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Updated: 18.12.2012 16:09

Privatisierung und Widerstand

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8 Tote bei heftigen Protesten gegen die Teuerung

Am Anfang stand der Streik der Taxifahrer am vergangenen Montag - als Protest gegen die steigende Treibstoffpreise. Im Laufe des Tages wurde es zu einem allgemeinen Protest gegen die rasante Teuerung der Lebenshaltung mit jeweils mehreren Demonstrationen in zahlreichen Städten. In den Armenvierteln von Yaoundé und der Wirtschaftsmetropole Douala wurden Barrikaden gebaut, öffentliche Einrichtungen attackiert, brannten Reifen und wurde Selbstbedienung in vielen Läden praktiziert. Die Forderungen waren so zahlreich und unterschiedlich wie die Demonstrationen, auch politische Oppositionsparteien waren aktiv mit ihrer Kampagne gegen die geplante Verfassungsreform. Überall verbreitete sich die Forderung nach der Wiedereröffnung der von Behörden geschlossenen Radiostationen. Die Polizei eröffnete das Feuer - sechs Todesopfer. Am Dienstag gingen in allen größeren Städten die Proteste weiter - die Innenstädte ohne Autos und nahezu alle Läden geschlossen. Erneut schoss die Polizei: zwei weitere Todesopfer. Die Taxifahrer beschlossen ihren Streik zumindest so lange fortzusetzen, bis alle festgenommenen vom Montag (deren Zahl niemand genau kennt) wieder frei sind. Siehe dazu:

Modellfall der Privatisierung

Immer wieder bestanden sogenannte internationale Hilfsprogramme für Kamerun nicht zuletzt darin, die Privatisierung der Cameroons Development Corporation, die staatliche Firma des agroindustriellen Komplexes zu fordern. Verschiedentlich ist dies im Laufe der Jahre am Widerstand im Lande gescheitert, wie schon zuvor der SODECOTON-Baumwollgesellschaft, deren Privatisierungsprozess abgebrochen worden war. Seitdem CDC per vertrag zur Privatisierung ansteht - seit Oktober 2002 - gab es eine ganze Reihe von juristischen Prozessen: Der Höhepunkt von allem, der Verdacht gegen den ehemaligen Finanzminister, sich persönlich um (umgerechnet) mehrere Millionen Euros bereichert zu haben. Alle diese Vorgänge wurden öffentlich im Zusammenhang mit der ersten Privatisierungsrunde der CDC, die die Teeplantagen betraf - wozu gewusst werden muss, dass die CDC zwar ein Unternehmen mit 12.000 Beschäftigten ist - und damit Unternehmer der grössten Zahl von Beschäftigten im Lande nach den direkten Staatsbediensteten - aber ein Unternehmen, das auf Land arbeitet, das sich im traditionellen Gemeinbesitz befindet: dies zu Privatisieren schafft ein Szenario der Korruption und die hat auch stattgefunden. Der (englische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht "A PLEA FOR A STAY OF EXECUTION" externer Link vom 28. April 2006 von Feko Vincent bei "amabzonia Indymedia".

Grundinfos

Überlegungen zu einem Arbeitskongress gegen Privatisierung. Kongress-Vorschlag der Redaktion LabourNet Germany

Die Überarbeitung dieser Seite wurde durch eine freundliche Spende der Roa-Luxemburg-Stiftung in Berlin ermöglicht. Wir danken!
Siehe auch

Privatisierung und Widerstand allg. im LabourNet Germany (demnächst mit internationalen Übersichten):

Bildung
(siehe auch Diskussion: Arbeitsalltag / Aus-Um-Weiter-BILDUNG )

Dienstleistungen

Gesundheit
(siehe auch Diskussion: Wirtschaftspolitik und Gewerkschaften / Gesundheitswesen )

Wasser, Strom, Gas

GATS, Privatisierung und Widerstand allgemein

Hungerkrise und IWF
im LabourNet

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007 . Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter "Internationales"


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