Kriegsdienstverweigerer Inan Süver
- Inan Süver: Militär verlängert Haft des Kriegsdienstverweigerers
"Das türkische Militär geht weiter scharf gegen den Kriegsdienstverweigerer Inan Süver vor. Eine mögliche vorzeitige Haftentlassung seiner 25-monatigen Haftstrafe wegen dreimaliger Desertion wurde um neun Monate verschoben, da er kurzzeitig aus dem Gefängnis fliehen konnte. Zu seiner Flucht erklärte er: 'Ich habe kein Verbrechen begangen, warum bin ich im Gefängnis?'. Nun wird Inan Süver mindestens bis zum 13. Juni 2012 in Haft bleiben. Ein gestern wegen weiterer Anklagen anberaumter Prozess wurde auf den 26. September 2011 vertagt, da das Gericht den Ausmusterungsbescheid bislang noch nicht schriftlich vorliegen hatte. Trotz der Ausmusterung im November 2010 ist er in dem Verfahren erneut wegen Desertion und Befehlsverweigerung angeklagt. Protestieren Sie mit uns bei der türkischen Regierung und fordern Sie die Einstellung des Verfahrens und seine sofortige Haftentlassung. Ein Fax können Sie über untenstehendes Formular versenden. Wir leiten es für Sie weiter. Es ist auch möglich, ein Fax direkt an den türkischen Präsidenten Abdullah Gül zu senden unter 0090-312-4271330.
Schreiben Sie Inan Süver. Jede Postkarte ist eine wichtige Unterstützung in der Haft. Auch Postkarten können Sie über untenstehendes Formular versenden. Wir leiten diese für Sie weiter. Briefe und Postkarten können auch gerichtet werden an: Inan Süver, Manisa E Tipi Kapali Cezaevi, Manisa/Türkei." Aufruf von Connection e.V. vom 07.06.2011
- Die Verfolgung der Kriegsdienstverweigerer geht weiter: Inan Süvers Verhandlung vertagt - Halil Savda rechtskräftig verurteilt
"In der gestrigen Verhandlung gegen den türkisch-kurdischen Kriegsdienstverweigerer Inan Süver wurde das Verfahren wegen Desertion und Befehlsverweigerung vertagt, da die offizielle Bestätigung für seine Ausmusterung noch nicht vorlag. Das berichtete Süvers Rechtsanwältin. Das Verfahren wird am 6. Juni fortgesetzt." Pressemitteilung von Connection e.V. vom 8. März 2011
- Siehe dazu auch die Aktionsseite von Connection e.V.
- Kriegsdienstverweigerer Inan Süver droht weitere Haftstrafe: Bitte um Protest- und Unterstützungsschreiben
„Der kurdisch-türkische Kriegsdienstverweigerer Inan Süver ist seit dem 5. August 2010 inhaftiert. Mehrmals protestierte er mit Hungerstreiks gegen unmenschliche Haftbedingungen. Am 7. März 2011 droht ihm nun in einem Militärstrafverfahren zum vierten Mal eine Verurteilung wegen Desertion. Aus diesem Anlass startet Connection e.V. eine online-Faxaktion. Beteiligen Sie sich und protestieren Sie mit uns beim Generalstab des türkischen Militär…“ Link zur online-Faxaktion vom 17.02.2011
Integrationshindernis Wehrpflicht. Linksfraktion im Bundstag kritisiert Kriegsdienstzwang für Migranten in Türkei
Artikel von Nick Brauns, zuerst erschienen in junge Welt vom 07.07.2009. Siehe dazu:
- Türkische Kriegsdienstpflicht für "Auslandstürken" ist Integrationshindernis
"Die türkische Kriegsdienstpflicht für in Deutschland lebende und sogar hier geborene türkische Staatsbürger ist ein unzumutbares Integrationshindernis.", erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage "Integrationshindernisse durch türkische Wehrdienstpflicht für Auslandstürken" (BT-Drucksache 16/13532). Hintergrund ist die auch für so genannte Auslandstürken geltende Pflicht, ihren "Militärdienst für das Mutterland" in der Türkei abgeleistet zu haben. Im Ausland als Arbeitsmigranten lebende türkische Staatsbürger haben die Möglichkeit, sich für ein Bedelli Askerlik genanntes Kopfgeld von 5112,92 Euro, das bei über 40-jährigen auf 10.000 Euro ansteigt, vom Wehrdienst freizukaufen." Pressemitteilung von Ulla Jelpke vom 07.07.2009
- Die Kleine Anfrage "Integrationshindernisse durch türkische Wehrdienstpflicht für Auslandstürken" (BT-Drucksache 16/13532)
- und die Antwort der Bundesregierung vom 3.6.09
Türkei: Kriegsdienstverweigerer nach öffentlicher Aktion verhaftet. Ahmet Karayay erklärte gestern seine Kriegsdienstverweigerung
"Gestern Nachmittag erklärte Ahmet Karayay vor dem Denkmal für Menschenrechte in Ankara seine Kriegsdienstverweigerung. Vor etwa 100 UnterstützerInnen setzte er damit ein Zeichen gegen Krieg: "Als Mensch schulde ich dem Staat gegenüber keinen Militärdienst. Ich verstehe es als meine Pflicht, die Welt so weit wie möglich zu schonen und den nachfolgenden Generationen eine saubere und lebenswerte Erde zu hinterlassen. Die Erde braucht keine Soldaten, sondern bewusste Menschen."..." Pressemitteilung von Connection e.V. vom 11. Oktober 2008
"Kriegsdienstverweigerung in der Türkei. Widerstand der Mutigen"
Mit dem Titel dokumentiert das Kriegsdienstverweigerungsnetzwerk Connection e.V. Beiträge der letzten Jahre, Berichte zur Verfolgung einzelner Verweigerer, Aktivitäten in der Türkei und im Ausland, Interviews, Analysen und Stellungnahmen. Damit gibt die im September 2008 erschienene Broschüre (76 Seiten A4, 12,00 Euro + Versandkosten) einen plastischen Überblick zur Motivation, Bedeutung und den Perspektiven eines mutigen Kampfes für die Entmilitarisierung der türkischen Gesellschaft. Siehe Inhaltsverzeichnis, Auszüge, weitere Infos und Bestellung bei Connection e.V.
»Der Türke wird als Soldat geboren«. Schon die öffentliche Forderung nach Zivildienst kann einen Gerichtsprozess nach sich ziehen
"»Jeder Türke wird als Soldat geboren«, lautet ein geflügeltes türkisches Wort, das derzeit, da sich der Kurdenkonflikt erneut zuspitzt und militaristische Parolen hoch im Kurs stehen, wieder besonders häufig zu hören ist." Artikel von Nico Sandfuchs im ND vom 18.06.2008
Türkei: Kriegsdienstverweigerer Mehmet Bal
- Mehmet Bal geht in Hungerstreik
Urgent Action von Connection e.V. vom 12.06.2008
- Kriegsdienstverweigerer Mehmet Bal erneut verhaftet und misshandelt
"Vor zwei Tagen wurde der türkische Kriegsdienstverweigerer Mehmet Bal auf offener Straße in Istanbul verhaftet. Gegen ihn sind ein Verfahren wegen Fahnenflucht und zwei Verfahren wegen Befehlsverweigerung anhängig. Im Militärgefängnis Hasdal, so berichtete seine Rechtsanwältin nach dem Besuch von Mehmet Bal, sei er drangsaliert und geschlagen worden. Am Morgen des 9. Juni 2008 sei versucht worden, ihn mit heißem Wasser zu übergießen." Pressemitteilung von Connection e.V. vom 10. Juni 2008
Türkei: Halil Savda wegen Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung verurteilt
"Am 2. Juni 2008 wurde in der Türkei der Kriegsdienstverweigerer Halil Savda zu einer Haftstrafe von fünf Monaten verurteilt, weil er öffentlich die Ableistung des Militärdienstes in Frage gestellt hatte. Damit wird die jahrelange Strafverfolgung des Kriegsdienstverweigerers fortgesetzt. Er ist bereits im März diesen Jahres verhaftet worden, um eine Haftstrafe wegen Befehlsverweigerung zu verbüßen. (.) Connection e.V. forderte angesichts des Urteils erneut die volle Anerkennung des Menschenrechts auf Kriegsdienstverweigerung, eine Ende der Strafverfolgung und die sofortige Freilassung von Halil Savda. " Pressemitteilung von Connection e.V. vom 5. Juni 2008 . Siehe zu den Hintergründen die Sonderseite zu Halil Savda bei Connection e.V.
Türkei: Weiterer Kriegsdienstverweigerer inhaftiert Connection e.V. startet online-Faxaktion
"Am vergangenen Donnerstag wurde erneut ein Kriegsdienstverweigerer in der Türkei inhaftiert. Nachdem am 16. März 2008 der Deserteur Ismail Saygi festgenommen worden war, wurde nun Halil Savda verhaftet. Seine Verhaftung erfolgte während einer Protestaktion, bei der sich Halil Savda für Ismail Saygi einsetzte: "Ismail Saygi, der sein Leben unter der ständigen Situation des zivilen Todes führen musste, wie alle anderen Kriegsdienstverweigerer in der Türkei, wird nun in einen Teufelskreislauf gezwungen zwischen Rekrutierungsbüro, Einheit, Militärgericht und Militärgefängnis." Gegenüber den Militärbehörden betonte Halil Savda: "Ihr könnt nicht den Glauben und die Überzeugung mit Befehlen, Hierarchie und militärischen Methoden brechen." Artikel bei Scharf Links vom 31.03.08 . Siehe dazu die online-Faxaktion für inhaftierte türkische Kriegsdienstverweigerer bei Connection e.V.
Soldat, kehr zurück, sag Nein zum Krieg!
Die Initiatoren des sich in Gründung befindenden »Europäischen Friedensrats Türkei« haben sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit gewandt. Sie wenden sich gegen die Großoffensive der türkischen Armee und fordern den sofortigen Rückzug der türkischen Streitkräfte aus dem Nordirak. Siehe die Medieninformation der Initiatoren des Europäischen Friedensrats Türkei vom 25. Februar 2008 mit dem Wortlaut des Aufrufs
Kopfgelderpressung
- Kampagne gegen Kopfgeldzwang. Informationen zur "Freikaufsregelung"
alle Artikel zur Kampagne als pdf-Dokumentation bei Connection e.V.
- Fernsehtipp des Tages:
Der Beitrag "Kein Militärdienst - kein türkischer Pass" läuft am heutigen Dienstag, den 16.10.2007: NDR - Hamburg Journal, ab 19:30 Uhr, Wiederholung am nächsten Tag ab 9:30 Uhr.
- Kampagne. »Don Quichottes gesucht!«
"Aus dem Aufruf eines Betroffenen: Wer nicht den nationalistischen Wahnvorstellungen verfallen ist, teilt als »Auslandstürke« auch die militaristische Sichtweise des türkischen Staates nicht. (.) Eine langfristige Kampagne der »Auslandstürken« gegen die Kopf-gelderpressung der Türkei ist nicht nur eine solidarische Haltung gegenüber den vielfältigen Widerstandsformen der Kriegsdienstverweigerer in der Türkei, sondern auch ein längst notwendiger Schritt für die eigenen Interessen als »Auslandstürken«! Weder einen Cent noch eine Sekunde für den türkischen Staat und sein Militär! Das ist die richtige Haltung. Es fehlt noch an Mitstreitern! »Türkische Männer« als »Don Quichottes« sind gesucht!.." Aufruf in junge Welt vom 28.08.2007
- Die Kontaktadresse lautet: gegen_kopfgelderpressung@gmx.de
- Schluss mit der Kopfgelderpressung der Türkei! Weder einen Cent noch eine Sekunde für das türkische Militär!!
Am 11.07.07 veröffentlichten wir einen Artikel von Gürsel Yildirim "Weder einen Cent noch eine Sekunde". Es ging um die "Ersatzleistung für Wehrpflicht in der Türkei ", kurz "Kopfgelderpressung" genannt und seine Folgen für diejenigen, die sich der Erpressung des Militärs nicht ergeben - in Deutschland und in der Türkei. Gürsel Yildirim hatte mittlerweile Erfolg: Er ist Deutscher. Viele andere seiner Kollegen haben dieses Glück nicht und deshalb wurde der ursprüngliche Artikel erweitert: Die Kriegsdienstverweigerer in der Türkei sind nun ebenso Thema wie der Militarismus in der Türkei in Zusammenhang mit den dort gerade abgeschlossen Präsidentschaftswahlen. Siehe den Artikel von Gürsel Yildirim vom 30.7.07
- Weder einen Cent noch eine Sekunde
"Über vieles wurde beim sogenannten "Nationalen Integrationsgipfel" gesprochen. Über eines bestimmt nicht: Die "Ersatzleistung für Wehrpflicht in der Türkei " - im Folgenden kurz "Kopfgelderpressung" genannt - und vor allem die Folgen für den Einzelnen, wenn er sich weigert, genau dieser Erpressung nachzukommen. Und zwar "interessanterweise" nicht nur die Folgen in der Türkei selbst, sondern - sozusagen als kostenlose Zugabe - auch noch in Deutschland..." Artikel von Gürsel Yildirim vom 11.07.07
Osman Murat Ülke droht erneut Haft
Der türkische Kriegsdienstverweigerer Osman Murat Ülke ist aktuell von erneuter Inhaftierung bedroht, obwohl er zwischen 1996 und 1999 mehr als 23 Monate inhaftiert war. Anfang Juli 2007 wurde er aufgefordert, eine Reststrafe von 17 Monaten und 15 Tagen anzutreten. Damit stellt sich die türkische Militärjustiz gegen ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte vom Januar 2006, das seine Situation als "zivilen Tod" bezeichnete und die Türkei zur Abhilfe aufforderte. Seine Frist zum Haftantritt lief am 18. Juli 2007 ab. Ein Antrag auf Haftverschonung wurde am 27. Juli 2007 vom Militärgericht in Eskisehir abgelehnt. Osman Murat Ülke lebt derzeit versteckt in Izmir. Er fordert ein Ende der Strafverfolgung in Übereinstimmung mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Siehe dazu:
- Osman Murat Ülke droht erneute Inhaftierung
Sonderseite bei Connection e.V. mit online-Protesten und -Petitionen sowie allen Hintergründen
- Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen
Urgent Action von amnesty international vom 19. Juli 2007 mit Protestadressen
- Ein Leben lang verweigern
"Über acht Mal wurde Osman Murat Ülke von türkischen Militärgerichten als Deserteur verurteilt, in den vergangenen zehn Jahren verbrachte der erste inhaftierte türkische Kriegsdienstverweigerer über 700 Tage im Gefängnis. Trotz eines anderslautenden Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte will ihn der türkische Staat erneut einsperren. Dass die Debatte zum Thema Kriegsdienstverweigerung in der Öffentlichkeit derzeit verhindert wird, liegt möglicherweise auch an den militärischen Zielen der türkischen Armee im Nordirak." Artikel von Sabine Küper-Büsch in der Jungle World vom 26. Juli 2007
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