Home > News > Donnerstag, 28. Juni 2012
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 28. Juni 2012:

I. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise > Fiskalpakt

29. Juni 16:00 bis 18:30 - Berlin. Protestkundgebung: Nein zum Fiskalpakt!

„Am 29.06. stimmt der Deutsche Bundestag über den Fiskalpakt ab. Wir wollen mit einer Protestkundgebung vor dem Reichstag deutlich machen, dass wir Nein sagen…“ Siehe Aufruf von NaturFreunde Deutschlands, Attac Deutschland, Verdi Berlin externer Link, dort auch der Ablauf der Protestkundgebung. Siehe dazu auch:

  • NEIN zum Fiskalpakt heißt auch NEIN zu Nazis und Rassisten! Grenzenlose Solidarität statt forcierter sozialer Ungleichheit und Rassismus!
    Aufruf Berliner VVN-BdA externer Link pdf-Datei zur Kundgebung am 29.06. ab 16.00 Uhr auf der Wiese vor dem Bundestag

  • Unter dem Arbeitstitel "Gegen Krise und Kapitalismus - Fiskalpakt stoppen! Demokratisierung aller Lebensbereiche statt Entdemokratisierung, Klassenkampf von oben und Kulturrassismus" findet ab 15h vor dem Kanzleramt auch eine Kundgebung von Fels statt. Nazis haben auch eine Demo angemeldet...

ESM-Ratifizierung komplett stoppen

Die Euro- und Staatsschuldenkrise hat ein Ausmaß erreicht, das die Demokratie an sich bedroht. Parlamente werden zunehmend entmachtet, wesentliche Entscheidungen auf immer höheren Politik-Ebenen getroffen. Kleinere EU-Staaten haben kaum mehr etwas zu sagen - deren Bürger schon gar nicht. Griechenland und Portugal werden in fast schon neokolonialistischem Stil von einer anonymen Troika regiert…“ Aufruf vom Bündnis für Verfassungsbeschwerde zu ESM und Fiskalvertrag vom 25.06.12 externer Link bei scharf links

Zustimmung der Länder zum Fiskalpakt – Schmierentheater zweiter Akt

Nachdem der Bundesrat schon im Mai seine grundsätzliche Zustimmung zum Fiskalpakt signalisiert hatte, war es nicht mehr überraschend, dass es bei den Bund-Länder-Verhandlungen im Kanzleramt nicht mehr darum ging, ob eine der weitreichendsten vertraglichen Bindungen für Bund, Länder und Gemeinden sinnvoll oder ob er schädlich ist, sondern nur noch um den Preis, den die Bundesregierung für den von ihr in Europa vorangetriebenen Pakt an die Länder zu bezahlen bereit ist. Wer bei einer Verhandlung seinem Verhandlungspartner in der Sache schon zugestimmt hat, kann natürlich keine harten Bedingungen mehr stellen, dementsprechend billig ließen sich die Länder durch die Bundesregierung auch abspeisen. Das Ergebnis der Bund-Länder-Verhandlungen vom Sonntag lässt sich so zusammenfassen: Wir (die Länder) zahlen jetzt in bar (nämlich mit der Zustimmung zum Fiskalpakt), ob und in welchem Umfang (vom Bund) geliefert wird, das wird irgendwann später ausgehandelt und wer dann Verhandlungspartner sein wird, das werden die Bundestagswahlen zeigen…“ Artikel von Wolfgang Lieb vom 26. Juni 2012 bei den Nachdenkseiten externer Link

II. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise

Demokratie, Austerität und die zwei Europas

Es gibt das marktkonforme Europa der Angela Merkel, das sich in Brüssel hinter den Institutionen der EU verschanzt hat und im Kielwasser der Krise die Mitgliedsstaaten auf die neoliberale Austeritätspolitik nach deutschem Vorbild umzukrempeln versucht. Die demokratische Legitimation dieses Europas ist jedoch zumindest fragwürdig. Es gibt aber auch noch das demokratische Europa, das trotz der unverhohlenen Erpressungen aus Berlin und Brüssel seine Stimme gegen diese Austeritätspolitik erhebt. Dieses Europa hat sich gestern in der parlamentarischen Versammlung des Straßburger Europarats eindrucksvoll zu Wort gemeldet und der Austeritätspolitik Merkelscher Schule eine klare Absage erteilt. Eine breite Mehrheit der Abgeordneten stimmte über alle Parteigrenzen hinweg mit siebzigprozentiger Mehrheit einem Bericht[*] des deutschen Linken-Politikers Andrej Hunko zu, in dem die europäischen Staaten aufgefordert werden, ihre einseitige Austeritätspolitik zu Lasten der Volkswirtschaft und der sozial Schwachen neu zu justieren, sowie die Staatshaushalte nicht durch Kürzungen, sondern durch eine höhere Besteuerung der Wohlhabenden zu sanieren…“ Artikel von Jens Berger vom 28. Juni 2012 in den Nachdenkseiten externer Link

