.2004 bei indymedia externer Link

VIII. Internationales: Kolumbien / Gewerkschafter in Lebensgefahr

Erneute Todesdrohung gegen CUT-AktivistInnen

Am 17.November 2004 erhielten erneut CUT AktivistInnen Todesdrohung der paramilitärischen Banden: Diesmal sind es sieben Aktive der CUT in Bucamaranga (darunter ein Funktionär von SINALTRAINAL bei Coca-Cola), die von den Autodefensas Unidas de Colombia (AUC) mit dem Tod bedroht werden. Die kurze (englische) Dokumentation der "Colombia Solidarity Campaign" vom 21.November, inklusive Adressen und Muster für Solidaritätsbotschaften

IX. Internationales: USA / Arbeitskämpfe / Hotelstreik San Francisco

Hotel/Casino Workers Strike Both Coasts as Union Puts National Strategy to Work

Ein (englischer) Beitrag von Sheila McClear in der "Labornotes" Ausgabe vom November
2004
externer Link, der vor allem auf die Bedeutung des Versuchs der Gewerkschaft eingeht,
die Auseinandersetzung landesweit zu koordinieren und zu führen

X. In eigener Sache

Ich freue mich, endlich wieder ein neues Fördermitglied begrüssen zu können!

Dennoch beteiligen sich immer noch keine 10% der NewsletterabonnentInnen an den Kosten unserer Arbeit….

Lieber Gruss, Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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