Papierverarbeitung: Arbeitgeber müssen permanent mit Streiks rechnen
"Nach dem Scheitern der Manteltarifverhandlungen steht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie jetzt vor der Aufgabe, die Arbeitsbedingungen der 95.000 Beschäftigten in regionalen, konzernweiten und auf einzelne Unternehmen bezogenen Tarifverträgen zu regeln. Der Arbeitgeberverband der Papierverarbeitung (HPV) hat offensichtlich kein Interesse mehr an einem Flächentarifvertrag, riskiert damit aber, dass seine Mitgliedsbetriebe permanent mit Arbeitsniederlegungen rechnen müssen. 2005 gab es in mehr als 110 Betrieben nämlich die breiteste Streikbewegung, die die Branche je gesehen hat." ver.di-Meldung vom 29. Juni 2005
MTV-Verhandlungen in der Papierverarbeitung gescheitert - Arbeitgeber kriegen den Hals nicht voll
Das Tarif-Info 10 vom 29.6.05
Bosse gehen aufs Ganze
Verpackungsindustrie: Unternehmer wollen 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich und die Kürzung von Zuschlägen durchsetzen. Flächentarifvertrag soll entsorgt werden. Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 30.06.2005
Urabstimmung in der Papierverarbeitung: 89,3 Prozent für STREIK!
"In der Urabstimmung der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie haben 89,3 Prozent der gewerblichen Arbeitnehmer für die Fortsetzung der Tarifauseinandersetzung und für Streik gestimmt. Damit haben die Beschäftigten klar gestellt, dass sie die starre Haltung der Papierverarbeitungsunternehmer verurteilen und bereit sind, in eine längere Auseinandersetzung einzutreten." Siehe das Gegendruck-Info extra vom 24.6.05
Kapitalismuskritik konkret: Arbeitgeber fordern Lizenz zur Unterschreitung der Tarifverträge
"Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit versuchen die Unternehmen der Druckindustrie und Papierverarbeitung seit Monaten eine Wiederbelebung der kapitalistischen Gewohnheiten des 19. Jahrhunderts. Sie wollen unter anderem freie Hand für Arbeitszeitverlängerungen ohne Lohnausgleich erhalten, Einmalzahlungen wie das Urlaubsgeld von der Kassenlage abhängig machen und den Samstag wieder als regulären Arbeitstag einführen. Betroffen sind mehr als 400.000 Beschäftigte, für die teilweise seit Monaten ein tarifloser Zustand herrscht." Erklärung der PDS AG betrieb & gewerkschaft zur aktuellen Tarifrunde vom 26.5.05
Heißes Frühjahr?
Mit Ablauf der Friedenspflicht steht der Druck- und Verpackungsindustrie ein möglicherweise heftiger Arbeitskampf bevor. Unternehmer wollen zurück zur 40-Stunden-Woche. Artikel von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 02.05.2005
»Wir wollen erreichten Standard halten«
Im Tarifkampf der Druck- und Papierindustrie wehrt sich ver.di gegen Arbeitszeitverlängerung und Öffnungsklauseln. Gespräch mit Andreas Fröhlich, Tarifsekretär der Gewerkschaft ver.di für den Bereich Druckindustrie, Papierverarbeitung und Verlage. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 03.05.2005
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