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Updated: 18.12.2012 16:09

Europäischer Verband der Wanderarbeiter (EVW)

European Migrant Workers Union / Europejski Zwiazek Zawodowy dla Pracowników Wedrownych

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EVW: Das Ende eines "Vorzeigeprojektes"

  • EVW am Ende? Eine Replik von Mihai Balan, Beata Tarnowska & Malgorzata Zabron new
    Mehrfach hatte der express über den Europäischen Verband der Wanderarbeiter (EVW) und dessen Arbeit berichtet, seit dessen Gründung 2004 von der IG BAU beschlossen wurde. Was für einige von Anfang an eine reine Imageaufbesserungsmaßnahme der IG BAU war, stellte für andere einen Schritt in Richtung neuer Umgangsformen mit Illegalisierten und MigrantInnen dar. Seit Frühjahr diesen Jahres steht fest, dass der EVW in der bisherigen Form aufgelöst und seine Aufgaben weitgehend in die bestehenden Organisationsstrukturen der IG BAU überführt werden sollen. Ob und wie dies gelingt angesichts der in allen Gewerkschaften bekannten Probleme mit sinkenden Mitgliedszahlen und Beitragseinnahmen, die oft mit Personalabbau und entsprechenden Überlastungen des bislang für die Mitgliedergewinnung und -betreuung zuständigen Hauptamtlichen->Apparats< verbunden sind, ist offen. Nicht von ungefähr wird daher auch in allen Gewerkschaften über die Notwendigkeit der Stärkung des ehrenamtlichen Engagements diskutiert. Gleichwohl hält die IG BAU an dem Anspruch fest, die Zielgruppe der »Unorganisierbaren« betreuen zu wollen. Und der EVW ist, trotz anders lautender Kommentierungen, nicht tot. Im Folgenden dokumentieren wir eine Stellungnahme der MitarbeiterInnen des EVW zu dem im ak erschienenen Artikel »Neues im Anti-Dumping-Kampf: Der Europäische Verband der Wanderarbeiter ist am Ende«, der von den ehemaligen Mitarbeitern der IG BAU Rainer Berger und Malte Meyer verfasst wurde, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11/08

  • EVW: überhaupt kein Ende. Nur ein neuer Anfang.
    Richtigstellung vom 11.11.08, gez. i.A. Frank Schmidt-Hullmann, Leiter der Abteilung Internationales und Europäische Baupolitik bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und ehrenamtlicher Mitarbeiter im EVW. Die Zusendung an das LabourNet Germany richtet sich v.a. gegen den von uns übernommenen Beitrag "Neues im Anti-Dumping-Kampf: Der Europäische Verband der Wanderarbeiter ist am Ende" von Rainer Berger und Malte Meyer (siehe unten). Aus dem Text der Richtigstellung: ". Den Verfassern rufe ich deshalb zu: macht es doch einfach besser, aber macht endlich einmal selbst irgendetwas! Wanderarbeiter brauchen jede echte Hilfe, die sie hier bekommen können, um aus der Rechtlosigkeit und Extremausbeutung heraus zu kommen, aber bestimmt nicht Eure altklugen "Analysen" und Sprüche!"
    Wir werden das Projekt, über dessen Fortführung wir uns freuen würden, natürlich verfolgen!

  • Neues im Anti-Dumping-Kampf: Der Europäische Verband der Wanderarbeiter ist am Ende
    "Mitgliederwerbung heißt jetzt Organizing. Angesichts rückläufiger Einnahmen holen deutsche Gewerkschaften sich immer öfter Rat bei krisenerfahrenen Campaignern aus den USA. Fast jeder Apparat experimentiert inzwischen mit mindestens einem Organizing-Projekt. Bei der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt ist nun gerade eines gescheitert. Warum der "Europäische Verband der Wanderarbeiter" (EVW), der auch in der Linken mit mancher Sympathie begleitet worden ist, von der Baugewerkschaft ad acta gelegt wurde, untersuchen Rainer Berger und Malte Meyer. Beide haben als Jugendbildungsreferent bzw. Teamer längere Zeit bei der IG BAU gearbeitet." Artikel von Rainer Berger und Malte Meyer, zuerst erschienen in ak - zeitung für linke debatte und praxis / Nr. 531 / 31.9.2008. Wir danken dem Verlag und den Autoren für die Freigabe!
  • Europäischer Wanderarbeiterverband: IG BAU übernimmt operative Arbeit
    "Der 2004 auf Initiative der IG BAU gegründete Europäische Verband der Wanderarbeiter (EVW) wird in Zukunft nur noch als Verein arbeiten, aber nicht mehr als eigenständiger Berufsverband. Die operative Tätigkeit des Verbands, die Vertretung der in Deutschland eingesetzten osteuropäischen Wanderarbeiter der Baubranche, in der Landwirtschaft und im Gemüseanbau, übernimmt die IG BAU. Mit dem organisatorischen Neuzuschnitt reagiert die IG BAU auf die zurückhaltende Mitgliederentwicklung des EVW. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen war es nicht gelungen, die osteuropäischen Wandererarbeiter in größerem Umfang in einem eigenen Verband zu organisieren. Um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen, wird die IG BAU die Interessenvertretung der vorübergehend hier arbeitenden osteuropäischen Gewerkschaftsmitglieder wieder selbst übernehmen." Meldung bei der IG BAU ohne Datum externer Link
  • EVW arbeitet nur noch als Verein
    Der Europäische Verband der Wanderarbeiter (EVW) vertritt die Interessen der Wanderarbeiter. Weil die Arbeit des Vereins seit seiner Gründung 2005 nicht die erhofften Früchte trug, übernimmt nun aber wieder die IG BAU diese Aufgabe. Langfassung des Artikels von Peter Nowak, erschienen im Neues Deutschland vom 10.10.2008

Rumänische Wanderarbeiter kämpfen um Löhne

"Heute morgen (Dienstag, 22. Juli 2008) protestieren 42 rumänische Wanderarbeiter auf dem Gelände der Baufirma Berger Bau in Passau. Sie verlangen ausstehende Löhne für die letzten drei Monate. (..) Monatelang hatten die Bauarbeiter auf dem Fabrikgelände von MAN in Nürnberg gearbeitet - ganz legal über einen rumänischen Subunternehmer. Angeblich hat er sogar den gesetzlichen Mindestlohn gezahlt, jedenfalls mussten die Arbeiter das unterschreiben. Dass die Realität auf den Baustellen dann etwas anders aussieht, ist bekannt. Aber im Juli meldete der Subunternehmer, die Firma Onyx Construct SRL aus Alexandria, Konkurs an. Löhne für Mai, Juni und die im Juli noch gearbeiteten Tage wurden nicht mehr bezahlt. Insgesamt 130.000 Euro konnte die Firma - die sicher bald unter anderem Namen wieder ins Geschäft einsteigt - auf diese Weise einsparen. Die betroffenen Bauarbeiter sind mittlerweile verschuldet, haben Kredite aufgenommen und können kein Geld mehr nach Hause schicken. (..) Die Rumänen wollen sich das nicht gefallen. Mit Unterstützung einiger Kolleginnen und Kollegen des "Europäischen Verband der Wanderarbeiter" (EVW) und der Gewerkschaft IG BAU protestieren sie heute Vormittag auf dem Werksgelände von Berger Bau in Passau. Das Mindeste, was sie erreichen wollen, ist die Auszahlung eines Abschlags von 1000 Euro, wie es in anderen Fällen üblich ist. (..) Solidarität in jeder Form, am besten vor Ort, ist erwünscht und dringend nötig. Weitere Informationen über den Verlauf der Auseinandersetzung sind über den EVW erhältlich, unter 0176-63126638." Bericht von migrantenpower vom 22.07.2008 bei indymedia externer Link

Patroni wider Willen - Über migrantische Arbeitsverhältnisse und Formen der Akkumulation in der Baubranche

"Der folgende Beitrag geht den Arbeitsverhältnissen migrantischer Wanderarbeiter in der deutschen Baubranche nach. Als Aufhänger dient die letzte Aktion, an der der Europäische Verband der Wanderarbeiter (EVW) zusammen mit der IG BAU beteiligt war. Die Arbeitsverhältnisse werden anhand der fiktiven Geschichte des ebenso fiktiven rumänischen Zimmermannes Florin dargestellt. Dennoch ist diese Geschichte kein bloßes Hirngespinst, sondern stellt eine Verdichtung von Erfahrungen dar, die sich tagtäglich ereignen. Parallelen zu realen Personen und Unternehmen sind nicht beabsichtigt. Der Autor hat diesen Weg aus persönlichen wie aus rechtlichen Gründen gewählt. Des Weiteren informiert der Beitrag über die Arbeit des EVW sowie über dubiose Verflechtungen und Methoden der Akkumulation in der Bauwirtschaft." Artikel von Mihai Balan, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 1/08

»Die Unternehmen nutzen die Armut der Leute aus«. Der Europäische Verband der Wanderarbeiter unterstützt migrantische Bauarbeiter in Deutschland

"Scheinbar halten es nicht alle Bauunternehmer für eine Selbstverständlichkeit, den Wanderarbeitern aus Osteuropa, die auf ihren Großbaustellen in Deutschland arbeiten, Lohn für die geleistete Arbeit zu zahlen. Der Europäische Verband der Wanderarbeit ist die Lobby der Geschädigten." Artikel von Jörg Meyer im ND vom 23.11.2007 externer Link

Wanderarbeiterverband aktiv in Hamburg

"Am 15. Oktober hat die Hamburger IG BAU gemeinsam mit dem Europäischen Verband der Wanderarbeiter eine Aktion vor einem Männerwohnheim in Hamburg-Hamm durchgeführt. Drei Stunden lang informierten sie die zur Zeit weit über 100 dort untergebrachten polnischen Entsendearbeiter über ihre Rechte und diskutierten mit ihnen gewerkschaftliche Organisierung." Bericht von Olaf vom 15.10.2005 bei indymedia externer Link. Siehe auch:

  • Wanderarbeiter werden organisiert. Aktion vor Hamburger Männerwohnheim
    "Am heutigen Samstag hat die Hamburger IG BAU gemeinsam mit dem Europäischen Verband der Wanderarbeiter eine Aktion vor einem Männerwohnheim in Hamburg-Hamm durchgeführt. Drei Stunden lang informierten sie die zur Zeit weit über 100 dort untergebrachten polnischen Entsendearbeiter über ihre Rechte und diskutierten mit ihnen gewerkschaftliche Organisierung..." Artikel und ein Foto zu einer Aktion, die IG BAU und Verband der Wanderarbeiter in Hamburg durchgeführt haben.

Solidarität mit Arbeitsmigranten statt Denunziation per Telefon. Ein Verband der Bau-Wanderarbeiter soll im September gegründet werden

“In der IG BAU wächst seit Monaten die Kritik an einer Kampagne gegen »Lohndumping und illegale Beschäftigung«, bei der man »Illegale« an einer Telefon-Hotline melden kann. Jetzt entsteht im Umfeld der Baugewerkschaft ein Wanderarbeiter-Verband. Aktionen gegen die Ausbeutung auf dem Bau sollen künftig die Dumping-Unternehmer treffen – nicht die billig Beschäftigten…“ Artikel von Jan Ole Arps in ND 27.08.04 externer Link

Acht Polen sind die ersten. IG Bau gründete Europäischen Verband der Wanderarbeiter (EVW)

Artikel von Jan Ole Arps in ND vom 6.9.04 externer Link

Gewerkschaft für 600 000 Wanderarbeiter: In wenigen Jahren streikfähig?

jW sprach mit Matthias Kirchner, Generalsekretär des Europäischen Verbandes der Wanderarbeiter. Die neue Gewerkschaft wurde am Samstag in Mannheim auf einem außerordentlichen Gewerkschaftstag der Industriegewerkschaft Bauen – Agrar – Umwelt (IG BAU) vorgestellt. Interview von Karl Faust in junge Welt vom 06.09.2004 externer Link

Tarifverträge für Wanderarbeiter

Eigene Gewerkschaft vor der Gründung / Debatte in der IG Bau über illegale Beschäftigung / Lohndumping durch lange Arbeitszeit. Artikel von Jan Ole Arps in Frankfurter Rundschau vom 27.08.2004 externer Link Aus dem Text: „…Die Initiative ist bemerkenswert, gibt es doch in der deutschen Gewerkschaftslandschaft bisher keine Struktur, die sich ausdrücklich an ausländische Beschäftigte richtet. Der Schritt nimmt nicht zuletzt auch deshalb Wunder, weil die aktuelle Kampagne der IG Bau "Ohne Regeln geht es nicht" durchaus auch auf dem Rücken der illegal hier lebenden Bau-Beschäftigten ausgetragen wird. Oft lässt sich bei Baustellenkontrollen nur der Einsatz von Schwarzarbeitern oder von Illegalen nachweisen. Bestraft werden in diesen Fällen also nicht die Profiteure, sondern die Leidtragenden von Dumpinglöhnen: Gegen Schwarzarbeiter wird ein Bußgeld verhängt; Illegale werden der Ausländerbehörde oder der Polizei überstellt, die die Abschiebung einleiten. Bußgelder gegen Billigfirmen dagegen sind ein vergleichsweise seltenes Ergebnis der von der Gewerkschaft geforderten Kontrollen….“

Grund-Infos

Die Homepage externer Link

Die Satzung
des EVW
externer Link pdf-Datei

siehe auch

Arbeitsmigration unter Diskussion: Wipo

IG BAU organisiert Blockwarte?

prekäre Arbeit unter Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik

Zu den besonders betroffenen Arbeitsbereichen siehe Branchen und hier v.a. Branchen > Bau allgemein und international


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