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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 02. Mai 2012: I. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Tarifrunde Metall und Elektro 2012 Metall-Tarifrunde: Weitere Warnstreiks nach der Friedenspflicht. Warnstreiks gehen weiter „Das provozierende Billigangebot der Metall-Arbeitgeber treibt die Belegschaften weiter vor die Werkstore. Mit der ersten Frühschicht haben heute Morgen um 4 Uhr rund 800 Beschäftigte des Daimler-Sprinter-Werks in Düsseldorf die Arbeit nieder gelegt. In zahlreichen Metall- und Elektrobetrieben wird es heute und morgen bundesweit zu weiteren massiven Warnstreiks kommen…“ IG Metall-Meldung vom 02.05.2012 IG Metall kündigt massive Warnstreiks an Die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie spitzt sich zu: Die IG Metall plant ab 2. Mai bundesweit massive Warnstreiks – obwohl das erste Lohnangebot der Arbeitgeber relativ hoch ist. Artikel von Eva Roth in Frankfurter Rundschau online vom 30.4.2012 . Aus dem Text: „… Die Arbeitgeber haben es nicht bei ihrer Ablehnung einer „neuen Reglementierung“ belassen, sondern zusätzlich Gegenforderungen gestellt: Statt mehr Mitbestimmung für Betriebsräte verlangen sie mehr Flexibilität für Unternehmen: Erstens sollen befristete Arbeitsverträge künftig über drei Jahre möglich sein, bislang ist dies nur für zwei Jahre erlaubt. Zweitens sollen Firmen mit mehr Arbeitnehmern eine 40-Stunden-Woche statt einer 35-Stunden-Woche vereinbaren können. Bislang ist dies für 18 Prozent der Belegschaft gestattet. Diese Quote soll auf 30 Prozent erhöht werden. Hinter vorgehaltener Hand signalisieren Gewerkschafter hier eine gewisse Kompromissbereitschaft – wenn es bei der Leiharbeit schärfere Vorgaben gibt…" Sommer und Huber rufen zum Kampf auf. „8,50 Euro - das ist Beton“ Allgemeiner Mindestlohn, Daumenschrauben für Banken und höhere Abgaben für Reiche: DGB-Chef Sommer gibt den Kurs der Gewerkschaften vor. Die IG Metall will an diesem Mittwoch zeigen, wie stark ihr Kampfeswillen ist. Artikel in Handelsblatt online vom 01.05.2012 . Aus dem Text: „… In Hamburg trat der Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, als Hauptredner auf. Er verschärfte im aktuellen Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie die Gangart der Gewerkschaft. „Wir werden keine substanzlosen Verhandlungen mehr führen“, sagte Huber. Von Mittwoch an werde die Warnstreikwelle rollen. Vor mehreren tausend Menschen auf dem Fischmarkt machte der Gewerkschaftschef deutlich, dass die IG Metall keinen Scheinfrieden schließen werde. „Es gibt kein Ergebnis, ohne dass in allen drei Forderungen tragfähige Lösungen erzielt werden.“ (…) „Wir werden uns nichts abkaufen lassen“, bekräftigte Huber vor den Demonstranten. Wenn es bis Pfingsten keine Lösung im Tarifkonflikt gebe, werde es zu Urabstimmung und Streiks kommen. „Das ist aber Ultima Ratio“, ergänzte Huber…“ Siehe dazu auch: II. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > IG Metall Die unheimliche Macht der IG Metall Berthold Huber hat seine Organisation in einen straff organisierten Arbeitnehmer-Konzern verwandelt – mit prall gefüllten Streikkassen und einer enormen Machtfülle. Wie arbeitet die IG Metall? Und was bedeutet ihr wachsender Einfluss für die Wirtschaft? Ein Bericht aus dem Innenleben der weltgrößten Gewerkschaft. Artikel von Bert Losse in der WirtschaftsWoche vom 01.05.2012 . Aus dem Text: „… Der Arbeitnehmer-Konzern IG Metall gestaltet nicht nur die Lohn- und Arbeitsbedingungen von 3,6 Millionen Beschäftigten, sondern ist auch gefragter Ratgeber der Politik; er sitzt auf dicken Aktienpaketen, bezieht Profit aus