Home > News > Montag, 24. August 2009
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Montag, 24. August 2009:

I. . Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein; Der Zusammenbruch des GM-Konzerns

"Spektakuläre Maßnahmen" Opel-Betriebsrat droht GM

„In der Hängepartie um die Zukunft von Opel fordert Betriebsratschef Klaus Franz fordert nun von General Motors eine Entscheidung noch in dieser Woche. "Wird sich bis Ende dieser Woche nichts ändern von General Motors, dann werden wir aktiv werden", sagte Franz am Montag im Deutschlandfunk. Dann werde es spektakuläre Maßnahmen geben: "Unsere Geduld ist absolut am Ende". Das Verhalten von GM sei eine Provokation. Wie die angedrohten Maßnahmen aussehen könnte, wollte Franz nicht sagen. Zunächst sollten die weiteren Verhandlungen am Montag und Mittwoch abgewartet werden…“ Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 24.08.2009 externer Link

Deutsche, Briten, Belgier und Spanier: Die verkrachten Opel-Staaten von Europa

„Der Bieterkampf um Opel spaltet die Belegschaft des Autobauers in Europa. Während die Opelaner in Deutschland hinter Magna stehen, favorisieren Gewerkschaften in Spanien und Großbritannien das Angebot von RHJ. Sie erhoffen sich von dem Finanzinvestor geringere Stellenstreichungen, als dies bei dem kanadisch-österreichischen Zulieferer der Fall wäre. Betriebsräte und Gewerkschafter warnen jedoch davor, Landesinteressen in den Vordergrund zu stellen, und rufen zur Einigkeit unter den mehr als 45.000 Opel-Beschäftigten in ganz Europa auf. In den deutschen Werken des Herstellers arbeiten insgesamt gut 25.000 Menschen. Die größte spanische Gewerkschaft UGT hatte sich bereits Anfang August für die RHJ-Offerte ausgesprochen, bei der nach UGT-Angaben etwa 1400 Arbeitsplätze im spanischen Opel-Werk in Saragossa wegfallen könnten…“ Artikel in der Financial Times Deutschland vom 19.08.2009 externer Link

Opel - Das Sommermärchen

Seit Monaten gaukelt die Bundesregierung ihren Bürgern vor, die Rettung des angesschlagenen Autobauers sei perfekt. Doch die Konzernmutter GM spielt auf Zeit. Denn Berlin hat sich ohne Not an den Zulieferer Magna gekettet - und sich aller Optionen beraubt. Artikel von Timo Pache, Christian Höller und Horst von Buttlar in der FTD vom 24.082.2009 externer Link

II. Branchen > Auto: VW > allgemein

Volkswagen: Start in die Tarifrunde 2009 - Mindestens so viel wie in der Metallindustrie

„Die Tarifrunde für die rund 90 000 VW-Beschäftigten ist heute in Hannover gestartet: Die IG Metall will erstens für die Arbeitnehmer mehr Geld, zweitens Altersteilzeit für die Jahrgänge 1955 und jünger und drittens fordert sie 1250 Ausbildungsplätze pro Jahr sowie die Übernahme aller Ausgebildeten. (…) An erster Stelle steht für die IG Metall das Entgelt. Das soll mindestens so hoch steigen wie in der Metallindustrie. Im November 2008 wurden dort 4,2 Prozent mehr Geld in zwei Stufen und Einmalzahlungen vereinbart.Meldung auf der Seite der IG-Metall vom 20.08.2009 externer Link

III. Branchen > Auto > VW > Mexiko

Rund 9000 Arbeiter beenden Streik in VW-Werk in Mexiko

„Die Beschäftigten im mexikanischen Volkswagen-Werk in Puebla haben ihren mehrtägigen Streik beendet. Die Tarifparteien einigten sich auf eine Anhebung der Löhne um drei Prozent, wie beide Seiten übereinstimmend mitteilten. Die Geschäftsleitung ging damit auf den Kompromissvorschlag der Gewerkschaften ein. Die Arbeitgeberseite hatte eine Lohnerhöhung um ein Prozent angeboten. Zuletzt hatten die VW-Beschäftigten in Mexiko im Jahr 2006 nach einem fünftägigen Streik eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent durchgesetzt. Nach der Einigung sollen die Arbeiter mit sofortiger Wirkung eine Prämie von umgerechnet 105 Euro erhalten. Rückwirkend ab August werden die Gehälter um zwei Prozent angehoben, eine Erhöhung um ein weiteres Prozent soll im Dezember wirksam werden. Die Geschäftsleitung erklärte, das Unternehmen werde durch die Tariferhöhung gezwungen sein, die Produktivität weiter zu verbessern, da andere Autobauer in Mexiko in diesem Jahr die Gehälter nicht angehoben hätten…AFP-Meldung bei Google-News vom 23.08.2009 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen: Sozial- und Erziehungsdienst – Tarifrunde 2009