Basteln an Schuldenunion

Plan der »großen vier«: Euro-Rettung durch »Unsterblichkeitsgarantie« für Banken und noch mehr Macht für Brüssel. Artikel von Rainer Rupp in junge Welt vom 28.06.2012 externer Link

Europäischer Machtkampf in der Krise

Die deutsche Politik instrumentalisiert die Krise, um periphere Eurostaaten zur Preisgabe ihrer Souveränität zu nötigen und so die unangefochtene Dominanz in Europa zu erringen. Dieser Machtpoker dürfte aber letztendlich auch für die BRD böse ins Auge gehen. Wenige Tage vor dem Ende Juni anberaumten Brüssler Sondergipfel zur Eurokrise spitzen sich die nationalen Gegensätze zuwischen den wichtigsten europäischen Staaten weiter zu. Insbesondere der von der Bundesregierung aufrecht gehaltene Sparkurs in Europa stößt auf immer heftigeren Widerstand derjenigen Staaten, die aufgrund der umfassenden Sparprogramme immer Tiefer in der Rezession versinken. Es sei nur noch „eine Woche“ übrig, um die Eurozone zu retten, warnte am vergangenen Freitag etwa der italienische Ministerpräsident Mario Monti unter Verweis auf den kommenden Gipfel.1 Bei dem Treffen aller europäischen Staats- oder Regierungschefs am 28. und 29. Juni sollen - mal wieder - weitere Maßnahmen zur Überwindung der Schuldenkrise in der Eurozone erörtert werden, die derzeit von hochkarätigen EU-Repräsentanten ausgearbeitet werden…“ Artikel von Tomasz Konicz vom 27.06.2012 bei indymedia externer Link

Wer ist schuld am Krisenausbruch? Niemand trägt die Schuld an der Krise. Krise des Kapitalismus - Teil 2

Je weiter sich die Krise zuspitzt, desto stärker dominieren wechselseitige Schuldzuweisungen den öffentlichen Krisendiskurs in nahezu allen westlichen Ländern. Inzwischen scheint es geradewegs so, als ob wirklich jede Nation und jede relevante gesellschaftliche Gruppe durch Fehlverhalten irgendwie zu dem Desaster beigetragen habe, das sich derzeit in Europa vor unseren Augen entfaltet…“ Artikel von Tomasz Konicz  in telepolis vom 26.06.2012 externer Link

III. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise > Euro-Krise und Griechenland

Euro-Krise: Griechenlands ignorante Retter

Die Rettung Griechenlands ist ein Feuerwerk von Fehlern. Besonders schlimm: Dass die wirtschaftliche Basis nicht stabilisiert wird. Doch das hat vor allem ideologische Gründe. Kommentar von José Barrionuevo, Nikolaos Georgikopoulos, Emmanuel Hatzakis und Guillermo Nielsen in der FTD online vom 25.06.2012 externer Link. José Barrionuevo führte das Bankenteam an, das Argentiniens Schulden 2005 neu ordnete. Nikolaos Georgikopoulos forscht am Zentrum für Planung und Wirtschaftsforschung (KEPE) in Athen. Emmanuel Hatzakis ist Berater der griechischen Regierung. Guillermo Nielsen war 2005 Chefunterhändler bei der Umschuldung Argentiniens.