einem umfangreichen Immobilienbesitz – und regiert über seine Aufsichts- und Betriebsräte mehr denn je in der Beletage der deutschen Industrie mit. (…) Gewerkschaftsboss Huber hat gleich vier Kontrollmandate: Er ist stellvertretender Aufsichtsratschef bei Siemens, Audi und VW und einfaches Mitglied bei Porsche. Das macht ihn zu einem der Chefkontrolleure der deutschen Wirtschaft. (…) Längst sehen sich die Gewerkschaftsbosse weniger als Klassenkämpfer denn als Co-Manager. Und sie wollen mehr: Huber hat mehrfach das Doppelstimmrecht des Aufsichtsratschefs infrage gestellt. Seit Längerem kursieren in der IG Metall zudem Gedankenspiele, die zunehmende Kapitalbeteiligung von Arbeitnehmern an Unternehmen strategisch zu nutzen. (…) Auch im Umgang mit den eigenen Leuten folgt die Gewerkschaft inzwischen kühlem unternehmerischem Kalkül. In der Frankfurter Zentrale hat Huber (Jahresgehalt: rund 240.000 Euro) zuletzt rund 100 Stellen abgebaut, das sind rund 15 Prozent der dortigen Belegschaft. Das eingesparte Geld, fast 20 Millionen Euro pro Jahr, steckt er nun in einen Fonds, aus dem die Verwaltungsstellen vor Ort Projekte zur Mitgliedergewinnung finanzieren können. Lohnverhandlungen für die eigene Belegschaft, bundesweit rund 2300 Leute, führt die IG-Metall-Spitze mit dem Betriebsrat – wofür man jedes Unternehmen, das Ähnliches versucht, vors Arbeitsgericht zerren würde. (…) Besonders pikant: Während gewerkschaftlicher Aktienbesitz vor wenigen Jahren noch tabu war, kauft sich die IG Metall inzwischen auch in die Wirtschaft ein. Bis zu 20 Prozent des Anlagevermögens, so die interne Vorgabe, dürfen die roten Fondsmanager in Aktien investieren. Auch wenn es derzeit nur rund drei Prozent sind (was auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag hinausläuft), sehen dies Experten kritisch. „Wer gleichzeitig als Arbeitnehmer-Lobbyist und Anteilseigner auftritt, kann leicht in Interessenkonflikte geraten“, warnt Wolfgang Franz, Chef der „Fünf Wirtschaftsweisen“. Um ein Geschmäckle zu vermeiden, lässt die IG Metall ihre Aktiengeschäfte über Geschäftsbanken abwickeln; einige davon haben für den Großkunden IG Metall eigene Fonds aufgelegt...“ III. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen 2012 Der traditionelle 1. Mai
Siehe dazu: IV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland 1. Mai 2012: Richtige Gewerkschaftskritik und falsches Lob
V. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen > Euromayday Euromayday Ruhr 2012
Hamburg: Bitte Platz nehmen! Euromayday-Parade am 1. Mai 2012
VI. Diskussion > (gewerkschaftliche) antirassistische Initiativen > Aktivitäten der neuen alten Rechten > 1. Mai und Faschisten: Auch 2012: Neonazis mobilisieren zum 1. Mai Neonazi-Aufmärsche: Polizei nimmt Dutzende NPD-Anhänger fest „Die Polizei in Neumünster hat eine Wahlkampfveranstaltung der NPD aufgelöst und etwa hundert Teilnehmer festgenommen. In Wittstock stoppten Demonstranten einen Neonazi-Aufmarsch, in Bonn setzte die Polizei Tränengas gegen Nazi-Gegner ein…“ Überblick in Spiegel online vom 01.05.2012 VII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe allgemein: Hebammen in Not Geburtshilfe - ein Tod auf Raten? Zur Situation der freiberuflichen Geburtshilfe "Als am 5.Mai 2010 in dutzenden Städten Hebammen auf die Straße gingen und für bessere Arbeitsbedingungen protestierten, rückten sie für kurze Zeit in den Fokus der Medien. Empörung und Versprechen sich für Besserungen einzusetzen kamen von nahezu allen Seiten der deutschen Parteienlandschaft. Sowohl die mediale als auch parteipolitische Betroffenheit ebbte schnell ab und es fehlte ein erkennbarer Wille zur Veränderung der