Der Kampf der IG Metall um Verschlechterungen
- Vereinbarung zwischen Bosch und IG Metall
Wenn es eines Beweises bedürft hätte, daß das Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit
schatten auf die gewerkschaftliche Tarifpolitik wirft, so ist er uns heute zugespielt
worden: Eine Vereinbarung zwischen Bosch und IG Metall, Bezirksleitung Baden-Württemberg,
über ein neu zu errichtendes Werk. Darin legt sich die IG Metall auf die 40-Stundenwoche
fest - und das, obwohl das neue Unternehmen noch gar nicht errichtet ist! Daß
diese Tarifvereinbarung eine Leitfunktion hätte ist klar - zum Glück kann sie
noch verhindert werden!
- Die Große Tarifkommission hat am 26.10. getagt. Nach den uns vorliegenden
Informationen war sie von der Teilnehmerzahl her nicht beschlussfähig.
Niemand habe allerdings den Antrag auf Feststellung der Beschlussfähigkeit
gestellt. Die Abstimmung ergab eine große Mehrheit für den ETV,
bei 12 Gegenstimmen (ca. 10 %, höhere Ablehnungsprozente als bei sonstigen
Abstimmungen in der GTK). Entscheidendes Argument für die Delegierten
soll die Empfehlung des Bezirksleiters Berthold Huber gewesen sein, dass der
ETV Arbeitszeitverkürzung bedeute. Das Gegenteil ist nachweislich der
Fall. Siehe den bewertenden Bericht:
DIE ABSTIMMUNG DER GROßEN TARIFKOMMISSION
(GTK) DES BEZIRKS BADEN-WÜRTTEMBERG
DER IGM AM 26.10.2001
- Aktuelles zum Stand in der Entwicklung
eines 40-Stunden-Tarifvertrages mit Lebensarbeitszeitkonto in der Forschung
und Entwicklung in Baden-Württemberg und zum Widerstand dagegen in der
IGM. Siehe als Hintergrundinformationen
hierzu:
- Die Debatte darüber breitet sich in der IG Metall Baden-Württemberg aus.
Während die Verfechter die Einführung der 40h-Woche (davon 2,5 Std auf ein
Langzeitkonto) als "Einfangen der ausufernden Arbeitszeiten" preisen und als
vom "Fachkräftemangel" diktiert begründen, sehen immer mehr FunktionärInnen
darin den gleichen Weg wie bei 5000x5000: Den Abschied von der 35-Stunden-Woche.
40 Stunden und Langzeitkonten - Ein falscher Weg für die IG Metall!
Ein Positionspapier, IGMetallerInnen
können sich anschliessen! Während
im Sommer die Verhandlungen ausgesetzt waren, ist im Moment noch offen, wie
sie fortgesetzt werden. Angesichts eines Einstellungstopps bei Bosch- Feuerbach
und Massenentlassungen bei Ingenieuren republikweit ist das Hauptargument
der Verfechter dieses Vertrags ziemlich ins Wanken gekommen. Andererseits
ist mit 5000x5000 ein Schritt in die gleiche Richtung der TARIFVERTRAGLICHEN
Unterhöhlung des Flächentrarifs getan worden. Aber anders als 5000x5000
kann der F+E-Vertrag noch verhindert werden! Am 8. Oktober findet zur Arbeitszeitpolitik
eine Funktionärskonferenz der IG Metall Stuttgart statt. Es wäre
schön, wenn bis dahin noch einige UnterzeichnerInnen, v.a. aus anderen
Städten dazu kämen....
Für alle, die diesen Aufruf weiter verbreiten (und Unterschriften sammeln)
wollen, liegt er auch als pdf-Datei
vor
- "Wir leben nicht in einer chemisch reinen Welt". Kontroverse über den
Zusatztarifvertrag für den Standort Schwieberdingen. Ein Artikel
zu dem Bosch-Tarif in der Bosch-Betriebszeitung Zünder vom 29.5.2001
- Arbeitszeit 40 Stunden pro Woche -
der Kampf um Verschlechterungen Nicht erst 2003, nein schon jetzt kann
es einen neuen Tarifvertrag zur Arbeitszeit geben, es sei denn, wir werden
noch stark genug werden, diesen Aushebelungsversuch zu stoppen. Darstellung
der Hintergründe und der Bedeutung der begonnenen Tarifverhandlungen der IG
Metall Baden-Württemberg
- Eckpunkte für weitere Verhandlungen
einer Tarifregelung über Arbeitszeit in Betrieben, die einen Schwerpunkt
auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung haben Vertragspartner sind eine innerhalb
Südwestmetall gebildete Tarifgemeinschaft von Betrieben, die einen Schwerpunkt
auf dem Gebiet Forschung und Entwicklung haben und die IGM-Bezirksleitung.
Einziges Mitglied der Tarifgemeinschaft ist zunächst der Betrieb Schwieberdingen
der Robert Bosch GmbH.