Kita-Tarife: Gewerkschaften stimmen zu

„Die Gewerkschaften ver.di und Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben dem neuen Tarifvertrag für kommunale Kindergärten und Sozialeinrichtungen zugestimmt. In einer Urabstimmung sprachen sich 84 Prozent der in der GEW organisierten Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter für die Annahme des Tarifabschlusses aus. GEW- Verhandlungsführerin Ilse Schaad sagte: "Das Ergebnis zeigt, dass die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst einen realistischen Blick auf das hart erkämpfte Ergebnis haben." Zuvor hatte schon die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di das Ergebnis ihrer Urabstimmung bekanntgegeben. Wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte, sprach sich nur eine relativ knappe Mehrheit von 55 Prozent für das nach langem Kampf errungene Ergebnis aus…“ dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 21.08.2009 externer Link

V. Branchen > Medien u. IT > Hewlett Packard: Widerstand gegen Stellenabbau: Streiks bei EDS

200 EDS-Mitarbeiter verzichten freiwillig auf Arbeitsplätze

„Seit der Aushandlung eines Kompromisses zwischen Arbeitnehmervertretern und Management von EDS Anfang Juli und der mehrheitlichen Zustimmung in einer Urabstimmung zu diesem Verhandlungsergebnis haben bereits „weit über“ 200 Mitarbeiter an den deutschen EDS-Standorten Gebrauch von einem freiwilligen Verzicht auf ihren Arbeitsplatz Gebrauch gemacht, wie Wolfgang Nöll, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, auf Nachfrage der "Main-Spitze" sagte. Die Mitarbeiter bekommen eine Abfindung oder gehen in eine einjährige Qualifizierungsgesellschaft. Je mehr freiwillig verzichten, desto weniger betriebsbedingte Kündigungen gibt es. Bei den Verhandlungen hatte man sich auf maximal 300 Entlassungen verständigt, vorausgesetzt, dass mindestens 200 von selbst gehen, was jetzt bereits erreicht ist. Eine gesonderte Zahl für den Rüsselsheimer Standort in der Eisenstraße, wo etwa 1.600 beschäftigt sind, gibt es nicht. Grund für die Verhandlungen, die von wochenlangen Streiks begleitet waren, ist die Übernahme von EDS durch Hewlett Packard (HP). Ursprünglich sollten über 800 Jobs gestrichen werden…Artikel von Alexandra Dehne in der Main-Spitze vom 20.08.2009 externer Link

VI. Branchen > Chemische Industrie > Continental

Solidarität mit den Arbeitern von UTI in Clairoix!

„Mit der Schliessung des Continental Werks von Clairoix haben nicht nur die 1120 Beschäftigten der Reifenfabrik ihre Arbeit verloren, sondern auch die 32 ArbeiterInnen von UTI Logistics. Letztere ist der Ansicht, für diese sei - nach der Auflösung aller Verträge mit dem Reifenhersteller - Continental verantwortlich. Continental hingegen behauptet das Gegenteil. Als Folge davon sind diese 32 Beschäftigten ohne Arbeit und ohne Lohn. Mitte Juli haben sie aus Protest die Werkstore besetzt und so den Abtransport der eingelagerten Reifen verhindert. Die ArbeiterInnen von UTI verlangen die gleichen Abgangsentschädigungen wie ihre KollegInnen von Continental. Dann haben sie als Zeichen des guten Willens 45 mit Reifen beladenen Lastwagen die Ausfahrt erlaubt. Die haben von Continental haben ihnen sogleich dafür gedankt, indem sie am 30. Juli die Verhandlungen abgebrochen haben. Offensichtlich wollten die Verantwortlichen von Continental beweisen, dass die Conti-Arbeiter zu Recht von “patrons voyoux” (Unternehmer Halunken) sprechen! Nachdem die ArbeiterInnen von UTI ihre mächtigste Waffe: die Besetzung der Werkstore um den Abtransport der Reifen zu verhindern, aus der Hand gegeben haben, brauchen sie die Solidarität aller Arbeiterinnen und Arbeiter, es genügt nicht mehr jene der Conti Arbeiter, die sie die ganze Zeit bereits nach Kräften unterstützt haben. Anbei findet ihr den Brief, den sie an die Direktionen der beiden Gesellschaften, Continental A.G. und UTI Logistics geschrieben haben (…) in deutscher Übersetzung. Alle sollen von der skandalösen Haltung dieser beiden Weltfirmen Kenntnis haben! Solidarität mit den ArbeiterInnen von UTI in Clairoix! Verbreitet diesen Aufruf! Konfrontieren wir die Führungen der beiden Konzerne mit der internationalen Arbeitersolidarität!“ Email von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 21.08.2009. Siehe dazu:

VII. Internationales > Spanien > Arbeits- und Lebensbedingungen

Auf Pump: Was die Immobilienkrise für die Spanier bedeutet

Es ist nicht so, dass die Krise offensichtlich wäre in den Straßen von Madrid - obwohl Spanien eines der von der weltweiten Rezession am härtesten betroffenen Länder ist. Arbeiter, die nach Werkschließungen ihre Jobs verloren haben, oder auch Leute mit Zeitverträgen, die nicht verlängert wurden, machen schon mal ihrem Ärger Luft, aber ansonsten geht das Leben weiter wie zuvor. Allerdings haben die Leute den Gürtel ein paar Löcher enger geschnallt. In den Supermärkten werden 70 Prozent weniger Waren verkauft. Nur No-Name-Produkte seien stärker gefragt, erzählt ein Angestellter im Einkaufszentrum. Die Bars sind zur Stunde des Aperitivo nicht ganz so voll wie früher, die Terrassen am Abend weniger laut und die langen madrilenischen Nächte nicht mehr ganz so bunt. Ein unübersehbares Zeichen der Krise sind allerdings die Schilder "Zu verkaufen", von denen immer mehr an den Balkonen der Häuser auftauchen. Und ein Blick in die Auslage irgendeiner beliebigen Immobilienagentur reicht aus, um festzustellen, dass die Wohnungspreise tatsächlich um rund 30 Prozent gesunken sind, wie die offizielle Statistik behauptet…Artikel von Raúl Guillén in der Le Monde diplomatique vom 10.7.2009 externer Link

Spanien führt Sozialgeld ein

„…Über vier Millionen Spanier sind inzwischen arbeitslos – die Arbeitslosigkeit hat sich binnen Jahresfrist cirka verdoppelt: Trauriger Rekord in der Europäischen Union. Kein Wunder, dass die sozialistische Regierung von José Luis Rodríguez Zapatero zum Handeln gezwungen ist – selbst in der Sommerpause. Letzte Woche trat das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Beschlossen wurde, dass Arbeitslose, deren Zahlungen ausgelaufen sind, für sechs Monate befristet ein Sozialgeld in Höhe von 420 Euro erhalten. Seit vergangenen Montag ist dieser Anspruch nun einlösbar – theoretisch…Artikel von Ralf Streck im Neues Deutschland vom 22.08.2009 externer Link

VIII. Internationales > Südkorea > Arbeitskämpfe: Streiks bei Ssongyang-Motorenfabrik

»Und natürlich Molotowcocktails«

Loren Goldner wurde kürzlich Augenzeuge der militanten Besetzung der südkoreanischen Ssangyong-Fabrik in Pyeongtaek. Nach elf Wochen Besetzung und schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei wurde der Streik beendet. Mehr als hundert Menschen wurden verletzt, die Frau eines Gewerkschafters beging Selbstmord. Goldner ist Autor und Aktivist und lebt zurzeit in New York. Auf seiner Homepage berichtet er regelmäßig über Arbeitskämpfe und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Die vergangenen vier Jahre lebte er hauptsächlich in Südkorea. Interview von Lisa Thiele mit Loren Goldner in der Jungle-World vom 20.08.2009 externer Link

IX. Internationales > Argentinien > Ansätze der Selbstverwaltung und ihre Unterdrückung: Kachelfabrik Zanon

»Nicht mehr von Räumung bedroht«

Etappensieg für die Besetzer der Keramikfabrik Zanon in Argentinien: Provinzparlament verfügt Enteignung des Besitzers. Kritik an geplanten Entschädigungszahlungen. Interview von Wladek Flakin mit Raul Godoy externer Link (Arbeiter in der Lackabteilung der Keramikfabrik Zanon in der patagonischen Stadt Neuquén im Süden Argentiniens. Er ist auch stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft der Keramikarbeiter (SOECN) in Neuquén und spielte eine führende Rolle beim Arbeitskampf in Zanon, der in der Besetzung des Unternehmens durch die Belegschaft mündete. Seit 2002 produzieren die Zanon-Arbeiter unter Arbeiterkontrolle und haben ihr Unternehmen in »FaSinPat« (Fábrica Sin Patrones – Fabrik ohne Besitzer) umgetauft.), erschienen in der jungen Welt vom 21.08.2009

X. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe > Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano

Später Erfolg der »Unbeugsamen«: Vormals besetzte Mailander Maschinenfabrik INNSE bleibt nun doch bestehen

„Großer Jubel gegen Mitternacht auf einer Straße in Mailand. Die Arbeiter der Maschinenfabrik INNSE tragen einen Kollegen auf den Schultern. Er gehörte zu den vier Gewerkschaftern, die acht Tage lang auf einem 17 Meter hohen Kran in der Fabrik ausgeharrt hatten. Damit wollten sie den Abtransport der Maschinen und die Demontage der Fabrik verhindern…Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 21.08.2009 externer Link

XI. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe: Die Entlassung von Ernst ist eine Kriegserklärung! Solidarität mit Ernst!

Heute Ernst, morgen alle andern?

Am Donnerstag, 13. August 2009 haben AktivistInnen der Gewerkschaft Unia und des Solidaritätskomitees Zürich das folgende Flugblatt verteilt. Der Inhalt des Flugblattes bei Netzwerk-IT vom 16.08.2009 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf


Faksimile-Reprint von MEW 23 (Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band: Der Produktionsprozess des Kapitals) zum „Roten Preis“ von 10 € beim Verlag Olga Benario und Herbert Baum – siehe jenseits der "Arbeitsgesellschaft" im LabourNet Germany


LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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