Home > News > Freitag, 14. September 2007
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Freitag, 14. September 2007:

I.Internationales / Japan

Der modernisierte Kapitalismus produziert auch hier. Armut.

Wer seine Miete nicht bezahlen kann, obwohl er einen Job hat, muß nicht in der sozialdemokratischen Hartz-Republik leben: Das gibt es auch in Japan. Was schon immer galt - dass nämlich die Verhältnisse in Japan zumindest eines sind: nämlich ganz anders als in bundesdeutschen Medien dargestellt - gilt auch im Zeitalter des digitalen Kapitalismus. Aspekte der sozialen Lage im heutigen Japan in dem Überblick "Armut in Japan" vom 13. September 2007.

II.Internationales / Argentinien / Gewerkschaften

Wahlen in der LehrerInnengewerkschaft CTERA: Lila Leuchten

Die landesweiten Vorstandswahlen der LehrerInnengewerkschaft im Gewerkschaftsbund ATE wurden aus mehreren Gründen mit einiger Spannung erwartet: Zum einen gehörten die LehrerInnen zum Kern jener Gewerkschaften, die vor nunmehr über 15 Jahren den Schritt taten, aus der CGT auszutreten, die ewige loyale Gewerkschaftsopposition gegen den peronistischen Klüngel aufzugeben und eine neue Bewegung zu organisieren. Zum zweiten war ihr bisheriger Vorsitzender gerade Vorsitzender der gesamten CTA geworden. Schliesslich - vor allem - hatten und haben die LehrerInnen in jüngster Zeit heftige und lange Kämpfe geführt. Eine ganze Reihe von Listen kandidierte für diese Vorstandswahlen, deren wichtigste vor allem zwei waren: die "blauweisse" der Mehrheit um den bisherigen Vorsitzenden Hugo Yasky und die "lila" Liste, die vor allem aus den von Kämpfen geprägten Provinzen Neuquen und Santa Cruz gebildet worden war, die der Yasky-Liste vorwarfen, erneut die Nähe der Kirchner-Regierung und damit des Peronimsus zu suchen. Die Wahlergebnisse sind aber vor allem dadurch geprägt, dass die Wahlbeteiligung auf runde 50% gesunken ist. Die Mehrheitsliste erhielt davon wiederum 50%, die Lilaliste knapp 30% - so viel, wie noch nie eine oppositionelle Liste in der neuen argentinischen Gewerkschaftsbewegung erhielt. Einer der Gründe, warum das ganze "nur" zu einem Warnschuss - einem "lila Licht" - für die Yasky-Liste wurde, wird in dem redaktionellen (spanischen) Bericht "Apenas una luz lila para Yasky" externer Link bei "Prensa de Frente" am 10. September 2007 darin gesehen, dass die Abgrenzung aufgrund taktischer Manöver nicht so klar geraten sei, wie es nötig gewesen wäre...

III.Internationales / Spanien / Arbeits- und Lebensbedingungen

30 Jahre neuer Arbeitsgesetze zeigen: kein kleineres Übel

Als Franco viel zu alt starb, gab es trotzdem (dem "friedlichen Übergang") mächtig Bewegung, und eben auch: Arbeiterbewegung. Die zunächst einige Rechte erkämpfte, wie sie dann 1976 auch in einem Arbeitsgesetz festgehalten wurden. Aber bereits 1977 begann unter dem konservativen Suarez die Gegenreform, die dann von dem Brandt-Zögling Gonzalez heftigst weitergeführt wurde - erst recht von den radikalen Rechten und jetzt auch erneut von den Sozialdemokraten Zapateros. Der (spanische, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Beitrag "1977-2006: Treinta años de reformas laborales" von Óscar Gómez Mera vom 10. September 2007 gibt nicht nur einen Überblick über dies ganze Entwicklung, sondern hebt dadurch auch wesentliche Tendenzen und Ergebnis se dieser ununterbrochenen Attacken hervor.

