Tagebauzeche durch massive Proteste einstweilen verhindert - Zahl der Todesopfer steigt
In Phulbari sollte - von diversen europäischen, vor allem britischen Quellen finanziert - die grösste Kohlezeche des Landes installiert werden. Der Tagebau hätte die Zwangsumsiedlung von mindestens 40.000 Menschen bedeutet, weswegen der Widerstand von Beginn an heftig war. Ende August eröffnete die Polizei das Feuer auf eine Massendemonstration, was zu einer abermaligen Eskalation führte mit insgesamt sechs Todesopfern, darunter ein Polizist. Danach hat die Regierung das Projekt gestoppt, was als Sieg einer Bewegung gefeiert wurde, die auch Teile der Bevölkerung, die üblicherweise wenig an politischen Auseinandersetzungen teilnehmen, mobilisieren konnte, wie etwa Hausfrauen oder "Ureinwohner". Die (englische) Materialsammlung "Bangladesh coal mine cancelled - but for how long?" vom 3. September 2006 bei "Mines and communities" fragt nicht nur nach Perspektiven, sondern berichtet auch über unterschiedlichste Mutmaßungen britischer Einflussnahme.
Restrukturierung der Telefongesellschaft klappt nicht - Widerstand zu gross...
Der Bangladesh Telegraph and Telephone Board soll auf Marktwirtschaft getrimmt werden. Dafür wurde im September 2005 die Detecon International Beraterfirma aus Deutschland engagiert - mit Geldern der Weltbank. Das Team hat auch, welch Wunder, bereits ein Konzept, nur: Seit Februar versuchen diese Berater vergeblich, die Betriebsstätten zu betreten - die Belegschaft hindert sie jedes Mal daran. Und die gewerkschaftliche Vertretung - die ursprünglich prinzipiell Einverständnis signalisiert hatte - hat unter diesem Durck die Position gewechselt und ist nun auch dagegen. Der (englische) Bericht "BTTB restructuring having a bumpy ride - Consultants not allowed into BTTB headquarters by angry employees" von Zahedul Islam vom 19. Juli 2006 bei ICT News.
8.000 Menschen aus Slum vertrieben
Am Mittwoch morgen wurde unter massivem Polizeischutz in Bhasantek, Dhaka eine Vertreibungsaktion gegen Slumbewohner organisiert - geleitet von einem lokalen Stadtrat. Die Behörden erklärten, sie hätten Vorwarnung gegeben und eine Frist gesetzt. Die Tagelöhnerin Rahida Begum sagte der Presse gegenüber, die Warnung sei Dienstagbend 21 Uhr zu ihr "durchgekommen", als sie von der Arbeit nach Hause kam. Mehrere Tausend Hütten, Scuppen und Ställe wurden "gesäubert". Der redaktionelle (englische) Bericht "5,000 shanties razed in Kafrul slum eviction drive" vom 21. Juli 2005 beim Nachrichtenportal "News from Bangladesh" |