IV. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > Aktivitäten der neuen alten Rechten

  • Nazis bei der EM: Arsch-Rot-Gold
    Entspannter Partypatriotismus sieht anders aus. Deutsche Rechtsextremisten schreien nach dem Spiel gegen Griechenland ihre Parolen – nicht zum ersten Mal. Artikel von Markus Völker in der taz online vom 24.06.2012 externer Link

  • “Eine U-Bahn von Lemberg bis nach Auschwitz”
    Unser Autor war mit Deutschland-Fans unterwegs in der Ukraine. Dabei erlebte er einige Dinge, über die hierzulande kaum berichtet wird: Nationalismus, Nazi-Kult, Antisemitismus und Rassismus gehören offenbar noch immer zum unguten Ton bei Auswärtsspielen der Nationalmannschaft…“ Ein Erlebnisbericht aus der Ukraine von Florian Schubert im publikative-blog vom 22. Juni 2012 externer Link. Aus dem Text: … Die UEFA ermittelt gegen den DFB, weil deutsche Fans im Spiel gegen Dänemark durch “ungebührliches Verhalten” und “unangebrachte Sprechchöre” aufgefallen sind. Beim Spiel wurde ein Banner mit der Fraktur-Aufschrift “Gott mit uns” gezeigt- der Wahlspruch, der im Zweiten Weltkrieg auf den Gürtelschnallen der Wehrmachtssoldaten prangte. Nach Informationen von publikative.org soll es sich dabei offenbar um die Fahne einer Gruppierung aus Zwickau handeln, die auch dort regelmäßig bei den Heimspielen des örtlichen FSV hängt…“

  • Auch Nazis halten zu “Schland”
    Offenbar scheint es völlig überraschend zu sein, dass Deutschland-Spiele auch (nicht: nur) immer wieder Anziehungspunkt für diejenigen sind, die ihre Entspannung beim Wettstreit der Nationen am liebsten durch einen Faustkampf herstellen. Dabei sind martialisches Auftreten und diskriminierendes Schrei- und Liedgut an der Tagesordnung…“ Kommentar von Andrej Reisin im publikative-blog vom 24. Juni 2012 externer Link

  • Wettbewerbsgrundlage Nationalismus
    Friedlich und bunt soll er sein, der EM-Fußball. Rauchschwaden und randalierende Fans gehören zu den unerwünschten Begleiterscheinungen, die die Regie gerne auch einmal ausblendet. Doch wer einen Nationenwettkampf ausruft, darf sich nicht wundern, wenn er ihn dann auch bekommt…“ Artikel von Nicole Selmer vom 17.06.2012 bei Ballesterer externer Link

  • Fangesänge bei der EM: Diametrale Gänsehaut
    Lars Bender ist schuld. Dank seines Tores in der 80. Minute zum 2:1 der Deutschen Nationalmannschaft gegen die Dänen standen am Ende erneut drei Punkte auf dem Konto der Jogi-Elf. Und 13.000 Deutsche Fans fiel mal wieder nichts besseres ein, als im monotonen Sprechchor “Sieg” zu rufen. Gänsehaut wie wir sie nicht mögen. Abgesehen davon, dass der Schlachtruf nicht besonders kreativ ist, so ruft er doch bei vielen Zuhörern ein Schaudern hervor. Wenn aus tausenden von Kehlen gepaart mit rhythmischen Klatschen eine Geräuschkulisse ertönt, dann fühlen sich viele an Massenveranstaltungen in faschistischen Diktaturen erinnert…Ein Kommentar von Tim vom 19. Juni 2012 bei den Stehplatzhelden externer Link

  • Schwarz-rot-Scheisse
    Fußballnationalismus Je bedrohter die eigene soziale Situation, desto stärker ist die Identifikation mit Fußball-Deutschland. Artikel von Peter Nowak in der Freitag online vom 26.06.2012 externer Link

  • Zitat zum Thema:
    gute Unterstützung braucht diese Sieg-Rufe nicht und nie!
    Eine Bitte an die @DFB_Team –Fans im Twitter des  ZDF-Sportstudios externer Link

  • Wir erinnern in diesem Zusammenhang an:

V. Zum Schluss

Politische Entscheidungen während großer Fußballturniere: Vorsicht vor der Politik, wenn alles jubelt

Wenn Deutschland im Fußballrausch ist, werden von der Politik gerne bittere Entscheidungen verkündet. Fiskalpakt, Rettungsschirm, Milliardenschulden: Zu EM-Zeiten jubelt Deutschland alles weg. Das hat Tradition. So wurden bei vergangenen Turnieren stets Kürzungen vermeldet.“ Video der Tagesthemen-Sendung  von Svea Eckert vom 26.06.2012 externer Link Video

Mit internationalistischem Gruss, Mag  und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang