Öffentliches Erziehungswesen wiederhergestellt
Die "Schulautonomie", die die Regierungen Nicaraguas seit rund 15 Jahren eingeführt haben bedeutete in Wirklichkeit - was geht mich die anderslautende Verfassung an - dass die Schulen selbst die nötigen Finanzen besorgen mussten: von den Schülern. Der neue Präsident Ortega hat Ende Januar zum Beginn des Schuljahres die kostenlose öffentliche Erziehung wieder eingeführt. Privatschulen bleiben geöffnet (und müssen Steuern zahlen), aber jedes Kind habe ein Recht darauf, zur Schule zu gehen. Das betrifft rund 9.400 Schulen im Lande - von denen die Hälfte halb zerfallene Schulgebäude hat und denen zur Mindestbesetzung etwa ein Viertel aller LehrerInnen fehlt. Freiwillige sollen mobilisiert werden und notfalls Unterricht unter freiem Himmel durchgeführt - denn bis Ende Januar hatten sich nur 1,3 Millionen Kinder eingeschrieben, jetzt werden weitere 700.000 erwartet. Die (spanische, hiermit ganz kurz zusammengefasste) Meldung "Ortega inaugura año escolar y ratifica gratuidad educación" vom 29. Januar 2007 bei Cadena Global.
"Kunden"ansturm der anderen Art
Union Fenasa ist ein spanisches Unternehmen. Eines von jenen aus der EU, die vom stillen Krieg der Privatisierer gegen die Menschen dieser Welt profitieren, bzw ihn mitführen. Stromversorger nennt sich sowas - nur mit der Versorgung will es nicht klappen. Seit der Privatisierung im Jahre 2000 - auf Verlangen der üblichen verdächtigen - sind Stromausfälle an der Tagesordnung. Die Empörung wächst - und im Vorfeld der kommenden Wahlen haben sich auch Menschen an vielen Ecken des Landes aufgemacht, ihren Protest zu zahlreichen Problemen, eben auch diesem, wieder auszudrücken. Also stürmten die Kunden - nach diversen Berichten zwischen ein- und zweitausend Menschen - der UF den Firmensitz in Masaya im Großraum Managua, zerstörten den Eingang und forderten ihre Verstaatlichung, bzw die Aufhebung der Konzession. Und einen Präsidenten hat Nicaragua auch - einer von dem Typ, die sich lieber ein anderes Volk wählen möchten. Dieser Herr Bolanos meinte, mit dieser Aktion würden die Einwohner der Hauptstadt zum Teil des Problems...denn er wollte ja gerade im Parlament einen Zuschuss von 9 Millionen Dollar an Union Fenosa absegnen lassen, und jetzt musste die Sitzung verschoben werden. Die "Autoritäten" des Landes betonen, die Konzession aufzuheben würde eine teuere Konventionalstrafe bedeuten, ohne gross zu erwähnen, wer einen solchen vertrag zu verantworten hat. Der (spanische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht "Aumentan protestas: Población indignada ataca empresa eléctrica en Masaya, cerca de Managua" vom 23. August 2006 bei "Clajadep-LaHaine".
Erfolgreicher Protest gegen Fahrpreiserhöhungen
"Wenigstens Zeit hat Nicaraguas Präsident Enrique Bolaños gewonnen. Seine rechtsliberale Regierung, Busunternehmer und studentische Vereinigungen einigten sich Ende April auf eine dreimonatige staatliche Subventionierung der Fahrpreise für den öffentlichen Personentransport, um die Tarife auf dem bisherigen Niveau zu halten". So beginnt der Artikel "Regierung und Opposition erzielen Einigung über Fahrpreise" von Stefanie Kron im Nachrichtendienst "poonal" vom 3.Mai 2005 |