IV.Internationales / Großbritannien / Gewerkschaften

Britische Gewerkschaften: Die StreikexpertInnen

Am (TUC-)Gewerkschaftskongress, der bis Donnerstag andauert, wurde viel von einer neuen Militanz geredet. Aber nur eine Gewerkschaft zeigt, wie man kämpfen kann - und Mitglieder gewinnt. "Dieser basisorientierte Ansatz und die Zersplitterung nach der Privatisierung haben dazu geführt, dass kaum eine Woche vergeht, in der nicht irgendwo eine Urabstimmung oder ein Streik stattfindet. Allein im Juli und August dieses Jahres streikten RMT-Gleisarbeiter in einem Stahlwerk in Südwales gegen Arbeitsplatzabbau, drohten Leitstellenbeschäftigte in Schottland mit einer Arbeitsniederlegung (um höhere Löhne durchzusetzen), wurde die Londoner U-Bahn-Linie Bakerloo zweimal stillgelegt, um einen Personalabbau in den Bahnhöfen zu verhindern. Ausserdem traten die Cateringbeschäftigten im Manchester-Depot des privaten Bahnbetreibers Virgin dreimal in den Ausstand, um die Entlassung einer Kollegin zu verhindern. Und das private Zugunternehmen Silverlink in London konnte einen Dreitage-Streik von RMT-Mitgliedern nur vermeiden, indem es ihnen ein besseres Lohnangebot unterbreitete.«Wir sind eine kämpfende Gewerkschaft», sagt Donaghey. Dass er nach drei Jahren Präsidentschaft in seinen Beruf zurückwechseln musste, hält er für eine vernünftige Massnahme. Keine andere britische Gewerkschaft kennt diese Rotation: Der Vorstand der RMT besteht aus AktivistInnen, die - von der Basis gewählt - drei Jahre lang hauptamtlich tätig sind und alle wesentlichen Entscheidungen treffen. Danach nehmen sie wieder ihre vorherige Arbeit auf, kehren also an die Basis zurück, und können frühestens nach drei Jahren wieder für einen Vorstandsposten kandidieren. «Wir vergessen nicht, woher wir kommen, weil wir bald wieder dort sind.»" - so zu lesen in "Die StreikexpertInnen" externer Link ein Artikel von Pit Wuhrer, London, in der WoZ vom 13. September 2007.

V.Internationales / Syrien

Anderthalb Millionen Flüchtlinge aus dem Irak: Gestoppt...

Wenn nach Deutschland innerhalb zweier Jahre etwa 8 Millionen Flüchtlinge aus einem Land kämen, würde das gesammelte Teutonentum (in allen politischen Varianten) zwischen Hysterie und Hass hin- und herschwanken. Vom Prozentsatz her stimmt der Vergleich: zu den etwa 19 Millionen Menschen mit syrischem Mitgliedsausweis sind dank der Befreiungsversuche etwa 1,5 Millionen IrakerInnen hinzugekommen. Anfang diesen Monats nun haben die syrischen Behörden demokratischen Bürgersinn im Stile der EU gezeigt: Nur noch mit Visum dürfen IrakerInnen nach Syrien einreisen - und auch Jordanien (wohin nicht ganz eine Million Menschen geflüchtet sind) plant Beschränkungen. Einst sollten sie alle nur Araber sein, aber dass dies ziemlich Papier war, mußten schon jene aus Palästina in verschiedenen Staaten erfahren. Jetzt ist auch für Opfer der US-EU Agression im Irak keine Flucht mehr möglich. Allerdings ebenfalls vor allem auf dem Papier...Der Beitrag "Zunehmendes Ressentiment der Gastgeber" externer Link von Razan Zaytuna bei Qantara.de vom September 2007 wirft Schlaglichter auf Flüchtlingsleben, teuere Mieten und Spannungen (weniger als in Sachsen und Rheinland-Pfalz).

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang