Lufthansa canceled. Vom Streik der Piloten und gewerkschaftlichen Neidern.
Link
zum Artikel von gw in ak - analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte
und Praxis, Nr. 451 vom 07.06.2001
"Sozialdarwinisten". Die Angst vorm Pilotenabschluss als Pilotabschluss.
Kommentar von hgl, erschienen in express
- Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 5/2001
Die ÖTV macht auf ihrer homepage eine Abstimmung über den Pilotenstreik:
"Was meinen Sie: Ist der Streik der Lufthansa-Piloten berechtigt?" Damit diese
Abstimmung nicht unbeeinflußt ausgeht, heißt es dazu:
"Wieder streiken Piloten der Lufthansa. Jan Kahmann, für den Verkehrsbereich
zuständiges Mitglied des Bundesvorstandes der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di, warnt:. Wenn die Vereinigung Cockpit ihre Forderungen (um 35 Prozent
höhere Gehälter) auch nur annähernd realisiere, gerate die soziale und tarifliche
Ausgewogenheit der Beschäftigtengruppen im Lufthansa-Konzern in eine bedrohliche
Schieflage. Was aber meinen Sie dazu?"
Es scheint zu wirken, daß mit keinem Wort erwähnt wird, daß die "bedrohliche
Schieflage" der "Ausgewogenheit der Beschäftigtengruppen" auf schlechten Tarifabschlüssen
eben dieser Gewerkschaft beruht, denn heute Vormittag stehen nur 76 Ja-Stimmen
satten 143 Nein-Stimmen gegenüber! Wir riefen auf, dies zu ändern, denn die
Piloten setzen Standards für unsere eigenen Tarifverhandlungen!
[Hier war der Link zur Abstimmung]nach uns vorliegenden Informationen kam
das Umfrageergebnis zum Pilotenstreik auf der ÖTV-Page tatsächlich zum kippen
(mit rund 250 Stimmen für und rund 180 gegen die Piloten!) - prompt steht
unter der von uns genannten Adresse die neue Umfrage: "Wie finden Sie den
neuen Standort der ver.di-Zentrale am Potsdamer Platz in Berlin?" Allen, die
sich beteiligt haben dennoch Dank!
"Kritik am Arbeitskampf der Piloten kam am Donnerstag (17.5.01) von DGB
und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Der DGB-Landesvorsitzende von
Rheinland-Pfalz, Dieter Kretschmer, sagte der «Rhein-Zeitung», hier versuche
eine Gruppe, «sich ein möglichst großes Stück aus dem Kuchen herauszuschneiden».
Sollten sich die Piloten mit ihrer Forderung durchsetzen, gehe dies zu Lasten
der übrigen Belegschaft. Die stellvertretende Vorsitzende von ver.di, Margret
Mönig-Raane, sagte der «Berliner Zeitung», die Piloten versuchten, ihre zentrale
Stellung im Betriebsablauf allein für die eigenen Interessen auszunutzen.
«Wenn ein solches Verhalten wie das von Cockpit Schule machen würde, wäre
das der blanke Sozialdarwinismus», kritisierte die Gewerkschafterin." Link zur ap-meldung vom Donnerstag 17. Mai 2001, 09:55
Uhr
Ähnliche Sorgen hat natürlich auch die Lufthansa: "Piloten-Streik stört
Betriebsfrieden". Management besorgt über Aufruhr in Lufthansa-Belegschaft
- so die Meldung im ZDF-Morgenmagazin (17.5.01, Link)
Streik der Lufthansapiloten - oder wie sich deutsche Gewerkschaften gegen
Kollegen zu Anwälten des Unternehmens machen. Link zur verschriftlichten Sendung des "Schwarzer
Kanal" vom 14.05.01 (bei Radio FSK. Der schwarze Kanal ist jeweils Montags
um 19:30 bei FSK 93 MHz / Kabel 101,4 MHz in Hamburg zu empfangen.)