Situation. Wie auch andere soziale Berufe besitzt die Geburtshilfe das Manko, nicht für den Markt zu produzieren und kurzfristig verwertbare Erfolge zu erzielen und ist daher in den Zielsetzungen der Wirtschaftsstrategen und Gesundheitsmanager eine zu vernachlässigende Berufsgruppe. Aber gerade durch die außerklinische Geburtshilfe wird es Frauen ermöglicht, als aktiver Part selbstbestimmt eine Geburt zu durchleben und dies als Kraftreservoir für spätere Konflikte, vor allem in der tagtäglichen Auseinandersetzung innerhalb einer patriarchal geprägten Umwelt, zu nutzen. Dieser emanzipatorische Ansatz wird durch dreierlei Faktoren bekämpft: Durch den permanenten Anstieg der Kosten für die Berufshaftpflicht, eine Gebührenerhöhung auf Inflationsniveau, sowie durch die Zentralisierung und den Wegfall der flächendeckenden Versorgung zu Gunsten wirtschaftlich rentabler Perinatalzentren." Artikel von Benjamin Steilmann, April 2012. Siehe dazu:
VIII. Branchen > Sonstige > Stahlindustrie allgemein: TSTG Schienen Technik Duisburg
IX. Internationales > Frankreich > Politik und Wirtschaft 1. Mai im Zeichen des Wahlkampfs: Sarkozy umwirbt Le Pens Wähler und attackiert Frankreichs Gewerkschaften In Frankreich stand der 1. Mai in diesem Jahr unvermeidlich im Zeichen der Präsidentschaftswahl, deren zweiter und entscheidender Wahlgang am kommenden Sonntag stattfindet. Artikel von Ralf Klingsieck, Paris, im Neues Deutschland vom 02.05.2012 X. Internationales > Frankreich > Arbeitskämpfe Un monde plus propre (Die Welt ein bisschen sauberer) - Dokumentation über einen Streik der Reinigungsarbeiter der Pariser Metro im Jahr 1998 Dieser bewegende Film besteht fast zur Gänze aus dem Mitschnitt einer langen Streikversammlung, in der die migrantischen Reinigungsarbeiter unter anderem beratschlagen, ob sie Gewalt gegen die Streikbrecher anwenden sollen oder nicht. Das lange Gespräch unter den Arbeitern und der anwesenden Rechtsanwältin gibt einen guten Einblick über den von Kolonialismus, Rassismus und Ausbeutung geprägten Alltag der Arbeiter und ihre Arbeitsbedingungen. Sie erklären, wie sie zur Gesellschaft stehen, was ihnen ihre wiederholten Arbeitskämpfe bedeuten und was sie gebracht haben, sie sprechen über ihre Resignation. Der Film bei labounet.tv ( französisch | 31 min | 2001 | untertitel: dt) XI. Internationales > USA > Ökonomie > Krise > Occupy Wall Street Mayday-Aktion von "Occupy Wall Street" Rückkehr der Kapitalismuskritiker "Im Winter war sie abgetaucht, viele hatten die Occupy-Bewegung für erledigt erklärt. Doch nun melden sich die selbsternannten 99 Prozent zurück. In New York marschierten Tausende zur Wall Street, um gegen die Macht der Banken zu demonstrieren. Wurde die Bewegung am 1. Mai tatsächlich wiederbelebt?..." Artikel von Matthias Kolb, New York, in der Süddeutschen Zeitung vom 02.05.2012 . Siehe dazu:
XII. Internationales > Iran > Arbeitskämpfe Iran-Arbeiterbewegungsinfo Nr 22 ist erschienen Darin u.a. "Aufruf zur Kooperation am 1.Mai"; "Reza Shahabi zu 6 Jahren Haft und anschliessend zu 5 Jahren Verbot gewerkschaftlicher Aktivitäten verurteilt"; "Solidarität der französischen Gewerkschaften mit Reza Shahabi"; "Aufruf zum 1.Mai 2012". Zur Ausgabe 22 vom April 2012 XIII. Internationales > Spanien > Arbeitskämpfe: Gegen Schaffung der Billigfluggesellschaft «Iberia Express» Piloten sagen Streiks ab "Die Piloten der spanischen Luftfahrtgesellschaft Iberia werden in den kommenden Monaten doch nicht streiken. Die Regierung verpflichtete beide Seiten, den Konflikt durch eine Schlichtung zu lösen..". Dpa-Meldung im Handelsblatt vom 27.04.2012 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |